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Sascha

Deadpools Fußballverein mit historischem Sensationsaufstieg

Die Party im Stok Cae Ras war am Samstagabend in vollem Gange, als Deadpools Fußballklub den dritten Aufstieg in Folge perfekt machte. Nach der 0:1-Niederlage der Wycombe Wanderers, konnte Wrexham mit einem Sieg gegen Charlton Athletic in die Championship aufsteigen. Wir erzählen euch die bemerkenswerte Geschichte des walisischen Vereins. (Bild: IMAGO / Colorsport)

Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds offenbarte, dass Wrexham die Premier League anstrebe, nachdem der Klub, der sich im Besitz des Hollywoodschauspielers befindet, den historischen dritten Aufstieg in Folge geschafft und sich einen Platz in der EFL Championship gesichert hat.

Ein 3:0-Sieg gegen den Aufstiegsrivalen Charlton Athletic im Stok Cae Ras am Samstag besiegelte den zweiten Platz in der League One und sorgte dafür, dass das Team von Trainer Phil Parkinson in der nächsten Saison gemeinsam mit dem Tabellenführer Birmingham City in der zweiten englischen Liga auflaufen wird.

Doch nachdem Wrexham als erstes Team in der englischen Fußballgeschichte seit 1888 dreimal in Folge aufgestiegen ist, sieht Miteigentümer Ryan Reynolds den Verein auf dem Weg in die Premier League.

"Unser Ziel ist es, in die Premier League aufzusteigen", sagte Reynolds. "Als ich den Klub im Februar 2021 kaufte, schien das ein unmöglicher Traum zu sein."

Wie alles begann

Bei seiner Arbeit als Autor für die Comedy-Fernsehserie Mythic Quest wurde, der heutige geschäftsführende Direktor von Wrexham, Humphrey Ker ein enger persönlicher Freund von Rob McElhenney, dem Mitschöpfer der Serie. Der in Philadelphia geborene Schauspieler interessierte sich für den Fußball und beauftragte Ker während der Coronavirus-Pandemie damit, mögliche Investitionsmöglichkeiten zu prüfen.

Fans von Hartlepool, Aldershot, Carlisle und den Shamrock Rovers sollten jetzt besser wegschauen, denn sie gehörten zu den Vereinen, die in Betracht gezogen wurden, bevor die Wahl schlussendlich auf Wrexham fiel. Eine zufällige Begegnung auf Instagram erwies sich als Beginn einer Traumpartnerschaft.

Deadpool-Star Ryan Reynolds kontaktierte McElhenney auf der Social-Media-Plattform, um ihn für seine schauspielerischen Fähigkeiten in einer bestimmten Folge von „It's Always Sunny“ in Philadelphia zu loben. Das Duo freundete sich an und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

Vor dem Sieg gegen Charlton sagte Ker im BBC Breakfast:

"Sie (Reynolds und McElhenney) haben die Funktionsweise unseres Fußballsystems verstanden, die in Amerika völlig fremd ist, nämlich die Idee, dass man von oben nach unten und von unten nach oben gehen kann. In Amerika ist es eine Art geschlossener Kreislauf".

Die bisherige Reise

Wrexham hat keine der vier Spielzeiten unter Phil Parkinson, der nur fünf Monate nach der Übernahme zum Trainer ernannt wurde, schlechter als auf dem zweiten Platz in den verschiedenen Ligen abgeschlossen, in denen sie angetreten sind. Das Ausscheiden im Playoff-Halbfinale gegen Grimsby Town beendete eine beeindruckende Debütsaison von Parkinson in Nordwales im Jahr 2021/22.

Aber die folgende Saison war denkwürdig, als Wrexham mit einem Rekord von 111 Punkten den Titel in der National League holte und damit eine 15-jährige Abwesenheit von der Football League beendete. Und seitdem sind die „Red Dragons“ nicht mehr zu stoppen.

Wrexham gewann 26 seiner 46 Spiele und wurde Vizemeister in der League Two, als der Verein in der letzten Saison den direkten Aufstieg schaffte. Trotz des erneuten Durchmarschs hat sich Wrexham erfolgreich mit einer Reihe ehemaliger Premier-League-Mannschaften gemessen und sich in dieser Saison den zweiten und letzten automatischen Aufstiegsplatz in League One gesichert.

Parkinson macht den Unterschied

Charlton war Parkinsons 181. Ligaspiel als Trainer von Wrexham, und seine Bilanz ist mehr als bemerkenswert. Wrexham hat 112 von Parkinsons Ligaspielen gewonnen. Ihre Siegquote liegt bei knapp 62 Prozent. Es gab 40 Unentschieden und nur 29 Liganiederlagen. In diesem Zeitraum hat Wrexham 361 Ligatore (ohne Play-offs) erzielt, das sind fast genau zwei pro Spiel, und dabei durchschnittlich 2,08 Punkte pro Spiel geholt.

Der 57-jährige Engländer führte Wrexham in seiner ersten Saison ins FA-Trophy-Finale, wo man in Wembley gegen Bromley unterlag, und hat seine Mannschaft zweimal in die vierte Runde des FA-Cups geführt.

„Phil Parkinson, unser Trainer, verdient unglaublich viel Anerkennung, denn es gab in der Vergangenheit andere Mannschaften, die mehr Mittel als wir hatten und nicht in der Lage waren, so weit zu kommen wie wir“, sagte Ker.

Dokumentarischer Erfolg

Die Fernsehdokumentation „Welcome to Wrexham“ verhalf dem Verein neben den historischen Aufstieg zu weltweiter Bekanntheit in den letzten Jahren. Die vierte Staffel soll im Mai Premiere haben und wird den Weg des Vereins von der League One bis zur Championship nachzeichnen. Wrexham ist die erste Mannschaft in den fünf höchsten englischen Fußballligen, die dreimal in Folge aufgestiegen ist.

Wrexham verdient zwar nicht direkt an der Serie, aber durch die steigende Popularität haben sich die Einnahmequellen des Vereins erheblich verbessert. "Es ist außergewöhnlich. Wir sprechen oft über die Macht des Geschichtenerzählens", so Ker. "Mit dem Dokumentarfilm und dem Fußballverein konnten wir den Menschen in Amerika erklären, warum Fußball für uns so wichtig ist, was er bedeutet und was auf dem Spiel steht.

"Ich bin wirklich erstaunt über das große Interesse. Das liegt daran, dass Amerika vom englischen Fußball fasziniert ist und wir für viele Menschen, die den Fußball sonst nicht verfolgen, eine Möglichkeit sind, ihn auf diese Art zu sehen."

Der Dokumentarfilm, der neben den Geschicken des Vereins auch die Geschichte der örtlichen Gemeinde erzählt, wurde mit acht Primetime Emmy Awards und zwei Critics' Choice Television Awards ausgezeichnet.

„Wir erzählen diese Geschichte, und wir erzählen die Geschichte der Stadt“, fügte Ker hinzu. „Das Erstaunliche an allen Fußballvereinen ist, dass so viel Leben um sie herum passiert, und darüber zu berichten, ist unsere Aufgabe.“

Ein unaufhaltsamer Aufstieg

"Unser Ziel ist es, die Mannschaft zu vergrößern, den Wrexham AFC als Premier-League-Klub zu etablieren, in einem verbesserten Stadion mit mehr Zuschauern zu spielen und gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft in Wrexham zu leisten."

Das Leitbild des Vereins verdeutlicht das Ausmaß der Ambitionen der Co-Vorsitzenden McElhenney und Reynolds.

Wrexhams Hierarchie hat bei der Planung der ersten Saison des Vereins in der zweiten Liga seit 1981/82 viel zu bedenken. Der Kader wird von 22 auf 25 Spieler aufgestockt, und an Spieltagen werden neun statt sieben Auswechselspieler zur Verfügung stehen. Theoretisch könnte dies den Weg für die Rückkehr von Paul Mullin in den Kader ebnen, der in den letzten 13 Spielen gefehlt hat.

Wie auch immer die Situation von Stürmer Mullin aussieht, es ist klar, dass noch mehr am Kader gearbeitet werden muss, denn Parkinson wird weitere Spieler von höherem Kaliber holen müssen, um die Aussichten seiner Mannschaft auf die Championship zu verbessern.

McElhenney: "Heute geht es nur darum, den Moment zu genießen“

Reynolds und Miteigentümer Rob McElhenney, der den Verein 2021 für 2,5 Millionen Dollar kaufte und ihn zu einem weltweit bekannten Namen machte, waren Teil eines vollen Hauses von fast 13.000 Fans, die im historischen Stadion des Vereins feierten. McElhenney sagte, dass der Verein die Pläne für die nächste Saison auf Eis legen wird - aber nur für ein paar Stunden.

„Das ist für morgen“, sagte McElhenney auf die Frage nach der Championship. "Heute geht es nur darum, den Moment zu genießen und zu feiern. Wir können es bis 12:01 Uhr lassen! Ryan und ich haben den einfachsten Job der Welt. Wir lehnen uns einfach zurück und beobachten diese unglaubliche Fußballmannschaft und diesen unglaublichen Trainerstab."

Niederlage von Wycombe sichert Aufstieg

Charlton war neben den Wycombe Wanderers als eine von nur zwei Mannschaften in die Partie gegangen, die Wrexham den zweiten Platz in der Liga hätten streitig machen können. Doch da Wycombe zuvor auswärts gegen Leyton Orient mit 0:1 verloren hatte, wusste Wrexham, dass ein Sieg im letzten Heimspiel der Saison den zweiten Platz sichern würde.

Reynolds hatte zuvor in einem Zelt vor dem nahe gelegenen Turf Pub, der durch die Doku-Serie „Welcome to Wrexham“ weltberühmt geworden ist, für Selfies mit den Fans posiert und hinter der Bar Getränke serviert. Nach dem Schlusspfiff der Wycombe-Niederlage, die auf einer Großleinwand übertragen wurde, brachen die Fans in Jubel aus.

Zwei Tore innerhalb von drei Minuten in der ersten Halbzeit durch Ollie Rathbone und Sam Smith brachten Wrexham auf die Siegerstraße. Smith, der zuvor für 2 Millionen Pfund (2,7 Millionen Dollar) verpflichtet wurde, sorgte mit seinem dritten Treffer in der 81. für die endgültige Entscheidung.

Nach dem Schlusspfiff strömten Tausende von Fans auf das Spielfeld, trugen Transparente mit der Aufschrift „Back to back to back“ und hievten grinsende Spieler inmitten roter Rauchwolken auf ihre Schultern. Wrexham-Trainer Parkinson, der 2021 eingestellt wurde, nachdem er mit Colchester, Bradford und Bolton bereits dreimal in die zweite Liga aufgestiegen war, hat den rasanten Aufstieg des Teams von der National League in die Championship miterlebt.

Bereit für die Championship

Parkinson sagte zwar, dass Wrexham bereit sei, die Herausforderung in der nächsten Saison anzunehmen, warnte aber, dass die Championship so hart sei wie jede andere Liga der Welt. Doch der Aufstiegsheld gibt sich kämpferisch und betonte, dass Wrexham auch in der Championship Vollgas geben werde, so wie man es in den letzten Jahren getan habe.

Man gehe in eine der am stärksten umkämpften Ligen des Weltfußballs und das wird eine große Herausforderung sein. Doch der Erfolgscoach wird sich zurücklehnen, die richtigen Spieler verpflichten und versuchen, den Kader so stark wie möglich zu machen um dann die Reise weiter zu genießen.

"Aber diesen Erfolg kann man uns nicht nehmen. Es ist unglaublich, wie wir das geschafft haben. Es ist schwer, im Fußball über die Ziellinie zu kommen. Dass wir dieses Niveau in einem so wichtigen Spiel halten können, ist ein Beweis für alle. Ich möchte den Moment auskosten."

"Die Liga ist in diesem Jahr sehr stark gewesen, aber alle unsere Spieler haben sich so gut angepasst, die Mentalität in der Gruppe war sehr stark. Wir haben uns heute Abend konzentriert, und als das dritte Tor fiel, war es einfach ein perfekter Moment.“

Mehr Geld für die Championship

Die unvermeidlichen Neuzugänge werden zu einer höheren Lohnsumme führen, denn Ker hat vor kurzem angedeutet, dass Wrexham seine Lohnkosten vervierfachen müsste, um in Englands zweithöchster Spielklasse wettbewerbsfähig zu sein.

Außerdem sollen die Arbeiten zur Verbesserung der ikonischen Kop-Tribüne in der Heimstätte Stok Cae Ras beginnen, und es gibt Pläne für den Ausbau eines Trainingsgeländes sowie für die Erweiterung der Einrichtungen für die Akademie und die Frauenmannschaft.

Das alles erfordert Geld - und zwar viel Geld. Positiv ist jedoch, dass der Verein derzeit mit einem Modell arbeitet, um das ihn die meisten EFL-Klubs beneiden werden. Mit Einnahmen in Höhe von 26,7 Millionen Pfund in der Saison 2023/24 in der League Two lag Wrexham damals schon bei den Einnahmen nur knapp hinter den Spitzenmannschaften der Championship.

Die Fernseh- und Sponsoringeinnahmen werden in der Championship nur noch mehr steigen, so dass Wrexham derzeit zweifellos gut aufgestellt ist. Die nächste Herausforderung ist immer die schwierigste, und die Championship ist ein anderes Kaliber als das, dem sich Wrexham in den letzten Jahren stellen musste.

Aber mit einer so beeindruckenden Struktur von oben bis unten im Verein wissen die Waliser, dass sie in einer starken Position sind, um ihr ultimatives Ziel irgendwann zu erreichen - sei es nächste Saison oder darüber hinaus.

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Sascha

Diese Baustellen muss Milan für die neue Saison beheben

In der Saison 2024/25 hat sich das erfolgreiche Grundgerüst der AC Mailand in Luft aufgelöst, so dass nur noch wenige Strukturen übrig sind, auf die der Klub in den letzten Jahren bauen konnte. Doch was müssen die Rossoneri machen um wieder erfolgreich zu sein? (Bild: IMAGO / Nicolo Campo)

Milan kann mit der Coppa Italia immer noch eine zweite Trophäe gewinnen, aber im Moment sieht es so aus, als ob es eine sehr enttäuschende Saison werden würde. Die Rossoneri liegen derzeit auf dem neunten Tabellenplatz und sind in der Playoff-Runde der Champions League gegen Feyenoord ausgeschieden.

Der Sieg in der Supercoppa Italiana in Saudi-Arabien ist nur noch eine ferne Erinnerung, und eine solch unterdurchschnittliche Saison sollte zu einer umfassenden Umstrukturierung des Managements mit einem neuen Sportdirektor und einem neuen Cheftrainer sowie zu einigen großen Veränderungen im Kader führen.

Allerdings ist es im Fußball nie eine realistische Option, alle Spieler zu entlassen und die Mannschaft von Grund auf neu aufzubauen. Worauf kann sich der neue Direktor und der neue Trainer also stützen, um das „neue Milan“ voranzubringen?

Die wahren Leistungsträger

Die beiden wichtigsten Säulen, um die herum der Kader aufgebaut werden muss, sind angesichts ihrer Leistungen in den letzten Monaten offensichtlich. Christian Pulisic wettbewerbsübergreifend mit seinen 27 direkten Torbeteiligungen und Tijjani Reijnders mit 20 Scorerpunkten müssen von der Vereinsführung einfach als unverkäuflich angesehen werden.

Der amerikanische Flügelstürmer und der holländische Mittelfeldspieler haben ihren Beitrag geleistet, als viele andere um sie herum in der Versenkung verschwanden, und sie sich als zwei der besten Spieler auf ihren Positionen in der Serie A bzw. Europas etabliert haben. Vor allem Reijnders, welcher nach Scorerpunkten zum besten Mittelfeldspieler der fünf europäischen Topligen avancierte.

Auch um ihre Zukunft muss man sich keine Sorgen machen. Reijnders verlängerte kürzlich seinen Vertrag bis 2030 und hat öffentlich nichts anderes getan, als seine Liebe zu den Rossoneri und seinen Wunsch zu bleiben zu bekunden, während Pulisic ihm bald mit einer Vertragsverlängerung und einer wohlverdienten Gehaltserhöhung folgen dürfte.

Quo vadis Rafa Leao?

Rafael Leao ist ein weiterer Spieler, den der neue Direktor und Manager wahrscheinlich gerne behalten möchte, was gleichermaßen von den Medien befeuert wird. In einer weiteren Saison mit Höhen und Tiefen scheint der Flügelstürmer in letzter Zeit einen Gang höher geschaltet zu haben und hat in seiner vierten Saison in Folge 11 Tore und 12 Vorlagen erzielt.

Trotz seiner zahlreichen Scorer, muss die Anzahl seiner verschuldeten Gegentore durch mangelnde Defensivarbeit, ebenfalls berücksichtigt werden. Phasenweise erzielten die Gegner fast jedes Spiel über die Seite von Theo und Leao ihre Tore, da beide Superstars nur halbherzig gegen den Ball arbeiteten.

Daher funktionierte das hohe Anpressen des Gegners einfach nicht, ganz im Gegenteil, sowohl Fonseca als auch Conceicao machten es den Gegner damit noch einfacher Tore zu erzielen.

Daher gehe ich davon aus, dass Leao nicht unverkäuflich ist - der Verein würde ihn wahrscheinlich nur gegen ein hohes Angebot abgeben, das sicherlich unter seiner Ausstiegsklausel (175 Mio. €) liegt, aber auch nicht zum Schnäppchenpreis, also nicht unter 100 Mio. €. Sollten Mike Maignan und Theo Hernandez gehen, könnte er sogar ein Kandidat für das Amt des Kapitäns werden.

Zu den weiteren Spielern, die ein fester Bestandteil des Kaders bleiben sollten, gehören Matteo Gabbia, der oft zuverlässig ist, wenn er gebraucht wird, sowie Strahinja Pavlovic, Youssouf Fofana, Santiago Gimenez und Warren Bondo, die in den letzten Monaten erst gekommen sind und genug gezeigt haben, um zu bleiben.

Das neue System

Beim 4:0-Sieg gegen Udinese am Freitagabend sahen wir etwas, das viele und auch ich schon lange gefordert haben: den Einsatz einer Dreierabwehrkette. Auf dem Papier scheint sie gut zum Kader zu passen, und die Ergebnisse gegen Real, Udinese, Inter und Venezia demonstrieren, dass man auf ihr aufbauen kann.

Natürlich sind 360 Minuten keine ausreichende Stichprobe, um davon auszugehen, und es bedarf weiterer Beweise, wie die kommenden Partien gegen die formstarke Roma und das Pokalfinale gegen Bologna. Da den Lombarden keine unbegrenzten Mitteln im Sommer zur Verfügung stehen, müsste man mit einem jetzt schon funktionierenden System nur punktuell nachrüsten.

Strahinja Pavlovic, Fikayo Tomori und Kyle Walker sind allesamt fähige halbzentrale Innenverteidiger, während Gabbia und Malick Thiaw die Rolle des kommandierenden zentralen Abwehrchefs übernehmen können, zumal sie auch das beste Stellungsspiel besitzen und so die Fehler ihrer Kollegen am besten ausmerzen können.

Theo Hernandez und Alex Jimenez sind aufgrund ihrer offensiven Veranlagung zweifelsohne eher als Schienenspieler geeignet, und sind so durch drei Innenverteidiger besser abgesichert, als durch einen wenig motivierten Rafa Leao, oder einen defensiv schwachen Reijnders.

Reijnders besser als Achter?

Reijnders, obwohl er in der Rolle der Nr. 8 vielleicht etwas „freier“ ist, kann in einer Doppelsechs neben einem eher defensiv ausgerichteten defensiven Mittelfeldakteur spielen (da muss der Mercato vielleicht nachhelfen), und ein zusätzlicher Innenverteidiger als Rückendeckung verbessert die Tiefe des Kaders.

Wenn Leao und Pulisic als hängende Spitzen agieren, können sie sich frei bewegen, den Mittelstürmer im Zentrum unterstützen, Reijnders mehr ins Spiel bringen und die Läufe der Außenverteidiger überlappend nutzen.

Es hängt natürlich ganz vom Trainer ab, ob Max Allegri zum Beispiel ein 3-4-3 spielen lässt, während Vincenzo Italiano ein 4-2-3-1 spielt. Auf der Suche nach defensiver Stabilität, die die Rossoneri seit über zwei Jahren vermissen lassen, scheint eine Dreierabwehr jedoch die beste Lösung zu sein.

Auf Suche nach Identität

Es ist an der Zeit, dass Milan wieder mehr auf einen ‚einheimischen‘ Kern von Spielern setzt. Die Zeit, in der man mit Trainern und Spielern, die (natürlich) Zeit brauchen, um sich an die Serie A zu gewöhnen, große Risiken eingeht, sollte spätestens jetzt vorbei sein: Jetzt ist der Moment gekommen, in dem man wieder Identität braucht.

Auch intern gibt es Möglichkeiten, damit zu beginnen. Neben Gabbia stehen in der Mailänder Futuro- und Primavera-Mannschaft italienische Talente wie Francesco Camarda, Kevin Zeroli, Filippo Scotti, Diego Sia, Davide Bartesaghi und Mattia Liberali.

In der Jugendabteilung befindet sich das, was in den nächsten Jahren den Kern der Azzurri bilden könnte. Inter hat mit Spielern wie Francesco Acerbi, Alessandro Bastoni, Nicolo Barella, Federico Dimarco, Davide Frattesi, Matteo Darmian und anderen bewiesen, dass ein italienischer Kern in der Serie A zum Erfolg führt.

Und dann ist da noch der Mercato, auf dem sich die größten Hinweise ergeben könnten. Wird sich das Management zum Beispiel für Cristhian Mosquera von Valencia oder Pietro Comuzzo von der Fiorentina für die Innenverteidigerposition entscheiden? Beide sind gleich alt, aber der eine ist Italiener und hat bereits bewiesen, dass er sich in Italien durchsetzen kann. Daher könnte die Anpassungszeit wesentlich schneller vorbei sein.

Kommt Ricci im Sommer?

Im Mittelfeld stechen italienische Namen wie Samuele Ricci hervor, und das aus einem guten Grund: Sie sind im italienischen Fußball mit all seinen Eigenheiten hervorragend. Lorenzo Lucca und Moise Kean werden nach wie vor als Stürmer gehandelt, um Gimenez zu unterstützen, aber auch, um in der Startelf zu stehen. Darüber hinaus empfiehlt sich Luca Jovic dank seiner starken Leistungen für einen neuen Vertrag, welcher im richtigen System absolute Weltklasse bringen kann.

Ein italienischer Pass alleine ist jedoch keine Voraussetzung. Der Däne Morten Frendrup zum Beispiel hat seine Ausbildung in Genua abgeschlossen und ist bereit für den Meisterbrief, und er würde dank seiner Zweikampfstärke den Kader ungemein aufwerten. Dodo von der Fiorentina könnte ein fähiger rechter Außenverteidiger sein, der ebenfalls viel Offensivpotenzial mitbringt.

Der gemeinsame Nenner, der die genannten Namen verbindet, ist, dass sie keine Zeit brauchen, um sich an die Serie A anzupassen. Vielleicht bräuchte jeder von ihnen ein paar Spiele, um sich an Milan zu gewöhnen, aber das ist nichts im Vergleich zu einem 20-jährigen Yunus Musah, der aus Valencia kam.

Natürlich ist das Geschäft mit anderen Vereinen in Italien oft nicht günstig, und Talente können aus dem Ausland für weniger Geld beschafft werden. Was in die zu zahlende Prämie einfließt, ist die Tatsache, dass der Verein, in diesem Fall Milan, einen fertigen Spieler unter Vertrag nimmt, der sofort einsatzbereit ist.

Fan-Unterstützung

Wenn wir sagen würden, dass es eine Mannschaft gibt, die in Mailand spielt, die in der Liga die meisten Zuschauer hat und der einzige Verein ist, der im Durchschnitt mehr als 70.000 Zuschauer pro Heimspiel hat, dann würdest du sicherlich vermuten, dass es sich um den Tabellenführer und Champions-League-Halbfinalisten Inter handelt, oder?

Falsch. Die AC ist zwar Neunter in der Tabelle, aber Spitzenreiter bei den Zuschauerzahlen in den Ligaspielen 2024/25, obwohl die Fans aufgrund einer Saison, die weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, weitgehend verärgert sind.

Die Chancen auf einen Champions-League-Platz haben sich schon vor Wochen in Luft aufgelöst, und die Rossoneri sind auf dem Weg zu ihrem schlechtesten Tabellenplatz seit der Saison 2014/15 unter Pippo Inzaghi. Trotzdem kommen die Fans immer noch zahlreich zu den Spielen und unterstützen ihren Herzensverein.

Letzte Chance Cardinale & Co?

Es gibt einige Vorbehalte, wie z. B. Angebote für Eintrittskarten und Dauerkarteninhaber, die gezählt werden und vielleicht nicht kommen (obwohl fast jedes Spiel quasi voll war). Es zeigt jedoch, dass die Begeisterung und die Passion der Fans nach wie vor vorhanden sind.

Jetzt muss sie in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Stefano Pioli, Paulo Fonseca und nun auch Conceicao haben alle davon gesprochen, wie wichtig es ist, ein Gefühl der Einheit zu schaffen, und dazu gehört, die Fans auf seiner Seite zu haben. Deren Geduld ist jedoch nicht unendlich, und die Skepsis gegenüber den Eigentümern ist verständlicherweise groß.

Es steht also ein großer Sommer bevor, in dem die Eigentümer und das Management die Chance haben, mit klugen Entscheidungen und Investitionen zu zeigen, dass sie an einem Sieg interessiert sind und dass sie den brennenden Wunsch haben, die guten Zeiten wieder aufleben zu lassen.

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Sascha

Verrücktes Aufstiegsrennen in Liga 2

Der Kampf um den Aufstieg aus der 2. Bundesliga ist spannend wie eh und je, denn selbst Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte haben vier Spieltage vor Schluss noch Chancen auf einen Platz unter den ersten Drei. Wir schaffen für euch einen kompakten Überblick, wer noch um den Aufstieg in die Bundesliga kämpft. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)


1.FC Köln

Position: 1.
Punkte: 54 (30 Spiele)
Tore: 46-35 (+11)

Letzte 5 Ergebnisse:

3:1-Sieg gegen Preußen Münster

1:1-Unentschieden gegen Greuther Fürth

1:0-Niederlage gegen Hertha Berlin

2:1-Sieg gegen Paderborn

2:1-Sieg gegen Darmstadt

Verbleibende 4 Spiele:

Hannover (a)

Jahn Regensburg (h)

Nürnberg (a)

Kaiserslautern (h)

Köln ist nach dem Abstieg in der vergangenen Saison weiterhin auf der Jagd nach der sofortigen Rückkehr in die Bundesliga. Gerhard Struber wurde im Sommer zum Cheftrainer ernannt, und obwohl die Mannschaft eine Weile brauchte, um in Schwung zu kommen - nur 12 Punkte aus den ersten zehn Spielen -, hat sie seitdem eine beeindruckende Leistung gezeigt.

Nach einer Serie von drei sieglosen Spielen konnten andere Mannschaften aufschließen, doch mit Siegen gegen Ulm und Darmstadt wurde der zweite Platz zurückerobert und am 29. Spieltag mit einem Sieg gegen Münster sogar die Tabellenführung übernommen.

Damion Downs und Tim Lemperle sorgten für viel Schwung in der Offensive, doch die Stärke der Mannschaft beruht in erster Linie auf ihrer stabilen Defensive, was bedeutet, dass die Tordifferenz nicht zu ihren Gunsten ausfällt, wenn es darauf ankommt.

Unter den letzten vier Gegnern befinden sich ein Abstiegskandidat und drei weitere Aufstiegsaspiranten. Die Rheinländer haben zwar die beste Ausgangslage, aber ein schwieriges Restprogramm.

Hamburger SV:

Position: 2.
Punkte: 53 (30 Spiele)
Tore: 65-38 (+27)

Letzte 5 Ergebnisse:

Unentschieden 2:2 gegen Schalke

Verloren 4:2 gegen Eintracht Braunschweig

Gewonnen 3:0 gegen Nürnberg

Unentschieden 0:0 gegen Elversberg

Gewonnen 3:0 gegen Magdeburg

Verbleibende 4 Spiele:

Karlsruhe (h)

Darmstadt (a)

Ulm (h)

Greuther Fürth (a)

Im siebten Jahr der Zweitklassigkeit ist Hamburg wieder auf dem Weg in die höchste deutsche Spielklasse. Steffen Baumgart hatte die Saison als Trainer begonnen, wurde aber entlassen, nachdem der HSV im November auf den achten Platz zurückgefallen war.

Unter dem 34-jährigen Ersatzmann Merlin Polzin haben die Rothosen nur noch zwei Mal verloren und liegen vier Spieltage vor Schluss mit vier Punkten Vorsprung auf die Playoff-Plätze auf dem zweiten Platz.

Das Restprogramm der Hamburger stimmt die Fans gewiss positiv. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Aufstiegskandidaten geht es nur noch gegen Mannschaften, die derzeit auf Rang neun (Karlsruhe) oder der unteren Tabellenhälfte stehen. Daher sind die Norddeutschen absoluter Favorit auf die Zweitliga-Meisterschaft und den Aufstieg.

1. FC Magdeburg

Position: 3.
Punkte: 49 (30 Spiele)
Tore: 58-42 (+16)

Letzte 5 Ergebnisse:

3:0-Sieg gegen Jahn Regensburg

0:1-Niederlage gegen Ulm

2:0-Sieg gegen Kaiserslautern

0:0-Unentschieden gegen Hannover

0:3-Niederlage gegen Hamburg

Verbleibende 4 Spiele:

Hertha Berlin (a)

Preußen Münster (h)


Paderborn (a)

Fortuna Düsseldorf (h)

Niemand steht so sehr für die Unberechenbarkeit in der 2. Bundesliga wie der 1. FC Magdeburg. Dank der besten Auswärtsbilanz der Liga (neun Siege aus den ersten elf Auswärtsspielen) hat sich das Team in die Aufstiegsrunde gespielt, musste aber bis zum 22. Spieltag auf den ersten Heimsieg warten.

Das Warten hat sich gelohnt, denn der Tabellenführer Köln wurde mit 3:0 besiegt. Die Magdeburger sind Außenseiter, da sie seit der Wiedervereinigung noch nie in der Bundesliga gespielt haben und mit Platz 11 in der 2.Bundesliga ihre historische Bestplatzierung erreicht haben.

Nach dem klaren 3:0-Sieg gegen Regensburg am 30. Spieltag liegen die Magdeburger auf dem dritten Platz, und es scheint, dass ein neuer Vereinsrekord möglich ist - und vielleicht sogar der Aufstieg, was für die erstklassigen Fans absolut verdient wäre.

SV Elversberg

Position: 4.
Punkte: 48 (30 Spiele)
Tore: 55-34 (+21)

Letzte 5 Ergebnisse:

1-1 Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf

3-1 Sieg gegen Hannover

6-0 Sieg gegen Jahn Regensburg

1-1 Unentschieden gegen Hamburg

1-0 Niederlage gegen Preußen Münster

Verbleibende 4 Spiele:

Paderborn (a)

Nürnberg (a)

Eintracht Braunschweig (h)

Schalke (a)

Wenn man bedenkt, wie gut sich Elversberg in der 2. Bundesliga eingelebt hat, vergisst man leicht, dass es erst die zweite Saison in dieser Spielklasse ist. Erst am 16. Spieltag waren sie Tabellenführer, als sie sich mit einem 3:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig an die Spitze der Tabelle setzten.

Die Konstanz war ein Problem, aber eine Serie von sechs ungeschlagenen Spielen von Ende Januar bis Anfang März hat dem Team in der 2. Bundesliga gut getan. Wenn sie den überraschenden Aufstieg schaffen wollen, werden die Auftritte des 17-Tore-Stars Fisnik Asllani sicherlich einen großen Einfluss auf ihr Schicksal haben, vor allem in den nächsten drei Spielen gegen andere Herausforderer in der Spitzengruppe.

    SC Paderborn

    Position: 5.
    Punkte: 48 (30 Spiele)
    Tore: 51-41 (+10)

    Letzte 5 Ergebnisse:

    3-2 Sieg gegen Nürnberg

    2-1 Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf

    3-2 Niederlage gegen Eintracht Braunschweig

    2-1 Niederlage gegen Köln

    5-3 Sieg gegen Kaiserslautern

    Verbleibende 4 Spiele:

    Elversberg (h)

    Schalke (a)

    Magdeburg (h)

    Karlsruhe (a)

    Es dauerte bis zum 9. Spieltag, ehe Paderborn sein erstes Saisonspiel verlor, und da bis zum 14. Spieltag keine weiteren Niederlagen folgten, war der Platz an der Tabellenspitze ebenso unvermeidlich wie verdient. Eine anschließende Serie von drei Niederlagen in vier Spielen stoppte den Schwung, doch mit drei Siegen in vier Spielen kehrte man wieder in die Erfolgsspur zurück.

    Seit dem Abstieg aus der Bundesliga am Ende der Saison 2019/20 hat Paderborn immer wieder um den Aufstieg mitgespielt, war am Ende der Saison aber nie ein ernsthafter Konkurrent. Dieses Jahr ist das anders.

    Ein beeindruckender 5:3-Sieg am 26. Spieltag gegen Mitaufsteiger Kaiserslautern war ein vielversprechendes Zeichen dafür, dass dies endlich ihr Jahr werden könnte, aber die darauffolgenden Niederlagen gegen Köln, Braunschweig und Düsseldorf haben die alten Zweifel zurückgebracht und sie einen Punkt hinter den ersten drei Plätzen zurückgelassen.

    Fortuna Düsseldorf

    Platz: 6
    Punkte: 48 (30 Spiele)
    Tore: 48-43 (+5)

    Letzte 5 Ergebnisse:

    Unentschieden 1-1 gegen Elversberg

    2-1 gegen Paderborn gewonnen

    1-0 gegen Preußen Münster gewonnen

    3-1 gegen Kaiserslautern verloren

    1-0 gegen Jahn Regensburg gewonnen

    Verbleibende 4 Spiele:

    Nürnberg (h)

    Eintracht Braunschweig (a)

    Schalke (h)

    Magdeburg (a)

    Nachdem die Düsseldorfer in der vergangenen Saison den Aufstieg erst im Elfmeterschießen verpasst hatten, waren sie dank eines soliden Saisonstarts von Beginn an in der Aufstiegsdiskussion. Sieben Spieltage lang stand die Mannschaft von Daniel Thioune sogar an der Tabellenspitze, doch nach vier Niederlagen in sechs Spielen im Herbst ging es bergab.

    Nach dem 1:1-Unentschieden am 30. Spieltag gegen den direkten Konkurrenten Elversberg rutschte man auf den sechsten Platz ab, liegt aber nur noch einen Punkt hinter den Aufstiegs-Playoffs und kann mit positiven Ergebnissen in den letzten Spielen der Saison weiter mitmischen. Damit dies gelingt, muss Dawid Kownacki in den kommenden Wochen fit und einsatzbereit bleiben.

      1. FC Kaiserslautern

      Position: 7.
      Punkte: 46 (30 Spiele)
      Tore: 50-47 (+3)

      Letzte 5 Ergebnisse:

      0:2 gegen Eintracht Braunschweig verloren

      1:2 gegen Nürnberg verloren

      0:2 gegen Magdeburg verloren

      1:3 gegen Düsseldorf gewonnen

      3:5 gegen Paderborn verloren

      Verbleibende 4 Spiele:

      Schalke (h)

      Karlsruhe (a)

      Darmstadt (h)

      Köln (a)

      Vor nicht allzu langer Zeit kämpfte Kaiserslautern noch in der dritten Liga um das Überleben im Profifussball. Vier Jahre später ist die Mannschaft in einer guten Ausgangsposition, um ihre 14-jährige Abstinenz vom deutschen Oberhaus zu beenden.

      Auch in dieser Spielzeit gab es Höhen und Tiefen - nach dem 3:1-Sieg gegen Karlsruhe am 15. Spieltag folgte eine 1:5-Klatsche gegen Darmstadt -, aber die Mannschaft ist weiterhin auf der Jagd nach den ersten drei Plätzen.

      Ragnar Ache hat mit seinen Toren einen großen Anteil am Erfolg von Kaiserslautern. Er hat in dieser Saison bereits 16 Treffer erzielt, wobei die endgültige Platzierung wohl auch von der Tordifferenz abhängen wird.

      Darüber hinaus müssen die roten Teufel darauf hoffen, dass die Mannschaften vor ihnen Punkte lassen und sie bei ihrem machbaren Restprogramm das absolute Maximum rausholen.

      1. FC Nürnberg

      Position: 8.
      Punkte: 44 (30 Spiele)
      Tore: 51-48 (+3)

      Letzte 5 Ergebnisse:

      3:2 gegen Paderborn verloren

      2:0 gegen Kaiserslautern gewonnen

      3:0 gegen Hamburg verloren

      2:1 gegen Jahn Regensburg verloren

      3:0 gegen Greuther Fürth gewonnen

      Verbleibende 4 Spiele:

      Fortuna Düsseldorf (a)

      Elversberg (h)

      Köln (h)

      Braunschweig (a)

      Nürnberg hat fast die Hälfte der Saison in der unteren Tabellenhälfte verbracht, bevor eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen die Aufstiegshoffnungen wieder aufleben ließ. Nach dem Wechsel von Can Uzun zu Eintracht Frankfurt im Sommer wurde Stefanos Tzimas als Ersatz geholt, der mit seinen Toren die Mannschaft auf Trab hält.

      Der Wechsel von Finn Jeltsch zum VfB Stuttgart mitten in der Saison war auch ein Rückschlag für die Elf von Miroslav Klose, die immer noch nur fünf Punkte von einem Playoff-Platz entfernt ist.

      Allerdings werden sie mit dem schweren Restprogramm sehr hartes Brot zu essen haben, während sie den neunten Aufstieg der Vereinsgeschichte anstreben. Unabhängig davon, was passiert, werden sich die Fans immer an das Spiel des 10. Spieltags gegen Jahn Regensburg erinnern, als sie beim 8:3-Sieg sechs Tore in der zweiten Halbzeit erzielten.

      Karlsruher SC

      Platz: 9
      Punkte: 44 (30 Spiele)
      Tore: 48-50 (-2)

      Letzte 5 Ergebnisse:

      1-0 Sieg gegen Greuther Fürth

      1-1 Unentschieden gegen Preußen Münster

      1-0 Sieg gegen Hannover

      3-1 Niederlage gegen Hertha Berlin

      0-0 Unentschieden gegen Ulm

      Verbleibende 4 Spiele:

      Hamburg (a)

      Kaiserslautern (h)

      Jahn Regensburg (a)

      Paderborn (h)

      Wo stünde Karlsruhe, wenn sie Budu Zivzivadze im Januar gehalten hätten? Vor der Winterpause hatte der georgische Nationalspieler seine Mannschaft mit 12 Toren auf den zweiten Tabellenplatz geführt, doch seit seinem Wechsel zum Bundesligisten Heidenheim tut sich Karlsruhe schwer.

      Die Serie von neun ungeschlagenen Spielen zu Beginn der Saison wird ihnen Auftrieb geben, aber sie müssen in den letzten vier Spielen eine konstante Leistung zeigen, wenn sie ernsthaft um den Aufstieg mitspielen wollen.

      Außerdem haben sie das gleiche Problem wie Nürnberg: Sie müssen mindestens sieben statt der geforderten fünf Punkte aufholen und auf das Patzen der zahlreichen Konkurrenz hoffen.

        Hannover 96

        Position: 10.
        Punkte: 43 (30 Spiele)
        Tore: 36-33 (+3)

        Letzte 5 Ergebnisse:

        1:3 gegen Darmstadt

        1:3 gegen Elversberg

        0:1 gegen Karlsruhe

        0:0-Unentschieden gegen Magdeburg

        2:1-Sieg gegen Schalke

        Verbleibende 4 Spiele:

        Köln (h)

        Ulm (a)

        Greuther Fürth (h)

        Hertha (a)

        Hannovers Saison ist eine Geschichte von gegensätzlicher Effizienz - mit Schwierigkeiten, Tore zu erzielen, aber einer sehr stabilen Verteidigung. Der mittlerweile 36-jährige Kapitän Ron-Robert Zieler ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat eine Reihe von Spitzenleistungen erbracht und 10 Tore erzielt.

        Eine Reihe von Unentschieden im Jahr 2025 - ganz zu schweigen von der Niederlage am 30. Spieltag in Darmstadt - haben die Aufstiegshoffnungen gedämpft und lassen nur noch die Playoffs in Reichweite, aber da drei der letzten vier Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte stattfinden, hofft Hannover darauf eine Siegesserie in die Relegation zur Bundesliga hinzulegen.

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        Sascha

        Bei jedem Verein Drama | Ist Conte selbst das Problem?

        Dass Antonio Conte und Aurelio De Laurentiis bei Napoli aneinandergeraten würden, war von vornherein klar, dass es trotz Scudetto-Kurs so schnell gehen könnte, überrascht uns dann doch etwas. Doch liegt dieses ewige Drama vielleicht auch an Conte selbst? (Bild: IMAGO / Italy Photo Press)

        Von dem Moment an, als der 55-jährige Italiener als neuer Trainer im Stadio Diego Armando Maradona vorgestellt wurde, war es quasi unausweichlich, dass diese Vereinigung mittelfristig in Flammen aufgehen würde. Auch wenn es auf dem Weg dorthin einige Erfolge gab, vielleicht auch den Scudetto am Ende der Saison, so war doch immer klar, dass es zu einer heftigen Auseinandersetzung kommen würde.

        Schließlich ist De Laurentiis der Mäzen, der gerne alle Lorbeeren einheimst und alle Schuld auf die Trainer abwälzt, während Conte seine Klubs immer wieder emotional und öffentlich vor der Presse angreift. Es war also alles so vorhersehbar.

        Scott McTominay offenbarte nach dem knappen 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten Monza, der Trainer sei „sehr anspruchsvoll“, und das kann sowohl ein Kompliment als auch eine Kritik sein. Wie oft müssen wir die gleiche Abfolge von Beschwerden bei jedem Job die Conte antritt, noch durchgehen?

        Mit 10 Euro ins Restaurant

        Conte verließ Juventus Turin nach drei aufeinanderfolgenden Trophäen in der Serie A nur wenige Tage nach Beginn der Saisonvorbereitung und betonte, dass er den Erfolg mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht weiter ausbauen könne.

        "Man kann sich nicht in ein Restaurant mit 100-Euro-Menüs setzen und nur 10 Euro pro Person haben. Es gibt europäische Mannschaften, mit denen wir wirtschaftlich nicht mithalten können. Ich bezweifle, dass wir in den nächsten Jahren eine italienische Mannschaft im Champions-League-Finale sehen werden."

        Anschließend durfte Conte staunen, wie Max Allegri weitere Scudetti gewann und das Champions-League-Finale erreichte, was seinem Vorgänger nie gelang. Conte setzte den Trend mit Inter fort, indem er nach der Scudetto-Feier ging und behauptete, dass er dies mit der Finanzstrategie des Vereins unmöglich übertreffen könne.

        Simone Inzaghi hat nicht nur den Titel in der Serie A und eine Reihe anderer Trophäen gewonnen, sondern auch für eine dauerhafte Präsenz in der Champions League gesorgt - und das mit dem bei weitem niedrigsten Budget aller Vereine, die im Viertelfinale standen.

        Conte wie unberechenbares Dynamit

        Tottenham Hotspur kann man sicherlich nicht vorwerfen, auf dem Transfermarkt geizig zu sein - inkompetent ja, aber nicht zurückhaltend. Dennoch gelang Conte das Glanzstück seiner Karriere, als er mitten in der Saison kündigte und lautstark betonte:

        "Tottenham hat seit 20 Jahren diesen Besitzer und hat nie etwas gewonnen. Warum nur?"

        Mit dieser Geschichte im Rücken war der Wechsel zu Napoli weniger eine mutige als vielmehr eine naive Entscheidung. Es scheint als hätte Conte hatte nie etwas anderes vor gehabt, als sich mit De Laurentiis zu streiten, der im Stil eines Hollywood-Filmproduzenten einfach das Budget kürzt, einfache Anfragen ablehnt, alle Lorbeeren einheimst, wenn etwas gut läuft, und die Schuld abschiebt, wenn es schlecht läuft.

        Es scheint, dass der Auslöser für den Bruch mit dem Verein nicht die Tatsache war, dass man es nicht geschafft hat Kvaratskhelia adäquat zu ersetzen, mit beispielsweise Alejandro Garnacho oder Karim Adeyemi (stattdessen kam Milans Bankdrücker Okafor), sondern sich auch noch David Neres verletzte, der wertvoller für das Team war als der Neuzugang des AC Milan.

        Trainingsplätze in maroden Zustand?

        Auf der Pressekonferenz ärgerte sich Conte über den Zustand der Trainingsplätze, machte sie für die ganzen Muskelverletzungen verantwortlich und wies darauf hin, dass sie eigentlich schon in Ordnung hätten sein müssten.

        "Das alles sind Dinge, die man bei Napoli einfach nicht machen kann“.

        Conte ist ständig hin- und hergerissen zwischen dem Ehrgeiz, Titel zu gewinnen, und dem ständigen Gejammer über seine verfügbaren Mittel.

        "Manches gilt noch, manches nicht. Ich nehme nichts zurück, aber man lernt dazu. Wie bei Kvara sagte ich, Neapel sollte kein Sprungbrett für die Spieler sein. In acht Monaten habe ich erkannt, dass hier vieles einfach nicht möglich ist", seufzte der Napoli-Coach.

        Diese Worte offenbaren, dass der italienische Erfolgscoach innerlich mit dem SSC und De Laurentiis abgeschlossen hat und zumindest diese Saison mit dem Scudetto-Gewinn erfolgreich abschließen möchte. Dass eine Meisterschaft Contes Meinung ändern wird, ist sehr unwahrscheinlich – wie Inter Mailand und Juventus erfahren durften.

        Ist Conte selbst das Problem?

        Hat der Italiener vielleicht einfach zu hohe Ansprüche? Macht er es sich im Falle des Misserfolgs auch zu einfach? Sind wirklich immer die anderen Schuld? Fragen die ich mir in Bezug auf Conte schon seit Jahren stelle.

        Ich kann konstatieren, dass die Ansprüche Contes teilweise zu hoch sind und dass es wirklich nur absolute Topvereine wie Real, Manchester United (zumindest finanziell), PSG oder City seinen Ansprüchen gerecht werden könnten. Aber ob diese Clubs sich mit dem pragmatischen und nicht sehr attraktiven Conte-Fußball zufrieden geben würden, bleibt mal dahingestellt.

        Droht Neapel dasselbe Schicksal wie den Spurs?

        Daher wird Conte wohl der ewige Nörgler bleiben und die Vereine die ihn verpflichten, werden oftmals mit einem Kader zurückgelassen, welcher nach seinen Ideen gebaut wurde und nicht auf andere Trainer passt.

        Juve und Inter haben Contes Abgang mit den richtigen Trainer besetzt, bzw. Marotta, der bei beiden Vereinen damals die Fäden zog und als bester Manager Italiens gilt. Sein ehemaliger Partner Fabio Paratici dagegen ist mit Tottenham danach abgestürzt.

        In der ersten Saison nach Conte stürzte die Hotspurs auf den siebten Rang ab. Aktuell befinden sie sich auf dem 16. Tabellenplatz der Premier League und können froh sein, dass sie genug Abstand auf einen Abstiegsplatz haben.

        Neapel könnte ein ähnliches Schicksal drohen, sollte De Laurentiis denselben Fehler wie nach der letzten Meistersaison machen, als er in der Trainerfrage zweifach komplett daneben lag und man das Gefühl hatte, dass er einfach nur Geld sparen wollte, anstatt sich an der Spitze Italiens mit klugen Investitionen zu etablieren.

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        Sascha

        Diese Legenden spielten für Bayern und Inter

        Am heutigen Mittwochabend treffen die europäischen Spitzenklubs Bayern München und Inter Mailand im Rückspiel des Viertelfinales der UEFA Champions League 2024/25 aufeinander - ein guter Anlass, um einige Legenden zu beleuchten, die für beide Klubs aktiv waren. (Bild: IMAGO / Kosecki)

        Bayern München hat 33 Titel in der Bundesliga gewonnen, wurde sechsmal zum besten Verein Europas gekürt und gewann zahlreiche weitere Titel, darunter die FIFA Klub-Weltmeisterschaft, den UEFA-Pokal und den UEFA-Pokal der Pokalsieger. Inter hat 20 Mal den Titel in der Serie A geholt, war dreimal Königsklassensieger und hat genauso oft den alten UEFA-Pokal gewonnen.

        Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Bayern und Inter zu den europäischen Königshäusern gehören. Aber das ist nicht alles, was sie gemeinsam haben. Hier sind acht der größten Legenden, die für beide Vereine gespielt haben:

        1) Karl-Heinz Rummenigge

        Der ehemalige Bayern-Vorstandschef Rummenigge war in München auf und neben dem Platz erfolgreich und spielte zwischen 1984 und 1987 auch für Inter. Der schnelle und vielseitige Angreifer, der zu den besten Spielern seiner Generation zählt, gewann in seinem Jahrzehnt bei Bayern zweimal den Europapokal, die Bundesliga und den DFB-Pokal. Außerdem wurde er dreimal Torschützenkönig in Deutschland, 1980 und 1981 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt und gewann mit Westdeutschland die Europameisterschaft 1980.

        Nachdem er in 310 Ligaspielen 162 Tore für Bayern erzielt hatte, wechselte Rummenigge kurz vor seinem 29. Geburtstag nach Italien. Für die Nerazzurri erzielte er in 107 Spielen 42 Tore, doch seine Zeit in Mailand, in der er Vizeweltmeister 1986 wurde, war stark durch Verletzungen geprägt, so dass er nie wieder seine Topform fand. In Italien gewann er keine Trophäe und beendete seine Spielerkarriere beim Schweizer Verein Servette.

        Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft kehrte 1991 als Vizepräsident zum FC Bayern zurück, der nach seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2002 neben vielen anderen Trophäen 14 Bundesligatitel gewann und zusammen mit Uli Hoeness das wohl erfolgreichste Tandem der Bundesligageschichte bildete.

        2) Lothar Matthäus

        Matthäus ist eine weitere deutsche Ikone, die zwei erfolgreiche Phasen bei den Bayern erlebte - in seinem Fall allerdings beide als Spieler. Der dynamische zentrale Mittelfeldspieler kam 1984 von Borussia Mönchengladbach und gewann drei Meistertitel und einen DFB-Pokal, bevor Inter ihn und seinen Bayern-Teamkollegen Andreas Brehme im Juli 1988 verpflichtete.

        Unter dem künftigen Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni wurde das Team 1989 italienischer Meister. Ein Jahr später wurden beide auch in Italien Weltmeister - Matthäus erzielte dabei vier Tore und führte die Mannschaft wenige Monate vor der deutschen Wiedervereinigung als Kapitän zum Gewinn des WM-Titels mit zahlreichen italienischen Tifosi im Rücken die der deutschen Nationalelf die Daumen drückten.

        Matthäus wurde 1991 zum ersten Mal als FIFA-Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet und erzielte in der Saison 1990/91 in allen Wettbewerben 23 Tore für die Lombarden. Eines davon erzielte er vom Elfmeterpunkt im Hinspiel des UEFA-Pokal-Finales gegen die Roma.

        Der Mann, der 150 Länderspiele für sein Land absolvierte, kehrte 1992 zu den Bayern zurück. In der Folgezeit bewies er eine beeindruckende Entschlossenheit und Ausdauer, indem er sich nach schweren Verletzungen zurückkämpfte und sich als Libero neu erfand. Im Jahr 1999 - im Alter von 38 Jahren - wurde Matthäus zum zweiten Mal zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

        In seiner zweiten Amtszeit bei den Bayern, die im Jahr 2000 endete, gewann er vier weitere Bundesligatitel, zwei DFB-Pokale und den UEFA-Pokal 1995/96. Insgesamt erzielte er 100 Tore in 410 Spielen für die Bayern und 53 in 154 Spielen für Inter.

        3) Jürgen Klinsmann

        Klinsmann machte sich zunächst beim VfB Stuttgart einen Namen - ein fulminanter Fallrückzieher gegen die Bayern machte ihn zum Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 1987/88 - bevor er 1989 zusammen mit Matthäus und Linksverteidiger Brehme zu Inter wechselte. In seiner ersten Saison in Italien erzielte er 13 Ligatore, bevor er beim Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 dreimal traf.

        Zusammen mit seinen beiden deutschen Mannschaftskameraden stand Klinsmann in beiden Hin- und Rückspielen des UEFA-Pokal-Endspiels 1991 in der Startelf, als Inter gegen die Roma mit 2:1 gewann. Der Stürmer erzielte 40 Tore in 123 Spielen für die Italiener.

        Der ehemalige deutsche Nationaltrainer war anschließend bei Monaco und Tottenham Hotspur aktiv, bevor er 1995 zu den Bayern zurückkehrte. In jeder seiner beiden Spielzeiten in München führte er die Torschützenliste des Klubs an und erzielte in 65 Spielen 31 Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse.

        In der Saison 1995/96 erzielte Klinsmann den damaligen Rekord von 15 Toren in 12 Spielen im UEFA-Pokal, darunter eines im Finale, als die Bayern Bordeaux mit Zinedine Zidane in zwei Spielen besiegten. Anschließend führte er Deutschland als Kapitän zum Erfolg bei der UEFA-Europameisterschaft 1996, und in der folgenden Saison gewann er mit 15 Toren und 10 Vorlagen seine einzige Meisterschaft in der Bundesliga.

        Klinsmann verließ den FC Bayern 1997 und beendete nach den Stationen bei Sampdoria Genua, Tottenham Hotspurs und Orange County seine Karriere, kehrte aber nach mehr als einer Dekade wieder als Trainer zu den Bayern zurück, nachdem er Deutschland im eigenen Land ins Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft 2006 geführt hatte. Jedoch scheiterte er als Trainer bei den Bayern kläglich.

        4) Lucio

        Der elegante Innenverteidiger Lucio wurde als Teil einer brillanten Mannschaft von Bayer Leverkusen bekannt, die leider als Vizekusen in die Geschichte eingehen würde. Der Brasilianer stieß im Januar 2001 dann zu den Rheinländern, die in der folgenden Saison in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League nur knapp scheiterten.

        Lucio brachte Leverkusen im Finale der Königsklasse gegen Real Madrid auf die Siegerstraße, doch durch ein Zaubertor von Zidane scheiterte die Bayer in Glasgow. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich seine Chancen verbesserten, als er beim 2:0-Sieg Brasiliens gegen Deutschland im Finale der Weltmeisterschaft 2002 in Japan in der Startelf stand.

        Der FC Bayern warb Lucio 2004 aus Leverkusen ab, wo er fünf Jahre lang sehr erfolgreich spielte. Zu den Höhepunkten gehörten die Tore in beiden Spielen des Champions-League-Achtelfinales gegen Real in der Saison 2006/07, die er diesmal für sich entscheiden konnte, was ihm sicherlich eine große Genugtuung gab.

        Während seiner Zeit in München war er Vize-Kapitän und erzielte in 218 Einsätzen insgesamt 12 Tore. Der Abwehrboss, der erst 2020 im Alter von 41 Jahren in den Ruhestand ging, gewann außerdem drei Titel in der Bundesliga und drei im DFB-Pokal, bevor er im Juli 2009 zu Inter wechselte.

        Das erste von Lucios drei Jahren in Mailand war bei weitem sein erfolgreichstes, als das Team von Jose Mourinho ein bemerkenswertes Triple aus Scudetto, Coppa Italia und Champions League gewann. Im Champions-League-Finale 2010 schaltete er seinen alten Verein Bayern mit einem 2:0-Sieg gegenüber Trainer Louis van Gaal, der den Brasilianer ein Jahr zuvor noch bei den Bayern ausgemustert hatte.

        5) Arturo Vidal

        Der wilde Mittelfeldspieler Arturo Vidal war ein weiterer Südamerikaner, der für beide Vereine spielte. Nach vier Spielzeiten bei Bayer 04 Leverkusen verbrachte der Chilene einige Spielzeiten bei Inter's Erzrivalen Juventus Turin, bevor er in die Bundesliga zurückkehrte und mit Bayern zwischen 2016 und 2018 drei Meistertitel und einen DFB-Pokal gewann.

        Vidal, der für seinen Kampfgeist, Aggressivität und spektakulären Frisuren bekannt war, musste seine Zeit bei den Bayern im April 2018 aufgrund einer Knieverletzung beenden und kehrte nach nur zwei Spielzeiten beim FC Barcelona nach Italien zurück, wo er 2020 bei Inter unterschrieb.

        Der legendäre chilenische Nationalspieler, der es in seinen 18 Jahren bei La Roja auf 146 Länderspiele (34 Tore) gebracht hat, verließ die Mailänder im Sommer 2022 nach vier Toren in 71 Spielen für die Italiener, konnte aber aufgrund zahlreicher Verletzungen nie wieder in seine alte Form finden.

        Nach seinem langen und erfolgreichen Abenteuer in Europa, kehrte Vidal wieder zurück nach Südamerika und spielte zunächst in der ersten und zweiten brasilianischen Liga für Flamengo und Athletico Paranense. Nach zwei Jahren kehrte er wieder in seine Heimat zurück und spielt aktuell im Alter von 37 Jahren für den erfolgreichsten chilenischen Traditionsverein CSD Colo Colo.

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        Sascha

        Warum der AC Mailand sich gegen Paratici entscheidet

        Fabio Paratici galt wochenlang in den italienischen Gazzetten als neuer Sportdirektor des AC Mailand. Doch plötzlich haben sich der Verantwortlichen des Vereins gegen eine Verpflichtung des ehemaligen Juve-Direktors ausgesprochen. Doch was sind die Gründe für das Umdenken des siebenfachen Königsklassensiegers? (Bild: IMAGO / PA Images)

        In wenigen Tagen kann viel passieren, vor allem, wenn es um den AC Mailand geht. Die Suche nach dem Sportdirektor wurde nun wieder aufgenommen, nachdem die Gespräche mit Fabio Paratici gescheitert sind. Paratici wird - außer bei unerwarteten Entwicklungen – aufgrund seiner aktuellen Sperre bis zum Sommer nicht der nächste Sportdirektor der Lombarden sein.

        Es waren ein paar turbulente Tage, angefangen mit Berichten über eine mündliche Einigung zwischen den Parteien, gefolgt von einem plötzlichen Abbruch der Verhandlungen. Es wird vermutet, dass Milan die Situation im Zusammenhang mit seiner Suspendierung bis zum 20. Juli zunächst gelassen hinnahm, dann aber die Dinge eine negative Wendung nahmen, als sie von seiner eingeschränkten Verhandlungsfähigkeit erfuhren.

        Darüber hinaus gab es auch Gerüchte, dass das bevorstehende Urteil in der Prisma-Untersuchung - ein Strafverfahren und kein sportliches - den Vorstandsvorsitzenden Giorgio Furlani etwas verunsichert hat, ebenso wie der Druck des italienischen Fußballverbands FIGC. Die Entscheidung, eine scharfe Kehrtwende zu vollziehen - etwas, woran sich die Vereinsführung nach dem Fall Julen Lopetegui gewöhnt hat - könnte sich für Milan dieses Mal jedoch als positiv erweisen.

        Ein zu teures Profil?

        Der erste Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist die wirtschaftliche Prämisse. Paratici ist ein hochkarätiges Profil, das daran gewöhnt ist, bei Vereinen zu arbeiten, bei denen das Budget kein Problem darstellt. Bei Milan wird dies allerdings der Fall sein, insbesondere mit dem sehr wahrscheinlichen Verpassen des europäischen Fußball.

        Bei Juventus Turin gewann Paratici neun Scudetti in Folge, wobei er oft auf beträchtliche Investitionen zählen konnte, um Spieler auf höchstem Niveau in den Verein zu locken. Dazu trug auch bei, dass er die meiste Zeit an der Seite von Beppe Marotta arbeitete, welcher dessen Entscheidungen extrem positiv filterte.

        Juve hatte zu dieser Zeit fast ein Monopol auf einheimische Talente in der Serie A, was es ihnen ermöglichte, die Fäden zu ziehen und Gonzalo Higuain, Paulo Dybala, Federico Chiesa, Manuel Locatelli und viele andere zu holen. Sie hatten auch die Mittel, um Cristiano Ronaldo zu verpflichten, was für Milan zu dieser Zeit undenkbar war.

        Geldsegen auch bei Tottenham

        Sogar in Tottenham hatte er, wenn auch mit weniger Erfolg, die Möglichkeit, Spieler zu verpflichten, die erhebliche Investitionen erforderten, wie Cristian Romero, Dejan Kulusevski und Rodrigo Bentancur und viele andere.

        Er beugte sich in der Hierarchie, als er Antonio Conte als Garantie für Titel holte, um eine Ära des Erfolgs einzuläuten, die den Fans der Spurs lange versprochen, aber nie gehalten wurde, auch diesmal nicht.

        Kann das heutige Milan einen ähnlichen Handlungsspielraum garantieren, insbesondere mit der vordefinierten Bedingung, dass der neue Sportdirektor nur ein Teil einer Arbeitsgruppe sein wird? Die Antwort scheint, zumindest im Moment, negativ zu sein.

        Trainer und Identität

        Der erste große Test für das Projekt Paratici-Milan wäre die Wahl des Cheftrainers gewesen. Wenn es sich um einen etablierten Trainer wie Massimiliano Allegri oder Antonio Conte handeln würde, könnte man von einer Rückkehr zur Siegermentalität ausgehen, die Paratici in seiner Zeit bei Juventus verkörperte.

        Das Problem ist, dass ein so anspruchsvoller Trainer natürlich auch Erwartungen an einen entsprechenden Mercato erwarten würde. Wie bereits erwähnt, scheint es, als wären die Rossoneri zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereit, über 150 Millionen Euro in einem Fenster auszugeben, wie es Napoli beispielsweise für Conte getan hat.

        Im Gegenteil, wenn man sich auf einen aufstrebenden Trainer wie Roberto De Zerbi oder Vincenzo Italiano konzentriert, könnte das den Eindruck erwecken, dass es sich um ein Projekt handelt, das mittelfristig wachsen und Profite einfahren soll, aber mit reduzierten Ambitionen. Es gab konkrete Gerüchte, dass beide Trainer auch auf seinem Radar waren.

        An dieser Stelle stellt sich unwillkürlich die Frage, ob Milan sich der Mentalität von Paratici anpassen würde, oder wäre es eher umgekehrt der Fall? Ohne einen Spitzentrainer würde die Ankunft des ehemaligen Juventus-Direktors eher als Notlösung, denn als Wendepunkt interpretiert werden.

        Fragezeichen nach Marotta

        Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist Paraticis wirken ohne Marotta, mit dem dieser seine größten Erfolge feierte. Seit er aus dem Schatten des jetzigen Inter-Präsidenten herausgetreten ist, hat der Manager nie wieder in gleicher Weise geglänzt, was auch seine Erfahrung in Tottenham gezeigt hat.

        In den späteren Jahren bei den Bianconeri wurde Paratici wegen zu hoher Gehaltsverpflichtungen wie beispielsweise bei den Deals mit Ronaldo und Aaron Ramsey kritisiert, während sich die Investitionen in bestimmte junge Talente wie Romero, Merih Demiral und Weston McKennie weder unmittelbar auszahlten noch Teil des künftigen Teams wurden.

        Spontan drängt sich der Vergleich mit Igli Tare auf, dem ehemaligen Lazio-Direktor, der von Zlatan Ibrahimovic gefordert wurde. Er ist in der Lage, mit begrenzten Mitteln wettbewerbsfähige Mannschaften aufzubauen, wie er in seinen 15 Jahren unter Claudio Lotito mehrfach bewiesen hat.

        Wenn Milan einen pragmatischen Sportdirektor sucht, der in der Lage ist, Talente zu geringen Kosten zu entwickeln, bleibt Tare das geeignetere Profil. Paratici bringt die Aura eines Siegers mit, aber ohne die großen finanziellen Mittel hat er gezeigt, dass er auch scheitern kann.

        Die Möglichkeit, Zeit zu verlieren

        Vom Theoretischen und Hypothetischen kommen wir nun zu den tatsächlichen Gründen, warum Milan beschlossen hat, Paratici nicht zu verpflichten. Auch hier gehen wir von einer Prämisse aus: Dieser Sommer ist für den Verein von großer Bedeutung, und bei der Planung zählt jede Sekunde.

        Aufgrund seiner Suspendierung gelten für Paratici bis Ende Juli mehrere Einschränkungen, die unterschiedlich stark ins Gewicht fallen. Artikel 9.2 besagt, dass der Italiener den Verein weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene vertreten darf.

        Das bedeutet, dass er nicht an Rats- oder Betriebsitzungen teilnehmen kann, was ein erhebliches Problem in Bezug auf die Planung des Kaders darstellen würde, und dass er nicht an UEFA-Konferenzen teilnehmen kann. Mit anderen Worten: Obwohl er das neue sportliche Aushängeschild wäre, kann er den Verein bis Ende Juli nicht „repräsentieren“.

        Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen

        Zweitens hätte er auch keinen Zutritt zu den Umkleidekabinen oder den angrenzenden Räumen. Das mag trivial klingen, aber es ist hinlänglich bekannt, dass Milan jemanden sucht, der tagtäglich mit der Mannschaft in Kontakt steht, wie es Paolo Maldini in seiner Zeit tat.

        Schließlich könnte er nicht an Treffen mit Spielern oder Agenten teilnehmen, was ihn bis zur Mitte des Mercato praktisch nutzlos macht. Ich glaube, dass dies der entscheidendste Punkt ist, der den Vorstand zum Umdenken gezwungen hat.

        Nun müssen wir abwarten, wie sich die Verantwortlichen letztendlich entscheiden. Im Fußball gibt es oft Momente, in denen sich die Karten neu mischen, und die Entscheidung, sich von Paratici zu trennen, ist sicherlich ein entscheidender Schritt für die Zukunft von Milan, damit der Club nicht wieder so viel Zeit verliert wie letzte Saison bei der Trainerfrage.

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