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Christian

TV-Experten-viel Erfahrung und viel Krawall

Sie sind das Salz in der Suppe bei jeder Fußballübertragung und mehr oder weniger ist es unterhaltsam, wenn Experten, meist ehemalige Fußballer, in Talkshows ihre Meinung abgeben. Doch in der letzten Zeit hat man das Gefühl, dass einige manchmal über das Ziel hinausschießen. Gerade bei der Weltmeisterschaft in Russland, als ehemalige Profis wie Mario Basler oder Stefan Effenberg, und auch Journalisten, das zugegebenermaßen schlechte deutsche Team weit unter der Gürtellinie beleidigten. In der aktuellen Saison tritt vor allen Dingen Dietmar „Didi“ Hamann als Lautsprecher in den Vordergrund. Anfang März forderte er zum Beispiel die Entlassung von Domenico Tedesco. Der Dortmunder Mannschaft warf er einen „Hang zur Überheblichkeit“ vor und Bundestrainer Joachim Löw sagte er voraus, dass ihn seine Entscheidung in der Causa der drei abgesägten Weltmeister am Ende einholen wird.

Doch am Allerliebsten teilt Hamann gegen die Bayern, zu denen er als 15-Jähriger wechselte und insgesamt neun Jahre aktiv war, aus. Jüngster Höhepunkt ist der Streit mit Uli Hoeneß, den Hamann mit einem Kleinkind verglich. Dieser hatte dem Ex-Liverpool-Profi einen Hang zur Selbstüberschätzung attestiert. „Er denkt, er hat mehr drauf, als Pep Guardiola und Carlo Ancelotti zusammen“, so der Bayern-Präsident.

Dürfen TV-Experten alles sagen?

Es ist ja ganz lustig, wenn ein Mario Basler über die heutige Spielergeneration philosophiert. Zum Beispiel, dass es in seiner Zeit keine Schambeinentzündungen gab. „Höchstens in einem anderen Zusammenhang“, so Basler.

Doch Meinungen eines TV-Experten können sich auch auf die Karriere eines Spielers auswirken. Mehmet Scholl kritisierte während der EURO 2012 Mario Gomez, als er ihm den „Aktionsradius eines Bierdeckels“ nachsagte. Gomez wurde ab da in diese Schublade gesteckt, aus der er nie mehr so richtig herauskam.

Auch Didi Hamann hat sich einen Stürmer rausgepickt. Robert Lewandowski sei ein Problemfall für die Bayern“, erklärt Hamann immer wieder.

Vorige Woche hat sich halb Fußball-Deutschland zu der Nichtberücksichtigung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng geäußert. Selbst ein Thorsten Legat.

Und auch Ex-Spieler wie Stefan Effenberg oder Jens Lehmann mischen sich immer wieder ins Fußballgeschehen ein. Meist mit flotten Sprüchen.

Es gibt in Deutschland die Meinungsfreiheit, aber allzu oft hat man das Gefühl, dass manche Experten einfach nur draufhauen oder sich selbst profilieren wollen.

Beim Thema Didi Hamann und den Bayern wird der Zoff sicherlich in die nächste Runde gehen. Sky hat bereits signalisiert, dass Didi Hamann das vollste Vertrauen hat und der Ex-Profi wird auch weiterhin seine Meinung vertreten. Auch wenn es um die Vereinspolitik der Münchener geht.

Überschaubare eigene Erfolge

Irgendwie scheint Didi Hamann ein persönliches Problem mit den Bayern zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass der damals 24-Jährige 1998 aus München weggeschickt wurde und danach eine erfolgreiche Ära des Rekordmeisters mit dem Gewinn der Champions League 2001 folgte. Es kann aber auch sein, dass Hamann seine Rolle als TV-Experte sehr ernst nimmt und das macht, wofür er bezahlt wird. Nämlich Spiele analysieren und seine Meinung abgeben.

Das macht auch Michael Ballack. Der Ex-Chelsea-Profi lässt oft kein gutes Haar an der aktuellen Spielergeneration und insbesondere Bundestrainer Joachim Löw wird gerne kritisiert.

Was ihn mit Didi Hamann, Mario Basler und Stefan Effenberg eint, ist die Tatsache, dass sie nach ihrer Spielerkarriere nirgends erfolgreich im Fußballgeschäft tätig waren. Hamann trainierte einmal einen englischen Fünftligisten und blieb nicht einmal ein halbes Jahr im Amt. Basler trainierte mehr oder weniger Thekenmannschaften und Effenberg blieb in Paderborn glücklos. Ballack war in seiner Zeit als Aktiver nie Welt- oder Europameister und er gewann auch nie die Champions League.

Anders als Oliver Kahn oder Lothar Matthäus. Beide tun zwar ihre Meinung kund, aber das machen sie mit Respekt. Genau so wie ein Thomas Hitzlsperger, ein Christoph Metzelder oder ein Per Mertesacker.

Auf der anderen Seite produzieren die wortgewaltigen TV-Experten auch Schlagzeilen und davon lebt schließlich der Fußball.

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Christian

Robert Lewandowski macht Jagd auf Jupp Heynckes

In der ewigen Torschützenliste der Bundesliga ist Gerd Müllers Position an Nummer eins fest zementiert. Der „Bomber der Nation“ erzielte in seiner Karriere unglaubliche 365 Bundesligatore. Dahinter folgen Klaus Fischer (268) und Jupp Heynckes (220). Doch ein Spieler ist den Top 3 auf den Fersen. Robert Lewandowski bringt es aktuell auf 195 Treffer und da es sehr wahrscheinlich ist, dass der polnische Nationalspieler noch einige Jahre in der Bundesliga spielt, könnte die Liste der Rekordtorschützen durcheinandergewirbelt werden.

Anscheinend wollen die Bayern mit Lewandowski verlängern

Bis 2021 steht der Stürmer bei den Bayern unter Vertrag und nachdem es einige heftige Flirts mit anderen Vereinen gab, scheint es so, dass diese Liaison längerfristig gestaltet wird. Schon jetzt ist Robert Lewandowski dritter Kapitän der Bayern und seine Wechselabsichten scheinen ad acta gelegt.

Auch eine Verpflichtung von Timo Werner muss der Stamm-Stürmer nicht fürchten, denn Werner kann auch auf die Flügel ausweichen. Zudem ist ein Sturmduo Lewandowski/Werner möglich, das gegnerische Abwehrreihen das Fürchten lehren könnte.

So berichteten jetzt mehrere Medien, dass der Rekordmeister nicht abgeneigt wäre, Lewandowskis Vertrag bis 2023 zu verlängern.

Bis zu der 220-Treffer-Marke von Jupp Heynckes fehlen dem Polen noch 25 Tore. Trifft der Angreifer weiter wie gewohnt, könnte er seinen ehemaligen Trainer in der Saison 2019/20 ein- und überholen.

Eine Torquote von 0,70-zweitbester Wert aller Zeiten

2010 kam Robert Lewandowski in die Bundesliga, nachdem er in seiner polnischen Heimat auf sich aufmerksam machte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten startete er schnell durch und bewies seinen Torriecher. In seiner BVB-Zeit kam er so auf 74 Treffer in 131 Bundesligaspielen. 2014 erfolgte der Wechsel zu den Bayern und in 149 Partien gelangen ihm 121 Tore. Damit ist er nach Gerd Müller und Karl-Heinz Rummenigge der dritterfolgreichste Angreifer der Bayerngeschichte.

Doch was auch auffällt, ist seine überragende Torquote. Erfolgreiche Stürmer wie Ulf Kirsten (0,52), Klaus Fischer (0,50) oder Jupp Heynckes (0,60) weisen einen Wert um die 0,50 auf.

Lewandowskis Torquote liegt aktuell bei 0,70. Hier ist nur Gerd Müller besser, dessen Quote 0,85 beträgt.

Momentan liegt Lewandowski auf Platz fünf der besten Bundesligaschützen aller Zeiten. Diesen Platz teilt er sich derzeit mit Claudio Pizarro (Torquote 0,42). Doch auch wenn es so aussieht, dass der Peruaner auch noch mit 45 Jahren Fußball spielt, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Pole bis zum Ende seiner Bundesligakarriere mehr Treffer erzielt.

Robert Lewandowski ist jetzt 30 Jahre alt und er kann sicherlich noch drei bis vier Jahre auf allerhöchstem Niveau spielen. Vielleicht kann der Pole auch die 268 Tore von Klaus Fischer noch erreichen.

Torschützenkönig war der 30-Jährige schon dreimal. Mit vier Auszeichnungen würde er auch hier hinter Gerd Müller (sieben) Platz zwei der ewigen Bestenliste erreichen.

Im Augenblick führt der polnische Nationalspieler die Torjägerliste der aktuellen Saison zusammen mit Frankfurts Luka Jovic mit 15 Treffern an. Doch bei Wettanbietern ist Robert Lewandowski nach wie vor heißester Kandidat auf den Torschützenkönig. So gibt es in diesem Fall bei interwetten.com lediglich eine Quote von 1,40, während andere Stürmer wie Luka Jovic (6,50), Paco Alcacer (10,50) oder Marco Reus (12,00) wesentlich höher taxiert sind. https://www.interwetten.com/de...

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Christian

Schafft Schalke die Trendwende?

Auf Schalke klingeln derzeit die Alarmglocken. Die Königsblauen haben ihre letzten beiden Bundesligaspiele 0:3 und 0:4 verloren und präsentierten sich dabei erschreckend schwach. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den momentan der VfB Stuttgart einnimmt, beträgt nur noch vier Punkte und bei dieser Konstellation kann man schon von Abstiegskampf sprechen, in dem der Tabellenzweite des Vorjahres steckt.

Ist Domenico Tedesco noch zu halten?

Nach der 0:4-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf dachten die meisten Beobachter, dass Tedescos Tage bei Schalke gezählt sind. Zu einfalls- und ideenlos präsentierte sich das Team der Knappen und fehlende Einsatzbereitschaft ließ die Fans auf die Barrikaden gehen. Doch Tedesco darf erst einmal weitermachen. Zumindest bei dem eminent wichtigen Auswärtsspiel in Bremen wird er auf der Bank sitzen und in dieser Woche versuchen, seiner Mannschaft neues Leben einzuhauchen.

Doch ob Tedesco es schafft, aus seinen verunsicherten Spielern ein schlagkräftiges Team zu formen, das die Herausforderungen der letzten zehn Bundesligaspiele annimmt, darf bezweifelt werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass in solchen Situationen oft ein Trainerwechsel wahre Wunder bewirken kann. Schalkes Verantwortliche, mit dem neuen Sportvorstand Jochen Schneider, haben sich jedoch dagegen entschieden und Tedesco vorerst das Vertrauen geschenkt. Bei einer neuerlichen Pleite dürfte Tedesco jedoch schwer zu halten sein. In der blau-weißen Fanszene brodelt es im Augenblick und die Angst vor einer noch brenzligeren Situation geht um.

Die letzten beiden Niederlagen geschahen gegen Teams aus dem unteren Mittelfeld der Tabelle und die Aufgaben werden in den kommenden Wochen auf keinen Fall einfacher. In die Arena kommen mit Leipzig, Frankfurt und Hoffenheim schwer bespielbare Mannschaften und auswärts warten harte Gegner wie der BVB oder Leverkusen, bevor es am 34. Spieltag zum Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart kommt.

Die Spiele bis zum Saisonende werden immer weniger. Noch ist man in Gelsenkirchen davon überzeugt, mit Tedesco die Wende zu schaffen. Doch ein Trainerwechsel kann auch einmal zu spät passieren, wie das letztjährige Beispiel des HSV zeigt. Nachfolger wie Huub Stevens oder Mike Büskens werden jedenfalls schon gehandelt und Tedesco ist am Freitag in Bremen fast schon zum Punkten verdammt.

Was kann Jochen Schneider bewirken?

Vor wenigen Jahren wurde Sportvorstand Horst Heldt mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Ihm folgte nun Christian Heidel, der sich laut Clemens Tönnies „nicht mehr jeden Tag motivieren konnte“. Schalke steht wieder einmal vor einem Neuanfang, doch erst einmal muss diese Saison anständig zu Ende gespielt werden. Da stellt sich die Frage, wie der neue Sportvorstand Jochen Schneider, der vorher bei RB Leipzig tätig war, Einfluss üben kann. Bei seiner Vorstellungs-PK kündigte er an, dass die sportliche Führung der Gelsenkirchener in Zukunft breiter aufgestellt sein wird. Doch diese Maßnahmen greifen erst ab der kommenden Saison. Auch ein Kaderumbruch kann erst im Sommer erfolgen und daher liegt es mehr an den Spielern und dem Trainer, das Ruder herumzureißen.

„Wir sind Schalker und ihr nicht“

Die Schalker Fans verzeihen ihren Spielern Niederlagen oder eventuelle spielerische Mängel, solange Einsatzbereitschaft, Identifikation mit dem Verein und Leidenschaft stimmen. Das war in den letzten Partien nicht unbedingt zu sehen und daher sind viele blau-weiße Anhänger wütend. Das gipfelte am letzten Samstag in einer fast beispiellosen Situation, als Schalker Ultras Kapitän Benjamin Stambouli die Kapitänsbinde mit der Aufschrift „Nordkurve“ wegnahmen. Die Schalker Spieler scheinen jeglichen Kredit bei den Fans verspielt zu haben und nicht wenige fordern, dass anstatt dem Trainer die Spieler ausgewechselt werden sollen.

Doch die Schalker Profis sind derzeit auch stark verunsichert. Dazu kommen spielerische Mängel, weil der aktuelle Kader anscheinend nicht mehr hergibt.

So könnte es für die Gelsenkirchener, die sich in diesem Jahrtausend noch nie in Abstiegsgefahr befanden, eine Zitterpartie bis zum Saisonende werden.

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Christian

In drei Bundesländern wurde noch nie Bundesligafußball gespielt

Seit 1963 gibt es die Fußballbundesliga, doch auch 56 Jahre später gibt es immer noch Bundesländer, in denen noch nie erstklassiger Fußball zu sehen war. Genau genommen ist es nur eines, denn in der ehemaligen DDR war die Oberliga die höchste Spielklasse und hier waren zum Beispiel auch Thüringen und Sachsen-Anhalt vertreten.

16 Gründungsmitglieder der Bundesliga

Als der DFB Anfang der 1960er-Jahre beschloss, eine Bundesliga einzuführen, wollte man bei den Vertretern auf eine ausgewogene regionale Verteilung achten. So ist zu erklären, dass die Bayern nicht in die Bundesliga aufgenommen worden, weil die damals erfolgreicheren Vereine 1860 München und Nürnberg als bayerische Vertreter gesetzt waren.

Das Saarland erhielt mit dem 1. FC Saarbrücken einen Startplatz. West-Berlin war mit Hertha BSC vertreten und die beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg schickten mit Werder und dem HSV jeweils ein Team in die neugeschaffene Bundesliga.

Bevölkerungsreiche Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen (Dortmund, Köln, Meidericher SV, Schalke, Preußen Münster), Baden-Württemberg (Stuttgart und Karlsruhe) und Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern) waren von Anfang an Bestandteil der Bundesliga, wie auch Niedersachsen (Eintracht Braunschweig) und Hessen (Eintracht Frankfurt).

Einzig Schleswig-Holstein blieb außen vor und das hat sich bis heute nicht geändert. Vereine wie Holstein Kiel oder der VfB Lübeck schafften nie den Sprung in die Bundesliga. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn aktuell mischen die Kieler an der Tabellenspitze der 2. Liga mit.

Die neuen Bundesländer kamen 1991 dazu

Die Wiedervereinigung 1990 übte auch Einfluss auf die Bundesliga aus. Damals beschloss man, dass zwei Vertreter aus der DDR-Oberliga im westdeutschen Pendant mitspielen durften. So kam es, dass nun auch Mecklenburg-Vorpommern (Hansa Rostock) und Sachsen (Dynamo Dresden) Bundesligavertreter hatten. Brandenburg durfte sich um die Jahrtausendwende über Erstligafußball freuen, denn Energie Cottbus schaffte den Sprung ins Oberhaus.

Bis heute müssen jedoch die Fans aus Thüringen und Sachsen-Anhalt auf Bundesligafußball warten. In Thüringen könnte dies noch eine ganze Weile dauern, denn die beiden wichtigsten Vertreter Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt spielen nicht einmal zweitklassig. Sachsen-Anhalt war jahrelang gar nicht in den beiden höchsten deutschen Spielklassen vertreten. Jetzt spielt wenigstens Magdeburg im Unterhaus.

Streng genommen hat Ost-Berlin auch noch nie einen Verein in die Bundesliga schicken können. Der BFC Dynamo, Serienmeister in der DDR, versank nach der Wende in der Versenkung und Union Berlin macht sich erst seit ein paar Jahren Hoffnungen auf einen Bundesligaaufstieg. Aber Ost- und West-Berlin gibt es ja schon lange nicht mehr und die Hauptstadt hatte mit Blau-Weiss 90, Tennis Borussia und Tasmania Berlin auch schon andere Vereine als Hertha BSC in der Bundesliga.

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Christian

Nachlassendes Interesse an RB Leipzig

Beim Montagsspiel gegen die TSG Hoffenheim war etwas offensichtlich, was in dieser Saison schon oft in Leipzig zu beobachten war. Die Red Bull Arena war bei weitem nicht ausverkauft. Insgesamt bietet das frühere Zentralstadion Platz für knapp 43000 Zuschauer. Doch gegen die Kraichgauer kamen gerade einmal 33500 Besucher. Das ist in Dortmund, in München, bei Schalke oder auch in Köln undenkbar. Leipzig rühmte sich nach dem Bundesligaaufstieg mit einer Euphorie, die in der Messestadt und seinem weitläufigen Umland herrschte. Doch nun könnten die Sachsen den Weg von Vereinen wie Wolfsburg oder Hoffenheim nehmen.

Rangnick als Erfolgsgarant

Auch die TSG startete furios in ihr Abenteuer Bundesliga. Mäzen Dietmar Hopp wurde dafür gelobt, dass er im Rhein-Neckar-Gebiet viel für die Infrastruktur machen würde und der Klub galt in der Saison 2008/09 als Blaupause für erfolgreiche Vereine. Ralf Rangnick, der damalige Trainer der Kraichgauer, stand für etwas Modernes und sein Spruch mit dem „flotten Fußball“, der in Hoffenheim gespielt wird, ist fast schon legendär.

Nach Rangnicks Weggang verkümmerte die TSG jedoch zur grauen Maus und nur durch Julian Nagelsmann erlebte der Verein in den letzten Jahren eine Art Wiederauferstehung.

Rangnick ist dagegen derweil in Leipzig tätig. Mit einem gesamtheitlichen Konzept, in dem alles penibel durchorganisiert ist. Die Trainingsbedingungen in der sächsischen Stadt sind optimal, das Scouting ist eines der besten in Europa und mit Red Bull als zahlungskräftigen Sponsor hat sich RB auch schnell auf den vorderen Plätzen der Bundesliga etabliert.

Dazu ist das Fan-Potential riesig. In den Nachbarbundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde noch nie Bundesligafußball gespielt. Das Leipziger Umland ist sehr groß und die gut ausgebaute Infrastruktur sucht fast ihresgleichen. Trotzdem kommen zu Bundesligaspielen nicht einmal 40000 Zuschauer in die Red Bull Arena. Das war nach dem Bundesligaaufstieg 2016 noch anders, als die Leipziger mit einer Euphoriewelle über die Bundesliga fegten.

RB ist eindeutig von Ralf Rangnick abhängig. Er ist der große Macher, der alles plant und managt. Doch was ist, wenn er einmal Leipzig verlässt. Dann droht wohl Tristesse, wie es sie bei anderen Retortenklubs gibt, die zwar mit viel Geld die Bundesliga möglich gemacht haben, aber nie die Bedeutung von Traditionsvereinen erreichen werden.

Sinnbildlich dafür stehen die Zuschauerzahlen bei Champions-League-Partien im ZDF. Die Bayern, der BVB und Schalke lockten regelmäßig Massen von Fans vor den Fernseher. Bei Spielen von Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim gab es dagegen bei weitem nicht so viele Zuschauer.

Was wird mit Stars wie Timo Werner?

Das Schicksal von kleineren Vereinen ist es, dass regelmäßig die besten Spieler zu Klubs wie Dortmund und Bayern oder in die Premier League gehen. Davon sind auch zahlungskräftige Vereine wie Hoffenheim oder Leverkusen bedroht und selbst von Schalke wechseln regelmäßig die hoffnungsvollsten Talente weg.

RB Leipzig droht die gleiche Entwicklung. Naby Keita, einer der Aufstiegshelden, kickt schon längst in Liverpool. Bei Timo Werner ist es ein offenes Geheimnis, dass er zu den Bayern wechselt. Im Dezember haben ihm die Sachsen ein lukratives Vertragsangebot vorgelegt, was der Nationalstürmer immer noch nicht unterschrieben hat. Werner zieht es wohl an die Isar und ihm könnten weitere Spieler folgen.

Wenn zum Beispiel ein reicher Premier-League-Klub ernst machen würde und einen Profi wie Dayot Upamecano verpflichten wollte, könnten ihn die Sachsen wohl schwer halten können. Und das liegt wie im Fall Timo Werner nicht nur am Geld. Es hat für Spieler auch eine andere Bedeutung für Klubs wie den FC Bayern oder Real Madrid zu spielen. Der 2009 gegründete Brauseklub wird nie den Status solcher Großvereine erreichen und die 33500 Zuschauer vom Montag verstärken noch die Entwicklung, die Leipzig wohl gehen wird. Als Ausbildungsverein, der in der Bundesliga eine gute Rolle spielt und vielleicht auch einmal die Deutsche Meisterschaft gewinnt. Dann wird wohl auch die Red Bull Arena wieder ausverkauft sein.

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Christian

Die Bayern schlagen zurück-zehn Siege aus den letzten elf Bundesligaspielen

Es war Ende November, als die Bayern nur 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf spielten. Und das nach einer 3:1-Führung. Der Rückstand auf Tabellenführer Dortmund betrug damals stolze neun Punkte und die Tage von Niko Kovac als Münchener Trainer schienen gezählt. Der Kroate erhielt jedoch zumindest bis zur Champions-League-Partie gegen Benfica Lissabon eine Jobgarantie. Dieses Spiel wurde 5:1 gewonnen und seitdem stimmen beim Rekordmeister wieder die Ergebnisse.

Rapport bei Hoeneß

Als Niko Kovac bei den Bayern begann, kam er zwar als frischgebackener Pokalsieger, doch mehr oder weniger fehlte ihm das Renommee internationaler Startrainer. Dass intern nicht immer die Chemie zwischen Coach und Team stimmte, merkte man an verschiedenen Zwischentönen. James soll Kovac an den Kopf geworfen haben, dass München nicht Frankfurt sei und die Ehefrau von Thomas Müller stellte den Kroaten öffentlich mit einem Instagram-Post bloß.

Niko Kovac traf in seiner Anfangszeit als Bayerntrainer unangenehme Entscheidungen, weil er verdiente, aber auch älter gewordene, Stars öfters draußen ließ. So murrten Spieler wie Arjen Robben, Thomas Müller oder Mats Hummels herum, weil sie nicht immer spielten.

Doch Kovac hatte immer die Rückendeckung der Vereinsführung und so bestellte irgendwann Präsident Uli Hoeneß vier Führungsspieler der Münchener zu sich, um „zu erfahren, was da eigentlich los sei“. Zudem erklärte Karl-Heinz Rummenigge öffentlich, dass alle Spieler bis zum Sommer auf Bewährung spielen. Diese Maßnahmen schienen gefruchtet zu haben, denn seitdem weht bei den Bayern ein anderer Wind. Die Einsatzbereitschaft stimmte auf einmal wieder und auch die spielerische Leistung wurde besser. Einziges Manko ist jedoch nach wie vor die fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive. Bis auf die letzten beiden Partien gegen Liverpool und die Hertha kassierten die Bayern in der Rückrunde in jedem Spiel mindestens ein Gegentor, doch unter dem Strich eilt der Rekordmeister fast von Sieg zu Sieg. Die Münchener haben zehn ihrer letzten elf Bundesligabegegnungen gewonnen. Dazu gab es das Weiterkommen im Pokal bei der Hertha und das stark erkämpfte 0:0 gegen Liverpool.

Der Umbruch ist in vollem Gange

Betrachtet man sich die Startaufstellung der Partie gegen die Engländer, sticht heraus, dass mit Mats Hummels, Javi Martinez und Robert Lewandowski lediglich drei Feldspieler eingesetzt wurden, die mindestens 30 Jahre alt sind. Dagegen waren mit Joshua Kimmich, Niklas Süle, Serge Gnabry und Kingsley Coman vier Profis aktiv, die 1995 oder 1996 geboren worden und damit noch nicht einmal 25 Jahre sind. Hinzu kommen die 27-jährigen Thiago und James.

Das hört sich nach einer guten Mischung an, denn auch Erfahrung ist im Spitzenfußball eine wichtige Komponente, was die Leistungen von Mats Hummels und Javi Martinez in Liverpool zeigen. Dazu haben die Bayern mit Leon Goretzka, Renato Sanches und Corentin Tolisso noch junge Spieler in der Hinterhand.

Doch ohne Zweifel muss der Rekordmeister im Sommer auf dem Transfermarkt tätig werden. Der Kader der Münchener ist sehr eng gestrickt. So finden sich dort nur ein etatmäßiger Stürmer, lediglich drei Außenverteidiger und auch nur drei gelernte Innenverteidiger. Dies wird momentan kaschiert, weil derzeit relativ wenig Spieler verletzt ausfallen.

Aber eines ist auch sichtbar. Wichtige Säulen der letzten Jahre wie Thomas Müller oder Jerome Boateng finden sich vermehrt auf der Bank wieder. Auch Mats Hummels und Javi Martinez waren häufig bei Spielen nur Zuschauer, doch beide haben sich durch gute Leistungen zurück ins Team gekämpft.

So scheint Niko Kovac den richtigen Umgang mit den Bayernstars gefunden zu haben. Und dank der letzten Ergebnisse würde er wohl auch ein Ausscheiden gegen Liverpool überstehen.

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