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2. Bundesliga: Das Grande Finale – wer steigt am Ende auf?

2. Bundesliga: Das Grande Finale – wer steigt am Ende auf?

Wann hat man das in Deutschland das letzte Mal erlebt? Dass acht Spieltage vor Schluss immer noch nur acht Punkte zwischen dem 9. und dem 1. Platzierten einer Ligatabelle stehen und somit alle neun Teams der 2. Bundesliga noch absolut realistische Chancen auf den Aufstieg haben? Dass trotz dieses engen Rennens mit Schalke 04 und Hertha BSC zwei der größten Namen dennoch nicht mal dabei sind? Dass zudem sogar die pessimistischsten HSV-Fans auf einmal wieder ernsthaft anfangen von Bundesliga-Spielen gegen Bayern München und Borussia Dortmund zu träumen? (Bild: IMAGO / Matthias Koch)

Und mittendrin – wie der kleine Wimpelfisch zwischen den Blauwalen - immer noch dieses kleine saarländische Dorf mitmischt, in das es nicht einmal eine Regionalbahnverbindung gibt: Spiesen-Elversberg – ein Verein, der sich anschickt, das noch viel „frechere“ Heidenheim zu werden und damit wieder mal beweist, was gute kontinuierliche Arbeit bewirken kann. Hinzu noch der erfolgreichste WM-Torschütze als Trainer, ein Verein, der als einziger Verein Europas seine Fans kostenlos in die Stadien lässt, wie auch ein Club, der drauf und dran ist, der erste Bundesliga-Club aus Sachsen-Anhalt und der nächste Club nach Union Berlin zu werden, der es als großer ehemaliger DDR-Traditionsverein wieder nach ganz oben schafft: Solche großartigen Geschichten kann eben nur die 2. Liga schreiben.

Deswegen mal ein kleiner Blick auf die neun Aufstiegskandidaten im vielleicht spannendsten Aufstiegskampf aller Zeiten.

1. FC Köln (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 80%)

Der Verein mit dem teuersten Kader der 2. Bundesliga, insgesamt 63 Millionen Euro, galt vor der Saison als absoluter Top-Favorit auf den Aufstieg. Zwar durchlebte man im Jahr 2024 in Form einer Transfersperre eine für den Verein äußerst schwere Zeit, die Mannschaft schweißte das aber umso mehr zusammen. Fast alle Spieler gingen geschlossen gemeinsam mit dem Verein ins Unterhaus, darunter auch Top-Talente wie Damian Downs, Tim Lemperle und Eric Martel.

Unter dem österreichischen Trainer Gerhard Struber maximierte man zudem seine Effizienz, etwas was dem FC zum Beispiel in der letzten Saison abging. So gewann man sechs der letzten acht Ligaspielen jeweils mit einem Tor Vorsprung, darunter viermal mit 1:0. Dennoch haben „Die Eins-Zu-Null“-Könige, wie sie am Geißbockheim schon genannt werden, ein relativ schweres Restprogramm vor sich. Mit Paderborn, Hannover, Nürnberg und Kaiserslautern stehen nämlich gleich vier direkte Konkurrenten auf dem Programm. Insbesondere das Spiel am letzten Spieltag verspricht ein großer Kracher zu werden, geht es dort nämlich ausgerechnet gegen das Team, was den Effzeh (wohlgemerkt zu dem Zeitpunkt noch ein Bundesligist) in der vergangenen Saison aus dem DFB-Pokal warf und wenig später furios das Finale erreichte.

Des Weiteren gibt es schon seit längerem Unmut seitens der Fan über den Spielstil des Teams, der oft als langweilig, uninspiriert und unter den Möglichkeiten des Kaders bezeichnet wird. Es könnte also auch für den einstigen Top-Favoriten und aktuellen Herbstmeister nochmal eng werden, auch wenn für den FC als aktuell Drittplatzierter alles andere als ein direkter Aufstieg sicherlich eine Überraschung wäre.

1. FC Kaiserslautern (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 60%).

Auch mit dem FC Kaiserslautern spielt ein Verein um den Aufstieg mit, den sich viele Traditionalisten wieder in der Bundesliga wünschen würden und wo insbesondere ältere Fans des deutschen Meisters von 1998 nach wie vor von einem erneuten großen Wunder träumen. Ein großes Wunder hat man indessen schon in der Winterpause vollbracht, nämlich mit Ragnar Ache (15 Tore) seinen stärksten Spieler zu halten, trotz heftiger Avancen des italienischen Erstligisten Como 1907 (ganze 10 Millionen Euro sollte der Stürmer den Lauterern in die Kasse spülen, was für den Club der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte gewesen wäre).

Für Kaiserslautern sind dennoch die nächsten Wochen die Wochen der Wahrheit, spielt man hier mit Düsseldorf, Magdeburg und Nürnberg gegen gleich drei direkte Konkurrenten. Sollte man diese Spiele aber gut überstehen, könnte die Mannschaft möglicherweise in einen Lauf kommen, da mit Braunschweig, Schalke, Karlsruhe und Darmstadt danach vier Mannschaften folgen, die derzeit eher in Richtung untere Hälfte der Tabelle schielen.

Die große Stärke des Teams von Markus Anfang ist dabei die absolute Ekligkeit gegen den Ball, wobei Mittelfeldspieler Marlon Ritter nach wie vor Dreh- und Angelpunkt ist. „Wenn man gegen ihn spielt, hasst man ihn, wenn man mit ihm spielt, liebt man ihn“ trifft wohl auf Marlon Ritter wie kaum einen anderen Spieler aktuell zu. Es wäre allerdings unfair die Mannschaft nur darauf zu beschränken. Insbesondere im Spiel gegen Hertha BSC (1:0) zeigte sich, dass Kaiserslautern weit mehr kann als das Spiel des Gegners zu zerstören. Während sich die Hertha zum Teil über zehn Minuten planlos den Ball um den Strafraum des Gegners zuspielte, reichten Kaiserslautern genau zwei Pässe zum entscheidenden Tor, eine Taktik mit der man im vergangenen DFB-Pokal-Finale sogar Bayer Leverkusen Probleme bereitete. Hinzu hat man mit dem Japaner Daisuke Yokota einen der derzeit spannendsten Zweitligaspieler im Kader. Der von Gent ausgeliehene Flügelflitzer ist neben Ritter der wichtigste Spieler, bringt er zuzüglich zu seiner Aggressivität noch diesen Schuss Unberechenbarkeit und Spielfreude mit ins Spiel, weswegen ihn sogar bereits Scouts vom FC St. Pauli und Mainz 05 auf dem Zettel haben: Alles Argumente dafür, dass auch auf dem Betzenberg vielleicht doch früher als gedacht wieder Bundesliga gespielt werden könnte.

1.FC Magdeburg (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 70%):

Was wäre das für eine Geschichte gewesen, wenn ausgerechnet Ex-HSV-Trainer Christian Titz derjenige gewesen wäre, der die Hamburger mit einem Sieg am vergangenen Spieltag erneut in ihr seit sieben Jahren bekanntes Frühjahrstief gestürzt hätte. Doch es sollte anders kommen, der HSV gewann auch dieses kräftezehrende Duell souverän mit 3:0. Dennoch schickt sich mit Magdeburg derzeit ein weiterer Traditionsverein aus dem Osten an, es Union Berlin gleich zu tun und ebenfalls das große Aufstiegswunder in die Bundesliga zu schaffen – im Gegensatz zu Union allerdings nicht mit defensiver Kompaktheit, sondern mit dem vielleicht aktuell mutigsten Angriffsfußball der zweiten Liga.

Allen voran ist hier der Niederländer Martijn Kaars einer der größten Shooting-Stars der gesamten Zweitligasaison. Ganze 16 Tore schoss er bereits für den Club aus dem Bundesland mit den gefühlt 20.000 Windrädern und steht damit derzeit auf Platz zwei der Torschützenliste. Doch auch sonst ist die Offensive die Riesenstärke des Teams. Alleine gegen die Gegner Düsseldorf, Schalke und Elversberg schoss man insgesamt 15 Tore und galt damit grade auswärts als gefürchtetster Favoritenschreck der Liga. Da man mittlerweile auch seine Heimschwäche abgelegt hat und auch defensiv stabiler steht, ist für Magdeburg diese Saison definitiv alles drin, auch weil man mit Münster, Ulm und Regensburg noch drei Abstiegskandidaten vor sich hat. Einzig allein die letzten beiden Spieltage haben es nochmal in sich, denn dort warten Paderborn und Düsseldorf bei denen es dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch um alles gehen wird.

1.FC Nürnberg (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 50%)

Von allen Teams der aktuellen Top neun hat das Team von Trainer Miroslav Klose in der Rückrunde die größte Steigerung hingelegt. Befand man sich in der Hinrundentabelle noch auf Platz elf, steht man in der Rückrundentabelle derzeit auf Platz zwei. Ein Beweis dafür, dass viele den eher wortkargen ehemaligen Nationalstürmer als Trainer dann wohl doch unterschätzt haben. Immer gefestigter wirkt die Mannschaft, was sich noch mal ganz besonders im vergangenen Derby gegen den Erzrivalen SpVgg Greuther Fürth zeigte, bei dem man den Kontrahenten zur Freude der Clubberer absolut keine Chance ließ.

Des Weiteren ist der 1.FC Nürnberg schon seit mehreren Jahren die (!) Talentschmiede der 2. Bundesliga: Can Uzun (jetzt Frankfurt) mag hier aktuell das prominenteste Beispiel sein. Doch auch in diesem Jahr steht mit Stefano Tzimas (22 Millionen Euro Marktwert laut Transfermarkt) ein weiteres Riesenjuwel im Kader, welches sich anschickt ein weiterer Rekordtransfer für den Club zu werden. Auch Jens Castrop und Casper Jander, beides deutsche U21-Nationalspieler, gelten als absolut heiße Talente. Die Kurve von Nürnberg geht also steil nach oben, ein Aufstieg könnte allerdings aufgrund der etwas verkorksten Hinrunde und des eher schweren Restprogramms (Köln, Düsseldorf, Kaiserslautern etc.) in diesem Jahr möglicherweise noch zu früh kommen. Dank seiner hervorragenden und langfristig gedachten Transferstrategie könnte Nürnberg allerdings von all den neun Vereinen der Club sein, der das meiste Potenzial hat nach einem Aufstieg wieder ein dauerhafter Bundesligaverein zu werden.

Fortuna Düsseldorf (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 70%)

Eigentlich sollte die Fortuna in diesem Jahr schon längst Bundesliga spielen, gewann man doch das Relegationshinspiel gegen den VfL Bochum im vergangenen Jahr souverän mit 3:0, um dann im Rückspiel (0:3) im Elfmeterschießen doch noch auszuscheiden. Dies und mehr sorgte dafür, dass die Fortuna nach einem gelungenen Saisonstart grade um den Winter herum deutlich an Siegermentalität verlor. Hier machte sich auch der Abgang von Christos Tzolis (mit 22 Toren Torschützenkönig der vergangenen Saison) deutlich bemerkbar. Den Düsseldorfern fehlt diese Saison einfach nach wie vor ein richtiger Goalgetter.

Somit steht, trotz Projekten wie „Fortuna Für Alle“, bei denen Fans zu bestimmten Spielen kostenlos ins Stadion gelassen werden, nun auch seit längerem Trainer Daniel Thioune in der Kritik. Sollte man allerdings bis zum Ende oben mitspielen, können sich die Fans schon jetzt auf zwei furiose letzte Spieltage freuen. Hier wartet nämlich zum einen das Derby gegen Köln, wie auch am letzten Spieltag die mögliche Rache der Fortuna gegen den FC Magdeburg für das 2:5 in der Hinrunde, wo der Überraschungsclub aus dem Osten die Düsseldorfer komplett an die Wand spielte. Und – um die Geschichte noch zu toppen – sollte Düsseldorf nach diesen zwei Spielen tatsächlich noch die Relegation schaffen, ist es Stand jetzt nicht unwahrscheinlich, dass dort erneut der VfL Bochum warten könnte, mit denen man ja bekanntlich noch eine Rechnung offen hat. Wenn das nicht Motivation genug sein sollte.

Hamburger SV (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 90%):

Könnte „Über 7 Brücken musst du gehen“ die neue HSV-Hymne werden? Weil es einfach dieses verflixte siebte Jahr in der 2. Liga noch gebraucht hat bis es für den Bundesliga-Dino endlich wieder dorthin zurück geht, wo der Verein sich eigentlich sieht? Momentan scheint zumindest alles sehr gut zu laufen, wobei man beim HSV ja leider immer hinzufügen muss: Gefährlich gut. 48 Punkte nach 26 Spieltagen und damit die klare Tabellenführung – und das ausgerechnet in einem Jahr, wo mit Merlin „Der Zauberer“ Polzin zum ersten Mal ein Co-Trainer aus dem eigenen Stall das Vertrauen als Cheftrainer bekam und zuzüglich noch Top-Stürmer Robert Glatzel (22 Tore in der vergangenen Saison) ein Großteil der Saison ausfiel: Grade was das angeht, wäre für alle HSV-Fans ein Aufstieg natürlich eine Geschichte, die man schöner nicht hätte schreiben können.

Was hat der HSV alles versucht, von Umbrüchen im Kader bis hin zu mittlerweile acht Trainern seit dem Abstieg 2018/19. Und welcher Bundesligafan würde sich die Rothosen nicht in der Bundesliga wünschen, St.-Pauli-Fans mit einbegriffen, sollten sie (wonach es derzeit aussieht) in der Bundesliga bleiben. Denn welcher Hamburger, egal mit welchem Team er es hält, wünscht sich nicht wieder ein Bundesliga-Derby im Venedig des Nordens? Für den Aufstieg spricht auf jeden Fall, dass man mit Robert Glatzel, Davie Selke und Ransford Königsdörffer gleich drei absolute Top-Stürmer im Kader hat, was man definitiv jedem anderen Zweitligaverein vorraus hat.

Dennoch ist weiterhin Vorsicht geboten. Das Märztief hat der HSV zwar überwunden, doch insbesondere für die letzten acht Spieltage sollte nun für jeden Spieler ausnahmslos eins gelten: Abgezockt die Spiele runter spielen, so wie ein Versicherungskaufmann aus Stromberg, der morgens um acht Uhr ins Büro geht, es nach acht Stunden wieder verlässt mit nichts als dem Wissen: Ich habe meine Arbeit getan, für das, was ich getan habe, bekomme ich so und so viel Gehalt und mein Verein bitte drei weitere Punkte in der Tabelle. Ende aus und nächstes Spiel.

Denn insbesondere in dieser Saison kann der HSV nur an sich selbst scheitern, nämlich dann, wenn man zu früh von alten Europapokalnächten oder großen Duellen gegen Florian Wirtz und Jamal Musiala träumt.

So wie es ein großes Team in den letzten 20 Minuten eines WM-Finales tut, wenn es 1:0 in Führung steht und es nur noch um Minuten geht, muss der HSV die letzten acht Spieltage angehen. Schön spielen, wenn es die Situation zulässt, gerne, aber vor allem auf keinen Fall mehr Punkte verlieren. Denn gegen die großen Gegner hat die Mannschaft von Merlin Polzin es spätesten seit dem Spiel gegen Magdeburg bewiesen, doch sind es diese vermeintlich leichten Gegner wie Ulm, Braunschweig und Elversberg (die alle noch auf dem Programm stehen) wo der HSV zeigen muss, ob er wirklich nach sieben Jahren endlich wieder die Reife hat, einen Aufstieg souverän durchzuziehen und im nächsten Jahr zu Recht wieder Bundesliga zu spielen.

Hannover 96 (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 60%)

Hannover 96 war in den letzten Jahren in der zweiten Liga oft das, was Hertha BSC lange in der 1. Liga war: Einerseits die graue Maus, andererseits aber auch der Verein, der irgendwie nie zur Ruhe kommt. Denn auch nach der Trennung von Martin Kind hört man zuweilen mehr von den Geschichten, die neben dem Platz, als von denen, die auf dem Platz passieren. Noch vor wenigen Wochen bangten Hannover-Fans, dass der Verein möglicherweise gar keine Lizenz für die kommende Saison bekommen würde, eine Bosse-Posse um die Führung des Vereins auf die selbst unsere aktuelle Bundesregierung neidisch wäre. Nach einer ewigen Pattsituation der Gesellschafter konnte man sich dann aber doch auf Marcus Mann und Henning Bindzus als neue Geschäftsführung einigen und sich damit zur Abwechslung auch mal wieder auf den Fußball konzentrieren.

Hier ist Hannover schon die ganze Saison eine große Wundertüte. Denn trotz vielversprechenden Talenten wie Nicolo Tresoldi und Phil Neumann, wie auch erfahrenen Spielern wie dem Ex-Nationalspieler Marcel Halstenberg (2023 von RB Leipzig gekommen) schaffte man es nach dem dritten Spieltag keine zwei Spiele mehr am Stück zu gewinnen. Unter Neu-Trainer André Breitenreiter, der Hannover bereits 2017 bis 2019 trainiert hat, hat sich dann zumindest geändert, dass die Mannschaft keine Spiele mehr verliert. Ob eine Punkteausbeute nur aus Unentschieden (alleine sechsmal Remis in den letzten acht Spieltagen) aber am Ende für den direkten Aufstieg reicht, darf aber noch ein bisschen bezweifelt werden. Hannover müsste grade zum Ende hin in einen Lauf kommen, denn dort scheinen die Gegner mit Ulm, Fürth und Hertha BSC an den letzten drei Spieltagen für die Elf vom Maschsee vergleichsweise machbar.

SC Paderborn (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 80%)

Schon länger wird Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok als eine der heißesten Traineraktien in Deutschland gehandelt. Nicht nur der HSV streckte hier im vergangenen Winter schon die Fühler aus, selbst der ein oder andere Bundesligaclub schaut derzeit auf den - in Interviews durchaus auch mal deftiger werdenden - Trainer, der vor zwei Jahren mit dem damals noch Viertligisten 1.FC Saarbrücken sensationell das Halbfinale erreichte. Es ist also nicht auszuschließen, dass man so oder so Kwasniok in der nächsten Saison in der Bundesliga sehen könnte, ob mit dem SC Paderborn oder mit einem anderen Verein.

Erstaunlich ist zudem die Breite des Kaders, was sich insbesondere beim 5:3 gegen Kaiserslautern zeigte. Denn nachdem man zunächst eine 3:0 Führung gegen das Team vom Betzenberg verspielt hatte, zeigte sich in den letzten 20 Minuten, insbesondere mit Spielern wie Sven Michel und Adriano Grimaldi, die unglaubliche Qualität von der Bank. Auch das derzeit formstärkste Team der Liga, den HSV, besiegten die Ostwestfalen auf diese Weise am 24. Spieltag mit 2:0. Fakt ist: Von allen Mannschaften, die derzeit um den Aufstieg mitspielen, ist Paderborn derzeit am meisten im Flow. Denn der Kampfgeist in der Truppe stimmt, zu verlieren hat man nichts und hat dazu noch mit Schalke, Elversberg, Karlsruhe und Magdeburg vier machbare Gegner an den letzten Spieltagen. Hier verspricht vor allem das Spiel gegen Magdeburg ein wahres Torspektakel zu werden, treffen hier nicht weniger als die beiden am wenigsten Risiko scheuenden Offensivteams der Liga nochmal im möglicherweise entscheidenden Duell aufeinander.

SV Elversberg (Aufstiegswahrscheinlichkeit: 40%)

Spiesen-Elversberg, 10.000 Einwohner, ein kleiner schunkliger Dorfbus, der die Fans vom nächstgelegenen Bahnhof St. Ingbert in den Ort bringt und doch - Tabellenführer nach dem 16. Spieltag. Wie bitte soll das gehen?

Denn natürlich hat man solche Wunder im DFB-Pokal schon des Öfteren erlebt (der Sieg des 2000-Einwohner-Dorfs Vestenbergsgreuth gegen den FC Bayern in der 1. Runde des DFB Pokals gilt hier bis heute als „Der Klassiker“) aber über 16 Spieltage hinweg in der 2. Bundesliga? Noch nie hat ein Ort dieser Größe das geschafft und ist somit drauf und dran den Rekord von Sinsheim/Hoffenheim (37.283 Einwohner) als kleinster Ort in Deutschland mit einem Bundesligaverein noch einmal zu knacken.

Denn auch nach 26 Spieltagen ist der kleine Ort aus dem Saarland und Favoritenschreck der diesjährigen Zweitligasaison immer noch nur 5 Punkte hinter dem Relegationsplatz. Ist also der Aufstieg tatsächlich realistisch? Absolut, denn grade was Leihen angeht hat man mit Fisnik Aslani (TSG Hoffenheim, 4 Millionen Euro Marktwert) und Elias Baum (Eintracht Frankfurt, 5 Millionen Euro Marktwert) Spieler im Kader, die zumindest das Potenzial besitzen, eines Tages Bundesliga zu spielen. Und auch wenn ein Vergleich mit der TSG Hoffenheim natürlich gewaltig hinkt: Kompletter Zufall ist es nicht, dass mit Elversberg ein Verein, der 2021 noch Regionalliga gespielt hat, nun dort steht, wo er steht, hat man doch mit URSAPHARM einen für einen so kleinen Ort doch recht finanzstarken Sponsor.

Dennoch: Was wäre das für eine Geschichte, sollte dieser Verein tatsächlich aufsteigen? Sollte das allerdings tatsächlich passieren, könnte allerdings die Strategie einen Großteil seiner Kaderstärke an Leihspielern festzumachen, zum Problem werden. Die meisten nicht geliehenen Spieler sind nämlich nur um die eine Million Euro wert und da zeigt sich dann doch, dass der Verein noch eine Menge Schritte zu gehen hat, um im Falle eines Aufstiegs in der Bundesliga nicht komplett unterzugehen. Auch das Restprogramm ist für Elversberg mit u.a. Nürnberg, Paderborn, Düsseldorf, Hannover und HSV knackig, wobei insbesondere einen unruhig werdenden HSV Gegner wie Elversberg im Aufstiegskampf auch mal ganz gerne haben (Grüße gehen nach Sandhausen).

Mein Fazit zum Aufstiegskamp
Leon Buche

Leon Buche

Der HSV bleibt für mich Aufstiegsfavorit Nummer eins und sollte eigentlich direkt hochgehen, wenn er eben nicht der HSV wäre, wo man genau das jetzt schon so oft gedacht hat. Die Teams dahinter befinden sich alle mehr oder weniger auf Augenhöhe, was es bis zum letzten Spieltag extrem spannend macht. So oder so sind sieben dieser neun Vereine absolute Traditionsvereine, die der Bundesliga bei einem Aufstieg alle nur eins schenken können: Mehr Attraktivität und noch mehr Vorfreude auf die Bundesligasaison 2025/26.

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