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Florian

Milot Rashica – Einer der Garanten der starken Rückrunde

Der SV Werder Bremen ist eines der wenigen noch ungeschlagenen Teams in diesem Kalenderjahr. Zuletzt glückten den Hanseaten dabei zwei Siege gegen den diese Saison glücklosen FC Schalke 04 sowie beim wiedererstarkten Bayer 04 Leverkusen. Wichtiger Faktor bei beiden Triumphen war Milot Rashica mit drei Treffern. Doch der junge Kosovare spielte unter Florian Kohfeldt nicht immer eine wichtige Rolle, sondern war sogar bereits nahezu komplett außen vor.

Bis Januar 2018 spielte der Linksaußen bei Vitesse Arnheim in der Niederlande, und das überaus erfolgreich. In genau 100 Pflichtspielen konnte er 15 Treffer erzielen und ganze 24 Vorlagen geben. Dabei zeigte er bemerkenswerte Anlagen, die ihn früher oder später für andere Klubs interessant machen sollten, und so kam es schließlich aus.

Andere Bundesligisten ebenfalls mit Interesse?

Der SV Werder Bremen befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einem Ersatz für den langzeitverletzten Fin Bartels, welcher sich einen Achillessehnenriss zugezogen hatte. Schnell einigte man sich intern auf Milot Rashica, da man ihm diese Rolle zutraute und er noch Potenzial für viel mehr zeigte. Obwohl mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 angeblich weitere Klubs ein Auge auf ihn geworfen hatten, erhielten die Bremer letztendlich den Zuschlag. Es war fortan sogar die Rede davon, dass der Linksaußen der neue Rekordeinkauf ist.

In der Rückrunde der Saison 2017/2018 kam er dann zu seinen ersten Einsätzen und konnte seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, doch insgesamt gesehen wurde er zunächst in Ruhe aufgebaut und konnte sich ohne großen Druck erstmal akklimatisieren.

Verheißungsvoller Start und der leichte Absturz

Zum Start der aktuellen Spielzeit entbrannte der Konkurrenzkampf und man ging davon aus, dass Rashica seine Anpassungszeit genutzt hat und sich diesem nun stellen kann, um sich einen Stammplatz zu erarbeiten. Doch davon konnte nicht die Rede sein. Trotz viel frischem Wind und engagierten Leistungen nach seinen Einwechslungen schaffte er es nicht in die erste Elf. Nach dem dritten Spieltag kam er sogar fünf Spiele in Folge in der Bundesliga überhaupt nicht zum Einsatz.

Der kosovarische Nationalspieler war gewissermaßen außen vor. Kohfeldt begründete dies mit rein sportlichen Gründen, Geschäftsführer Frank Baumann forderte mehr Einsatz im Training. Erst Mitte bis Ende der Hinrunde kam er wieder häufiger sowie länger zum Einsatz, machte seine Sache dabei ordentlich.

Leistungsexplosion im Jahr 2019

In der Rückrunde gab es für den blitzschnellen Außen förmlich einen Start nach Maß. Im Gastspiel bei Hannover 96 erzielte der 22-Jährige sogar den Siegtreffer für die Bremer Elf. Nachdem ihn gegen Eintracht Frankfurt Rückenprobleme ausbremsten und er nicht auflaufen konnte, spielte er seitdem in jedem Spiel in der Bundesliga. Dabei zeigte Rashica konstant gute Leistungen, schoss wie gegen Schalke und Leverkusen wichtige Tore und ist einer der wichtigsten Offensivspieler von Florian Kohfeldt geworden, welcher weiterhin viel Potenzial in ihm sieht. Man darf jedenfalls gespannt sein, was Rashica diese Saison noch mit Werder zu erreichen vermag.

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Florian

Handlungsbedarf im BVB-Kader?!

Borussia Dortmund spielt trotz der sportlich zuletzt schwierigen Wochen eine sehr gute Saison und bietet dem FC Bayern München weiterhin an der Tabellenspitze die Stirn. Die Erwartungen und Zielsetzungen von vor der Saison wurden bislang übertroffen, besonders im Hinblick auf die Bundesliga. Doch gelegentlich wurden Trainer Lucien Favre personelle Probleme zum Verhängnis oder es fehlten schlichtweg die qualitativ hochwertigen Alternativen für eine Rotation und so mussten manche Spieler einer sehr hohen Belastung ausgesetzt werden, was wiederum zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führte. Auf welchen Positionen sollten die Borussen also personell im Sommer nachlegen, um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen?

Bürki mit starker Saison

Vor der Saison gab es in der öffentlichen Wahrnehmung bereits Bedenken, ob Roman Bürki nach der eher schwachen letzten Spielzeit wieder zurück zu alter Form findet. Deswegen forderten viele Fans und zum Teil auch Experten einen ernsthaften Konkurrenten für den Schweizer. Am Ende kam vom FC Augsburg Landsmann Marwin Hitz, ein Transfer ohne großes Risiko. Zwar war man zunächst skeptisch, doch die beiden Eidgenossen machen einen souveränen Eindruck und auch Eric Oelschlägel machte seine Sache im DFB-Pokal nicht schlecht. Zwar hat Oelschlägel bislang keinen Vertrag für die kommende Saison, doch mit Luca Unbehaun steht bereits eines der größten Torwart-Talente Deutschlands bereit, dessen Rolle einzunehmen. Bürki gehört aktuell sogar zu den besten Torhütern der Bundesliga, weswegen man im Tor erstmal keinen Handlungsbedarf haben dürfte.

Große Probleme gab es allerdings vermehrt in der Verteidigung. Besonders im Zentrum drückte zwischendurch ordentlich der Schuh. Aufgrund der langfristigen Ausfälle von Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou standen sogar lediglich Abdou Diallo und Ömer Toprak zur Verfügung. Doch Diallo musste öfters als Linksverteidiger aushelfen und auch Toprak war nicht vom Verletzungspech verschont, weshalb sogar der defensive Mittelfeldspieler Julian Weigl aushelfen musste, seine Sache aber auch sehr gut machte. In der Winterpause reagierte man und griff mit der Verpflichtung von Leonardo Balerdi auf den Sommer vor. Selbst bei einem möglichen Abgang von Ömer Toprak hätte man also vier gelernte Innenverteidiger zur Verfügung, Handlungsbedarf besteht also keiner.

Schwierigkeiten auf außen

Grundlegend anders sieht es dagegen bei den Außenverteidigern aus. Mit Marcel Schmelzer, Real-Leihgabe Achraf Hakimi und Lukasz Piszczek stehen lediglich drei etatmäßige Spieler zur Verfügung. Piszczek und Schmelzer plagten sich bislang immer wieder mit Verletzungen herum, weswegen Hakimi quasi jedes Spiel absolvieren musste. Deswegen wirkte der Marokkaner zuletzt auch überspielt, leistete sich viel zu einfache Fehler. Schmelzer ist zwar mittlerweile wieder fit, spielt allerdings unter Favre so gut wie keine Rolle mehr. Stattdessen halfen entweder Diallo links hinten oder zuletzt auch Marius Wolf rechts hinten aus.

Da Hakimi nur ausgeliehen ist und ein fester Transfer im Sommer 2020 vermutlich schwer wird, muss man sich dringend Gedanken um die Zukunft machen. Mit Marius Wolf lernt man aktuell einen gelernten Offensivspieler zum Rechtsverteidiger um, ähnlich wie es damals bei Piszczek der Fall war. Möglich also, dass dies zur Dauerlösung wird. Trotzdem fehlt noch mindestens ein neuer Spieler, um die Belastung besser verteilen zu können. Die aktuell verliehenen Jeremy Toljan und Felix Passlack werden eher keine Rolle mehr spielen. Ein neuer Linksverteidiger sollte am Ende kommen. Viele Gerüchte gibt es bereits, doch was ist dran?

Kieran Tierney von Celtic Glasgow und Dalbert von Inter Mailand sind wohl zu teuer, da beide erst ab 25 Mio. Euro zu haben sein dürften. Deutlich realistischer wären da schon Robin Gosens von Atalanta Bergamo und Philipp Max vom FC Augsburg. Doch passen die beiden Spieler ins Beuteschema und zeigen sie die notwendigen Qualitäten für den BVB? Diese Frage wird man sich stellen müssen.

Die heißeste Spur führt allerdings nach Spanien. Marc Cucurella, mit Kaufoption derzeit vom FC Barcelona an SD Eibar ausgeliehen, würde vom Spielstil her vermutlich am besten nach Dortmund passen. In Spanien heißt es in letzter Zeit öfters, dass die Katalanen ihn dank einer Rückkaufoption zurückholen und direkt an den BVB weiterverkaufen. Zudem schloss sich der Spanier zuletzt einer deutschen Spielerberatungsagentur an. Ein Zufall? Für viele Experten eher nicht, ein Wechsel nach Deutschland soll bevorstehen.

Bleibt Weigl?

Im zentralen Mittelfeld erkennt man auf den ersten Blick keine Probleme. Mit Axel Witsel und Thomas Delaney hat man zwei Führungsspieler, die meistens in der Startaufstellung stehen und absolut vorangehen. Doch was ist mit dem zweiten Anzug?

Julian Weigl fand zuletzt seine Form wieder und spielte auch in der Innenverteidigung auf hohem Niveau. Ein Verbleib über den Sommer hinaus könnte jedoch schwierig werden, denn im Winter wollte Thomas Tuchel ihn bereits nach Paris holen und auch im Sommer wird dies wieder ein Thema sein. Weigl selbst wäre wahrscheinlich im Winter gegangen, wenn die Verantwortlichen kein Wechsel-Verbot ausgesprochen hätten. Ob der ehemalige deutsche Nationalspieler also im Ruhrgebiet bleibt, muss man abwarten.

Der vierte Mann ist Mahmoud Dahoud, doch dieser schafft keine Konstanz in seine Auftritte zu bekommen und stagniert in der Entwicklung. Auch deswegen bekam Witsel nur selten Pausen und wirkte zuletzt mehrmals etwas kraftlos gegen Spielende.

Kommt Eggestein?

Sollte nun im Sommer Weigl gehen und Dahoud seine Form nicht gefunden haben, so wird definitiv Handlungsbedarf da sein. Beschäftigen tut man sich wohl mit den Personalien Maximilian Eggestein und Florentino. Letzterer steht noch bis 2023 bei Benfica Lissabon unter Vertrag und zuletzt gab man bekannt, dass kein Talent unter der Ausstiegsklausel den Verein verlassen wird. Da diese bei 60 Mio. Euro liegt, ist ein Transfer schon fast ausgeschlossen.

Bei Eggestein sieht dies anders aus. Der 22-Jährige von Werder Bremen steht nur noch bis 2020 unter Vertrag, macht sich Gedanken wegen seiner Zukunft. Sowohl eine Vertragsverlängerungen als auch ein Wechsel scheinen möglich zu sein, die Ablösesumme würde sich bei rund 30 Mio. Euro einpendeln. Doch vielleicht heißt die Lösung am Ende auch Tobias Raschl. Den 19-Jährigen hat man zuletzt mit einem Profivertrag ausgestattet und wird ihn zur neuen Saison in den Profikader hochziehen. Seine Fähigkeiten durfte er im Wintertrainingslager Lucien Favre erstmals demonstrieren.

Im offensiven Mittelfeld sah man Probleme, wenn Marco Reus nicht dabei war. Doch einen Spieler mit einer ähnlichen Qualität wird man nur sehr schwer holen können. Zumal dies auch nicht unbedingt notwendig ist, denn Mario Götze zeigt seit Wochen wieder starke Leistungen, ist oft der beste Dortmunder auf dem Platz gewesen. Außerdem gibt es noch einen gewissen Sergio Gomez im Kader, welchen man nicht vergessen, sondern weiter heranführen sollte. Somit braucht man hier eher keinen neuen Spieler zu verpflichten.

Ersatz für Pulisic muss her

Auf den offensiven Außenbahnen stehen mit Raphael Guerreiro, Jacob Bruun Larsen, Jadon Sancho, Marius Wolf und Christian Pulisic starke Akteure im Kader. Auch Maximilian Philipp kann dort aushelfen. Da allerdings Pulisic schon jetzt dem FC Chelsea London gehört und nach der Saison gehen wird sowie Wolf eher als Rechtsverteidiger aufgebaut wird, stehen nur noch drei Spieler zur Verfügung. Diverse Namen geistern durch die Medien. Ob es nun Wilfried Zaha von Crystal Palace oder Allan Saint-Maximin von OGC Nizza ist, ein Spieler folgt dem nächsten.

Am wahrscheinlichsten sind derweil zwei Spieler aus der Bundesliga. Dabei handelt es sich um Julian Brandt und Thorgan Hazard. Zwar betonte Brandt zuletzt, dass er bei Bayer Leverkusen bleiben wolle, doch verpasst das Team von Peter Bosz die Qualifikation für Champions League, könnte ein Abgang wieder ein Thema werden. Für 25 Mio. Euro wäre der deutsche Nationalspieler bei den aktuellen Verhältnissen auf dem Transfermarkt zudem ein regelrechtes Schnäppchen.

Hazard wird mittlerweile seit mehreren Monaten gehandelt und gilt als Favorit auf die Nachfolge von Pulisic. Laut mehreren Medienberichten soll es bereits eine Einigung mit Borussia M’gladbach geben, die Ablösesumme bei 42 Mio. Euro liegen. Dies wäre zugleich der Rekordtransfer für den BVB und die erneute Zusammenarbeit Hazards mit Favre. Vom Spielstil und den Qualitäten her würde der Belgier vermutlich auch optimal nach Dortmund passen.

Die letzte Position ist zeitgleich eine Baustelle. Im Sturmzentrum steht derzeit mit Paco Alcacer lediglich ein gelernter Stürmer. Zwar trifft der Spanier in seiner ersten Saison in der Bundesliga überaus gut, doch er hat ebenso immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Vertreten wurde er dann von Mario Götze, der es ebenso nicht schlecht machte, allerdings die Torgefährlichkeit lange Zeit vermissen ließ und eine Position weiter hinten auf Dauer vermutlich besser aufgehoben ist. Maximilian Philipp spielte auch aufgrund von Verletzungen nur selten eine Rolle, sogar ein Abgang im Sommer scheint möglich zu sein.

Kommt ein weiterer spielstarker Mittelstürmer?

Ein sogenannter Brecher würde dem Kader zwar gut zu Gesicht stehen und wäre auch hilfreich am Ende von engen Spielen, doch einen solchen Spieler will Favre nicht. Der Schweizer möchte einen weiteren spielerisch starken Angreifer holen und so den Kombinationsfußball weiter verbessern. Wer es am Ende werden wird, bleibt abzuwarten. Allerdings muss ähnlich wie auf allen anderen Positionen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen, damit die Verantwortlichen am Ende zuschlagen.

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Florian

Wohin zieht es Ajax-Kapitän Matthijs de Ligt?

Bereits seit Monaten spekuliert die Fußballwelt über die Zukunft von Matthijs de Ligt. Die ganz großen Klubs werden mit dem erst 19-Jährigen in Verbindung gebracht, doch was ist tatsächlich dran an den Gerüchten? Für welche Vereine macht ein Transfer des Innenverteidiger wirklich Sinn und wer kann am Ende stolz den Transfer verkünden? Auf diese Fragen sollen nun Antworten folgen, aber der Reihe nach.

Bayern oder Juventus?

Nach diversen Diskussionen kam es im Dezember 2018 zur ersten Top-Meldung der spanischen Sportzeitung „AS“. Darin heißt es, dass der FC Barcelona sich aus dem Rennen um de Ligt zurückziehen werde. Grund dafür ist, dass sich die Katalanen aus einem Wettbieten heraushalten wollen. Stattdessen wird aus dem Barca-Umfeld berichtet, dass es den niederländischen Nationalspieler wohl entweder zum FC Bayern München oder Juventus Turin ziehen wird.

Zu diesem Zeitpunkt eine wahre Überraschung, hatte doch der Großteil der Experten einen Wechsel nach Barcelona als wahrscheinlichste Option angesehen. Doch eine Fixmeldung blieb in der Folge aus, es wurde ruhig um das Juwel von Ajax.

Im Februar dieses Jahrs nahmen die Spekulationen dann jedoch wieder richtig Fahrt auf. Sowohl die Bayern als auch Juventus scouteten de Ligt intensiv, doch damit nicht genug. Der FC Barcelona schien plötzlich wieder zurück im Rennen zu sein. Ob Wahrheit oder Masche der Preistreiberei war zunächst ungeklärt, sollte sich aber schon sehr bald herausstellen.

„Er würde auch gerne dorthin gehen.“

Mit diesen Worten äußerte sich Torhüter und Mannschaftskollege André Onana bezüglich der Zukunft seines Mitspielers in Bezug auf Frenkie de Jong, dessen Wechsel nach Spanien zu diesem Zeitpunkt schon öffentlich bekanntgegeben worden war. Damit war klar, dass Barca nicht nur voll im Rennen, sondern vermutlich sogar in der Pole-Position war. Der deutsche Rekordmeister und die Bianconeri könnten am Ende offenbar doch in die Röhre schauen.

Wenige Tage später die nächste Meldung und nächste Wende im Poker. De Ligt soll noch gar keine endgültige Entscheidung getroffen haben, sondern weiterhin nachdenken. Damit noch nicht genug, einen Transfer nach Deutschland könne er sich bestens vorstellen. Von Juventus weiterhin kein Wort, die Italiener scheinen abgeschlagen zu sein.

„Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die neue Saison.

Wie die Faust aufs Auge passten nun die Aussagen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Denn dieser gab nicht nur preis, dass man für den Sommer viel Geld in die Hand nehmen werden, sondern setzte direkt noch einen drauf. Seiner Aussage zufolge habe man neben Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart bereits andere Spieler sicher für die kommende Saison. Sollte es das weltweit vielleicht größte Talent auf dieser Position am Ende tatsächlich nach München verschlagen?

Anfang März dann der nächste Kracher, denn Ajax-Manager Marc Overmars bestätigt den Abgang des Kapitäns im Sommer. „Wir müssen ihn nicht verkaufen, wir brauchen das Geld nicht. Aber ich weiß, dass er zu einem der ganz Großen gehen wird“, gab der Niederländer bekannt. Dadurch gab es nun die endgültige Gewissheit, dass nach Frenkie de Jong ein weiteres Top-Talent gehen wird, doch die Frage nach dem neuen Klub blieb weiterhin ungeklärt.

Barca-Präsident Josep Maria Bartomeu bestätigte derweil ebenfalls Anfang März das Interesse an der Personalie und sprach davon, demnächst eine Entscheidung treffen zu wollen, mehr allerdings auch nicht.

Konkrete Anfrage der Bayern?

Nach dem überragenden Spiel von Ajax bei Real Madrid überschlugen sich dann jedoch die Ereignisse. Die Bayern sollen direkt im Anschluss ihr Interesse bei den Niederländern hinterlegt und sich nach einem Transfer erkundigt haben. Zudem sei man optimistisch, de Ligt verpflichten zu können. Ein echter Paukenschlag, welcher die Katalanen zum Handeln zwingt. Juventus Turin verabschiedete sich an diesem Punkt wohl aus dem Rennen, jedoch sollte der nächste Verein einsteigen.

Auf einmal kam nämlich aus dem nichts der FC Liverpool ins Spiel. Dafür sorgte jedoch Matthijs de Ligt selbst in einem Interview. „Virgil van Dijk ist ein Spieler, der bereits viel Erfahrung in großen Ligen gesammelt hat. Natürlich will man von so jemandem lernen. Es hilft mir sehr an seiner Seite in der Nationalmannschaft zu spielen. Klar könnte es passieren, dass wir bald öfter zusammen auflaufen”, gab de Ligt bekannt.

Sollte es nun also zur wohl spektakulärsten Wendung kommen und Jürgen Klopp sich das so hart umkämpfte Juwel sichern?

Einfache Antwort: Wohl eher nicht. Laut neusten Informationen wechselt de Ligt am Ende wie von vielen erwartet zum FC Barcelona. Diese Neuigkeiten sollen unmittelbar aus dem Umfeld des Defensivspielers stammen. Dort sieht er die größte sportliche Herausforderung, will sich mit den besten Spielern messen. In diesem Fall berichten die spanischen Medien übereinstimmend, weshalb man also von einem Transfer zu den Katalanen ausgehen darf und auf eine Bestätigung wartet. Wann es diese geben wird, ist unklar.

Verstärkung für jeden Top-Klub!

Sinn gemacht hätte ein Transfer vermutlich für alle der genannten Top-Klubs. Bei Bayern steht im Sommer ein Umbruch bevor, davon könnten unter Umständen auch Mats Hummels oder Jérôme Boateng betroffen sein. Beide sind mit ihren 30 Jahren nicht mehr die jüngsten und spielten die Saison nicht konstant auf hohem Niveau, leisteten sich den einen oder anderen Fehler.

Den FC Liverpool plagen derweil bereits seit Wochen Verletzungsprobleme in der Abwehrzentrale. Zudem will man das Niveau noch weiter auf nächste Level anheben. In Turin ist die Innenverteidigung ebenfalls ziemlich in die Jahre gekommen. De Ligt war als Nachfolger für Kapitän Giorgio Chiellini geplant und sollte behutsam für diese Rolle aufgebaut werden.

Ebenso plant der FC Barcelona schon länger mit deutlicher Verstärkung für die immer mal wieder wackelnde Defensive. Zudem hatte der Tabellenführer diese Saison ebenso mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und auch Stammspieler Gerard Pique wird mit seinen 32 Jahren nicht mehr ohne weiteres jedes Spiel von Beginn an bestreiten können, weswegen der wohl fast fixe Transfer von de Ligt für Barca die optimale Lösung der Probleme darstellt.

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Florian

Lucas Paquetá (21) – Brasiliens trickreicher Box-to-Box-Spieler

In letzter Zeit tauchte der Name Paquetá immer mal wieder in Verbindung mit einem Top-Klub auf. Mittlerweile haben sich angeblich viele große Vereine ein genaues Bild vom 21-jährigen Brasilianer gemacht, jedoch genießt er in Europa bei weitem noch keinen großen Bekanntheitsgrad. Aktuell ist er noch ein fast unbeschriebenes Blatt, weswegen wir dies nun ändern wollen.

Lucas Tolentino Coelho de Lima, wie er mit vollem Namen heißt, wurde in Rio de Janeiro geboren und wuchs auch dort auf. In der Jugend von Flamengo Rio de Janeiro ausgebildet, wurde der Linksfuß zu Beginn des Jahres 2017 in den Profikader aufgenommen. Auf sein Debüt musste der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler allerdings noch ein wenig warten. Erst Ende Mai wurde er spät im Ligaspiel gegen Clube Atlético Paranaense eingewechselt und durfte sein Können erstmals in Brasiliens höchster Spielklasse unter Beweis stellen.

Durchbruch zum Stammspieler

Dieser Einsatz am dritten Spieltag der Campeonato Brasileiro Série A blieb zunächst für einige Zeit sein letzter, doch am 21. Spieltag war es dann soweit, sein erster Startelfeinsatz stand an. 90 Minuten lang agierte Paquetá gegen AC Goianiense in ungewohnter Rolle als Mittelstürmer, dabei gelang ihm auf Anhieb sein erster Assist. Das Talent war nun angekommen im Profifußball. In den nächsten Wochen erarbeitete er sich einen Platz in der ersten Elf von Flamengo und präsentierte sich eindrucksvoll. Der Durchbruch war ihm geglückt.

Durch seine anhaltend beeindruckenden Darbietungen hat er es inzwischen sogar in die Seleção geschafft. Am achten September dieses Jahres feierte Paquetá sein Debüt im Team von Trainer Tite und wurde 20 Minuten vor Schluss im Freundschaftsspiel gegen die Vereinigten Staaten eingewechselt.

Auf dem Zettel der ganz Großen

Spätestens nach diesem ersten Spiel im Nationalteam war klar, um was für einen Rohdiamanten es sich bei ihm handelt und all diese Umstände sowie Leistungen blieben natürlich nicht gänzlich unentdeckt. Zwar läuft sein Vertrag noch bis Ende 2020, doch eine Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro soll enthalten sein. Diese stellt für Klubs wie Manchester City, Manchester United, Real Madrid, den FC Barcelona oder außerdem Paris Saint-Germain erfahrungsgemäß kein Problem dar, weswegen Flamengo seinen Vertrag gerne verlängern würde, um die Ausstiegsklausel auf 70 Millionen Euro zu katapultieren. Dies bestätigte gleichermaßen Flamengos Vize-Präsident Ricardo Lomba: „Wir wollen, dass er bleibt, und wir tun alles, um ihn bei dem Klub zu halten, bei dem er sich als Spieler entwickelt hat.“

Doch bevor auch nur einer dieser kolportierten Interessenten Nägel mit Köpfen machen kann, verfügt der FC Valencia über ein Vorkaufsrecht für Paquetá. Heißt also, dass die Spanier jederzeit von diesem Recht Gebrauch machen und sich dieses Top-Talent sichern können.

Was der junge Brasilianer aktuell so drauf hat und wo wir noch Verbesserungsbedarf sehen, werden wir Euch nun genau erläutern.

Stärken:

Wenn du an den brasilianischen Fußball denkst, welche Fähigkeit kommt dir dann als erstes in den Sinn? Richtig, die beeindruckenden technischen Fähigkeiten. Am Ball ist Flamengos Nummer elf nämlich eine wahre Augenweide, da er über eine herausragende Ballbehandlung verfügt. Besonders sticht dabei seine ungemeine Gelassenheit am Ball heraus.

Darüber hinaus legt er noch ein überaus sicheres Passspiel an den Tag, wobei ihm seine fast schon Beidfüßigkeit definitiv zugutekommt. Sobald er zwischen der letzten Verteidigungslinie und dem Mittelfeld des Gegners mal zu viel Platz bekommt, wird es direkt brandgefährlich. Hat er in einer solchen Spielsituation nämlich den Ball wie üblich unter Kontrolle, muss sich die gegnerische Verteidigung direkt auf einen Schnittstellenpass vom allerfeinsten einstellen und versuchen, sich möglichst gut und vor allem schnell zu positionieren. Diese Gelegenheiten nutzt er bekannterweise blitzschnell aus und schippt den Ball überaus gerne über seine Kontrahenten in den Lauf seines Mitspielers hinweg.

Unaufgeregter Spielaufbau

Letztendlich spielt er aber nicht nur diese teilweise sehr entscheidenden Pässe, sondern ist ebenso im Spielaufbau immer eine der ersten Anspielstationen. Durch seine überaus abgeklärte Spielweise baut er das Spiel regelmäßig mit der nötigen Ruhe und Sicherheit aus der Tiefe heraus auf und kann es zum gegebenen Zeitpunkt auch mit einem langen Ball verlagern oder eröffnen. Dabei geht er besonders in der eigenen Hälfte nur sehr selten Risiko ein.

Seine Passquote liegt aktuell bei überdurchschnittlichen 84 Prozent, was diese Affinität im Passspiel nochmals untermauert. Aufgrund seiner Kreativität, bemerkenswerten Übersicht, Spielintelligenz und der von ihm ausgehenden Torgefahr genießt er im Spiel Flamengos im Übrigen viele Freiheiten und ist somit immer wieder in der Lage, Chancen zu kreieren.

Nun kommen wir auf seine weiteren Offensivqualitäten zu sprechen. Zwar wird Paquetá mittlerweile auch immer mal wieder im zentralen Mittelfeld aufgeboten und nicht ausschließlich eine Position weiter vorne im offensiven Mittelfeld, doch seine hervorragenden Dribblings, mit denen er einen Hauch von Ronaldinho Gaúcho versprüht, zeigt er mit Vorliebe weiterhin. In Verbindung mit einer nicht zu unterschätzenden Geschwindigkeit sowie einer alles andere als üblen Beweglichkeit ist er definitiv ein Spieler, der nur äußerst schwer vom Ball zu trennen ist.

So kommt er insgesamt sehr häufig an seinen Widersachern vorbei und nutzt dafür immer mal wieder Tricks aus seinem ausnehmend reichen Repertoire, um diese mit spektakulären Aktionen wie kleine naive Schuljungen aussehen zu lassen.

Der perfekte Lupfer

Eine solche Szene gab es beispielsweise im Ligaspiel gegen Fluminense zu bestaunen. Ungefähr zehn Meter in der gegnerischen Hälfte wurde er in halblinker Position mit dem Rücken zum gegnerischen Tor und Gegenspieler angespielt und legte sich den halbhohen Ball gekonnt mit seinem linken Fuß und dem ersten Kontakt links am Gegenspieler in Richtung Zentrum vorbei. Zunächst sah es so aus, als hätte er sich den Ball zu weit vorgelegt und der direkt vor ihm postierte Verteidiger könne ihm diesen nun abnehmen, aber weit gefehlt. Wieder kam ein blitzschneller leichter Kontakt von seinem linken Fuß, mit dem er den Ball überaus elegant über den Gegenspieler lupfte und rechts an diesem vorbeiging.

Den anschließenden Freiraum nutzte er dann für einen Distanzschuss, welcher in dieser Situation im Gegensatz zu sonst jedoch nicht überaus präzise war.

In Bezug auf seine Fernschüsse konnten vergleichsweise schon ganz andere und wesentlich gefährlichere Versuche von ihm gesehen werden. Dank seiner ausgereiften Schusstechnik müssen die Keeper nämlich nicht nur aus dem Spiel heraus, sondern gleichermaßen bei Standardsituationen enorm aufpassen.

In der Szene konnte der Zuschauer freilich sehen, dass er zu viel Platz dann doch schnell ausnutzen kann, aber auch unter gehörigem Druck hat er oft eine Lösung parat. Mithilfe seines großen Selbstvertrauens sowie seiner Physis und Balance schaffte er es in der Vergangenheit des Öfteren, das Runde perfekt abzuschirmen und in den sich irgendwann bietenden Lücke vorzudringen. So konnte der Brasilianer sogar eigenständig fünf Verteidiger hintereinander stehen lassen und anschließend auf den verdutzten Torhüter zulaufen.

Der Box-to-Box-Mittelfeldspieler

Doch was genau macht ihn nun zu einem sogenannten Box-to-Box-Spieler? Seine Ausdauer erlaubt es ihm, weite Weg mit nach hinten zu gehen und eine hohe Arbeitsrate an den Tag zu legen. Dadurch liefert er sich viele Duelle mit den gegnerischen Angreifern und zeigt sich dabei sehr zweikampffreudig. Diese Saison waren starke 69 Prozent seiner Tacklings erfolgreich, zudem gewann er für einen eigentlich offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler beeindruckende 52 Prozent seiner Zweikämpfe. Diese Fähigkeiten machen ihn zu einem perfekten zentralen Mittelfeldspieler, da er in beide Richtungen überaus effektiv agiert. Zu guter Letzt sollte man noch erwähnen, dass er trotz seiner nur 1,80 Meter vergleichsweise kopfballstark ist, da er diese Saison bislang 2,8 Kopfballduelle pro Spiel für sich entscheiden konnte.

Schwächen:

In Sachen Defizite konnten wir genau drei bei ihm ausmachen. Da sehen wir als erstes noch Nachholbedarf im taktischen Bereich. Paquetá trifft zwar oft schnelle Entscheidungen, was an sich für ihn spricht und ihm in manchen Situationen hilft, doch taktisch gesehen sind sie nicht immer besonders sinnvoll. Deswegen sollte er sich teilweise einen Tick mehr Zeit nehmen, um dann eine bedachte Entscheidung zu treffen. Dann kamen wir auf seine enorm guten Distanzschüsse sowie Freistöße zu sprechen, doch sein Abschluss unmittelbar vor dem gegnerischen Tor ist definitiv ausbaufähig.

Seine Torquote könnte er mit einem gezielten Training gewiss deutlich anheben. Am Ende müssen wir noch feststellen, dass seine Skills und spektakulären Aktionen zwar schön für die Galerie sind, allerdings weckt er dabei den Unmut seiner Opponenten und riskiert damit unnötig Verletzungen. Man sollte ihm zwar nichts verbieten, doch vielleicht sollte er sich ab und an mehr auf ein effektiveres Spiel konzentrieren.

Prognose:

Es sollte dich nun nicht mehr überraschen, dass Paquetá zu den größten Talenten in ganz Brasilien gehört. Sein Debüt in der Nationalmannschaft war letztendlich nur eine Frage der Zeit aufgrund seines wachsenden Niveaus. Besonders die Kombination aus den hervorragenden Offensivqualitäten und den ebenso vorhandenen Fähigkeiten gegen den Ball machen ihn so wertvoll und dementsprechend begehrt.

Die Scouts großer Klubs schlafen natürlich nicht, haben den jungen Südamerikaner bereits auf ihren Wunschzetteln notiert. Verwundern sollte dies anhand seines Potenzials und seiner Eigenschaften nun wirklich nicht. Auch jetzt könnte er so manchem großen Klub auf Anhieb ohne Zweifel weiterhelfen.

Mailand, Paris oder doch Manchester?

Eine mögliche Station könnte beispielsweise der Traditionsverein AC Mailand sein, der einen weiteren kreativen Impuls in der Offensive wahrlich gebrauchen könnte. Bei den Interessenten aus Paris oder Manchester würde er auf Jugendförderer wie Thomas Tuchel oder Pep Guardiola treffen, die beide schon mehrfach bewiesen haben, wie man aus Talenten Stars formt.

Nun können wir resümieren, dass er auf alle Fälle das Potenzial besitzt, sich in Europa durchsetzen und zu einem Weltklassespieler werden zu können. Die Anlagen dafür besitzt er jedenfalls, nur darf er nicht den Fokus verlieren.

Der Schritt nach Europa steht unmittelbar vor der Tür und wer weiß, vielleicht sehen wir ihn schon im nächsten Jahr in einer der fünf Top-Ligen. Dann hätte er die besten Voraussetzungen, um sich auf höchstem sportlichem Niveau ins Rampenlicht zu spielen, um auch in der Selecao zu einem Leistungsträger zu avancieren. Denn eins scheint sicher, Lucas Tolentino Coelho de Lima ist ein Geschenk für viele Teams auf der Welt und wir sind uns sicher, dass er auch in Europa dafür sorgen wird, dass die Fanherzen höherschlagen, und er so manch jungen Kicker antreiben wird, es ihm gleich zu tun.

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Florian

Manuel Akanji (23) – Der Schweizer Prototyp des modernen Innenverteidigers

Im Januar 2018 holte Borussia Dortmund einen jungen Innenverteidiger aus der Schweiz, den hier in Deutschland vermutlich nur die wenigsten auf dem Schirm hatten. Skepsis bezüglich der hohen Ablösesumme von rund 21,5 Millionen Euro machte sich breit, doch die Verantwortlichen in Dortmund strahlten stoische Ruhe aus. Zorc & Co. waren sich sehr sicher, einen Spieler mit Potenzial zur Weltklasse verpflichtet zu haben. Bei dieser kleinen Anekdote handelt es sich um den mittlerweile 23-jährige Manuel Obafemi Akanji. Doch alles der Reihe nach.

Geboren wurde der Rechtsfuß in der kleinen Gemeinde Wiesendangen, die zum Bezirk Winterthur und dem Kanton Zürich gehört. Dort wuchs Manuel in einer sehr sportbegeisterten Familie auf. Auch seine Schwester Sarah ist eine hervorragende Fußballerin und kickt in der zweiten Schweizer Liga in Winterthur. Sein aus Nigeria stammender Vater spielt bis heute noch hobbymäßig Fußball und scheint ihm die Leidenschaft für diesen Sport in die Wiege gelegt zu haben. Akanjis Mutter hingegen widmet sich mit voller Hingabe dem Tennissport, sie scheint dort ihr Glück gefunden zu haben.

Den Lebenstraum eines Fußballprofis hatte das BVB-Talent damals noch nicht, sondern spielte nebenbei noch gerne Tennis oder war in der Leichtathletik unterwegs. Erst mit seinem Wechsel vom Heimatklub FC Wiesendangen in die Jugend des FC Winterthur im Jahr 2007 hörte er mit letzterem endgültig auf. Doch selbst nach diesem Schritt glaubte er noch nicht an den Durchbruch und die damit verbundene Profikarriere. „Als Jugendlicher war ich ein durchschnittlicher Spieler. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Profikarriere einschlagen könnte. Ich habe nur für den Spaß gespielt", gestand Manuel heute über seine Jugendzeit.

Die nächsten Schritte

Im Alter von 17 Jahren legte der Roger Federer-Bewunderer dann von der Physis her deutlich zu, ein gehöriger Wachstumsschub geschah. Dadurch war er fortan in der Lage, körperlich besser mithalten zu können. Im Sommer 2014 hatte er es dann endlich geschafft. Manuel wurde in den Profikader des FC Winterthur aufgenommen und konnte sein Talent ziemlich schnell im Profibereich zeigen.

Es dauerte nicht gerade lange, bis der große FC Basel auf das Defensivtalent aufmerksam wurde. Letztendlich verpflichtete der Schweizer Top-Klub Akanji im Sommer 2015 für rund 700.000 Euro Ablösesumme. Gut investiertes Geld, was sich mittlerweile herausgestellt hat.

„Dass er viel Talent hat, erkannte man ziemlich schnell. Da war ich beileibe nicht der Einzige“, beteuerte der damalige Sportchef des FC Basel Georg Heitz. Auf die Frage, was den jungen Innenverteidiger so auszeichnet, offenbarte dieser: „Eine spezielle Dynamik. Er drischt die Bälle nicht einfach weg, sondern spielt sie gepflegt raus. Dazu ist er intelligent, hat ein gesundes Selbstbewusstsein, das frei von Überheblichkeit ist. Und einen bemerkenswerten Ehrgeiz.“

Höhen und Tiefen in Basel

Angekommen in Basel lebte er sich gut ein und freundete sich besonders mit dem heutigen Schalker Breel Embolo an. Die Verantwortlichen des „Eff cee bee“ erkannten ausgesprochen schnell, dass er das zweiterfolgreichste Team der Schweiz enorm aufwerten könne. Doch Anfang 2016 folgte dann auch schon der Schock. Diagnose Kreuzbandriss! Eine lange Pause würde anstehen. Was andere weit zurückgeworfen und vermutlich in ein mentales Loch geworfen hätte, machte ihm scheinbar nichts aus. Er ließ sich nicht stoppen und kehrte im Februar 2017 wie Phönix aus der Asche auf das Grüne zurück.

Treibstoff für seine Motivation war laut eigener Aussage die Tatsache, dass manche nicht an ihn glaubten. Sie bezweifelten, ob Akanji sich nochmal von diesem Rückschlag erholen könne und schrieben ihn weitestgehend ab. Jedoch wollte er seinen Kritikern unbedingt das Gegenteil beweisen, tätowierte sich zudem den Spruch „Prove them wrong“, was auf Deutsch „zeige ihnen, dass sie falsch liegen“ heißt.

Der 1,86 Meter-Hüne zeigte auf beeindruckende Art und Weise direkt wieder sein volles Leistungsvermögen auf dem Platz und so gewann er mit dem FC Basel zwei Mal die Schweizer Meisterschaft und einmal den nationalen Pokal. Jedoch wurde der Führung des Klubs irgendwann bewusst, den Schweizer Nationalspieler nicht mehr lange halten zu können. So wurde kurz darauf über das Interesse vom BVB berichtet, der auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger war.

Borussia Dortmund eine „Herzensentscheidung“

Auch andere Klubs wie beispielsweise der große FC Barcelona oder auch der FC Liverpool sollen ihn auf der Beobachtungsliste ganz weit oben stehen gehabt haben, doch den Zuschlag bekam im Januar 2018 der strauchelnde Top-Klub Borussia Dortmund. Man zahlte, wie bereits erwähnt, satte 21,5 Millionen Euro für den Nationalspieler, da man von dessen Fähigkeiten vollständig überzeugt war. Für Akanji selbst war der Wechsel nach Dortmund eine Herzensentscheidung, auch in den Gesprächen mit der Verantwortlichen des Bundesligisten fühlte er sich rundum wohl. „Manuel hat sich mit seinen Leistungen ins Visier mehrerer europäischer Top-Klubs gespielt. Er hat in der Nationalmannschaft und in der Champions League schon nachgewiesen, dass er auf höchstem europäischem Niveau spielen kann", frohlockte BVB-Sportdirektor Michael Zorc über den Neuzugang.

Sein Kumpel Embolo war von diesem Wechsel zum Erzrivalen natürlich in gewisser Weise nicht gerade angetan, er hätte ihn lieber bei den Königsblauen gesehen. „Ich bin froh, dass er endlich zeigen kann, was in ihm steckt. Für mich ist er einer der besten Innenverteidiger in der Schweiz und einer der besten seines Jahrgangs. Am liebsten würde ich ihn zu Schalke holen“, gestand der Gelsenkirchener einst.

Auf seinen ersten Einsatz in der Bundesliga musste er zunächst noch warten, doch gegen den damaligen Bundesligisten Hamburger SV war es dann soweit. Akanji spielte von Beginn an, bot eine außerordentliche Performance und wurde dafür von allen Seiten gelobt. Herausragend war vor allem seine Passquote, die bei exzellenten 92 Prozent lag.

Warum der Schweizer, dessen Lieblingsverein Manchester United ist, als Prototyp des modernen Innenverteidigers gilt, wollen wir Euch nun genauer erläutern.

Stärken:

Akanji besitzt zunächst einmal mentale Stärke und ein Selbstvertrauen, welches so wohl nicht jeder im unbarmherzigen Profibereich an den Tag legt. Vor allem zeigt er dies auch deutlich nach außen hin und sagte in einem Interview: „Ich möchte nicht arrogant klingen, aber ich habe einfach Vertrauen in meine Fähigkeiten." Für ihn ist dieses Vertrauen in die eigenen Qualitäten elementar, weil er dadurch den notwendigen Gleichmut auf dem Platz erlangt, welcher seinen nächsten großen Vorzug darstellt. Der Defensivspieler ist nämlich äußerst druckresistent und gerät so gut wie nie aus der Fassung, er agiert einfach wie ein Profipokerspieler absolut unbeeindruckt und zwar unabhängig vom Gegner oder der Situation.

Der Alptraum eines jeden Angreifers

Doch wie macht sich der gebürtige Neftenbacher in der Paradedisziplin für einen Verteidiger, den Zweikämpfen? Ganz einfach, er führt sie absolut kompromisslos und lässt dem Gegner ebenso durch seine ausgeprägte Physis nicht den Hauch einer Chance. Dabei zeigt der Dortmunder keinerlei Scheu vor großen Namen und schafft es teilweise sogar, seinen Kontrahenten über die komplette Distanz vollkommen aus dem Spiel zu nehmen.

Ab und an schafft natürlich auch er es nicht direkt in den Zweikampf und der gegnerische Spieler scheint ihm zunächst ein wenig zu entkommen, doch die Rechnung machen dann viele ohne den Schweizer. Abgehängt hat man ihn so schnell nämlich nicht. Durch seine für einen Verteidiger untypisch hohe Geschwindigkeit und seine ebenso respektable Reaktionsschnelligkeit gelingt es ihm im Gegensatz zu anderen Verteidigern auch dann noch, die Angreifer einzuholen und die Situation mit einem gekonnt getimten Tackling zu bereinigen.

So gehörte Akanji beim FC Basel schon zu den schnellsten Akteuren und auch beim BVB ist er mit einer gemessenen Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometern einer der schnellsten Spieler. Insgesamt gewann er in der aktuellen Saison bislang überragende 61,5 Prozent seiner Zweikämpfe. Dass Fouls bei ihm eine absolute Rarität sind und er seine Duelle in der Regel immer fair führt, ist besonders bemerkenswert.

Darüber hinaus hat der defensive Abräumer die Gabe, wiederkehrend direkte Duelle zu vermeiden. Durch seine ausgereifte Antizipation schafft er es, sich frühzeitig klug zu positionieren, um den Ball anschließend gekonnt abzufangen und dann den eigenen Ballbesitz zu sichern. Durch dieses kluge Stellungsspiel konnte er bislang im Schnitt 7,07 Bälle pro Partie klären, was der viertbeste Wert in der gesamten Liga ist.

Enorme Vorzüge im Spielaufbau

Doch er verfügt nicht nur über ein brillantes Defensivverhalten, sondern ist obendrein noch ausgezeichnet im eigenen Spielaufbau. Besonders das ist eine Fähigkeit, die neben starkem Zweikampfverhalten und Schnelligkeit von einem modernen Innenverteidiger gefordert wird. Dabei überzeugt er mit einem ausgesprochen sicheren und vor allem noch dazu unaufgeregten Kurzpassspiel, welches meistens den gewünschten Adressaten findet.

Nebenbei bemerkt hat er qualitativ hochwertige technische Fähigkeiten auf Lager und verfügt zudem noch über eine ausgeprägte Übersicht, durch die er jederzeit die beste Anspieloption ausfindig machen kann.

Dank seiner Beidfüßigkeit spielt es dabei auch keine allzu große Rolle, auf welchem Fuß der Ball gerade liegt, ankommen wird der Pass mit hoher Wahrscheinlichkeit. Teilweise schafft er gar, mit intelligenten Pässen ganze Verteidigungslinien aus dem Spiel zu nehmen und so dem Angriff unfassbare Geschwindigkeit zu verleihen. Grundsätzlich versucht er, die Spielsituationen spielerisch zu lösen, was er gleichermaßen selbst bestätigt. „Heute ist wichtig, der Mannschaft auch im Spielaufbau zu helfen. Das entspricht meinen Neigungen: Ich habe sehr gerne den Ball und versuche, nicht den langen Ball zu schlagen, sondern kontrolliert nach vorn zu spielen", so der Schweizer.

Abgesehen von seinen persönlichen Neigungen, schlägt er ebenso die langen Bälle ausnehmend präzise zu seinen Mitspielern, was seine Passquote mit bewundernswerten 89,2 Prozent unterstreicht.

Schwächen:

Bei ihm signifikante Defizite festzustellen, ist quasi nicht möglich. Lediglich zwei Sachen hat Akanji in der Vergangenheit selbst angesprochen, die er damals beabsichtigte zu verbessern. Zum einen ist dies sein Kopfballspiel, sowohl offensiv als auch defensiv. Denn in diesem fehlte ihm teilweise noch die nötige Durchsetzungskraft. Doch diese Schwäche hat er mittlerweile bereits abgelegt und sich in diesem Bereich deutlich gesteigert. So gewann er in dieser Saison bislang ganze 62,5% seiner Luftduelle.

Zum anderen hat er bei sich noch taktische Mängel im Defensivverhalten ausgemacht. Dafür hat Manuel nun mit seinem Landsmann Lucien Favre genau den richtigen Trainer, denn sein Landsmann gilt als ausgemachter Fachmann in taktischen Angelegenheiten und arbeitet sehr akribisch.

Prognose:

Schon der ehemalige Borussen-Coach Peter Stöger fand ausschließlich lobende Worte für den 23-Jährigen, wie auch Neu-Trainer Lucien Favre. Dieser hält außerordentlich viel von Akanji, weswegen er unter diesem auch unumstrittener Stamm- und Führungsspieler ist.

Seine Entwicklung ist dabei stets als positiv zu erachten und man merkt, dass er sich immer weiter steigern und seine Fähigkeiten perfektionieren kann, denn Schwächen besitzt er keine signifikanten mehr.

Interesse von Top-Klubs eine Frage der Zeit

Trotz seiner überzeugenden Entwicklung gibt es derzeit keine Gerüchte bezüglich Interesses von größeren Klubs. Dies wird sich aber sehr wahrscheinlich schnell ändern, wenn er weiterhin in diesem Maße abliefert.

Nun steht für ihn allerdings erstmal seine erste vollständige Saison in einer großen europäischen Liga an, weswegen wir gespannt seine Darbietungen im Fokus behalten werden. Mit Favre hat er ebenso mit großer Wahrscheinlichkeit den richtigen Trainer an seiner Seite, um in bestimmten Bereichen wie den taktischen Dingen noch einen weiteren Schritt nach vorne machen zu können.

Abschließend können wir feststellen, dass Akanji viele Eigenschaften mitbringt, die bei den ganz großen Klubs überaus gefragt sind. Außerdem stellt er bereits jetzt eine waschechte Herausforderung für so gut wie jeden Angreifer dar, denn so schnell kommt man an ihm nicht vorbei. Wir sehen bei ihm weiterhin Potenzial nach oben und denken, dass er in die Riege der Weltklasseverteidiger aufsteigen kann.

Dann wird er jedoch vermutlich auch bei einem größeren Verein unterkommen, alles andere wäre auch untypisch für den ambitionierten Eidgenossen. Doch bis dahin wird der bodenständige Akanji erstmal weiterhin beim BVB die Fans ins Schwärmen bringen.

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Florian

Evan N'Dicka (19) - Frankfurts neuer Vallejo?

Die Frankfurter Eintracht steht nach dem Abgang von Nico Kovac und zahlreicher Leistungsträger wie Boateng, Hradecky, Wolf und Mascarell vor einer schwierigen Saison. Neu-Trainer Adi Hütter hatte daher alle Hände voll zu tun in der Vorbereitung. Die jüngsten Ergebnisse stimmten die Fans der SGE für die neue Saison nicht gerade zuversichtlich. Vor allem die eklatante 0:5 Niederlage gegen den FC Bayern sorgte dafür, dass zahlreiche Experten die Hessen zum Kreise der Abstiegskandidaten zählten.

Am 25. August war es dann so weit, der erste Spieltag der neuen Bundesliga-Spielzeit stand an und die Eintracht musste sich auswärts gegen den enorm heimstarken Sportclub aus Freiburg beweisen. Überraschenderweise mit in der Startaufstellung: Der gerade mal 19-jährige Neuzugang Obite Evan N’Dicka.

Der französische Innenverteidiger, welcher für fünf Millionen Euro von AJ Auxerre an den Main gewechselt ist, trieb das Freiburger Fan-Herz oftmals zur Verzweiflung. Denn die Breisgauer rannten nach dem Rückstand wütend das Tor der SGE an, doch die weiße Bastion der hessischen Krieger hielt stand, dabei die letzte eherne Instanz: Obite Evan N’Dicka!

Zusammen mit Sebastien Haller avancierte der gebürtige Pariser mit Wurzeln aus dem Kamerun zum Spieler des Spiels. Im Anschluss an den 2:0-Auswärtssieg sah sich Hütter in seinem Entschluss bestätigt.

Hütter zeigt sich begeistert von seinem Schützling

„Ich habe seine Leistung als hervorragend gesehen", huldigte der Fußballlehrer mit großem Pathos den Neuzugang. Die Wahl fiel gegenüber Routinier Russ sowie Talent Joel Knothe auf N'Dicka, "weil er in der Viererkette mit dem linken Fuß sicherlich auch einen Vorteil hat gegenüber zwei Rechtsfüßern."

Dieses beeindruckende Debüt des Youngsters sollte wohl auch Sportvorstand Fredi Bobic überrascht haben, prognostizierte er doch dem französischen Talent vor wenigen Wochen noch eine etwas längere Anlaufzeit. So schnell kann es gehen im Profifußball.

Vor wenigen Monaten waren die Fans des französischen Zweitligisten noch schockiert über den raschen Abgang des Eigengewächses, da dieser lediglich 12 Ligaspiele absolvierte hatte und die Anhängerschaft fest von einem Verbleib des U20-Nationalspielers ausging. Doch im Hintergrund standen einige renommierte Klubs wie Manchester City und der FC Liverpool, die neben der Eintracht um das Ausnahmetalent buhlten.

N’Dicka zeigte Reife, verzichtete auf ein Engagement bei den finanzstarken Premier-League-Klubs und entschied sich für die Eintracht. Zuvor informierte sich dieser genauestens über den Verein und kündigte gegenüber Eintracht TV bereits sein primäres Ziel an: „Ich will so häufig wie es geht spielen!“

Stärken:

Da die Hütter-Mannen bei der Neuankunft N’Dickas noch in den USA weilten, durfte sich der Neuankömmling zunächst im Training der U19 beweisen. Dort hob er sich nicht nur sportlich vom Rest der Truppe ab, sondern zeigte, dass er sich auf den Titel „teuerster Transfer der Klubgeschichte“ rein gar nichts einbildet.

„Er hat die Nähe der Kollegen gesucht und war sehr umgänglich“, lobte der technische Direktor Pezzaiuoli das Auftreten des Rookies, „er ist ein bodenständiger Typ.“ Neben seinen zwischenmenschlichen Vorzügen wandelt Evan Druck in stoische Ruhe um. Gegen den Sportclub wirkte er ebenso am Ball kein bisschen nervös, er spielte diesen auch unter aggressivem Pressing bedächtig zum nächsten Mitspieler. Scheute sich dabei auch nicht vor langen anspruchsvollen Bällen, brachte dabei fünf von acht ans Ziel.

Das Talent zeigte sich technisch versiert, bot ein ausnehmend sicheres Aufbauspiel und erreichte dabei eine sehenswerte Passquote von 87 Prozent. Trotz seiner imposanten Größe demonstrierte der Abwehrturm, dass er eine außerordentlich hohe Schnelligkeit besitzt. Eine Fähigkeit, die dem Frankfurter Spiel mit einer hochstehenden Abwehrkette absolut entgegenkommt.

Der 1,90 Meter-Hüne ist nicht nur eine Lufthoheit, sondern antizipierte gleichermaßen was das Zeug hielt. Laut Ligainsider.de rettete der Linksfuß insgesamt neun Mal in höchster Not! Ein absoluter Topwert, welcher recht nahe an Benjamin Pavards Bestmarke (11) aus der letzten Spielzeit herankommt.

Der letzte Fels in der Brandung

Selbst in Unterzahlsituationen wusste er sich subtil zu positionieren. Die Freiburger Petersen und Niederlechner hatten das gesamte Frankfurter Team überwunden, nur noch N’Dicka stand zwischen ihnen und Tormann Rönnow! So manch junger Verteidiger wäre überhastet rausgerückt.

Nicht so der SGE-Rookie! Dieser behielt die Nerven und bewegte sich auf den Millimeter genau so, dass er vom ballführenden Petersen nur schwer auszuspielen war und dabei beim Abspielversuch des deutschen Nationalspielers Niederlechner ins Abseits stellte. Dank Frankfurts Nummer zwei verpuffte eine sehr vielversprechende Torchance der Breisgauer im Nirvana.

Darüber hinaus gewann das Defensivtalent 60 Prozent seiner Zweikämpfe, verdeutlichte ihnen primär durch seine beeindruckende Physis die Grenzen. Dieser Teenager ist ein absolutes Mammut und nur schwer zu bezwingen. Kaum auszumalen, welche körperliche Wucht er in den nächsten Jahren noch entwickeln wird.

Schwächen:

So beeindruckend die Auftritte des Schlaks zu Beginn waren, so gibt es auch bei ihm noch das ein oder andere Defizit zu präzisieren. Die Passquote des Franzosen wurde aufgrund seiner blinden Befreiungsschläge etwas runtergezogen. Denn sobald er den Ball erobert hatte, schlug er die Pille blind nach vorne und dieser kam postwendend wieder zurück.

Viele Trainer legen enormen Wert darauf, das frisch eroberte Spielgerät in einen tödlichen Konter umzuwandeln. Daher muss Frankfurts Rekordmann lernen, wenn die Situation es erlaubt, den Gegenangriff einzuleiten, sobald er den Opponenten vom Runden getrennt hat.

Darüber hinaus wird bei ihm, wie bei vielen anderen Talenten, die Frage bestehen, ob er sein Leistungsniveau konstant halten kann. Diese Frage kann nur vage beantwortet werden, denn in Frankreichs zweiter Liga kam er aufgrund seiner Leistungsschwankungen zeitweise nur sporadisch zum Einsatz oder musste gar auf der Tribüne Platz nehmen. Zum Stammspieler schaffte er es erst zum Ende der Saison, und das über einen eher vergleichsweise kurzen Zeitraum.

Prognose:

Wenn wir diese Expertise resümieren, kommen wir zu folgendem Ergebnis: Obite Evan N’Dicka ist eine Kante, welche taktisch gut geschult, schnell, kopfballstark und passsicher ist. Seine Defizite wurden auf hohem Niveau erörtert, daher bekommt man nun einen Eindruck, weshalb Sportvorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner ihn zum Rekordeinkauf der Hessen machten.

Die Scouts des amtierenden Pokalsiegers haben bei der Leihe Vallejos schon einmal bewiesen, dass sie ein feines Näschen bei der Verpflichtung von Defensivtalenten besitzen. Wenngleich der Franzose gegen den SC vom verletzungsbedingten Ausfall Abrahams profitierte, so ist ihm ein Platz in der ersten Elf diese Saison absolut zuzutrauen, vor allem aufgrund des langfristigen Ausfalls Carlos Salcedos.

Eins scheint sicher, die Eintracht wird noch viel Freude mit N‘Dicka haben, denn er besitzt zweifellos das Potenzial zu einem echten internationalen Topspieler zu reifen und dieses Mal müssen Bobic & Co. nicht befürchten, dass irgendein Verein ihn (für geringes Entgelt) wieder abwirbt.

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