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Henrik

Manuel Wintzheimer - klappt nun endlich der Durchbruch?

Er galt einst als große Sturmhoffnung des DFB und des FC Bayern München. Einige Experten prophezeiten ihm bereits eine große Zukunft. Die Rede ist von Manuel Wintzheimer. (Bild: IMAGO / Hübner)

Doch in den letzten Jahren konnte Wintzheimer den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Nach den Stationen beim FC Bayern, dem Hamburger SV, dem VfL Bochum sowie dem 1. FC Nürnberg, heuerte der 24-Jährige nun bei Eintracht Braunschweig an.

Doch gelingt dem Mittelstürmer und einstigen Supertalent nun der endgültige Durchbruch im Herrenbereich?

Zeit beim FC Bayern München

Der gebürtige Bayer schloss sich im Jahr 2013 dem FC Bayern München an und wurde mit hohen Erwartungen verpflichtet. Diese Erwartungen sollte der Mittelstürmer jedoch erfüllen können, sodass er in der U17-Bundesliga sowie anschließend in der U19-Bundesliga seinen Torriecher eindrucksvoll beweisen konnte.

Schließlich gelangen dem Mittelstürmer zusammengefasst in beiden Jugendmannschaften in 73 Spielen starke 65 Tore und 20 Vorlagen. Hierdurch dürfte der Mittelstürmer auf sich aufmerksam gemacht haben. Den Angreifer Wintzheimer zeichnet seine wuchtige und dynamische Art aus, die in Kombination mit seiner Abschlussstärke für jeden Gegner gefährlich werden kann. Jedoch gilt es auch zu erwähnen, dass der Mittelstürmer für sein Spiel einen gewissen Platz braucht, um seine Fähigkeiten komplett abrufen zu können.

Diese Leistungen sollten auch bei den Verantwortlichen des Rekordmeisters nicht unbeachtet bleiben. So kam es, dass der damalige Bayern Trainer Carlo Ancelotti, den jungen Wintzheimer in der Saisonvorbereitung ebenfalls in Testspielen einsetzte, um sich ein Bild vom jungen Stürmer zu machen. Zu einem späteren Zeitpunkt der Saison 2017/18 befand sich Wintzheimer zudem unter Jupp Heynckes im Champions League Kader der Bayern.

Nach der Spielzeit 2017/18 sollte das Kapitel FC Bayern jedoch für den Mittelstürmer ein Ende finden und er schloss sich dem Zweitligisten Hamburger SV an.

Zeit beim HSV mit Höhen und Tiefen

Bei Manuel Wintzheimer lässt sich wohl sagen, dass er nach seinem damaligen Wechsel zum HSV erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchte, bis er sich an das komplett neue Umfeld gewohnt hatte. So kam es, dass er in seiner ersten Spielzeit bei den Rothosen überwiegend in der Reserve eingesetzt und nur selten vom damaligen Cheftrainer Christian Titz berufen wurde.

Jedoch sollte der junge Stürmer auch unter Dieter Hecking nicht mehr Einsätze bekommen und so kam es, dass Wintzheimer für die Spielzeit 2019/20 an den VfL Bochum verliehen wurde, um Spielpraxis zu sammeln. Zur Spielzeit 2020/21 sollte er wieder zum HSV zurückkehren und eine neue Chance unter Daniel Thioune bekommen. Diese Chance sollte Wintzheimer nutzen, sodass er sich in der Offensive festspielen und als Vorlagengeber glänzen konnte. Es scheint so, dass Thioune den Angreifer durch sein emotionales und authentisches Coaching vollkommen erreichen konnte.

Jedoch sollte zur Spielzeit 2021/22 Tim Walter der neue Cheftrainer des HSV sein, was auch großen Einfluss auf die Rolle von Manuel Wintzheimer haben sollte. Schließlich installierte Walter ein komplett neues System, mit welchem Wintzheimer offenbar Probleme hatte. Was dem Angreifer ebenfalls nicht in die Karten spielte, war, dass Walter den Offensivspieler auf den Flügelpositionen einsetzte. Hierbei hatte Wintzheimer jedoch große Probleme, da er sich nicht durch sein Dribbling auszeichnet, mit welchem er tiefstehende Abwehrketten auseinander wirbeln kann.

Aufgrund dieser anhaltenden Probleme musste Wintzheimer des Öfteren auf der Bank Platz nehmen und kam über die Jokerrolle nicht hinaus. Hinzu kam, dass Walter dem jungen Angreifer offenbar nicht das Vertrauen schenkte, um ihn in seiner gelernten Mittelstürmer Position einzusetzen. Es dürfte wohl niemanden gewundert haben, dass diese Situation für Wintzheimer überaus frustrierend war und er nach der Spielzeit 2021/22 den HSV verließ und sich dem 1. FC Nürnberg anschloss.

Unglückliche Zeit beim 1. FC Nürnberg

Jedoch sollte sich die Zeit beim Club für den 24-Jährigen ebenfalls als schwierig erweisen. Schließlich fand der Angreifer weder bei Robert Klauß, noch bei dessen Nachfolger Markus Weinzierl, einen Weg in die Startelf und kam nicht über die Jokerrolle hinaus.

Was zusätzlich die Lage von Wintzheimer bei den Franken erschwerte, war eine Zerrung des Innenbandes, aufgrund dieser er drei Spiele in Folge nur zuschauen konnte. In der Winterpause fanden daraufhin Gespräche zwischen den Verantwortlichen des Clubs, Markus Weinzierl und Manuel Wintzheimer statt.

Es dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein, dass die Situation nicht so bleiben konnte und der Angreifer Spielpraxis sammeln muss. Aufgrund dieses Gespräche beschloss der Club, den Mittelstürmer vorübergehend bis zum Saisonende an Eintracht Braunschweig abzugeben. Das Leihgeschäft zeigt hierbei jedoch, dass die Verantwortlichen den 24-Jährigen keinesfalls endgültig abgeschrieben haben, da man sich sonst komplett von ihm getrennt hätte.

Leihe nach Braunschweig

Das Leihgeschäft nach Braunschweig könnte sich als Win-Win-Situation für alle Beteiligten herausstellen. Schließlich besitzt der Stürmer in Braunschweig deutlich bessere Chancen auf regelmäßige Einsatzzeiten und die Eintracht bekommt einen jungen und dynamischen Vollblutstürmer, der im Abstiegskampf sicher helfen kann.

Die Niedersachsen dürften wohl dringend Bedarf in der Offensive gesehen haben, da man grundsätzlich sehr abhängig von den Toren des Routiniers Anthony Ujah ist. Die Spielweise der Eintracht dürfte jedoch sehr gut passen, um die Stärken von Wintzheimer auszunutzen. Schließlich zeichnet sich die Eintracht über einen sehr geradlinigen Fußball aus und sucht regelmäßig die schnellen Umschaltsituationen, um die beiden Sturmspitzen in Szene zu setzen.

Hierbei könnte Wintzheimer seine komplette Wucht und Dynamik reinbringen, wenn er zudem in Kontersituationen sein Tempo ausspielen kann. Man kann Wintzheimer hierbei ein wenig mit Romelu Lukaku vergleichen, der für sein Spiel ebenfalls den Platz benötigt, um mit seinem Tempo und seiner Wucht in die gefährlichen Situationen zu kommen.

Es gilt jedoch auch zu erwähnen, dass Wintzheimer nun in Braunschweig konstant sein vorhandenes Potenzial zeigen muss. Schließlich konnte der 24-Jährige bisher lediglich eine Spielzeit im Herrenbereich überzeugen und blieb ansonsten hinter den Erwartungen.

Bisherige Auftritte bei der Eintracht

Nach den bisherigen zwei Auftritten im Dress der Eintracht, lassen sich die Leistungen Wintzheimers durchaus positiv betrachten. Der Mittelstürmer scheint endlich wieder mit Selbstbewusstsein zu agieren und konnte schon in zahlreichen Situationen sein Potenzial zeigen.

Im ersten Spiel beim Hamburger SV(2:4) konnte sich der Angreifer zwar nicht in die Torschützenliste eintragen, jedoch wusste er mit seiner Spielweise das Spiel der Braunschweiger zu beleben. Hierbei scheint Trainer Michael Schiele sehr gut und intensiv mit Wintzheimer trainiert zu haben.

Im zweiten Spiel kam es dann zur ersten richtigen Leistungsexplosion des Mittelstürmers. Schließlich war er der Matchwinner beim Heimsieg gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Heidenheim (2:0). Wintzheimer agierte sehr fleißig und bearbeitete die Abwehr der Heidenheimer. In dem Spiel konnte er sich jedoch auch für diese Energieleistung belohnen, indem er das wichtige 1:0 erzielte und das 2:0 mit toller Übersicht vorbereiten konnte.

Es scheint Wintzheimer grundsätzlich gut zu tun, dass er nun der Zielspieler im Angriffszentrum ist. Was ebenfalls einen sehr positiven Eindruck macht, ist, dass der 24-Jährige nun endlich wieder mit mehr Selbstvertrauen agiert, woran besonders Michael Schiele einen Anteil haben dürfte. Insgesamt lässt sich für die Eintracht nur hoffen, dass Wintzheimer genau dort weitermacht, wo er gegen Heidenheim aufgehört hat.

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Henrik

VfL Osnabrück – der nötige Tritt auf die Euphoriebremse

Am sechsten Spieltag der laufenden Saison sah die Welt in Osnabrück noch ganz anders aus. Schließlich musste sich der VfL zu Beginn der Spielzeit einen neuen Cheftrainer suchen, da sich zuvor Daniel Scherning dem Zweitligisten Arminia Bielefeld angeschlossen hatte. (Bild: IMAGO / osnapix)

Auf Scherning sollte mit Tobias Schweinsteiger ein ebenfalls sehr junger Trainer folgen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es Schweinsteiger die Wende einzuleiten, sodass man aktuell eine Siegesserie von fünf Spielen aufweisen kann und auf den achten Tabellenplatz kletterte.

Doch was hat Tobias Schweinsteiger beim VfL verändert und was kann er mit den Lila-Weißen in dieser Saison noch erreichen? Wir haben die Lupe auf die Leistungen der Mannschaft gelegt, analysieren den Trainer Tobias Schweinsteiger und geben eine Einschätzung für die restliche Spielzeit ab.

Tobias Schweinsteiger übernimmt das Kommando

Den Saisonstart dürften sich in Osnabrück sicherlich alle anders vorgestellt haben. Schließlich waren die Ambitionen der Niedersachsen vor der Saison relativ groß, sodass die bittere Realität ein großer Dämpfer gewesen sein dürfte. Schließlich stand man nach sechs absolvierten Spieltagen auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz.

Zudem stand der VfL ohne Cheftrainer da und jeder dürfte sich gefragt haben, wer der neue starke Mann an der Seitenlinie werden wird. Die Frage nach der Nachfolge Schernings sollte jedoch relativ schnell geklärt sein und so wurde Tobias Schweinsteiger als neuer Cheftrainer installiert.

Hierbei gilt es besonders den Mut des Sportdirektors Amir Shapourzadeh zu erwähnen, der sich in einer solch schwierigen sportlichen Situation für den unerfahrenen Tobias Schweinsteiger entschloss und diesem sein Vertrauen schenkte. Schließlich war Schweinsteiger bis dahin lediglich als Co-Trainer bei verschiedenen Verein aktiv gewesen.

Anfangsphase mit enormen Problemen

Sein Debüt sollte Schweinsteiger am siebten Spieltag beim Auswärtsspiel beim VfB Oldenburg (3:4) geben. In diesem Spiel bekam der junge Trainer alle Gesichter seiner Mannschaft zu sehen, von der Offensivstärke bis hin zu großen Schwächen in der Defensive. Speziell in diesem Spiel war einfach zu sehen, dass es der kompletten Mannschaft an nötigen Selbstvertrauen und der klaren Überzeugung fehlte, woran Schweinsteiger dringend arbeiten musste.

Die darauffolgenden Spiele sollten für den VfL einer Achterbahnfahrt ähneln, da von souveränen Siegen, u.a. gegen den SV Waldhof Mannheim (5:0), bis hin zu deutlichen Niederlagen, u.a. gegen die SV Elversberg (1:4), alles dabei war.

Besonders die Niederlage am 15. Spieltag beim FSV Zwickau (3:4) dürfte wohl ziemlich weh getan haben. Schließlich verlor der VfL ein direktes Duell im Tabellenkeller und musste den Blick wieder nach unten richten. Jedoch scheint gerade diese Niederlage den Allerletzten in Osnabrück geweckt zu haben, sodass man den Ernst der Lage erkannte und enger zusammenrückte.

Mit Heimspiel gegen den SC Verl begann die Wende

Die Ausgangslage vor dem Heimspiel gegen den SC Verl schien klar zu sein. Schließlich stand der VfL auf dem 15. Tabellenplatz und hatte lediglich einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

In einer dramatischen Begegnung konnten sich die Lila-Weißen knapp durchsetzen und fuhren somit ganz wichtige drei Punkte im Abstiegskampf ein. Dieser Sieg sollte jedoch nur der Anfang sein, da der VfL die darauffolgenden vier Pflichtspiele allesamt gewinnen und in der Tabelle nach oben klettern konnte.

Hierbei war besonders ein Lerneffekt innerhalb des Teams zu sehen, da sich die Mannschaft sowohl mit als auch gegen den Ball stets verbessert hat und die Spielidee Schweinsteigers nun komplett verinnerlicht zu haben scheint. Auch den jungen Cheftrainer gilt es zu erwähnen, der aus einer sehr zähen Anfangsphase offenbar die richtigen Schlüsse rausziehen konnte und an so mancher Schraube nachjustierte.

Das zeichnet Tobias Schweinsteiger aus

Im modernen Fußball wird heutzutage oft über Mentalität gesprochen bzw. sich sogar über fehlende Mentalität bei Spielern und Trainern beschwert. Dies dürfte beim VfL definitiv nicht der Fall sein. Schließlich agiert Schweinsteiger genauso emotional an der Seitenlinie, wie er es einst während seiner Spielerkarriere tat.

Diese Mentalität will der 40-jährige Fußballlehrer ebenfalls von seinen Spielern auf dem Platz sehen, damit man sich nicht vom Gegner den Schneid abkaufen lässt und zudem die Fans wieder mitreißen kann.

Der junge Cheftrainer scheint also verinnerlicht zu haben, dass man nur mit Kampf und Leidenschaft auf dem Platz und zusammen mit den eigenen Fans in der dritten Liga bestehen kann. Zudem zeichnet Schweinsteiger seine authentische Art aus, mit der er in Interviews die Dinge klar beim Namen anspricht, keine Ausreden sucht und stets mit Sympathie punkten und die Fans abholen kann.

Offensive bekommt frische Impulse

Speziell an der Offensive des VfL dürfte man die Arbeit von Schweinsteiger erkennen, da sich diese seit Beginn seiner Amtszeit stets verbessert hat und zu den gefährlichsten der gesamten 3. Liga gehört. Hierbei gilt es besonders Flügelspieler Ba-Muaka Simakala zu erwähnen, der unter Schweinsteiger offenbar neues Selbstvertrauen bekommen hat und in seinen Dribblings nun wieder entschlossen zu sein scheint.

Ebenfalls gilt es die Entwicklung von Rechtsaußen Noel Niemann anzumerken, der nun endlich sein Potenzial auch im Spiel abrufen kann und wichtige Akzente im Spiel des VfL schon setzen konnte. Hierbei dürfte es Niemann wohl zu Gute kommen, dass Schweinsteiger auf ein schnelles Umschaltspiel setzt, bei diesem der Rechtsaußen sein Tempo ausnutzen kann.

Besonders Mittelstürmer Erik Engelhardt dürfte wohl innerhalb der Saison einen großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht haben. Schließlich konnte sich der 24-Jährige in den letzten Pflichtspielen einen Stammplatz im Angriff ergattern und wusste zudem mit wichtigen Toren zu überzeugen. Hier scheint es offenbar von Vorteil zu sein, dass Engelhardt mit Schweinsteiger einen ehemaligen Mittelstürmer als Trainer hat, der offensichtlich sehr intensiv mit ihm gearbeitet hat.

Bei Engelhardt dürfte es speziell auffallen, dass er zur Zeit eben genau dort im Strafraum des Gegners steht, wo ein Torjäger stehen muss und zudem auch mit Vorlagen auf sich aufmerksam machen konnte. Diese Entwicklung scheint auch den Verantwortlichen der Lila-Weißen nicht entgangen zu sein, sodass man den Vertrag mit Engelhardt vorzeitig verlängerte.

Nicht alles Gold, was glänzt

Natürlich lässt sich die Arbeit von Tobias Schweinsteiger, nach aktuellen Stand, sehr positiv bewerten. Er hat der jungen Mannschaft in einer schwierigen Phase das nötige Selbstvertrauen gegeben und schaffte den Sprung aus dem Tabellenkeller.

Jedoch muss hierbei erwähnt werden, dass der VfL auch bei seinen Siegen nicht immer komplett überzeugend war und teilweise auch das nötige Matchglück besaß. Hierfür dürfte wohl das kürzlich gewonnene Auswärtsspiel beim MSV Duisburg (1:2) ein gutes Beispiel sein.

Die Niedersachsen konnten zwar insgesamt einen verdienten Sieg einfahren, jedoch konnte man sich beim glänzend aufgelegten Torhüter Philipp Kühn bedanken, der den Sieg mit zahlreichen Paraden in der Schlussphase festhielt und die Duisburger zur Verzweiflung brachte.

Ist nun der Aufstieg in die 2. Bundesliga möglich?

Ein möglicher Aufstieg in die 2. Bundesliga ist für den VfL natürlich nicht unmöglich. Schließlich besitzt die Mannschaft genug Potenzial und zudem punktet bis auf Tabellenführer Elversberg kein Team konstant.

Jedoch sollte man sich grundsätzlich daran erinnern, in welchen Tabellenregionen der VfL vor ein paar Monaten noch stand und wie schnell es in der 3. Liga auch wieder nach unten gehen kann, wenn man mal ein paar Spiele in Folge verlieren sollte. Man wäre also gut damit beraten kurzfristig zu denken und nicht von der 2. Bundesliga zu träumen.

Genau dieses Motto gibt auch Tobias Schweinsteiger vor, was Spieler und Fans ihm nachmachen sollten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der VfL auf einem sehr guten Weg ist und man mit Schweinsteiger einen Trainer verpflichtet hat, der genau für das steht, was der VfL will. Die Mannschaft soll einen aktiven Fußball spielen und zudem will man jungen und hungrigen Spielern die Chance geben, sich zu beweisen und weiterzuentwickeln.

Vorschau auf kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue eine äußerst spannende und gefährliche Aufgabe auf den VfL Osnabrück.

Denn schließlich konnte die Mannschaft unter Trainer Pavel Dotchev bereits sieben Punkte im Jahr 2023 einfahren und zeigte ein komplett anderes Gesicht. Die Veilchen dürften wohl auch vor dem Auswärtsspiel an der Bremer Brücke hochmotiviert sein, um ihre Serie zu verlängern und einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller zu gehen.

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Henrik

2. Bundesliga – auf diese Winterneuzugänge sollte man achten

Am kommenden Freitag ist es endlich wieder so weit und die Rückrunde der 2. Bundesliga geht los. Nach über zwei Monaten Pause kann man sich nun wieder auf packende Begegnungen, puren Nervenkitzel und jede Menge Emotionen freuen. (Bild: IMAGO / Aleksandar Djorovic)

Die Vereine haben die Winterpause ebenfalls genutzt, um sich auf der ein oder anderen Position zu verstärken und sich für die Rückrunde zu wappnen. Doch welche Winterneuzugänge werden sich problemlos einbringen und der Rückrunde ihren Stempel aufdrücken?

Wir haben die Transfers der Zweitligisten ausführlich unter die Lupe genommen und stellen euch die Neuzugänge vor, auf die man achten sollte.

Theo Corbeanu

Dem Großteil der Arminia Fans dürfte wohl der Name Theo Corbeanu nicht gerade viel gesagt haben, als die Bielefelder die Verpflichtung des 20-jährigen Kanadiers bekanntgaben. Jedoch könnte Geschäftsführer Samir Arabi hierbei ein echter Transfercoup gelungen sein. Schließlich mussten die Arminen im Winter frische Impulse in die bislang relativ harmlose Offensive bringen und wurden bei der U21 der Wolverhampton Wanderers fündig.

Der Nationalspieler Kanadas ist auf beiden offensiven Außenbahnen einsetzbar und kann zudem ebenfalls als Mittelstürmer agieren. Hierbei dürfte Trainer Daniel Scherning nun deutlich mehr Optionen besitzen und könnte mit Corbeanu auf dem rechten Flügel das passende Gegenstück zu Robin Hack auf dem linken Flügel bekommen haben. Jedoch dürfte es beim Kanadier zunächst darauf ankommen, dass er nach einer hartnäckigen Knöchelverletzung ein entsprechendes Fitnesslevel erreicht. Zudem dürfte es spannend zu beobachten sein, wie schnell sich der Linksfuß an das neue Umfeld und die neue Liga gewöhnen kann.

Javi Montero und Noah Katterbach

Der Hamburger SV hat sich ebenfalls in der Winterpause verstärkt und legte dabei den Fokus auf die Defensive. Schließlich bestand hierbei auch Handlungsbedarf, da Innenverteidiger Mario Vuskovic aufgrund zweier positiver Dopingtests noch auf unbestimmte Zeit fehlen wird und zudem Linksverteidiger Tim Leibold den Verein Richtung USA verlassen hat.

Mit Innenverteidiger Javi Montero konnten die Rothosen einen durchaus ambitionierten jungen Spieler vom türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul ausleihen. Der 24-jährige Spanier wurde jedoch in der Jugend von Atletico Madrid ausgebildet und machte dort die ersten Schritte im Profibereich. Dementsprechend dürfte also jeder wissen, wie der Linksfuß hinsichtlich der Zweikampfführung agieren dürfte.

Es dürfte hierbei spannend werden, wie schnell sich der Spanier an das neue Team und System gewöhnen kann, um dem Hamburger SV im Aufstiegskampf helfen zu können. Jedoch gilt es zu erwähnen, dass Montero ohne jeglichen Spielrhythmus zum HSV kommt und möglicherweise das ein oder andere Pflichtspiel brauchen wird, um sich wieder an das Tempo und die Härte zu gewöhnen. Sollte sich der Spanier in den Reihen der Rothosen zurecht finden, dürfte er zusammen mit Kapitän Sebastian Schonlau die Innenverteidigung bilden. Besonders mit seinem starken linken Fuß und seiner Zweikampfhärte dürfte er wohl eine neue Komponente in das Spiel des HSV bringen.

Der zweite Neuzugang im HSV-Dress ist in Deutschland kein Unbekannter. Schließlich handelt es sich hierbei um den aktuellen U21-Nationalspieler Noah Katterbach. Der 21-jährige Linksverteidiger kommt leihweise vom 1. FC Köln in die Hansestadt und soll zusammen mit Miro Muheim das Gespann hinten links in der Viererkette bilden. Es gilt jedoch auch zu erwähnen, dass Katterbach zu den Talenten zählt, die nicht regelmäßig ihr Potenzial abrufen können. Schließlich läuft der 21-Jährige schon seit Längerem seiner Bestform hinterher und konnte weder zuletzt in Köln unter Steffen Baumgart noch bei seiner letzten Station, dem FC Basel, regelmäßige Einsatzzeiten vorweisen. Es dürfte also spannend zu beobachten sein, wie sich Noah Katterbach an das Spielsystem von Tim Walter gewöhnen kann und ob es ihm gelingen wird, sein ganzes Potenzial beim HSV abzurufen.

Maurides

Wir bleiben in Hamburg und befassen uns nun mit dem FC St. Pauli. Die Kiezkicker beendeten die Hinrunde auf einem enttäuschenden 15. Tabellenplatz und befinden sich mittendrin im Abstiegskampf. Besonders die Offensive dürfte den Verantwortlichen wohl Sorgen bereitet haben, da man die Abgänge von Guido Burgstaller und Daniel-Kofi Kyereh keinesfalls ersetzen konnte.

In der Winterpause verpflichteten die Norddeutschen nun mit Maurides einen neuen Mittelstürmer, der die Offensive beleben soll. Der 28-jährige Brasilianer kommt aus der ersten polnischen Liga an das Millerntor und bringt zudem jede Menge Auslandserfahrung mit. Von dem wuchtigen Mittelstürmer scheinen die Verantwortlichen sehr überzeugt zu sein, da man sich die Dienste des Brasilianers stolze 500 Tsd. Euro hat kosten lassen.

Maurides zeichnet sich über seine Kopfballstärke und seine Physis aus, mit der er der gesuchte Zielspieler im Angriff sein kann, um Bälle fest zu machen und auf seine besser positionierten Mitspieler weiter zu leiten. Er könnte also genau die Eigenschaften mitbringen, die einst Simon Makienok in das Spiel der Kiezkicker brachte.

Danny Blum

Den 32-jährigen Linksfuß verschlägt es nach seinem zwischenzeitlichen Engagement in Zypern zurück nach Deutschland zum 1. FC Nürnberg. In den Reihen der Franken ist der Routinier jedoch kein Unbekannter, da er einst von 2014 bis 2016 das Dress der Nürnberger trug.

Nun ist die sportliche Situation des FCN jedoch eine andere und man findet sich im Abstiegskampf der 2. Bundesliga wieder. Hierbei soll Blum mit seiner ganzen Erfahrung und seiner Mentalität helfen, um den Club zu stabilisieren und in die obere Tabellenhälfte zu führen.

Der Offensivspieler ist bekannt für seine gradlinige Art, sein enormes Laufpensum und für seinen starken linken Fuß, mit dem er häufig den Abschluss sucht. Diese Eigenschaften dürften gut zu Trainer Markus Weinzierl passen, der zuallererst leidenschaftlichen Fußball sehen möchte und sich zudem für eine Verpflichtung Blums stark machte. Der Routinier wurde zunächst mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet, ob es in diesem Klauseln oder Optionen für eine Verlängerung gibt, ist nicht bekannt.

Daniel Brosinski

Der 34-Jährige hielt sich bereits seit vergangenen Sommer beim Karlsruher SC fit und trainierte seit daher mit der Mannschaft. Nun entschlossen sich die Verantwortlichen des KSC dazu, dem Routinier einen Vertrag bis zum Saisonende zu geben.

Was die ganze Angelegenheit wohl noch noch einen Ticken “romantischer” machen dürfte, wäre, dass sich Brosinski seinem Heimatverein anschloss, bei dem einst seine Karriere begann.

Der langjährige Kapitän des FSV Mainz 05 dürfte wohl mit seiner Erfahrung eine große Hilfe im Abstiegskampf werden. Besonders seinen Standards gilt es zu erwähnen, mit denen er jahrelang auch in der Bundesliga auf sich aufmerksam machen konnte. Jedoch dürfte es spannend zu sehen sein, wie schnell sich Brosinski wieder an die Wettkampfhärte gewöhnen kann.

Luc Castaignos

Ist er der lange gesuchte Stürmer des FCM, der die Chancen eiskalt verwertet? Der 30-jährige Angreifer bringt jedenfalls eine ganze Menge Erfahrung mit und spielte schon für europäische Topklubs wie Eintracht Frankfurt, Inter Mailand und Sporting Lissabon.

Der sympathische Niederländer zeichnet sich durch seine bodenständige und akribische Art aus. Zudem besitzt er einen starken rechten Fuß und ist für sein stetiges Anlaufen der Abwehrspieler bekannt. Jedoch gilt es zu erwähnen, dass Castaignos keinen Spielrhythmus aufweisen kann und zuletzt ein halbes Jahr ohne Verein war.

Die Verantwortlichen des FCM scheint der 30-Jährige trotzdem mit seinen Leistungen im Probetraining und in den Testspielen überzeugt zu haben, sodass er mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet wurde. Grundsätzlich lässt sich hierbei die Transferstrategie des 1. FC Magdeburg loben, da man mit Castaignos eine sehr kreative Lösung gefunden hat, um die Probleme bei der Chancenverwertung in den Griff zu bekommen.

Nicolai Rapp

Er dürfte ein Spieler ganz nach dem Geschmack von Trainer Dirk Schuster sein. Daher dürfte es auch niemanden großartig wundern, dass sich Schuster für ein Leihgeschäft von Nicolai Rapp stark gemacht hat. Der 26-Jährige zeichnet sich durch ein sehr robustes Zweikampfverhalten aus, mit welchem er in der Vergangenheit beim SV Werder Bremen oder dem SV Darmstadt 98 glänzen konnte.

Zudem gilt es über seine Flexibilität zu sprechen, da Rapp sowohl im zentralen Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann. Mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Zweikampfhärte, dürfte er für die physisch starken Lauterer eine wahre Verstärkung sein, um an die erfolgreiche Hinrunde anzuknüpfen.

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Henrik

Das Kickfieber-Interview - Heute mit Sebastian Jacob

In unserer Serie "Das Kickfieber-Interview – Heute mit ..." wollen wir Euch in jeder Ausgabe ein spannendes Interview mit einem Protagonisten aus der Fußballszene präsentieren. Dabei erwarten Euch interessante Einblicke hinter die Kulissen der Welt des Fußballs, die mit Sicherheit den einen oder anderen von Euch zum Nachdenken bringen werden.

In der heutigen Ausgabe ist dieser Protagonist Sebastian Jacob, Mittelstürmer des Drittligisten 1. FC Saarbrücken.

Herr Jacob, Sie haben sich leider im vergangenen Jahr beim Heimspiel gegen den FSV Zwickau (3:2) das Kreuzband gerissen. Wie geht es Ihnen? Wie läuft die Reha bisher und wann denken Sie, können Sie wieder auf dem Platz stehen?

Mir geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Die Reha schreitet bisher problemlos voran und ich kann inzwischen wieder joggen. Auch die Muskulatur ist schon wieder auf einem sehr guten Stand. Bisher kann ich mich nicht über den Heilungsverlauf beklagen, der lief bis zum jetzigen Zeitpunkt perfekt. Geplant ist, erst zur neuen Saison wieder auf den Platz zurückzukehren. Eventuell wird es gegen Ende der Saison schon möglich sein, Teile des Mannschaftstrainings mitzumachen, allerdings ist das aktuell noch Zukunftsmusik. Das vollständige Auskurieren der Verletzung hat jedenfalls oberste Priorität.

Wenn man sich Ihre bisherige Karriere so anschaut, dürfte auffallen, dass Sie von Verletzungen nicht gerade verschont geblieben sind. Was hat Ihnen in diesen schwierigen Zeiten die Kraft gegeben, wieder stärker zurückzukommen?

Leider gehören Verletzungen zum Profisport dazu, auch wenn man natürlich gerne darauf verzichten würde. In jungen Jahren belasten solche Verletzungen noch mehr, mit zunehmendem Alter weiß man aber immer besser damit umzugehen. Der Kontakt zu Familie und Freunden ist für mich dabei ganz wichtig. Ich habe das Glück in meiner Heimat Fußball zu spielen und folgerichtig sind auch in diesen schwierigen Zeiten meine Liebsten immer um mich herum. Bei der aktuellen Verletzung habe ich mir aber beispielsweise auch das Gefühl eingeprägt, ein Tor in unserem Ludwigspark zu schießen. Wieder an diesen Punkt zu kommen um dieses überwältigende Gefühl zu erleben, treibt mich jeden Tag an.

Gehen wir nun in Ihrer Karriere etwas weiter zurück. Im Alter von 18 Jahren haben Sie sich damals dazu entschieden, dass Sie den 1. FC Saarbrücken verlassen und sich dem 1. FC Kaiserslautern anschließen. Bei der U23-Mannschaft der Pfälzer konnten Sie mit starken Leistungen in der Regionalliga Südwest auf sich aufmerksam machen und erspielten sich einen Platz im Kader der ersten Mannschaft. Jedoch wurden Sie immer wieder von schweren Verletzungen ausgebremst, sodass Ihnen der große Durchbruch in der Profimannschaft verwehrt blieb. Nach der Spielzeit 2016/17 war dann das Kapitel 1. FC Kaiserslautern für Sie zu Ende. Bereuen Sie im Nachhinein den Wechsel nach Kaiserslautern oder konnten Sie trotz des nicht geschafften Durchbruchs viel Positives aus Ihrer Zeit am Betze mitnehmen?

Alle Erfahrungen, die man im Laufe seiner Karriere macht, sind wichtig und bringen einen weiter, egal ob diese positiv oder negativ waren. Die Entscheidung von damals bereue ich nicht, da ich in der U23 in der Regionalliga erstmal eine gewisse fußballerische Ausbildung genießen durfte, die aufgrund meiner Vita bis zu dem Zeitpunkt nicht in dem Umfang gegeben war. Ich konnte in dieser Zeit viel lernen und die Perspektive 2. Bundesliga war damals in Kaiserslautern auch gegeben. Zum Glück ist der Weg dann auch in den Profibereich weitergegangen. Um den Aufstieg in die Bundesliga zu spielen war ebenfalls eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Wie das Kapitel Kaiserslautern dann zu Ende ging, mit teils schweren Verletzungen, war natürlich nicht ganz so schön, aber so ist der Fußball beziehungsweise das Leben manchmal.

Im Jahr 2018 entschlossen Sie sich dazu, in ihre Heimatstadt Saarbrücken zurückzukehren und sich dem 1. FC Saarbrücken wieder anzuschließen. Jedoch spielte der FCS damals noch in der Regionalliga Südwest und Sie kamen von einem Zweitligisten. Viele Stürmer aus der 2. Bundesliga würden solch einen Wechsel wohl als einen Rückschritt in ihrer Karriere einstufen und kategorisch ausschließen. Wieso haben Sie dies jedoch nicht getan und haben sich zu einem Wechsel zum 1. FC Saarbrücken in eine unterklassige Liga entschieden?

Nach meiner Verletzung und dem Ende meines Vertrages in Kaiserslautern hing die Karriere laut Meinung meines Operateurs am seidenen Faden. Ich habe mich damals bewusst für den Wechsel in die Heimat entschieden, auch wenn es andere Optionen gab. Ich wollte erstmal wieder richtig Fuß fassen, fit werden und dann gemeinsam mit dem FCS den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Leider sind wir 2018 in der Relegation gescheitert und somit musste das Ziel erstmal aufgeschoben werden. Ich konnte mich allerdings mit den Ambitionen des FCS total identifizieren und wollte meinen Teil dazu beitragen, dass wir den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. In diesem gewohnten Umfeld und so nahe bei meiner Familie und Freunden Fußball spielen zu dürfen, war damals der ausschlaggebende Punkt, der mich zu einem Wechsel zurück nach Saarbrücken bewegt hat. Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorne machen zu können. Dieses Sprichwort hatte ich mir damals vor Augen geführt.

In der Spielzeit 2018/19 konnten Sie beim FCS wieder einen regelmäßigen Spielrhythmus aufweisen und zu alter Stärke finden. Unter Ihrem damaligen Trainer Dirk Lottner galten Sie als gesetzt und gehörten zu den besten Torjägern der Regionalliga Südwest. Mit Ihren Toren und Leistungen dürften Sie doch bestimmt das Interesse höherklassiger Klubs geweckt haben. Wieso sind Sie trotz guter Leistungen beim FCS in der Regionalliga geblieben?

Zu dem Zeitpunkt gab es den ein oder anderen Interessenten, auch im Ausland gab es interessante Möglichkeiten. Da der FCS aber einen Wechsel kategorisch ausschloss, hatte ich da gar nicht weiter nachgehakt. Ich war zu dem Zeitpunkt einfach glücklich und zufrieden, dass es für mich persönlich wieder so gut lief. Manchmal ist das mehr Wert als ein womöglich besser dotierter Vertrag. Außerdem war das Ziel 3. Liga mit dem FCS auch noch nicht erreicht. Das stand für mich über Allem, da ich wusste, was es bedeuten würde, einen Aufstieg mit diesem Verein feiern zu können.

Dirk Lottner musste seinen Hut in der Spielzeit 2019/20 jedoch nehmen und Sie bekamen mit Lukas Kwasniok einen neuen Cheftrainer. Unter Kwasniok erreichten Sie sensationell das Halbfinale des DFB-Pokals, den Aufstieg in die 3. Liga sowie einen starken fünften Tabellenplatz am Ende der Spielzeit 2020/21. Kwasniok ist inzwischen beim SC Paderborn 07 in der 2. Bundesliga tätig und gilt als Trainer, der die Tatsachen klar anspricht. Was zeichnet Ihrer Meinung nach den Trainer Kwasniok aus und wie sehr hat er Sie persönlich und sportlich geprägt?

Unter Lukas Kwasniok habe ich nochmals sehr viel im taktischen Bereich gelernt. Ich habe noch nie einen Trainer erlebt, der solch eine Akribie und positive Verrücktheit versprüht hat. Das hat sich in ganz klaren, teils detailverliebten Matchplänen widergespiegelt, die oftmals (wenn alle ihre Aufgabe wahrgenommen haben) zum Erfolg führten. Außerdem hat er eine extrem tolle menschliche Seite, die ihn oftmals wie einen Kumpel hat wirken lassen. Es hat einfach extrem Spaß gemacht mit Lukas zu arbeiten. Natürlich war das auch in Kombination mit der erfolgreichen Spielweise einhergehend, aber das eine hat eben auch das andere beeinflusst.

Auf Kwasniok sollte Uwe Koschinat folgen. Jedoch konnte sich Koschinat lediglich die Spielzeit 2021/22 und zu Beginn der Spielzeit 2022/23 halten, bevor die Verantwortlichen die Reißleine zogen. Zu Beginn der aktuellen Spielzeit stimmten zwar die Ergebnisse, jedoch wurde regelmäßig Kritik an der Taktik von Seiten der Medien und Fans geübt. Im weiteren Saisonverlauf wurden jedoch auch die Ergebnisse schlechter, der FCS rutschte in der Tabelle ab und die Stimmung bei den Fans wurde permanent schlechter. Wie war die Stimmung in diesen schwierigen Wochen innerhalb des Teams? Kam es zu Spannungen?

Natürlich wird die Stimmung bei ausbleibendem Erfolg zwangsweise schlechter, sowohl im Umfeld als auch im Team. Uwe Koschinat hat eine andere Philosophie von Fußball in die Mannschaft gebracht. Der Fokus lag erstmal auf der Stabilisierung der Defensive. Während wir unter Kwasniok öfter auch mal Torfestivals mit glücklichem Ausgang für uns feiern durften, haben wir unter Koschinat öfter mal “nur” 1:0 gewonnen. Das ist für den Fußballfan meistens weniger schön anzusehen, hat jedoch für uns oft zum Erfolg geführt. Dementsprechend wurden die Stimmen von Außen immer lauter, als dann der Erfolg etwas weniger wurde. Ich denke, dass der Gedanke grundsätzlich richtig war, die Defensive zu stabilisieren, ich glaube aber auch, dass die taktische Ausrichtung und das fußballerische Können der Truppe manchmal mehr hergegeben hätte als das, was wir dann auf den Platz gebracht haben. Im Fußball ist es dann eben so, dass als Erstes der Trainer den Kopf dafür hinhalten muss.

Der Nachfolger von Uwe Koschinat sollte schnell gefunden werden. Schließlich übernahm Rüdiger Ziehl den Posten des Cheftrainers und wird die Mannschaft vorübergehend bis zum Ende der Spielzeit betreuen. Ihm gelang es jedoch bereits, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen, sodass man auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern konnte. An welchen Schrauben hat er gedreht und was zeichnet Ziehl aus?

Rüdiger Ziehl zeichnet definitiv seine ruhige, sehr sachliche Art aus. Er kann in seinen Ansprachen auch mal laut werden, allerdings tut er dies stets mit Bedacht. Er hat zu Beginn seiner Tätigkeit als Trainer sofort versucht wieder Spaß, aber auch ein gewisses Feuer in die Mannschaft zu bringen. Es wurden einige klare Abläufe einstudiert, die gleich im ersten Spiel erfolgreich umgesetzt werden konnten. Damit gab es sofort eine gewisse Vertrauensbasis zwischen Trainer und Mannschaft, die sich dann durch die folgenden Spiele durchgezogen hat.

Im Winter fand die umstrittene Weltmeisterschaft in Katar statt. Vor ein paar Wochen wechselte Superstar Cristiano Ronaldo nach Saudi-Arabien, wo er laut Medien unglaubliche Summen verdient. Dies sind lediglich zwei Beispiele dafür, was heutzutage den Fußball leider zu prägen scheint. Denken Sie, dass sich der Fußball bereits von seinem ursprünglichen Sinn und Zweck verabschiedet hat bzw. sich immer weiter davon entfernen wird?

Man muss sich eingestehen, dass der Profifußball inzwischen ein Multi-Milliardengeschäft geworden ist. Fußballvereine sind heutzutage eigenständige Wirtschaftsunternehmen mit Umsätzen im dreistelligen Millionenbereich. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Deals geschlossen werden, die Unmengen an Geld einbringen. So schade das auch für den Fußballnostalgiker ist, so muss man doch sagen, dass Wirtschaft eben auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist und die Vereine teilweise heute auch genau so kalkulieren müssen, da sonst ganz schnell die Insolvenz respektive die Nicht-Wettbewerbsfähigkeit droht. Entsprechend macht es Spaß am Wochenende ein Spiel in der Kreisliga anschauen zu gehen. Da wird aus den ursprünglichen Motiven Fußball gespielt und zu sehen, wie manch einer sonntags sein Herz auf dem Platz liegen lässt, nur um danach ein 3-Punkte-Bierchen zu trinken, macht einfach nur Bock. Daher denke ich, Fußball an sich wird immer Fußball bleiben, jedoch geht es im Spitzensport leider nur noch ums Geld, da es einfach durch die hohe Konkurrenz und die fortschreitende Professionalität unausweichlich geworden ist, sich darauf zu fokussieren.

Natürlich ist Ihr Karriereende noch weit entfernt. Haben Sie sich jedoch schon damit befasst, was Sie in Ihrer aktiven Karriere unbedingt noch erleben wollen? Wäre für Sie ein Wechsel ins Ausland eine Option, um die Karriere ausklingen zu lassen?

Ein weiterer Aufstieg mit dem FCS, in die 2. Liga, wäre ein absoluter Traum. Das ist das Ziel, worauf ich noch hinarbeiten möchte. Das Ausland würde mich tendenziell schon reizen, allerdings glaube ich nicht, dass das noch in Erfüllung gehen wird. Ausschließen sollte man sowas jedoch nie, man weiß nie, wie das Leben so spielt.

In der laufenden Spielzeit der 3. Liga spitzt sich die Lage im Aufstiegskampf zu und gleich mehrere Teams liegen teilweise nur hauchdünn auseinander. Einzig Spitzenreiter Elversberg konnte sich leicht absetzen. Wer wird Ihrer Meinung nach den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen?

Ich glaube, dass der Rückrundenstart ganz entscheidend sein wird, auch wenn natürlich noch viele Spiele zu spielen sind. Da kann also noch ganz viel passieren. Elversberg hat sich ein schönes Polster aufgebaut und so wie sie in der Hinrunde aufgetreten sind, wäre ein Durchmarsch definitiv denkbar. Ich hoffe natürlich, dass wir uns da nur anschließen können und mindestens den zweiten Tabellenplatz belegen können. Das Feld der Aufstiegsanwärter ist allerdings extrem groß. Die Liga ist sehr ausgeglichen und daher können noch einige Mannschaften vom Aufstieg träumen. Ich denke, dass es bis zum Ende noch sehr eng bleiben wird und der Aufstieg erst an den letzten Spieltagen entschieden wird.

Vielen Dank für Ihre Zeit für das Interview!

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Henrik

Armindo Sieb - das Sturmjuwel der SpVgg Greuther Fürth

Er gehörte vor der Winterpause zu den formstärksten Spielern der 2. Bundesliga. In der kommenden Rückrunde dürfte er wohl ebenfalls für Furore sorgen. Die Rede ist von Armindo Sieb. (Foto: IMAGO / Zink)

Der junge Stürmer konnte sich mittlerweile nach anfänglichen Problemen bei der SpVgg Greuther Fürth als Stammspieler etablieren und zudem mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen.

Doch wer ist Armindo Sieb und was zeichnet den Stürmer aus? Wir stellen euch das Sturmjuwel der Fürther vor.

Wechselt 2020 zum FC Bayern München

Es dürfte wohl insgesamt nur sehr wenige Transfers von Jugendspielern geben, die eine solch große mediale Aufmerksamkeit bekommen, wie es der Wechsel von Sieb zum Rekordmeister bekam. Schließlich warfen die Verantwortlichen der Sinsheimer dem Rekordmeister vor, dass die Münchner Sieb ohne jegliche Absprache zum Medizincheck bestellten. Was bei dieser Angelegenheit jedoch noch dazu kam, war, dass diese medizinischen Untersuchungen zu deutlich schwierigeren Zeiten von Covid-19 stattfanden und daher ein großes Risiko waren.

Dieser Transfer dürfte für die TSG 1899 Hoffenheim sehr schmerzhaft gewesen sein, da man mit Sieb einen Spieler mit großem Potenzial abgeben und zudem ablösefrei gehen lassen musste. Zu welchen Leistungen der Stürmer in der Lage ist, zeigte er schließlich in seiner letzten Saison bei den Sinnsheimern, als er auf souveräne 15 Scorerpunkte in 15 Spielen der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest kam.

Jedoch sollte es für Sieb beim deutschen Rekordmeister zunächst nicht so rund laufen. In seiner ersten Spielzeit beim FCB verpasste der Stürmer große Teile der Saison aufgrund einer Bänderverletzung und musste sich danach langsam wieder zurückkämpfen.

In der Spielzeit 2021/22 sollte es jedoch anders laufen. Sieb wurde von keinerlei Verletzungen heimgesucht und konnte sich in der Reserve des Rekordmeisters einen Stammplatz erspielen. Am Ende der Spielzeit konnte er 14 Scorerpunkte aufweisen und konnte sich in den Fokus höherklassiger Vereine spielen. Jedoch sollte das Kapitel München im Sommer 2022 beendet sein, da sich der Offensivspieler der SpVgg Greuther Fürth anschloss und den Sprung in die 2. Bundesliga machte.

Anfängliche Schwierigkeiten in Fürth

Die Erwartungen an Armindo Sieb dürften nicht gerade klein gewesen sein zu Beginn. Schließlich zahlte das Kleeblatt eine Ablöse von 50 Tsd. Euro für die Dienste des deutschen U20-Nationalspielers. Die Fürther um Cheftrainer Marc Schneider versprachen sich so Einiges vom jungen Offensivspieler, der den Angriff des Kleeblattes beleben sollte.

Jedoch sollte sich die Zeit unter Cheftrainer Marc Schneider für alle Beteiligten zu einer sehr schwierigen entwickeln. Die Amtszeit des Schweizers war geprägt von sportlichen Misserfolg und anhaltender Verunsicherung innerhalb des jungen Teams.

Dies sollte man auch bei Armindo Sieb sehen, der besonders in den ersten Spielen seine Schwierigkeiten mit den Zweikämpfen und dem Tempo in der 2. Bundesliga hatte.

Blüht unter Alexander Zorniger auf

Jedoch sollte das Kapitel Marc Schneider nach lediglich zwölf Pflichtspielen ein Ende haben und die Verantwortlichen trennten sich von dem Schweizer. Als Nachfolger wurde Alexander Zorniger verpflichtet, der dem jungen Team die nötige Stabilität und das fehlende Selbstvertrauen wieder verleihen sollte.

Die Verpflichtung von Zorniger sollte sich schnell bezahlt machen. Denn schließlich konnte der 55-Jährige seine ersten drei Spiele allesamt gewinnen und dem Team die dringend benötigen frischen Impulse verleihen. Besonders Armindo Sieb scheint unter Zorniger aufzublühen.

Denn schließlich konnte Sieb unter Zorniger in vier Spielen starke drei Tore erzielen und war stets der Matchwinner für die Kleeblätter. Der Angreifer agiert hierbei im 3-4-1-2-System der Fürther in der Doppelspitze neben Sturmpartner Ragnar Ache.

Es scheint so, als ob Alexander Zorniger hierbei ein sehr gut funktionierendes Sturmduo gefunden hat. Schließlich bringt Ache mit seiner Physis eine sehr robuste Eigenschaft in das Spiel des Kleeblattes, wodurch er Bälle festmachen und auch bei Flanken wertvoll sein kann.

Durch Armindo Sieb kommt jedoch eine ganz andere Komponente in das Spiel der Fürther. Der Angreifer verfügt über eine enorme Schnelligkeit sowie Spielintelligenz, durch die er enorm wertvoll für das Kleeblatt ist. Es lässt sich grundsätzlich sagen, dass Sieb auch aufgrund seiner Körpergröße von 1,75 Meter kein klassischer Mittelstürmer ist, sondern sehr flexibel einsetzbar ist und auch auf den Flügelpositionen eingesetzt werden kann.

Auch im DFB-Dress ein Knipser

Der fünfte September im Jahr 2018 wird bei Armindo Sieb wohl sicherlich für immer in Erinnerung bleiben. Denn schließlich debütierte er an diesem Tag für die deutsche U16-Nationalmannschaft. Der damalige Cheftrainer Christian Wück schenkte Sieb das Vertrauen und setzte ihn beim Sieg gegen Zypern (3:2) ein.

Die sollte jedoch nicht die einzige Nominierung für eine U-Nationalmannschaft bleiben. Der Angreifer durchlief folgend alle weiteren U-Mannschaften des DFB und kann bisher in 35 Spielen stolze zwölf Tore aufweisen. Besonders mit seiner Athletik konnte Sieb überzeugen, mit der er stets auf sich aufmerksam machen konnte.

Macht Sieb im Sommer den nächsten Schritt?

Hierbei gilt es zu erwähnen, dass ein Wechsel des Angreifers aktuell nicht zur Debatte steht. Jedoch könnte sich dies im kommenden Sommer ändern, falls der Angreifer seine gute Form konstant in der Rückrunde zeigen kann. In dem Fall dürfte mit großer Sicherheit der ein oder andere höherklassige Klub über den aktuellen U20-Nationalspieler nachdenken.

Jedoch sollte der Angreifer keine voreiligen und unüberlegten Entscheidungen treffen, egal wie die Spielzeit 2022/23 für ihn und das Kleeblatt weitergehen wird. Schließlich erlebt man es heutzutage oft genug, dass Talente und ihre Berater naiv, realitätsfremd und nur auf das große Geld fixiert, teils sehr merkwürdige und kaum nachvollziehbare Entscheidungen treffen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Armindo Sieb definitiv das Potenzial besitzt, um mittelfristig bis langfristig in der Bundesliga spielen zu können. Hierfür sollte er jedoch kontinuierlich an seinen Stärken und Schwächen arbeiten, um die nächsten Schritte in seiner Karriere machen zu können.

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Henrik

Kanada - ein Gewinn für die Weltmeisterschaft

Es wäre wohl wirklich schon zu filmreif gewesen, wenn Kanada sein erstes Spiel bei der Weltmeisterschaft in Katar hätte gewinnen können. Jedoch zeigten die Kanadier den hochfavorisierten Belgiern über 90 Minuten lang die Stirn und begegneten dem Favoriten auf Augenhöhe. (Bild: IMAGO / Sipa USA)

Das Spiel sollten die Belgier zwar gewinnen können (1:0), jedoch sollten die kanadischen Spieler durch ihren leidenschaftlichen Auftritt die Herzen der Fans erobern. Schließlich fieberte das ganze Stadion mit dem Underdog mit.

Doch was zeichnet die Kanadier aus? Wir legen die Lupe über das erste Gruppenspiel Kanadas und wagen zudem eine Prognose über den weiteren Turnierverlauf.

Das lief gut gegen Belgien

Vor dem Spiel dürfte es wohl sehr viele gegeben haben, die sich nur über die Höhe des belgischen Sieges beraten haben. Jedoch sollten die belgischen Ausnahmespieler für die fest eingeplanten drei Punkte härter arbeiten müssen, als man es zuvor annehmen konnte.

Schließlich agierten die Kanadier in einer 3-4-3-Formation und versteckten sich keineswegs. Ein besonderes Augenmerk lag natürlich auf dem kanadischen Ausnahmespieler Alphonso Davies, der seine Stärken optimal ausspielen konnte auf der Position des linken Schienenspielers. Besonders sein Gegenspieler Timothy Castagne dürfte wohl froh gewesen sein, als er nach der Halbzeit auf die linke Seite wechseln musste und sich nicht mehr den Dribblings des Bayern-Stars ausgesetzt sah.

Jedoch gilt es auch die Mitspieler von Davies zu erwähnen, die mutig agierten und sich mit dem Ball auch was zugetraut haben und nicht ängstlich das Risiko scheuten. Es war der Mannschaft von Trainer John Herdman zudem keinesfalls anzusehen, dass jeder Spieler sein WM-Debüt gegen Belgiern feierte.

Besonders das hohe und stetige Pressing Kanadas gegen den Ball gilt es zu erwähnen, da dies die Belgier des Öfteren vor Probleme stellte. Zusätzlich konnten die Kanadier durch ihr giftiges und entschlossenes Zweikampfverhalten überzeugen, mit dem sie die Belgier teilweise ganz schön alt aussehen gelassen haben.

Die Spielweise der Kanadier stellte die belgische Hintermannschaft teils vor ziemlich große Probleme, da Kanada sehr geradlinig den Weg in die Spitze und hinter die Ketten der Belgier suchte. Hierbei gilt es Flügelspieler Tajon Buchanan zu erwähnen, der überall auf dem Platz zu finden war und mit seinem Spielwitz, seiner Dynamik und seinem Spielverständnis überzeugen konnte.

Den Weg zum Tor sollten die Kanadier in ihren Spiel permanent suchen und forderten Thibaut Courtois des Öfteren zu starken Paraden.

Das lief schlecht gegen Belgien

Natürlich ist das nun Meckern auf ziemlich hohen Niveau, jedoch gilt es zu erwähnen, dass Kanada auch so einige Schwachstellen im Spiel gegen Belgien offen dargelegt hat. Die mit Abstand größte Schwäche dürfte wohl die fahrlässige Chancenverwertung sein. Schließlich scheiterten die Kanadier des Öfteren am gut aufgelegten Courtois oder kläglich an sich selbst.

Besonders der verschossene Elfmeter von Alphonso Davies hätte wohl das gesamte Spiel verändern können. Jedoch gilt es hierbei zu erwähnen, dass Kanada zusätzlich einen weiteren Elfmeter hätte bekommen müssen, den der VAR jedoch fälschlicherweise nicht gab. Eine WM mit funktionierenden und richtig agierenden VAR wäre wohl zu schön gewesen, jedoch sind wir ja aufgrund des teils mehr als katastrophalen VAR-Einsatzes in der Bundesliga auch nichts anderes gewohnt.

Eine weitere Schwäche zeigte sich durch das ständige und hohe Gegenpressing der Kanadier im fortschreitenden Spielverlauf. Schließlich kostet dieses Pressing enorm viel Kraft, welches immer größer werdende Lücken in der Defensive bedeuten sollte.

Ist das Achtelfinale möglich?

Am kommenden Spieltag dürfte es wohl ein direktes Duell um den zweiten Tabellenplatz gegen Kroatien geben. Jedoch sehe ich keinen Grund, wieso man den Kanadiern die Chance auf das Achtelfinale absprechen sollte. Zeigt sich die Mannschaft von Trainer John Herdman verbessert in der Chancenwertung und ansonsten mit demselben engagierten Einsatz, dürfte gegen Kroatien und Marokko so Einiges drin sein.

Ein großer Vorteil Kanadas dürfte es wohl sein, dass die Mannschaft komplett frei aufspielen kann und absolut nichts zu verlieren hat. Schließlich ist es für viele Spieler die mit Abstand größte Chance, um sich auf internationaler Bühne zu beweisen und sich eventuell in den Fokus von europäischen Klubs zu spielen. Was ebenfalls eine große Motivation sein dürfte, ist, dass ganz Kanada hinter seiner Fußballnationalmannschaft steht und sich in den sozialen Medien stolz über die Leistung im Spiel gegen Belgien zeigte.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am zweiten Spieltag der Gruppe F wartet mit Kroatien eine durchaus schwierige, jedoch machbare Aufgabe auf Kanada. Schließlich kamen die Kroaten in ihrem Spiel gegen Marokko nicht über ein Remis (0:0) hinaus.

Bei den Kroaten gilt es wohl wieder einmal auf Altmeister Luka Modric zu achten. Der Mittelfeldspieler gilt als Herzstück der kroatischen Mannschaft und wird zudem extra motiviert in das Spiel gegen Kanada gehen, um bei seiner letzten WM noch einmal die KO-Runde zu erreichen.

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