18+ | Spiele mit Verantwortung | Es gelten die AGB | Glücksspiel kann süchtig machen | Wir erhalten Provisionen von den aufgeführten Wettanbietern

Sascha

Nach Remis gegen Schlusslicht | Milan zu unreif für den Scudetto?

Der gestrige Abend sollte für die Rossoneri ein Fußballfest gegen das Tabellenschlusslicht US Salernitana werden. Ein klarer Sieg um die Tabellenführung auszubauen sollte eigentlich her, doch was folgte war am Ende gar ein glückliches 2:2-Remis, plus pure Enttäuschung. (Foto: IMAGO / NurPhoto)

Denn nach der frühen Führung Milans durch das Tor von Junior Messias, folgte in der 29. Spielminute der nicht unverdiente Ausgleich durch einen sehenswerten Seitfallzieher von Federico Bonazzoli nach einer verunglückten Faustabwehr Mike Maignans. Der Treffer ging klar auf die Kappe des französischen Torhüters.

Nach einigen vielversprechenden Torchancen der Lombarden durch Rafael Leao und Olivier Giroud, meldeten sich auch die Gastgeber wieder mit einer Riesenchance zurück. Denn es war wieder Maignan der gegen Bonazzoli den Ball verlor, doch Romagnoli klärte in höchster Not den Abschluss des jungen Italieners.

Mazzochi wird zum Alptraum

Doch die leidenschaftlich kämpfende Truppe von Neu-Coach Davide Nikola hatte jetzt Blut geleckt, denn der Tabellenprimus zeigte ungewohnte Nachlässigkeiten. In der 72. Spielminute marschierte der starke Pasquale Mazzocchi unbedrängt auf der rechten Außenbahn und schlug eine wunderbare Flanke perfekt auf den Elfmeterpunkt den der baumlange Milan Djuric vor dem schlafenden Fikayo Tomori ins Tor köpfte.

Spätestens jetzt platzte das Stadio Arechi aus allen Nähten und die Fans witterten die große Sensation, denn seit den 50ern ist der Granata kein Sieg mehr gegen den großen AC Mailand gelungen. Doch Ante Rebic zerstörte die Freude der Fans nur fünf Minuten später mit einem sehenswerten Fernschuss ins linke untere Eck. Keine Reaktion von Salerno-Goalie Luigi Sepe.

Milan wollte mehr, rannte gegen die kompakte Defensive um Abwehrchef Federico Fazio an, doch immer wieder war ein granatroter Fuß dazwischen, so dass das Spiel 2:2-Unentschieden endete. Milan-Coach Pioli sprach nach der Partie von der richtigen Einstellung, aber der fehlenden Qualität.

Wirklich nur fehlende Qualität?

Was auch bei dem ein oder anderen Spieler so deklariert werden kann, aber gerade die linke Seite um Rafael Leao und Theo Hernandez darf sich im Spiel gegen den Ball auch einstellungstechnisch hinterfragen. Es war offensichtlich, dass beide dachten mit 50 Prozent Einsatz gegen den Ball würden sie klarkommen. Doch das war eine klare Fehleinschätzung.

Beide Tore wurden über ihre Seite von Rechtsverteidiger Pasquale Mazzocchi eingeleitet, welcher in beiden Fällen unbedrängt flanken gehen durfte. Der Portugiese gewann gegen den Ball lediglich sieben seiner 19 Zweikämpfe, was auch gegen den Tabellenletzten der Serie A zu wenig ist. Ihm fehlte das ganze Spiel über die „Grinta“.

Bei Maignan, Tomori, Bennacer, Rebic und Diaz kann man dagegen wirklich von fehlender Qualität sprechen, da sie allesamt einen richtig schlechten Tag erwischt hatten. Eine Mannschaft die den Scudetto holen will, darf nicht in so vielen Mannschaftsteilen versagen – nicht beim Tabellenletzten!

Stefano Pioli scheint also noch eine Menge Arbeit vor sich zu haben. Sollte das Team aus den Niederlagen gegen Spezia und Salernitana keine Lehren gezogen haben, dann dürfte es im Rennen um den Scudetto sehr schwer für die Rossoneri werden. Dieser Reifeprozess wird am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden...

Teile den Post
Sascha

Derby della Mole | Vlahovic wird erneut von Bremer ausgeschaltet

Beim gestrigen 1:1-Remis im Derby della Mole zwischen Juventus und Torino erwies sich Gleison Bremer (24) wieder einmal als harte Nuss für Dusan Vlahovic (22), der im Trikot der Fiorentina bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Monats von Torinos brasilianischem Verteidiger neutralisiert wurde. (Foto: IMAGO / NurPhoto)

21 gespielte Bälle, null Schüsse und kein Assist. Die Zahlen von Dusan Vlahovic im Derby gegen Torino spiegeln die Schwierigkeiten des Serben wider, der sich mit einem der stärksten Verteidiger der Serie A konfrontiert sah. Er tauchte kaum im Strafraum der Granata auf, war oft gezwungen, sich tief und meist mit dem Rücken zum Tor die Bälle zu holen.

Bremer ließ ihm keine Ruhe, er spielte mit einer aggressiven Körperlichkeit, bekämpfte Dusan mit allen Mitteln, mit Intelligenz für die Situation, einem Instinkt und Timing, das vorausschauend war. Die letzten Minuten blieb er stoisch, als er trotz eines Schlags auf das linke Knie, den er bei einem Zusammenstoß mit Morata erlitt, humpelnd weiterspielte.

Vlahovic war angeschlagen

Die Worte von Massimiliano Allegri bestätigten sowohl den schlechten Abend des Serben als auch die großartige Leistung seines direkten Gegenspielers. "Vlahovic muss noch viel lernen... er hat gekämpft, aber er ist ein Spieler, der noch viel lernen muss“ - gab Juves Trainer zu, als er über seine Leistung gegen den Verteidiger der Granata sprach.

„Heute Abend war Dusan etwas angeschlagen, aber das ist normal, er befindet sich auf einem Wachstumspfad. Früher spielte er in einer Mannschaft, die einmal pro Woche spielte, jetzt hat er sechs Spiele in vierzehn Tagen, und das ist nicht einfach.“

Das einzige, was den brasilianischen Innenverteidiger außer Gefecht setzte, war die Verletzung, ansonsten erwies er sich als Mauer, gegen die auch der ehemalige Stürmer von der Fiorentina anrannte. Und Kean, der für eine halbe Stunde für den Serben eingewechselt wurde, war ebenso wenig greifbar.

Wechsel im Sommer?

Jeder, der an diesem Abend auf den südamerikanischen Abwehrchef traf, erhielt die gleiche Behandlung: Er agierte als Kämpfer und Anführer, der die Defensive mit Autorität beherrschte.

"Er ist ein wichtiger Spieler, der eine großartige Saison spielt. Er ist ein sehr bescheidener Mensch, der nie aufgibt. Und er hilft uns, indem er in der Lage ist, Druck auf die Gegner auszuüben und uns hinten Sicherheit gibt. Wir wussten zu Anbeginn der Saison, wie wertvoll er sein würde", gab Toro-Coach Ivan Juric zu, als er über Bremer sprach und bestätigte, wie sehr er sich weiterentwickelt hat.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Bremer über den Sommer hinaus noch bei der Granata spielt, scheint angesichts seiner exzellenten Leistung auch gegen Topspieler der Serie A, immer unwahrscheinlicher zu werden. Das Wettbieten wird also in den nächsten Monaten richtig Fahrt aufnehmen…

Teile den Post
Sascha

Ist er wirklich der neue Vlahovic? | Milans Marko Lazetic im Porträt

Der AC Mailand hat mit der Verpflichtung von Marko Lazetic (18) auf den enttäuschenden Transfer von Pietro Pellegri reagiert und hofft nun mit dem jungen Serben von Roter Stern Belgrad einen vielversprechenden Mann für die Zukunft verpflichtet zu haben. (Foto: IMAGO / Sportimage)

Der junge Mittelstürmer gehörte noch nicht zum Stammpersonal und bekam von Belgrad-Coach und Inter-Legende Dejan Stankovic in der Liga erst 370 Spielminuten, in denen er ein Tor erzielen konnte. Trotz allem wird Marko Lazetić als großes Talent angesehen und verfügt mit seinen 1,92 Meter über ideale Mittelstürmer-Maße.

Die Ankunft in Italien scheint nun für ihn fast ein Wink des Schicksals zu sein. Denn Marko ist der Neffe von Nikola Lazetic, einem 1978 geborenen Rechtsaußen, der zwischen 2002 und 2008 für Vereine wie Como, Chievo, Lazio, Siena, Genua, Livorno und Turin spielte und dabei über 100 Einsätze in der Serie A absolvierte.

Doch eins hat er seinem berühmten Onkel jetzt schon voraus. Mit 17 Jahren, 8 Monaten und 24 Tagen wurde er zum drittjüngsten Torschütze in der
Geschichte der Rot-weißen hinter Luka Jovic und Zoran Filipovic. Obendrein im zarten Alter von 16 Jahren, 10 Monaten und 7 Tagen der fünftjüngste Spieler, der sein Debüt für Roter Stern gab:

Größtes Talent seit Luka Jovic?

"Er fing bereits als Jugendspieler schnell an, mit älteren Spielern zu spielen, und das mit großem Erfolg. Es war bekannt, dass Roter Stern ihn in die erste Mannschaft transferieren würde, und dass er für serbische Verhältnisse viel Geld kosten würde", gestand der vereinsnahe Journalist Darjan Nedeljković von Mozzart Sport.

"Als er in der Jugendakademie von Roter Stern auftauchte, hieß es, ein solches Talent habe man seit Luka Jović nicht mehr gesehen. Er zerstörte seine Altersgenossen. Ich spreche nicht nur von Toren, er zeigte unglaubliche technische Qualitäten. Das tat er auch bei zahlreichen Turnieren im Ausland."

Doch was zeichnet das junge Sturmtalent neben diesen beeindruckenden Zahlren und Lobpreisungen eigentlich genauer aus und was können die Fans der Rossoneri in nächster Zeit von ihm erwarten? Ist er wirklich wie von vielen Medien deklariert, der neue Vlahovic? Dem Ganzen gehen wir jetzt auf den Grund:

Ballsicherheit

Eine der wichtigsten Eigenschaften von Stürmern ist die Fähigkeit, mit ihrer Körperlichkeit den Ball zu sichern, während die Flügelspieler und Mittelfeldspieler den vorübergehend frei gewordenen Raum besetzen.

Lazetic ist in der Lage, mit seiner Körpergröße von 192 cm und seinem kräftigen Körperbau die Verteidiger auf Distanz zu halten (die serbischen Verteidiger sind besonders hart), während die Spieler um ihn herum in gefährliche Räume eindringen können.

Da er erst 18 Jahre alt ist und daher höchstwahrscheinlich noch nicht die volle körperliche Reife erlangt hat, können wir davon ausgehen, dass er sich in dieser Hinsicht noch weiterentwickeln wird, so wie es zum Beispiel Dušan getan hat.

Schnelligkeit

Schnelligkeit ist zu einem so wichtigen Bestandteil des Spiels geworden, dass gerade bei Milan von vielen Feldspielern diese Eigenschaft erwartet wird. Genauso wichtig ist aber auch die Beschleunigung bzw. wie schnell die Spieler ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen können.

Lazetic verfügt nicht nur über ein ausgezeichnetes Tempo, sondern seine Fähigkeit, Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, ist ein sehr wichtiger Bestandteil seines Spiels und kann ihm helfen, auch gegen den Ball in Piolis Pressing enormen Druck auszuüben und die Verteidiger in Bedrängnis zu bringen.

So sehr sich moderne Trainer auf das 1 gegen 1 von Verteidigern konzentrieren, so wichtig ist es für Angreifer, dass sie ihren Gegenspieler bei fehlenden Anspielstationen ausspielen können. Trotz seiner Größe hat Lazetic recht flinke Füße, die es ihm leicht machen, seinen Gegenspieler zu umkurven.

Pressing

Ausgehend von dem verfügbaren Filmmaterial presst Lazetic nicht so stark wie einige andere Spieler in Milans System, was jedoch auf Stankovics taktischen Ansatz zurückzuführen ist. Der ehemalige Mittelfeldspieler von Inter setzt bei Roter Stern eher auf ein Mittelfeldpressing, was den Stürmer vom aggressiven Pressing meist ausnimmt.

Allerdings stellt Lazetic Verteidiger und Außenverteidiger ziemlich rasch zu, lässt sie nicht zur Ruhe kommen und nutzt seine große Statur, um ihnen bei jeder Gelegenheit den Passweg vorrausschauend zuzustellen.

Starkes Ego, Laufwege & Beidfüßigkeit

Stürmer wie Pierre-Emerick Aubameyang sind dafür bekannt, dass sie die gegnerischen Abwehrreihen klug hinterlaufen, und auch Lazetic hat ein Riecher dafür, diese Lücken zu finden und ihn diese hineinzustoßen.

Auch wenn dies zu seinen Vorzügen gezählt werden kann, dürfte er sicherlich von den beiden Altstars Olivier Giroud und Zlatan Ibrahimovic auch in dieser Sache noch einiges mitnehmen können.

Zudem ist der Sturmhüne gleichermaßen auch dank seiner Beidfüßigkeit und Übersicht in der Lage, auch enge Räume durch Dribblings zu erobern, und damit für Überraschungsmomente zu sorgen. Er ist also, wie man anhand seines Spielerprofils unschwer erkennen kann, für die Gegner schwer auszurechnen.

Und es gibt noch eine weitere große Ähnlichkeit mit Vlahović: Er hat ein starkes Ego und eine starke Persönlichkeit, manchmal ist er egoistisch, er ist gerne der Chef der Mannschaft. Das wird man ihm in Mailand nicht erlauben. Zumindest solange Ibrahimović dort ist!

Schwächen

Obwohl Lazetic 1,92 m groß ist, fehlt ihm die Dominanz in der Luft, die man normalerweise mit Spielern seiner Statur verbindet. Wenn wir uns Spieler wie Ibrahimovic und Giroud anschauen, sehen wir zwei Stürmer, die sich ständig in Luftkämpfe mit ihren Gegnern begeben.

Darüber hinaus lässt sich der Jungspund schnell aus der Ruhe bringen und ringt öfters Mal mit seinem Temperament. Wenn Lazetic frustriert ist, holt er sich gerne durch unnötige Rempler oder harte Fouls gelbe Karten bei den Schiedsrichtern ab. Gegen Partizan beispielsweise kassierte er eine unnötige Verwarnung, als er einen gegnerischen Spieler absichtlich anrempelte.

Gewiss fehlt dem jungen Serben einfach noch eine Menge Erfahrung. Nur 370 Minuten in Serbiens Eliteklasse und 14 Zweitligaeinsätze für Leihclub Graficar, sind, um den Vizemeister der Serie A sofort weiterhelfen zu können, einfach zu wenig.

Fazit

Daher müssen sich die Fans mit Lazetic gedulden und dürfen keine Wunder von ihm erwarten, zumindest nicht in nächster Zeit. Auch wenn er vielversprechende Ansätze und ein ähnliches Spielerprofil wie Juves Dušan Vlahović besitzt, so ist er doch noch sehr unerfahren.

Daher wird es eine hervorragende Gelegenheit für ihn sein, im Schatten von zwei hochdekorierten, erfahrenen Topstürmern wie Ibrahimovic und Giroud erstmal in Ruhe zu reifen.

Teile den Post
Sascha

Balotelli in der Squadra Azzurra | Mehr Chance als Risiko?

Als Balotelli in das italienische Aufgebot für Mancinis Trainingslager zur Vorbereitung auf die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 berufen wurde, gab es viel Aufsehen auf dem ganzen Fußballstiefel. Denn viele Tifosi hatten den Exzentriker seit seinem Wechsel in die Türkei komplett abgeschrieben. (Foto: IMAGO / Seskim Photo)

Zuvor spielte der ehemalige Stürmer von Manchester City für den italienischen Zweitligisten AC Monza. Doch auch in der Serie B konnte er genauso wenig wie im Oberhaus für Heimatclub Brescia Calcio überzeugen. Zwar gelangen ihm sechs Tore und ein Assist für die „Biancorossi“, allerdings fiel Balo ständig verletzungsbedingt aus.

Anschließend suchte der mittlerweile 31-jährige Stürmer sein Glück in der Türkei bei Erstligist Adana Demirspor. Sein dortiger Trainer ist Landsmann Vincenzo Montella. Unter dem früheren Milan-Coach hat „Supermario“ seine Torgefährlichkeit wiederentdeckt und in dieser Saison in 21 Pflichtspieleinsätzen neun Mal ins Netz getroffen und fünf Assists gegeben.

Balo überzeugt durch tolle Form

Doch hat Balotelli endlich die Reife sein vollstes Potenzial abzurufen? Nach Abschluss des dreitägigen Trainingslagers in Coverciano erklärte Assistenztrainer Lombardo gegenüber RAI Sport, wie sehr Mario beeindruckt hat. "Er hat viel Gewicht verloren, ich weiß nicht, ob es daran lag, dass er sich mit COVID-19 angesteckt hat", sagte Lombardo.

"Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, denn jetzt, wo er im Ausland spielt, ist es schwieriger, seine Fortschritte zu verfolgen. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, ihn in so guter Verfassung zu sehen, es war eine angenehme Überraschung."

Also physisch scheint der ehemalige Milan-Stürmer schon mal in Topform zu sein. Aber wie sieht es mental im Kopf eines ewigen Teenagers aus? Das scheint sicherlich die große Frage der Tifosi zu sein. Dass Mario das Talent und die Qualität hat um den Unterschied zu machen, weiß glaube ich jeder Fußballfan.

Gift für jeden Teamgeist

Doch mit mittlerweile 31 Jahren, Vater zweier Kinder scheint Balo, zumindest wenn man sich seine Social-Media-Kanäle anschaut, in ruhigeren Gewässern zu treiben, als vor einigen Jahren noch. Primär findet man bei ihm Posts über die Familie, Hilfsprojekte für Afrika und natürlich seinen geliebten Ballsport. Und doch bleibt der Zweifel.

Daher stellt sich in Bezug auf die Squadra Azzurra die große Frage: Besteht mit der Nominierung mehr Chance als Risiko? Denn zu oft hatte man das Gefühl „der Junge sei erwachsen geworden“ und zu oft wurde man anschließend enttäuscht.

Balo entpuppte sich immer wieder als Gift für jeden Teamgeist. Das jüngste Beispiel Brescia Calcio untermauert dies wohl eindeutig. Am Ende ging es mit viel Unruhe in die Serie B. Balotelli kam als Führungsfigur und enttäusche sowohl leistungstechnisch, als auch menschlich.

Mancini braucht einen Mittelstürmer

Qualitativ kann er die Mannschaft mit seinen Eigenschaften sicherlich bereichern, zumal auf der Mittelstürmerposition eine gewisse Vakanz besteht. Immobile konnte auf höchstem Niveau im 4-3-3 Mancinis nicht überzeugen, und Belotti kämpft diese Saison mit erheblichen Verletzungsproblemen.

Meiner Meinung nach kann ich mir gut vorstellen, dass ein Mario Balotelli im Rahmen einer Weltmeisterschaft in Zaun gehalten werden kann, wie man beispielsweise bei der Vizeeuropameisterschaft 2012 bestaunen durfte. Mancini fehlen gerade die Alternativen und Balo könnte da kurzfristige Abhilfe leisten.

Langfristig allerdings glaube ich nicht mehr an die Konstanz dieses ewigen Talents, und würde jedem Manager von einer Verpflichtung abraten. Und doch hofft mein Herz, dass dieser sympathische lustige Vogel es endlich verstanden hat. „Forza Mario“!

Teile den Post
Sascha

Parma zieht die Notbremse | Iachini soll es richten

Nachdem der FC Parma in der Serie B bis auf Platz 14 abgerutscht ist, sah sich der Traditionsverein gezwungen Trainer Enzo Maresca (41) zu beurlauben. Sein Nachfolger ist der erstligaerfahrene Giuseppe Iachini (57) der zuletzt den AC Florenz trainierte. (Foto: IMAGO / ZUMA Press)

Der scheidende Maresca konnte die hohen Erwartungen, nämlich den direkten Wiederaufstieg in die Serie A, bis dato nicht annähernd erfüllen. Nach nur vier Siegen, genauso vielen Niederlagen und fünf Unentschieden unter dem Ex-Coach, rangiert der Erstligaabsteiger nur auf Rang 14.

Cosenza besiegelt das Aus

Das Unentschieden gegen den Underdog aus Cosenza, welches von Pfiffen der „Tardini“ begleitet wurde, kostete den ehemaligen Co-Trainer von Manuel Pellegrini endgültig den Job. Der Verein hat Maresca von seinen Aufgaben entbunden und sich für Beppe Iachini entschieden, der das Abenteuer in der Serie B fortsetzen und den Aufstieg in die Serie A anstreben soll.

Ein Ziel, das angesichts des Leistungstrends und der aktuellen Platzierung eine „Mission Impossible“ für den 57-jährigen Übungsleiter darstellen könnte. Denn aktuell rangiert der Verein aus der Emilia-Romagna mit lediglich vier Punkten vor einem Abstiegsplatz, und hat zehn Punkte Rückstand auf den Erstplatzierten Brescia, neun Punkte Rückstand auf Pisa (Platz 2) und sieben Punkte auf den Tabellendritten aus Lecce.

Maresca bezahlt Lehrgeld

Die 0:4-Niederlage gegen den letztgenannten Aufstiegskontrahenten war der absolute Tiefpunkt der Saison, da die vier Gegentore alle in der ersten Halbzeit fielen. Nach dem Spiel musste die Truppe angeführt von Gigi Buffon zurück aufs Feld und sich für den kollektiven Ausfall bei den Fans entschuldigen und ihren Ärger in aller Stille über sich ergehen lassen.

Für den entlassenen Maresca war es der erste echte Trainerjob in einer Profiliga, nachdem er bisher als Assistent bei Ascoli, Sevilla, West Ham und dann als U23-Coach von Manchester City eher hinter den Kulissen tätig war. Mit Iachini kehrt nun ein wahrer Routinier auf die Trainerbank der „Crociati“ zurück, welcher sich im italienischen Unterhaus schon als Aufstiegstrainer auszeichnen konnte.

Kader hat Erstligapotenzial

Der Kader ist mit Spielern wie Franco Vasquez, Gigi Buffon, Yordan Osorio, Dennis Man, Lautaro Valenti oder Roberto Inglese hervorragend besetzt. Der Abstand zu den Aufstiegsplätzen ist groß, aber bei einer kleinen Siegesserie sicherlich schnell wieder zu erreichen.

Dass Trainer Iachini eine Mannschaft gerade defensiv und mental stabilisieren kann, hat dieser schon auf höchstem Niveau demonstriert. Parma, welches die sechstschlechteste Defensive der Liga stellt, wird sicherlich von dieser Fähigkeit enorm profitieren. Der italienische Traditionsverein sollte unter dieser Prämisse also bald wieder um den Aufstieg in die Serie A kämpfen.

Teile den Post
Sascha

Glaubt Mourinho noch an die Roma?

Nach zuletzt drei Pflichtspielen ohne Sieg rangiert die AS Roma nur noch auf Platz sechs der Serie A mit lediglich drei Punkten Vorsprung auf den Elftplatzierten Empoli. Nach der bitteren 2:3-Auswärtspleite gegen Aufsteiger Venezia scheint Trainer Jose Mourinho (58) nicht nur aufgrund seines fragwürdigen Führungsstils stark in der Kritik zu stehen. (Foto: IMAGO / sportphoto24)

Taktisch gesehen scheint jeder durchschnittliche Trainer in der Lage seine Spielidee auszuhebeln. Mourinhos taktischer Ansatz ist meist genauso überraschend wie das Datum von morgen. Zudem demonstrierte er einen schwachen Charakter bei dem Umgang mit den jüngsten Niederlagen der Hauptstädtler.

Er wusste dass es sich um einen Verein mit neuen Eigentümern handelte, einen Verein, der sich im Umbruch befand und eine neue Identität suchte. Und Veränderungen brauchen Zeit, vor allem, wenn sie den Wechsel von einem Spielstil zum anderen beinhalten. Mourinho wusste das ganz genau.

Mou stellt Spieler an den Pranger

Trotzdem ließ er sich nach dem 1:6-Debakel in der EL gegen Bodo Glimt und auch nach der Niederlage gegen Juventus Turin öffentlich negativ über einzelne Spieler aus. Seine Opfer dieses Mal: Darboe, Reynolds, Kumbulla und Calafiori.

Allesamt junge aufstrebende Talente, deren Entwicklung eine gewisse Zeit erfordert und zudem auch starken Leistungsschwankungen unterliegt. Wenn so etwas passiert, geht es in die eine oder andere Richtung - die einen nehmen die Kritik als Motivation an, die anderen können mental nicht damit umgehen.

Wenn die Kritik dann auch noch den halben Kader betrifft, läuft man als Übungsleiter natürlich Gefahr das Team zu spalten, oder etwa die gesamte Kabine zu verlieren, was kurz oder mittelfristig meist zur Entlassung eines Trainers führt.

Neubeginn braucht Zeit

Auch wenn es gerechtfertigt ist, dass Mourinho einen besseren Kader benötigt um mit den Topclubs konkurrieren zu können, ist es nicht hinnehmbar dass er dies schon nach wenigen Monaten im Amt öffentlich kritisiert, zumal die Roma noch am Anfang eines Neubeginns steht und nicht in wenigen Wochen von Grund auf neu aufgebaut werden kann.

Der ehemalige Chelsea-Coach ist bekannt dafür ein großartiger Motivator zu sein, aber das funktioniert nicht, wenn dieser nur 13 oder 14 Spieler an Bord nimmt und die anderen im Regen stehen lässt. Damit erweist er weder der Mannschaft noch dem Verein einen Dienst, denn die Spieler die auf der Tribüne bleiben, verlieren ihren Spielrythmus, Selbstvertrauen, auf dem Markt an Wert, oder entwickeln sich eben nicht weiter.

Wenn der Trainer zum Problem wird

Romas Übungsleiter hatte bei allen Vereinen bei denen er tätig war, Probleme mit den Vorgesetzten, und das scheint auch bei den Lupi der Fall zu sein. Aber wenn das Problem bei buchstäblich jedem Verein dasselbe ist, dann ist vielleicht Mourinho selbst zum Problem geworden. Vielleicht ist er derjenige, der es nicht geschafft hat, sich an das sich ständig verändernde und kommerzialisierte Spiel anzupassen.

Die Roma ist ein Verein, der in der jüngeren Vergangenheit nachweislich mit Problemen in der Führungsetage zu kämpfen hatte. Zwei der legendärsten Persönlichkeiten des Vereins - Daniele de Rossi und Francesco Totti – können das aus der Pallotta-Ära nur mehr bezeugen.

Geduld und Diskretion ist gefragt

Der Klub befindet sich unter dem neuen US-Eigentümer Dan Friedkin (56) in einer Übergangsphase was Kultur, Versprechen, Spielstil und Ehrgeiz angeht - Sie sehen Mourinho als das Gesicht von all dem. Für den Portugiesen sollte klar sein welch große Verantwortung er in diesem Konstrukt trägt.

Er muss geduldig und diskret sein, nicht ungeduldig und öffentlich - auch wenn er an Letzteres gewöhnt ist. Wir sind hier nicht bei Manchester United, Chelsea, Tottenham oder Real Madrid. Die Dinge können und werden mit Sicherheit ihre Zeit brauchen, wenngleich die Giallorossi zu den Vereinen in Europa gehörten, die im Sommer am meisten in neue Transfers investierten.

In der Pressekonferenz bei seiner Vorstellung war einer von Mourinhos ersten Sätzen: "Die Roma will nicht heute den Erfolg, sondern ein nachhaltiges Projekt für die Zukunft sein. Deshalb bin ich hier." Indem sich José so verhält, scheint er jedoch der Erste zu sein der nicht an das glaubt, was er gesagt hat…

Teile den Post