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Sascha

Nur ein Marketing-Move der Roma? | Abdulhamid der erste Saudi in der Serie A

Saud Abdulhamid ist der erste Saudi, der in der Serie A wechselt. Doch ist der Transfer der Roma eher ein Marketing-Move, oder verspricht man sich wirklich Besserung auf der vakanten rechten Abwehrseite? In diesem Artikel erfährst du, was du von Romas Neuzugang erwarten kannst.

Die Menschen in Saudi-Arabien haben eine Leidenschaft für den italienischen Fußball. Das Land mit seinen über 36 Millionen Einwohnern ist ein bevölkerungsreiches Land, das seinen Lieblingsverein vehement verfolgt und ihn über große Konten unterstützt, die uns im Westen relativ unbekannt sind.

Vielleicht konnte die Roma gerade deshalb Saud Abdulhamid für nur 2,5 Millionen Euro verpflichten - eine Summe, die sich mit Boni nur um eine halbe Million erhöhen würde. Doch wer ist Abdulhamid, wie ist die Roma auf ihn gestoßen und warum wollten die Giallorossi ihn unbedingt haben?

Seit Maicon leidet die Roma

Die erste Antwort liegt nicht in dem Spieler selbst, sondern in der Situation der Roma. In den letzten Wochen hat die Roma einen schlechten Saisonstart hingelegt. Es gab wenige Lichtblicke (meist nur die von Paulo Dybala), banale Fehler und Lücken auf dem gesamten Spielfeld. Eine Position, die dringend benötigt wird, ist die rechte defensive Außenbahn von Daniele De Rossi, die nicht nur in den ersten drei Spielen, sondern in der gesamten letzten Spielzeit immer wieder negativ auffiel.

Ein Bereich, der von vielen Sportdirektoren zugunsten der Stärkung anderer Positionen vernachlässigt wurde. Um einen wirklich überzeugenden Spieler zu finden, muss man bis zu Douglas Maicon zurückblicken, den Abdulhamid vergöttert und der die Mannschaft 2016, also vor fast einem Jahrzehnt, verlassen hat.

Es wäre nicht unpassend zu sagen, dass die Roma seitdem keinen kompetenten Rechtsverteidiger mehr hatte - von Bruno Peres bis Rick Karsdorp, dessen Vertrag gerade aufgelöst wurde. Sogar Alessandro Florenzi versuchte sich mit einigen Lichtblicken, und zuletzt Mehmet Çelik, der sich seit seiner Ankunft aus Lille nur schwer durchsetzen konnte. Vielleicht gibt es jetzt Hoffnung auf einen Erben.

Im vergangenen Sommer hat „La Lupa“ mehrere Optionen in Betracht gezogen, bevor man sich auf Abdulhamid festlegte. Mit Rennes war man sich über eine Ablöse für Lorenz Assignon einig, bevor die Roma nicht in der Lage war, genügend Gehalt aufzubringen. Aber diese Zwänge führten dazu, dass man sich für eine preisgünstigere Option mit großem Potenzial entscheiden musste und den saudi-arabischen Nationalspieler überraschend verpflichtete.

Mancini spricht Empfehlung aus

Er wurde von Roberto Mancini, dem derzeitigen Trainer der saudi-arabischen Nationalmannschaft, empfohlen. Für diejenigen, die den Weltfußball aufmerksam verfolgen, gab es mehrere wichtige Anzeichen.

Zum einen bestritt Abdulhamid in der vergangenen Saison mit 67 Einsätzen für Al-Hilal in der saudischen Profiliga die meisten Spiele aller Feldspieler weltweit. Das ist eine große Leistung, wenn man bedenkt, dass Al-Hilal mit 70 großen Trophäen und den meisten kontinentalen Titeln auf dem Kontinent der höchstdekorierte Verein in Asien ist.

Im vergangenen Jahr war er einer der Protagonisten, der die „Blue Waves“ mit drei Toren und fünf Assists zum zweiten Mal zum Titel in der Saudi Pro League führte.

Energie gepaart mit einem Lächeln

Es sind aber nicht nur die Zahlen, sondern auch die Art und Weise, wie er es geschafft hat - unermüdliche Energie gepaart mit einem Lächeln. Selbst als sein Vater im Sterben lag, der ihn zum Fußball inspiriert hatte, reiste Saud ständig von Jeddah und Riad zu ihm. Als sich die Lage zuspitzte, trainierte er umso härter weiter.

Die Freude, die ihm sein Vater vermittelte, half ihm, demütig zu bleiben und hart zu arbeiten, selbst im Angesicht emotionaler Widrigkeiten. Es spricht für seinen Charakter, dass der Rechtsverteidiger direkt nach dem Tod seines Vaters die Liga und alle möglichen Pokale gewonnen hat.

Abdulhamid hat sich in den letzten Jahren eine beachtliche Vita erarbeitet, in dem er in seinen drei Spielzeiten für Al-Hilal 24 wichtige Beiträge leistete und mit dem Verein aus Riad zweimal den Königspokal und den saudischen Superpokal gewann. Zusammen mit geschätzten Spielern wie Kalidou Kolulibaly und Sergej Milinkovic-Savic bildete er ein beeindruckendes Kollektiv, das andere bekannte Ikonen des europäischen Fußballs bezwang.

Schneller als der Blitz

Es sei darauf hingewiesen, dass Abdulhamid vor zwei Jahren von Al-Ittihad wechselte - ein logischer Schritt für einen aufstrebenden Spieler, aber auch ein Schritt, der bei den Fans immer noch für Kontroversen sorgt. Schaut man sich das Geplänkel auf X an, wird man einen Hinweis darauf finden, dass Al-Hilal sein Ex-Club Al-Ittihad seit diesem Transfer etwa sieben Mal geschlagen hat. Diese Witzeleien haben die Folklore um seinen Namen nur noch verstärkt.

Abdulhamid ist auch ein sehr erfolgreicher Nationalspieler. Ein Bereich, in dem er alle seine ausländischen Konkurrenten übertreffen konnte, ist die Schnelligkeit. Saud ist schnell. Nicht nur schnell, sondern blitzschnell!

Beim historischen Sieg seines Landes bei der Weltmeisterschaft 2022 gegen den späteren Weltmeister Argentinien hielt er die Männer von Lionel Messi in Schach, und es schien, als hätte das Glück keine Rolle gespielt - selbst als er dank seines Mutes einen Fehler ausbügeln konnte, der zu einem argentinischen Elfmeter führte.

Er war der einzige von 30 Spielern, der eine von Roberto Mancini für die saudische Nationalmannschaft aufgestellte Fitnessprüfung absolvierte.

Bilic voll des Lobes

Vielleicht hätte Argentinien etwas mehr Scouting-Zeit bei Abdulhamid investieren sollen, der noch 2018 vom damaligen Trainer Slaven Bilic gelobt wurde, als Al-Ittihad am unteren Ende der Tabelle stand, schaute sich Bilic nach seinen Möglichkeiten um, gab dem erst 18-Jährigen seinen Einstand und beförderte ihn nur drei Wochen nach seinem Profidebüt in die erste Mannschaft:

„Wir haben seine Körperlichkeit gesehen. Wir haben seine Schnelligkeit gesehen. Wir haben seine Ausdauer gesehen, da er den ganzen Tag lang das Feld hoch und runter rennen kann. Wir haben gesehen, dass er zuhört. Wir haben gesehen, dass er wirklich hart im Zweikampf ist und lernen will.“
„Es war wirklich keine einfache Zeit für einen so jungen Spieler um zu debütieren. Wir waren mitten im Abstiegskampf und er kam mit so einem großen Selbstbewusstsein zu uns und spielte so, als hätte er bereits 100 Profispiele bestritten! Ich bin wirklich stolz auf ihn und freue mich über seine sensationelle Entwicklung“, beteuerte Ex-Trainer Bilic.

Abdulhamid hat eine fabelhafte Erfolgsbilanz bei großen Spielen vorzuweisen und dabei einen kühlen Kopf und ein immerwährendes Lächeln bewahrt. Als Spieler, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt und sich von Druck nicht beeindrucken lässt, ist er bei der Roma zu Großem berufen. Er ist in der Lage, sich schnell an die Serie A anzupassen, genauso wie er es bei den größten Gelegenheiten mit ausländischen Gegnern getan hat.

Bleibt er auch in der Serie A konstant?

Wenn Romas Neuzugang Vinicius Jr. bei der Klub-Weltmeisterschaft 2022 in Schach halten konnte, könnte er die Ergebnisse seines Idols Maicon in Rom vielleicht nacheifern. Er hat die Mentalität, das Arbeitstempo und viel Enthusiasmus in sich - Abdulhamid könnte das Rechtsverteidigerproblem der Giallorossi nach einer Dekade endlich lösen.

Allerdings bleibt es abzuwarten, ob er konstant auf dem höheren Niveau mithalten kann. Dass manche Spieler ab und zu, wie im Pokal gegen höherklassige Gegner gut performen, haben wir schön öfters gesehen. Doch kann Abdulhamid auch konstant in der höchsten italienischen Spielklasse mithalten?

Eine Frage die sich die nächsten beiden Spielzeiten beantworten wird, doch bei meiner Recherche bin ich zum Entschluss gekommen, dass unser Protagonist sicherlich mehr als nur ein Marketing-Move für die Roma sein wird.

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Sascha

Juves neuer Topscorer | Samuel Mbangula (20) im Kurzporträt

Samuel Mbangula ist ein Spieler, den bis zum ersten Spieltag der neuen Serie A-Saison wahrscheinlich nicht einmal die Juventus-Tifosi kannten. Dann entschied Thiago Motta völlig überraschend, ihn am ersten Spieltag gegen Aufsteiger Como in die Startelf zu stellen und den millionenschweren Stareinkauf Douglas Luiz auf der Bank zu lassen. Dies sollte für Samuel der Wendepunkt seiner noch jungen Karriere werden.

Der Youngster wird ins Spiel geworfen, gerät nicht in Panik und spielt, ohne sich zu sehr um sein Debüt in der Serie A und das prestigeträchtige Trikot von Juventus zu sorgen. Von Anfang an war klar, dass Thiago Motta auch dieses Mal ein junges Talent richtig eingeschätzt hatte, und sein mutiger Schachzug zahlte sich sofort aus.

Kurz nach der 20. Minute nutzte Samuel Mbangula eine lange Flanke von Weah, zog in die Mitte des Spielfelds und schoss, nachdem er einige Gegenspieler ausgedribbelt hatte, den Ball eiskalt in die lange Ecke – keine Chance für den erfahrenen Pepe Reina. Wahrlich ein großartiges Tor. Seine Mannschaftskameraden umarmten ihn, er verbeugte sich demütig vor den Fans: eine Liebesgeschichte war geboren.

Der Beginn des Abenteuers bei Juventus

Mbangula wurde von den Verantwortlichen von Juventus im Jahr 2019 entdeckt, als er gerade 15 Jahre alt war und in der Jugendabteilung von Brügge spielte. Es waren Matteo Tognozzi und Giovanni Manna, die ihn scouteten und im darauffolgenden Jahr beschlossen, Kontakt mit dem Management von Anderlecht aufzunehmen, dem belgischen Verein, der ihn selbst gerade erst verpflichtet hatte.

Die Anfrage war erfolgreich und nach kurzen Verhandlungen wechselte das Offensivtalent 2020 nach Turin, zusammen mit zwei anderen vielversprechenden jungen Spielern: Koni De Winter und Joseph Nonge. Die Gesamtkosten des Transfers betrugen lediglich 300 Tausend Euro.

Seine ersten Schritte bei Juventus Turin

Als Samuel Mbangula bei Juventus Turin ankam, fiel er nicht nur durch seine technischen und körperlichen Qualitäten auf, sondern auch durch Fleiß, Leidenschaft und Professionalität, mit der er jede Trainingseinheit anging. So erwarb er sich das Vertrauen der Trainer, und avancierte ungehend zum Stammspieler.

Als Juventus beschloss, das Next-Gen-Team zu gründen und in der Serie C antreten zu lassen, erkannte das Offensivtalent, dass dies seine Chance war. Die Teilnahme an einer Profi-Liga kann seine Entwicklung beschleunigen und ihn mit etwas Glück in den Blickpunkt der Erst- und Zweitligisten rücken.

In der Serie C bewies er, dass er sich auf Augenhöhe mit Spielern befindet, die viel älter und erfahrener sind als er. Seine Leistungen waren so überzeugend, dass Juventus beschloss, ihn zu verpflichten und einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschreiben zu lassen. Eine Investition, ja, aber auch eine Geste des Vertrauens in den Spieler, der das zu schätzen wusste und sich noch mehr engagierte.

Im Trainingslager mit den großen Jungs

Die Ankunft von Thiago Motta auf der Trainerbank von Juventus im Sommer war eine gute Nachricht für Samuel Mbangula. Der ehemalige Bologna-Trainer ist nicht nur ein exzellenter Coach, sondern auch einer, der die Jugendakademie genau unter die Lupe nimmt und nicht davor zurückschreckt, vielversprechende Nachwuchsspieler zu fördern.

Nachdem Motta Samuel Mbangula im Training gesehen hatte, beschloss er ihn in ein Trainingslager mit der ersten Mannschaft einzuladen. Für den Belgier ist dies der Beginn eines Traums und eines wichtigen Entwicklungsweges. Der Rest sind aktuelle Ereignisse, wie die Einberufung für das Spiel gegen Como, die Entscheidung, ihn sogar in der Startelf einzusetzen, und dann sein Tor.

Die Eigenschaften von Samuel Mbangula

Mit seinen 171 Zentimetern ist der 20-jährige Belgier mit kongolesischen Wurzeln sicherlich kein Mittelstürmer im herkömmlichen Sinne. Denn er zieht es vor, über die Flügel in die Mitte zu ziehen, was er auch bei der Aktion tat, die zu seinem ersten Tor in der Serie A führte. Der laufstarke Stürmer kann auch auf der linken Außenbahn eingesetzt werden und bei Bedarf auch als klassischer Nummer Neuner agieren.

Am Ende des Spiels gegen Como strahlte Mbangula. „Ich erlebe ein besonderes Gefühl. Es ist das erste Mal, dass ich ein Trikot der Serie A trage und es ist wunderbar. Ich bin sehr glücklich. Als ich das Tor geschossen habe, war es, als würde ich einen Traum leben, und das ganze Stadion hat gefeiert. Wirklich unglaublich. Und das ist erst der Anfang“, versprach der junge Belgier.

Drei Assists und ein Tor aus den ersten drei Spieltagen unterstreichen seine tolle Entwicklung unter Thiago Motta. Es bleibt spannend wie sich der 20-Jährige imweiteren Laufe der Saison präsentieren wird und ob er bereits konstant in seinen Leistungen bleibt. Wir werden den Jungen und dessen Entwicklung auf jeden Fall im Auge behalten…

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Sascha

Atalantas italienischer Kern ist ein Beispiel für alle Vereine der Serie A

In den sozialen Medien und Foren wird die Serie A heftig kritisiert, weil sie vor allem auf Spieler ausländischer Herkunft setzt. So stand bei Milan am ersten Spieltag nur ein einziger Italiener in der Startelf, bei Juventus waren es vier und bei Inter sogar nur einer. Bei drei der traditionsreichsten Mannschaften Italiens reicht das nicht einmal für eine Startelf. (Bild: IMAGO / sportphoto24)

Es gibt das Argument, dass es langfristig sinnvoller ist, auf Spieler aus der eigenen Jugendakademie zurückzugreifen, als die Lücken mit Spielern aus dem Ausland zu füllen, für die oft Ablösesummen gezahlt werden müssen. Zudem gibt es noch den Nachteil, dass für die Nationalmannschaft nur noch Spieler in Betracht kommen, die keine tragende Rolle in ihrem Verein spielen.

Die jüngsten Ergebnisse der Azzurri deuten auf ein langfristiges Problem bei der Entwicklung von Talenten und ihrer Integration in der ersten Mannschaft hin. In Wahrheit handelt es sich um ein vielschichtiges Problem, mit dem die meisten großen italienischen Vereine zu kämpfen haben - mit Ausnahme von Atalanta Bergamo.

Italian First!!!

Obwohl sie selbst in der Vergangenheit Talente aus weniger anerkannten Ligen in Europa ausfindig gemacht haben, halten sie an ihrer „Italian first“-Methode fest und halten italienische Stars mit langfristigen Verträgen als wertvolles Kapital. Und das alles, während sie weiterhin um europäische Titel kämpfen und diese natürlich auch gewinnen.

Ein solches Beispiel ist Giorgio Scalvini. Er erlitt tragischerweise kurz vor der Euro 2024 einen Kreuzbandriss, wäre aber in Luciano Spallettis Aufgebot Stammspieler gewesen. Er und Riccardo Calafiori werden ein dynamisches Paar in Blau sein. Scalvini ist das begehrteste Verteidigertalent, welches auch nach seiner Verletzung begehrt bleiben wird.

Ruggeri erinnert an Spinazzola

Matteo Ruggeri ist auf dem besten Weg, sich zu einer festen Größe zu entwickeln (auch in der Nationalmannschaft). Sein Saisonstart bei Atalanta war beeindruckend, als er aus dem Nichts eine perfekte Flanke schlug, die Mateo Retegui zu seinem ersten Tor für „la Dea“ einköpfte. Ruggeri ist körperlich sehr dominant, und in der Lage, das Pressing des Gegners auszuhalten und sich selbst mit wenig Platz an der Seitenlinie nach vorne zu arbeiten. Schau dir einige seiner Tore an, und du wirst sehen, dass er, ähnlich wie Spinazzola, herausragende Offensivqualitäten besitzt. Er ist erst 22 Jahre alt und gehört seit 2021 zum Aufgebot der Bergamasken.

Marco Brescianini war jedoch der Mann des Spiels, der in seinen ersten 90 Minuten für Atalanta ein Doppelpack schnürte. Das ist die Hälfte der gesamten Treffer des 24-Jährigen in der vergangenen Saison bei Frosinone. Ein weiterer Coup des sportlichen Leiters von Atalanta, Tony D'Amico.

Atalanta baut auf italienisches Fundament

Der bereits erwähnte Retegui kam als kurzfristiger Ersatz aufgrund von Gianluca Scamaccas Verletzung, der die Saison beendet. Auch wenn es nie gut ist, dies als Segen zu bezeichnen, könnte der Notkauf im Vergleich zu seinem verletzten Mannschaftskameraden ein besseres Endergebnis aufweisen. In den ersten drei Partien erzielte der Mittelstürmer bereits drei Tore und machte Lust auf mehr.

Davide Zappacosta ist eine fähige Option, die Retegui weiterhin unterstützen wird, aber Neuzugang Raoul Bellanova präsentiert sich überragend zum Start der neuen Spielzeit. Manager Gian Piero Gasperini lässt dem Außenverteidiger mehr Freiheiten, um nach vorne zu gehen und offensiv zu agieren, als ihm defensive Verantwortung aufzubürden. Damit ist er ein idealer Kandidat, um das Beste aus der Taktik des 66-Jährigen herauszuholen.

Atalanta der Kern der zukünftigen Squadra Azzurra?

Nicolò Zaniolo hat das Trikot mit der Nummer zehn übernommen, und nach einigen Leihstationen, nachdem das Verhältnis zur Roma gescheitert war, findet das ehemalige Wunderkind ideale Bedingungen vor, um flüssigen Fußball zu spielen und seine Bestimmung zu erfüllen. Wenn der 25-Jährige es bei Atalanta nicht mehr zur Form alter tage schafft, dann nirgends mehr.

Mit Marco Carnesecchi und Kapitän Rafael Tolói ist die Zukunft von La Dea gesichert, da der eingebürgerte Brasilianer das junge Team führt, während der erst 24-jährige Schlussmann wie ein alter Hase auf der Linie pariert. Ersterer hat wohl die besten Reflexe der Liga und ist ein Albtraum für jeden Elfmeterschützen.

Man fragt sich, ob Spalletti im vergangenen Sommer besser abgeschnitten hätte, wenn er nur die aktuelle italienische Mannschaft von Atalanta eingesetzt hätte. Aber wenn eines sicher ist, dann ist es, dass der italienische Fußball von einem Verein vorangebracht wird, der seine jungen Spieler entwickelt und ihnen Vertrauen schenkt. Der Rest der großen Vereine sollte diesem Beispiel folgen…

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Sascha

Serie A | Diese Youngsters müsst ihr im Auge behalten

Mit dem Beginn der neuen Serie-A-Saison wollen wir euch in diesem Artikel aufstrebende italienische Talente vorstellen. Denn die Squadra Azzurra fahndet nach einer neuen Generation, welche wieder an die erfolgreiche Geschichte der stolzen Fußballnation anknüpfen kann (Bild: IMAGO / Marco Canoniero).

Das Scheitern Italiens bei der Europameisterschaft hat eine weitere Phase der Reflexion über den Mangel an jungen Nachwuchsspielern ausgelöst. Obwohl italienische Klubs immer noch dem bewährten Modell folgen, Absolventen der Jugend-Akademien in niedrigere Spielklassen zu schicken, um dort Erfahrung zu sammeln, sind einige vielversprechende Spieler bei Vereinen der Serie A geblieben.

Wir werfen einen Blick auf 6 Spieler, die diese Saison den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen könnten.

Nicolò Fagioli (Juventus)

Für den hoch veranlagten Regista könnte es eine entscheidende Saison werden, nachdem er in der vergangenen Saison eine siebenmonatige Sperre wegen Verstoßes gegen die Wettbestimmungen verbüßt hat. Viele Tifosi fragten sich, warum Nationaltrainer Luciano Spalletti den technisch beschlagenen Mittelfeldspieler für die Europameisterschaft 2024 nominierte, obwohl der 23-Jährige nach seiner Sperre nur zwei Ligaspiele bestritt.

Nun steht der in Piacenza geborene Italiener vor der schwierigen Aufgabe, sich im neu aufgebauten Mittelfeld von Thiago Motta zu etablieren. Fagioli ist ein wahrer Passvirtuose, der auf vielen Positionen im Mittelfeld eingesetzt werden kann. Er muss jedoch zeigen, dass er sich von seiner Sperre vollständig erholt hat. Zudem ist die Konkurrenz sehr groß und mit dem wie neugeborenen aufspielenden Locatelli, Stareinkauf Douglas Luiz und Bulldozer Khépran Thuram.

Matteo Ruggeri (Atalanta)

Die jüngste Erfolgsgeschichte aus der berühmten Jugendakademie von „La Dea“ steht kurz vor der Berufung in die italienische Nationalmannschaft. Die Tatsache, dass der schnelle Linksverteidiger, der im Alter von 9 Jahren zu Atalanta kam, in die erste Mannschaft berufen wurde, ist ein Beweis für die Kompetenz des Klubs aus Bergamo bei der Entwicklung seiner Jugendspieler.

Gian Piero Gasperini wird auch in dieser Saison wieder auf den einheimischen linken Schienenspieler setzen, der eine beeindruckende Saison hingelegt hat. Mit seinem Stellungsspiel, seinem Timing im Zweikampf und seinen Flankenläufen war er ein wesentlicher Bestandteil von Atalantas Europa League-Siegerteam. Wettbewerbsübergreifend sammelte der Youngster acht Scorerpunkte (2 Tore und 6 Vorlagen).

Michael Kayode (Fiorentina)

Der zweikampfstarke Rechtsverteidiger hat in seiner ersten Saison bei den Veilchen große Fortschritte gemacht und avancierte zu einer der besten Rechtsverteidiger der Serie A. Der 20-Jährige kann auf der rechten Seite überall spielen und zeichnet sich durch seine taktischen Fähigkeiten, seine Schnelligkeit und seinen Vorwärtsdrang aus. Seine hervorragende Form in der Saison 2023/24 zog unweigerlich eine Schar von Bewunderern aus ganz Italien und darüber hinaus an.

Ob sich die Fiorentina noch vor Schließung des Transferfensters dazu entschließt, einen ihrer wertvollsten Rohdiamanten zu verkaufen, ist noch unklar, aber der ehemalige Jugendspieler von Juventus Turin wird zweifellos seine Minuten brauchen um sich weiterentwickeln zu können. Unter Trainer Vincenzo Italiano (jetzt Bologna) gehörte der 20-Jährige zur Stammelf, während er beim neuen Coach der Viola, Raffaele Paladino, in den ersten beiden Partien Dodo den Vortritt lassen musste.

Es bleibt also bis zu Schließung des Transferfensters spannend, ob Kayode aufgrund seiner Bankdrückerrolle sich zu einem Wechsel entscheidet und die Fiorentina bei einem finanziell lukrativen Angebot schwach wird.

Giovanni Fabbian (Bologna)

Kann der torgefährliche und offensive Mittelfeldspieler den Sprung vom Kadermitglied zum unersetzlichen Stammspieler schaffen? Der 21-jährige Nachwuchsspieler von Inter hat mit fünf Toren in der denkwürdigen Saison 2023/24 der Rossoblu bewiesen, dass er auch auf höchstem Niveau mithalten kann.

Nach einem Sommer mit zahlreichen Abgängen muss der italienische U21-Nationalspieler den neuen Bologna-Trainer Vincenzo Italiano davon überzeugen, dass er einen Stammplatz verdient hat. Als hartnäckiger Kämpfer mit einer Vorliebe für perfekt getimte Vorstöße in den Strafraum bringt der ehemalige Reggina-Akteur alle Voraussetzungen mit, um in dieser Saison wieder in der Serie A zu glänzen.

Beim 1:1 gegen Udinese Calcio spielte der 186 cm große Spielmacher von Anfang an, während er beim 0:3-Debakel gegen Contes Neapel die Bank wärmen musste und nur für 10 Minuten Spielzeit bekam. Fabbian steht also an der Schwelle zum Stammspieler. Sollte er Konstanz in seine Leistungen bringen, dann könnte diese Saison eine unvergessliche für ihn werden.

Sebastiano Esposito (Empoli)

Der Angreifer, der bereits zum siebten Mal von Inter ausgeliehen ist, befindet sich in einer entscheidenden Phase seiner Karriere. Der 22-Jährige spielte in der vergangenen Saison bei Sampdoria in der Serie B und kehrt nun zum ersten Mal seit seinem kurzen Durchbruch bei den Nerazzurri vor fünf Jahren in die höchste italienische Spielklasse zurück.

Sein Talent ist zwar unbestritten, doch eine lange Liste von Verletzungen hat den italienischen U21-Nationalspieler daran gehindert, sein Potenzial auszuschöpfen. Wenn er fit und gesund ist, hat der Stürmer gelegentlich gezeigt, dass er alles hat, was man braucht, um es in der Serie A zu schaffen. Wie er bei den toskanischen Underdogs abschneidet, wird sich zweifellos darauf auswirken, ob er auf der höchsten Ebene des italienischen Fußballs bleibt.

Wenngleich der junge Stürmer noch keinen einzige Scorer in dieser Spielzeit landen konnte, so vielversprechend waren seine Leistungen beim torlosen Remis gegen Monza und dem sensationellen 2:1-Auswärtssieg bei der Roma. Bleibt Esposito verletzungsfrei, dann wird Empoli mit ihm sehr viel Freude diese Saison haben.

Lorenzo Colombo (Empoli)

Der Mannschaftskollege von Sebastiano Esposito kam in der Sommerpause als Leihgabe vom AC Milan, und soll nun in seiner dritten Saison in Italiens höchster Spielklasse den Durchbruch schaffen. In seiner ersten Serie A-Saison gelangen dem Mittelstürmer für US Lecce immerhin sechs Tore und zwei Vorlagen, weshalb sich viele Experten sicher waren, dass der 22-jährige bei seiner nächsten Station explodieren würde.

Doch in Monza verschlechterte sich der italienische U21-Nationalspieler um drei Scorerpunkte (4 Tore, 1 Vorlage), so dass ihm der Durchbruch verwehrt blieb. In Empoli dagegen startete Colombo sensationell in die neue Saison, indem er wettbewerbsübergreifend in drei Partien zwei Tore und eine Vorlage beisteuerte. Empolis Sturmführer wirkt sehr selbstbewusst und bereit endlich den nächsten Schritt zu machen.

Kenan Yildiz (Juventus)

Ja, wieder ein Spieler der "alten Dame" die nach zwei Spieltagen wie runderneuert wirkt. Denn Trainer Thiago Motta scheut sich nicht jungen Spielern wie Mbangula, Cambiaso, Savona das Vertrauen zu schenken. Doch bevor ich hier die halbe Juventus Mannschaft vorstelle, konzentriere ich mich lieber auf die Spieler von denen ich mir am meisten verspreche und da ist kein Vorbeikommen an Kenan Yildiz!

Der erst 19-jährige Türke ist ein sehr vielseitiger Offensivakteur, welcher mehrere Positionen ausfüllen kann, und nicht nur von seinem Torjubel her an Alessandro Del Piero erinnert. Bei der EM stand er etwas im Schatten von Arda Güler, dabei bringt der ehemalige Bayernspieler extrem tolle Anlagen mit.

Motta setzt ihn im Gegensatz zu Allegri auf der Zehnerposition ein und das mit Erfolg. In beiden Partien präsentierte sich der Türke in Topform und bereitete sowohl gegen Hellas, als auch gegen Como ein Tor vor. Juves Mannschaft scheint mit zwei 3:0-Siegen top zu funktionieren, was auch den Stammplatz von Yildiz zementieren sollte.
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Sascha

Ein neuer Kessié für Milan? | Youssouf Fofana (25) im Porträt

Der AC Mailand hat mit der Verpflichtung des Mittelfeldspielers Youssouf Fofana (25) vom AS Monaco die vierte Neuverpflichtung des Sommertransferfensters bekannt gegeben. Der französische Mittelfeldspieler wird bereits als der neue Kessié gehandelt. Doch was ist dran an den Vergleichen? (Bild: IMAGO / Fotoagenzia)

Zeitweise fühlte es sich an wie eine Verhandlung, die nie das gewünschte Ende erreichen würde, aber die Dinge wurden schließlich über die Linie gebracht. Milan einigte sich schnell mit Fofana und bemühte sich dann um eine Einigung mit Monaco, und nach wochenlangem Hin und Her gab es schließlich einen Handschlag für alle Beteiligten.

Der Franzose landete am Freitagabend in Mailand und unterzog sich am nächsten Morgen der sportmedizinischen Untersuchung in der Klinik „La Madonnina“. Nachdem er diese sowie die Leistungstests absolviert hatte, unterzeichnete er seinen Vertrag im Casa Milan und die offizielle Bekanntgabe erfolgte.

Er wurde am Abend des Spiels gegen den FC Torino vor den Zuschauern im San Siro vorgestellt und stellte sich auf einer Pressekonferenz den Medien. Doch was kann der AC Milan von seinem Neuzugang erwarten?

Hintergrund

Fofana wurde am 10. Januar 1999 in der französischen Hauptstadt Paris als Sohn malischer und ivorischer Eltern geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren nahm er an einer Akademie des lokalen Vereins Espérance Paris 19ème in den Pariser Vororten teil.

Er setzte seine Entwicklung bei verschiedenen Jugend-Akademien in der Stadt wie „Red Star“ und „Drancy“ fort, bevor er im Februar 2017, als er gerade 18 Jahre alt wurde, zu Straßburg wechselte.

Erst 16 Monate später, im August 2018, kam er bei der 0:2-Niederlage in der Ligue 1 gegen Lyon zu seinem ersten Einsatz für Straßburg. Dennoch avancierte er im nächsten Jahr zum Stammspieler und kam auf über 40 Einsätze für den elsässischen Klub.

Sein letztes Spiel für Straßburg bestritt er am 25. Januar 2020 beim 3:1-Auswärtssieg gegen Monaco. Den Monegassen gefiel, was sie sahen, und daher zahlten sie 15 Millionen Euro für Fofana, damit er nur sieben Tage später sein Debüt im rot-weißen Trikot geben konnte.

Sein erstes Tor für den Klub aus dem Fürstentum erzielte er im November 2021 in der Europa League gegen Real Sociedad. In allen Wettbewerben kam der Mittelfeldspieler auf 175 Einsätze, in denen er sieben Tore und 15 Assists beisteuerte.

2022 Nominierung für die Équipe de France

Fofana durchlief ab der U19 alle französischen Junioren-Nationalmannschaft Frankreichs und gegen Ende seiner vier Spielzeiten bei Monaco begann er gleichermaßen das Interesse von Didier Deschamps und der A-Nationalmannschaft zu wecken.

Im September 2022 wurde Fofana zum ersten Mal in die A- Nationalmannschaft für die Spiele der UEFA Nations League gegen Österreich und Dänemark berufen. Anschließend berief ihn Deschamps für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar, wo er sechs der sieben Spiele für Frankreich bestritt.

Fofana wurde sogar in der 96. Minute der Verlängerung für Adrien Rabiot eingewechselt, als das berühmte Finale gegen Argentinien 3:3 endete, bevor Lionel Messi im Elfmeterschießen den Sieg errang.

Am 18. November 2023 erzielte Fofana sein erstes Tor für sein Land, allerdings beim 14:0-Sieg gegen Gibraltar. Bei der letzten Europameisterschaft in Deutschland kam er lediglich von der Bank und konnte nur 39 Einsatzminuten sammeln.

Stärken und Schwächen

Werfen wir zunächst einen Blick auf die taktische Ausrichtung Monacos. Nachdem Philipe Clement entlassen wurde, entschied sich die Vereinsführung für Adi Hütter. Der ehemalige Eintracht-Trainer ließ entweder ein 3-4-1-2 oder ein 4-4-2 spielen, wobei Fofana in beiden Formationen die Doppelsechs bildete.

Wenn Fofana zum Beispiel mit Alexander Golovin zusammenspielte, fungierte er als der defensivere Mittelfeldspieler des Duos und als Sicherheitsnetz, wenn Monaco den Ball verlor. Sobald der Ball zurückerobert wurde, wurde vertikal verschoben, um den Gegner zu öffnen, bevor dieser den sich öffnenden Raum schließen konnte.

Anführer des Pressing

Fofanas Hauptaufgabe in der Rolle, die Hütter ihm zugedacht hatte, bestand darin, das Pressing/Gegenpressing anzuführen. Man konnte häufig sehen, wie er seine Mannschaftskameraden dazu gebracht hat, bestimmte Zonen auf dem Spielfeld numerisch zu überladen. Gegen PSG schafften es die Monegassen immer wieder die Stürmer auf diese Weise komplett zu isolieren.

Wenn Monaco den Ball verlor, war Fofana derjenige, der das Gegenpressing gegen den Gegner einleitete, um die Räume zu schließen und zu versuchen, den Ball zurückzuerobern, wenn der Schaden entstanden war. Mit einer Körpergröße von 185 cm und einer kräftigen Physis ist Fofanas Statur sehr gewinnbringend, sowohl im Angriff, als auch bei der Rückeroberung des Ballbesitz. Ganze 230 Mal in 32 Partien gelang dem Franzosen die Balleroberung!

Schnelligkeit ist ein wichtiger Aspekt für Mittelfeldspieler, und Fofana nutzt sie, um Gegenangriffe zu unterbinden. Dies ist ein wichtiger Aspekt für Milan, da Fonseca seine Gegner gerne weiter oben auf dem Spielfeld unter Druck setzt. Fofana ist ein schneller Beobachter des Spielgeschehens. Er ist in der Lage, die Gedanken der Spieler zu lesen, indem er ihre Körperhaltung und Orientierung erkennt, um schließlich deren Pässe abzufangen.

Fofana gehört zur neuen Generation der Sechser; die Zeiten, in denen Mittelfeldspieler wie Makelele als Anker dienten, sind vorbei. Er hat auch schnelle und flinke Füße, um an Gegnern vorbeizudribbeln und sie so aus dem Spiel zu nehmen.

Statistischer Vergleich

Milan suchte im Sommer einen defensiv starken Mittelfeldspieler, und deshalb wurde auch so viel Wert auf den genauen Spielertyp gelegt, den das Management anstreben würde. Fofana war eines der ersten Ziele, die genannt wurden, aber auch Adrien Rabiot, Mats Wieffer und Manu Kone wurden im Laufe der Wochen ins Gespräch gebracht.

Nun, das mag nicht jedermanns Sache sein, aber Fofana ist nicht nur defensiv ausgerichtet. Er ist gerne am Ball und treibt das Spiel aus einer tieferen Position heraus an. Von ihm zu erwarten, dass er das Team defensiv absichert und gleichzeitig das Spiel ankurbelt, ist daher vielleicht etwas unrealistisch, zumal einige behaupten, er sei als „Mezzala“ respektive Achter besser geeignet.

FBRef hat einen Vergleich zwischen Fofana und allen Mittelfeldspielern in den fünf europäischen Top-Ligen sowie in der Champions League, Europa League und Conference League in den letzten 365 Tagen angestellt.

Die Daten sind sicherlich sehr ermutigend, da er sowohl in den offensiven als auch in den defensiven Statistiken sehr gut abschneidet, aber es gibt offensichtliche Bereiche, in denen er sich komplett von der Masse abhebt.

Fofana bringt Milan mehr Balance

Zum Beispiel liegt er im 95. Perzentil (besser als 94 % der anderen Mittelfeldspieler) bei den progressiven Pässen, während er im 87. Perzentil bei den Schüssen insgesamt rangiert. Er liegt im 89. Perzentil bei den Pässen, im 95. Perzentil bei der Laufleistung, im 96. Perzentil bei den Pässen ins letzte Drittel undwie eben schon angedeutet im 97. Perzentil in Sachen Balleroberungen.

Doch Fofana besitzt auch in einigen defensiven Bereichen keine überragenden Werte. Er liegt nur im 65. bei den gewonnenen Tackles, im 45. bei den Blocks, im 74. bei den abgefangenen Pässen und im 36. bei den geklärten Situationen.

Vergleicht man seine Zahlen in der Liga mit denen von Bennacer, Reijnders und Loftus-Cheek, so stellt man fest, dass Fofana bei den Tackles pro Spiel (1,9), den Interceptions pro Spiel (1,2) und den Clearances pro Spiel (1) die Nase vorn hat, was in Bezug auf die Ausgeglichenheit der Mannschaft sicherlich optimistischer stimmt.

Was die Ballverwertung angeht, ist Fofana besser als seine drei neuen Mannschaftskameraden, wenn es um die Anzahl der Assists, die durchschnittlichen Pässe pro Spiel (54,9) und die langen Bälle pro Spiel (2) geht. Bei den Schlüsselpässen liegt er hinter Reijnders an zweiter Stelle, während seine Passquote von 82,2 % allerdings mit Abstand die schlechteste ist.

Fazit

Milan hat sich seinen Mann schon vor Monaten ausgesucht, bei den Verhandlungen mit Monaco viel Geduld bewiesen und schließlich genau das bekommen, was sie zu zahlen bereit waren, und das lag am Ende wahrscheinlich weit unter dem Marktwert.

Mit seinen 25 Jahren verfügt Fofana nicht nur über viel Erfahrung, sondern auch über den nötigen Spielraum, um sich noch weiter zu entwickeln. Was die Gegenwart betrifft, so besteht kein Zweifel daran, dass er dem Mittelfeld wesentlich mehr Physis, Defensiv- und Laufstärke verleiht.

Er erinnert daher sehr an Franck Kessié. Jedoch spielt er wesentlich mehr Schlüsselpässe und erobert weit aus mehr Bälle, als es der Ivorer getan hat. Man kann konstatieren, dass Fofanas Profil sowohl defensiv, als auch offensiv mehr zu bieten hat und somit als die bessere Version von Kessié bezeichnet werden kann.

Doch ob er die Defensivprobleme der Mailänder ausbügelt darf bezweifelt werden, denn gegen den Ball sind die Rossoneri im Kollektiv einfach zu unstrukturiert, so dass Fofana trotz seiner Qualitäten nicht alles allein ändern kann. Betrachten wir den Transfer isoliert, dann hat Milan einen absoluten Topmann unter Marktwert verpflichtet, der dem Spiel der Lombarden trotz der kollektiven Probleme enorm gut tun wird.

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Sascha

Lässt Alexis Sanchez Udinese wieder träumen?

Nach einer 13-jährigen Reise durch Europas Topligen, schließt sich der Kreis für Alexi Sanchez (35), welcher wieder zu seiner alten Liebe Udinese Calcio zurückkehrt. Die graue Maus der Serie A empfing den verlorenen Sohn mit viel Enthusiasmus. Doch was kann der mittlerweile 35-jährige Routinier den Tifosi der Friuli noch bieten? (Bild: IMAGO / Photosport)

Das Herz hat über alles gesiegt: Sanchez kehrt nach 13 Jahren dorthin zurück, wo für ihn das Kapitel in Europa begann - nach Udinese. Eine Entscheidung, die nicht zufällig getroffen wurde, sondern das Ergebnis eines langen Werbens seines Ziehvaters (Gino Pozzo) war, der seinen verlorenen Sohn nach Hause holen wollte.

Während der Präsentationsfeier von Udinese für die Saison 2024/25 gab es ein Bad in der Menge für Sanchez, der mit großer Begeisterung von den Tifosi der „Zebrette“ empfangen wurde.

Einer der ästhetischsten Anblicke im Fußball ist die Ballzauberei und das tödliche Dribbling eines Angreifers: schnelle Füße, geschickte One-Touch-Pässe, clevere Flanken, Beweglichkeit und die Explosivität, mit der er mit Tempo und Kraft dribbelt, um die Verteidiger zu verwirren.

Sanchez war dieser Spieler der den Fans im Stadio Friuli, die eben genannten Eigenschaften in seiner Glanzzeit mehr als geboten hat. Der am 19. Dezember 1988 in Tocopilla, Chile, geborene Sanchez ist ein Profifußballer, der für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seine Vielseitigkeit auf dem Platz bekannt ist. Er hat für mehrere europäische Spitzenklubs und die chilenische Nationalmannschaft gespielt und mit seinen Toren, Vorlagen und Spielmacherqualitäten die Fußballwelt entscheidend geprägt.

Der Offensivallrounder begann seine Profikarriere im zarten Alter von 17 Jahren beim chilenischen Verein Cobreloa im Jahr 2005. Seine beeindruckenden Leistungen zogen die Aufmerksamkeit des Auslands auf sich, so dass er bald vom Serie-A-Verein Udinese verpflichtet wurde, der ihn jedoch sofort an den chilenischen Verein Colo Colo auslieh.

Von Udine bis Udine, die Meilensteine von Sanchez

Als er 2006 in Udine ankam, lobte die chilenische Presse einen 17-jährigen Jungen überschwänglich, der dennoch als das beste Fußballtalent des südamerikanischen Landes bezeichnet wurde. Der "El Niño Maravilla" (dt."Das Wunderkind"). Ein Jahr später wurde er von den "Bianconeri" an River Plate ausgeliehen, um den Reifeprozess zu voranzutreiben. Nach seiner Rückkehr ins Friaul konnte ihn schließlich kein Verteidiger mehr aufhalten.

Zusammen mit Di Natale bildeten sie in der Saison 2010/11 das erfolgreichste Duo der Serie A (die beiden erzielten insgesamt 40 Tore: 28 Totò und 12 Alexis). In dieser Saison landete Udinese einen historischen hohen 7:0-Auswärtssieg gegen Palermo. Ein Hattrick für die Nummer 10 (Di Natale) der Friuli, und weitere vier durch den Chilenen (noch nie hatte jemand vier Tore in einem Spiel im Trikot von Udinese erzielt, ein Rekord, der immer noch nicht gebrochen wurde).

In jenem Spiel schien Sanchez wie besessen, niemand konnte ihn aufhalten. Ein paar Jahre später verriet der damalige Trainer Guidolin, dass er sich gezwungen sah, Alexis auszuwechseln, um zu verhindern, dass er weiter Tore schießt, als wäre er in eine Tordauerschleife geraten, aus der er nicht mehr herauskam.

Aus der grauen Maus wurde ein CL-Teilnehmer

Damals war der italienische Erstligist eine Mannschaft die regelmäßig am internationalen Wettbewerb teilnahm und auch in der Champions League seine Duftmarke hinterließ. Spieler wie Handanovic, Benatia, Cuadrado, Isla, Kwadwo Asamoah, Armero und Inler bildeten damals das Gerüst der Mannschaft.

Nachdem sich die Friuli 2010/11 den vierten Platz sicherten, gelang ihnen ein Jahr später sogar hinter Juventus und Milan der dritte Platz in der höchsten italienischen Spielklasse. Platzierungen von denen die Tifosi heute nur träumen können. Doch der Geist dieser glorreiche Zeit, wird mit dem Transfer der Rückkehr des Chilenen widerbelebt, zumindest in den Köpfen der Fans. Sportlich startete der Klub mit einem 1:1-Remis gegen Königsklassenteilnehmer Bologna.

2 Copa America Siege über Messi

Eine außergewöhnliche Saison, die die Aufmerksamkeit des FC Barcelona auf sich zog. Ein schmerzhafter Transfer, der aber auch in dem Wissen erfolgte, dass ein solches Talent nicht lange in Udine bleiben würde. Zu herausragend waren seine Darbietungen und im Gegensatz zu Di Natale hatte er nicht diese tiefe Verbundenheit mit dem Verein wie sein kongenialer Partner.

Seine tödliche Schnelligkeit, seine Dribbelkünste und sein Auge für das Tor brachten ihm im Sommer 2011 einen polarisierenden Transfer zu Barcelona ein, einem der prestigeträchtigsten Klubs der Welt, wo er sich einem Starensemble mit Spielern wie Lionel Messi, Sergio Busquets und Andres Iniesta anschloss. Während seiner drei Spielzeiten in Barcelona gewann Sanchez zahlreiche Titel, darunter die La Liga, die Copa del Rey und den UEFA Super Cup.

Arsenal, Manchester United und Marseille waren die anderen großen Teams, mit denen er im Ausland spielte, und dann Inter (der Verein, der ihn schon 2011 holen wollte). Inzwischen hat er mit der Nationalmannschaft zwei Copa America-Siege errungen, beide im Finale über Messis Argentinien.

5 Teams hatten Interesse am Chilenen

Die Annäherung für die Rückkehr erfolgte am 8. April während des Spiels Udinese-Inter (ein entscheidendes Spiel für die Nerazzurri im Kampf um den Scudetto). Von den stehenden Ovationen, als er das Spielfeld betrat, bis hin zu den herzlichen Begrüßungen, die ihm trotz der Niederlage in den letzten Minuten entgegengebracht wurden. Ein Gedanke begann sicherlich in Alexis' Kopf zu wachsen: Was wäre, wenn ich dorthin zurückkehren würde, wo man mich so liebt?

„Es gab fünf wichtige, große Teams, und dasjenige, das am härtesten für mich kämpft, da gehe ich hin“, erklärte Sanchez vor seinem Wechsel.

Das Herz entscheidet für Udinese

Gestärkt durch das ausgezeichnete Verhältnis zwischen Eigentümer und Spieler, beginnen die Parteien mit der Kontaktaufnahme, um die Möglichkeit einer sensationellen Rückkehr zu prüfen. In der Zwischenzeit beendet der Chilene sein Abenteuer bei Inter und bleibt vereinslos. Nach der Prüfung aller Angebote will das Herz jedoch, wie man sagt, was das Herz will - Sanchez kehrt nach 13 Jahren nach Udine zurück.

Derselbe Name, jedoch ein anderer Spieler und reiferer Mensch. Aus fußballerischer Sicht ist der Chilene nicht mehr der überragende Stürmer, der sich durch Schnelligkeit und blitzschnelle Dribblings auszeichnet. „Nino Maravilla“ ist jetzt geradliniger, spielt zentraler, serviert seinem Mitspieler den Assist, anstatt selbst aufs Tor zu schießen. Nicht mehr ein 11er, der gleichzeitig eine 7 und eine 9 gibt, sondern ein ökonomisch agierender Zehner. Denn auch an ihm hat der Stein der Zeit genagt.

Menschlich gesehen hat Sanchez jedoch die Maske des etwas schüchternen Gutmenschen abgelegt und ist zu einem charismatischen Leader geworden, sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Umkleidekabine. Genau das, was Udinese jetzt bei einem jungen Durschnittsalter von 26,1 Jahren braucht. Ein Glücksfall à la Ibrahimovic, der 2021 die Geschicke des angeschlagenen AC Mailand lenkte. 13 Jahre später wird Sanchez wieder im Trikot von Udinese auflaufen, und die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen lassen…

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