Inter Mailand hat sich innerhalb weniger Stunden Marcus Thuram geschnappt, und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als es so aussah, als ob der 25-jährige französische Nationalspieler das Angebot der Rossoneri angenommen hatte. (Bild: IMAGO / Nordphoto)
Thuram, der in Parma als Sohn von Vereinslegende Lilian geboren wurde, welcher für die französische Nationalmannschaft Geschichte schrieb und ein Jahrzehnt lang in der Serie A spielte, war einer der begehrtesten Akteure auf dem Markt, da sein Vertrag bei Borussia Mönchengladbach in wenigen Tagen ausläuft und dieser ablösefrei zu haben ist.
Der A.C. Mailand schien ihn überzeugt zu haben, Pioli war mehr als glücklich, ihn neben Giroud als offensive Ergänzung zu haben, sogar das wirtschaftliche Angebot schien den Wünschen des Spielers zu entsprechen. Doch dann kam die blitzartige Übernahme des Erzfeindes.
Marcus Thuram, now set to sign as new Inter player until June 2028 in the club’s headquarters after medical tests in the morning. ⚫️🔵✍🏻 #Inter
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) June 27, 2023
Thuram left ‘Gladbach as free agent. pic.twitter.com/xbpY5H4Ktw
Es war nicht das Geld
Der Corriere della Sera enthüllt den unerwarteten - und entscheidenden - Anruf des Inter-Managements bei dem Fußballer, bei dem sehr überzeugende Argumente auf den Tisch gelegt wurden. So überzeugend, dass sie den Unterschied zum Angebot von Milan ausmachten. Und dabei ging es nicht um Geld, ganz im Gegenteil.
Ja, denn das Gehaltsangebot der Rossoneri lag bei 6 Millionen, während das von Inter mit 5,5 Millionen für fünf Jahre etwas niedriger war. Der Unterschied lag also in dem Projekt, das Marotta und Ausilio dem Spieler vorschlugen, welche Thuram eine zentrale Rolle zusicherten, und zwar die von Edin Dzeko, der vor kurzem zu Fenerbahce transferiert wurde.
Giroud eine zu große Hürde?
Kurzum, Thuram sah bei Inter mehr persönliche und mannschaftliche Perspektiven als bei Milan. Denn der Königsklassenfinalist agiert mit zwei Spitzen in der lediglich Lautaro Martinez gesetzt ist, während beim AC nur ein richtiger Stoßstürmer im 4-2-3-1 aufgeboten wird und dieser hieß letzte Saison Olivier Giroud.
Ein erfahrener Weltmeister, den es erst mal zu verdrängen gilt, was bei Thuram vielleicht schon für gewisse Zweifel über seine Einsatzzeiten gesorgt hat. Der ehemalige Gladbacher hat sich also für seine fußballerische Entwicklung entschieden, und dafür auf Geld verzichtet – was für einen 25-jährigen aufstrebenden Fußballprofi absolut nachvollziehbar ist.