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Henrik

SC Paderborn 07 - der bisherige Gewinner des Transfermarktes

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Diese Redewendung dürfte das Werben um Spieler auf dem Transfermarkt relativ gut beschreiben. Während sich so mancher Verein hinsichtlich Spielertransfers noch zurückgehalten hat, hat der SC Paderborn einen regelrechten Frühstart auf dem Transfermarkt hingelegt. (Foto: IMAGO / Eibner)

Die Paderborner konnten bisher stolze elf Neuverpflichtungen vermelden, wobei lediglich für Innenverteidiger Jasper van der Werff eine Ablöse gezahlt worden ist.

Doch werden sich diese Transfers lohnen und dem SCP helfen eine erfolgreiche Saison zu spielen? Wir machen den Check über die Transferpolitik der Paderborner und stellen vereinzelt Neuzugänge vor.

Dreifache Verstärkung aus Magdeburg

Es dürfte wohl viele überrascht haben, dass das Meisterteam des Zweitliga-Aufsteigers 1. FC Magdeburg bereits so schnell auseinander fällt. Denn schließlich gelang es dem SCP mit Sirlord Conteh, Raphael Obermair und Tobias Müller gleich drei Stammkräfte der Magdeburger zu verpflichten. Hierbei gilt es besonders zu erwähnen, dass die Paderborner für keinen der Spieler eine Ablöse zahlen mussten.

Bei Innenverteidiger Tobias Müller könnte es sich gegebenenfalls schon um den möglichen Nachfolger des SCP-Abwehrchefs Uwe Hünemeier handeln. Der 27-jährige Müller verfügt über ein gutes Zweikampfverhalten und Positionsspiel sowie gute spielerische Fähigkeiten im Spielaufbau, sodass er durchaus eine wahre Verstärkung für den SCP sein kann.

Mit den Personalien Sirlord Conteh und Raphael Obermair wollten die Verantwortlichen wohl für frische Impulse auf den Außenbahnen sorgen. Schließlich zeichnet sich Conteh durch seine Schnelligkeit im Antritt sowie im Dribbling aus. Während sich Obermair durch eine große Flexibilität auszeichnet und auf den beiden Außenverteidiger-Positionen sowie im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann.

Offensiv-Power aus Heidenheim und Osnabrück

Mit Flügelspieler Robert Leipertz haben sich die Paderborner reichlich an Erfahrung in die eigenen Reihen geholt. Schließlich kann der 29-jährige Flügelspieler bereits 188 Spiele in der 2. Bundesliga aufweisen. In Heidenheim liegen seine Glanzzeiten jedoch schon ein paar Jahre zurück, sodass er in der vergangenen Spielzeit nur noch die Rolle des Jokers innehatte. Aufgrund dieser sportlichen Entwicklung, entschloss sich Leipertz dazu, seinen Vertrag in Heidenheim auslaufen zu lassen und mit einem Tapetenwechsel frische Impulse in seine Karriere zu bringen, um wieder zu alter Stärke zu finden.

Bei der Verpflichtung von Mittelfeldspieler Sebastian Klaas dürften wohl die Gespräche mit Trainer Lukas Kwasniok entscheidend gewesen sein. Schließlich galt der im offensiven Mittelfeld einsetzbare Klaas als sehr begehrt. Der 23-Jährige Kreativspieler gehörte in der vergangenen Spielzeit der 3. Liga zu den besten Mittelfeldspielern und kam insgesamt auf 19 Scorerpunkte. Klaas zeichnet sich durch seine Ballbehandlung und Spielintelligenz aus, mit der er das Spiel jederzeit beruhigen, aber auch den Ball in die Schnittstellen der Verteidigung spielen kann.

Shootingstar aus Dortmund kommt

Er könnte möglicherweise der spannendste Transfer der Paderborner sein. Die Rede ist von Mittelstürmer Richmond Tachie, den der SCP ablösefrei von der Zweitvertretung Borussia Dortmunds verpflichtet hat.

Der 23-jährige Tachie wusste mit der Reserve des BVB in der vergangenen Spielzeit der 3. Liga zu überzeugen und konnte reichlich Eigenwerbung betreiben. Denn schließlich konnte der Mittelstürmer insgesamt sechs Treffer selbst erzielen und bereitete zudem acht weitere Treffer vor.

Jedoch überzeugte Tachie mit viel mehr als nur mit seinen Scorerpunkten. Das Gesamtpaket passt. Tachie zeichnet sich besonders durch seinen starken Antritt aus, wodurch trotzdem nicht die Ballbehandlung leidet. Der 23-jährige verfügt über einen enormen Spielwitz und sucht regelmäßig das eins gegen eins, um seine Stärken im Dribbling ausspielen zu können. Vor dieser Verpflichtung lässt sich nur der berühmte Hut ziehen.

Abgänge zahlreicher Spieler

Auch in Sachen Abgängen scheinen die Verantwortlichen früh Klarheit haben zu wollen. Neben den Leihspielern, welche zu ihren Stammvereinen zurückkehren, verließen den Klub auch Spieler, die die Vergangenheit sehr geprägt haben.

Hierbei gilt es besonders Jamilu Collins (seit 2017 beim SCP) und Kai Pröger (seit 2019 beim SCP) welche den Klub verlassen haben. Es scheint hierbei so, als ob die Verantwortlichen frische Impulse in den Kader bringen wollen und den verdienten Spielern einen Abgang näher gelegt haben.

Es dürfte jedoch vor Beginn des Transfer-Sommers klar gewesen sein, dass Trainer Kwasniok den Kader mehr nach seinen Vorstellungen anpassen will und möglicherweise auch eine Verjüngung auf manchen Positionen anstrebt.

Dies würde auch vom Durchschnittsalter der Zugänge und Abgänge bestätigt werden. Während die Abgänge im Durchschnitt ein Alter von 27,1 aufweisen, kommen die Neuzugänge auf 24,3. Die künftige Richtung des SCP scheint klar zu sein, indem man frische Impulse in die Mannschaft mit jungen, hungrigen Spielern versucht zu bringen.

Fazit:

Bisher kann man den Verantwortlichen der Paderborner bezüglich ihrer Transferpolitik nur gratulieren. Besonders der Zeitpunkt dürfte hierbei ein großer Pluspunkt sein. Schließlich sind die Paderborner Kaderplanungen entweder bereits oder ganz kurz vor dem Ende, während andere Vereine noch jede Menge zu tun haben.

Mit den bisherigen Verpflichtungen hat der SCP eine durchaus gute Grundlage geschaffen, mit der man in der kommenden Spielzeit der 2. Bundesliga eine gute Platzierung anstreben kann. Jedoch sollten sich die Verantwortlichen trotzdem überlegen, ob sie nach einer weiteren Verstärkung für den Sturm Ausschau halten. Schließlich konnte der Weggang des einstigen Topstürmers Sven Michel noch nicht kompensiert werden.

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Henrik

1. FC Magdeburg - Was wird aus Baris Atik?

“Simply the Best”. Genauso lässt sich die Saison des Drittliga-Meisters 1. FC Magdeburg beschreiben. Die Magdeburger holten 78 Punkte und beendeten die Spielzeit 2021/22 der dritten Liga mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Ein Spieler stach jedoch aus einer überragenden Mannschaft heraus. Die Rede ist von Baris Atik. Der 27-jährige Mittelfeldspieler steuerte sagenumwobene 40 direkte Torbeteiligungen zum Aufstieg in die 2. Bundesliga bei.

Jedoch bekannte sich Atik noch nicht offiziell zu einem weiterem Verbleib beim FCM, was den Verantwortlichen und besonders den Fans wohl Angst bereiten dürfte. Schließlich dürfte es an Interessenten nicht mangeln, die Atik gerne verpflichten würden.

Doch wie geht es für Baris Atik weiter?

Zahlreiche Angebote nach Spielzeit 2020/21 bereits abgelehnt

Niemand dürfte wohl damit gerechnet haben, wie sich diese Verpflichtungen noch auszahlen werde. Denn schließlich schloss sich Baris Atik in der Winterpause der Saison 2020/21 dem FCM an, um den Klassenerhalt zu schaffen. Doch was ab dieser Verpflichtung folgen sollte, gleicht einem Fußballmärchen.

Schließlich hauchte Trainer Christian Titz der Mannschaft neues Leben ein, installierte einen komplett spielerischen Ansatz und feierte schlussendlich souverän den Klassenerhalt. Besonders großen Anteil daran dürfte wohl Baris Atik gehabt haben, der zusammen mit Sturmpartner Kai Brünker ein Traumduo bildete und in 15 Spielen sieben Treffer erzielen und zudem stolze acht Tore vorbereiten konnte.

Diese Leistungen von Atik sollten jedoch keineswegs unbemerkt bleiben, sodass laut verschiedenen Medienberichten Vereine aus der 2. Bundesliga sowie Bundesligist 1. FC Union Berlin Interesse an Atik gehabt haben sollen.

Jedoch entschloss sich Atik trotz lukrativer Angebote zu einem Verbleib in Magdeburg. Hierbei dürfte auch Cheftrainer Christian Titz eine wichtige Rolle gespielt haben, unter dem Atik regelrecht aufblühte.

Historische Spielzeit 2021/22

Die Erwartungen und Hoffnungen der Fans an die Mannschaft bzgl. der Spielzeit 2021/22 dürften wohl hoch gewesen sein. Schließlich begeisterte die Mannschaft von Trainer Titz in der vorherigen Spielzeit und entfachte eine neue Euphorie in Magdeburg.

Es gelang der Mannschaft problemlos an die Leistungen der vorherigen Saison anzuknüpfen und sie überzeugte über die komplette Spielzeit 2021/22. Hierbei gilt es wieder einmal Baris Atik zu erwähnen, dem 40 (!) Scorerpunkte gelangen und dadurch den Rekord von Dominik Stroh-Engel egalisierte.

Der 27-jährige fungierte als Gehirn einer sehr guten und fokussierten Magdeburger Offensive. Hier gilt es das sehr flexible System von Trainer Titz zu erwähnen, welches Atik die nötige Freiheit gab, um seine ganze Kreativität und seinen Spielwitz ausleben zu können. Der Mittelfeldspieler wusste mit seinem Gesamtpaket über die komplette Spielzeit zu überzeugen, sodass er zum besten Spieler der Spielzeit 2021/22 gewählt wurde.

Vermeidet jedoch nach Aufstieg Bekenntnis zum Verein

Jedoch wer gedacht hat, dass sich die Zukunftsfrage bei Atik nicht stellen würde, sollte sich arg getäuscht haben. Schließlich wollte sich Atik hinsichtlich dieser Thematik bisher noch nicht klar äußern. Natürlich bedeutet das nun nicht den sofortigen Abgang des Torjägers, jedoch klingt dies auch nicht nach einem sicheren Verbleib.

Es erweckt hierbei den Anschein, dass Atik erst einmal abwarten will, ob und wenn ja was für Angebote auf seinem Tisch landen. Schließlich dürften seine überragenden Leistungen ziemlich sicher das Interesse anderer Klubs geweckt haben. Ein weiterer Aspekt könnte vielleicht sein Alter sein. Denn Atik ist bereits schon 27 Jahre alt und will vielleicht den nächsten Schritt in seiner Karriere machen, sofern er noch die Chance bekommt zu einem ambitionierten Verein wechseln zu können.

Denn bei aller Liebe zum 1. FC Magdeburg, kommt man gar nicht drumherum zu erwähnen, dass die Magdeburger nächstes Jahr als Aufsteiger, ausschließlich den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga anpeilen werden. Hierbei dürfte es stark zu bezweifeln sein, dass Atik nach einer eventuell nur mittelmäßigen Saison mit dem FCM in der 2. Bundesliga, noch gleichwertige Angebote bekommen wird, wie er sie aktuell möglicherweise schon vorliegen hat.

Führt der Weg möglicherweise nach Hamburg?

Das könnte zwar dem ein oder anderen auf den ersten Blick ein wenig überraschend vorkommen, aber unter bestimmten Umständen könnte es tatsächlich der Fall werden. Denn es dürfte wohl klar sein, dass sich Atik, im Falle eines Wechsels für einen Verein entscheidet, den eine aktive und spielerische Philosophie auszeichnet.

Eine durchaus ernsthafte Option könnte hierbei der FC St. Pauli werden. Denn schließlich sind die Kiezkicker unter ihrem Cheftrainer Timo Schultz für ihren offensiven und flexiblen Spielstil bekannt. Ein weiteres Argument für die Kiezkicker wäre, dass demnächst die Schaltzentrale in der Offensive frei werden könnte, wenn Topscorer Daniel Kofi-Kyereh den Verein Richtung Bundesliga verlassen wird.

Das System der Kiezkicker könnte Atik ansprechen, da er dort seine Stärken ausspielen könnte und seine Flexibilität vollständig ausleben würde. Hierbei könnte er entweder als hängende Spitze auflaufen und die Strippen im Mittelfeld ziehen oder sogar als zweite Sturmspitze agieren.

HSV als mögliche Option?

Ein andere Option könnte durchaus der Hamburger SV sein. Schließlich spielt der einstige Bundesliga-Dino zwar in der 2. Bundesliga, jedoch dürfte der HSV in der kommenden Spielzeit wieder zu den großen Favoriten auf den Aufstieg gehören und die Rückkehr in die Bundesliga anpeilen.

Was zudem für den HSV sprechen würde, wäre das Spielsystem. Denn hierbei gibt es durchaus Ähnlichkeiten zu dem System des 1. FC Magdeburgs. Schließlich bevorzugen beide Teams ein 4-3-3 System, wobei beide Trainer eine sehr hohe Flexibilität und ein gepflegtes Passspiel sehen möchten.

Ein technisch versierter Spieler wie Baris Atik dürfte in die Spielphilosophie von Trainer Tim Walter passen. Ein weiterer Pluspunkt wäre die Flexibilität Atiks, da er neben der Rolle als linker Flügelspieler zusätzlich auch als falsche Neun oder als rechter Flügelspieler eingesetzt werden kann. Diese Flexibilität dürfte für den HSV ein Vorteil sein, da man hinsichtlich der offensiven Flügelspieler bzgl. der Breite noch Verbesserungspotenzial hat, da u.a. im Sommer bereits Faride Alidou den Verein verlassen wird.

Fazit:

Die Personalie Baris Atik dürfte wohl noch sehr spannend werden. Es dürfte wohl alles davon abhängen, inwiefern Atik den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. Denn schließlich ist er schon 27 und niemand weiß, ob er die zahlreichen Angebote höherklassiger Klubs noch einmal bekommen wird. Immerhin spielte er gerade die mit Abstand beste Saison seiner Karriere.

Der 1. FC Magdeburg kann in dieser Personalie nur warten und darauf hoffen, dass sich Atik auch weiterhin für den Weg des FCM entscheidet. Im Falle eines Abschieds würde der FCM zwar eine Ablöse erhalten, jedoch wäre der sportliche Verlust für die Magdeburger nicht zu verkraften.

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Henrik

1. FC Kaiserslautern - Gelingt trotz Chaos die Rückkehr in die 2. Bundesliga?

Es hätte alles so schön sein können. Am 34. Spieltag standen die roten Teufel noch auf einem direkten Aufstiegsplatz, spielten voller Selbstvertrauen und hatten den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga fest im Blick. Alles war harmonisch und der einstige Unruheherd 1. FC Kaiserlautern schien endlich zur Ruhe gekommen zu sein. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Doch ausgerechnet im Saisonendspurt sollte der FCK in eine Ergebniskrise geraten. Es folgte eine sportliche Talfahrt, in der man die letzten drei Ligaspiele allesamt verlor und auf den dritten Tabellenplatz abrutschte. Der sportlichen Talfahrt setzte zusätzlich die Entlassung von Cheftrainer Marco Antwerpen die Krone auf.

Der FCK verpflichtete mit Dirk Schuster als neuen Cheftrainer und geht nun mit dem 54-jährigen Fußballlehrer in die Relegationsspiele am 20.05 und 24.05. gegen Dynamo Dresden. Doch können die roten Teufel unter diesen Umständen den Aufstieg noch schaffen?

Erfolgstrainer Marco Antwerpen plötzlich gekündigt

Diese Nachricht dürfte wohl wirklich jeden überrascht haben. Denn trotz sportlicher Mini-Krise war man davon ausgegangen, dass der FCK, auch in den kommenden Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden an Trainer Marco Antwerpen festhält.

Schließlich hatte Antwerpen die roten Teufel nach langer Zeit wieder in die sportliche Erfolgsspur gebracht, sodass man den Fans für ihre Treue und Unterstützung etwas zurückgeben konnte. Antwerpen konnte während seiner Amtszeit einen Punkteschnitt von 1,57 Punkte einfahren. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass Antwerpen zu Beginn erst einmal das Chaos um den Verein ordnen musste, bevor er die Ruhe zum Arbeiten bekam.

Dirk Schuster übernimmt

Es dürfte wohl den ein oder anderen überrascht haben, als der FCK den Nachfolger Antwerpens präsentierte. Denn schließlich holte man sich mit Dirk Schuster einen sehr bekannten Trainer, der zunächst nicht in der Gerüchteküche gehandelt worden war. In dieser hielt sich zu Beginn der Name Miroslav Klose fest, den man nur allzu gerne wieder in die Pfalz geholt hätte.

Man entschied sich hierbei jedoch für Dirk Schuster und stattete diesen mit einem Vertrag bis 2024 aus, der sowohl für die 2. Bundesliga als auch für die 3. Liga gültig ist.

Doch was spricht für Schuster?

Erfahrung, Kampfgeist, Wille, Überzeugung. Das dürfte wohl den Cheftrainer Dirk Schuster am besten beschreiben. Schließlich ist der Fußballlehrer und ehemalige Profi schon lange genug in der Fußball-Szene tätig und hat schon sehr viel erlebt.

Den Verantwortlichen der Roten Teufel dürfte wohl grundsätzlich wichtig gewesen sein, dass der neue Trainer frische Impulse und zugleich auch Ruhe in die Mannschaft bringt. Denn schließlich weiß Dirk Schuster ganz genau, wie man in einer Relegation spielen muss, um erfolgreich sein zu können.

Neben dem spielerischen zählt es jedoch auch im Kopf frei zu sein, was Schuster in seiner allerersten Pressekonferenz direkt betonte. Man kann wohl jetzt schon sagen, dass man in den Relegationsspielen höchst engagierte und wacker kämpfende Lauterer sehen wird, die den Dresdnern besonders in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen wollen werden.

Und was spricht gegen Schuster?

Es gilt jedoch zu erwähnen, dass die Personalie Dirk Schuster auch mögliche negative Aspekte mit sich bringt. Natürlich kann er nun mit den Pfälzern den Aufstieg schaffen. Jedoch auf lange Sicht gesehen, ist der Trainer Schuster ein Fragezeichen.

Schließlich ist es fraglich, ob sich die Lauterer unter Schuster auch spielerisch weiterentwickeln können. Denn wenn man auf seine bisherigen Stationen schaut, fällt auf, dass die Teams unter Schuster hauptsächlich durch ihre Arbeit gegen den Ball auffielen und im eigenen Ballbesitz lediglich über schnelle Konter bzw. Standards gefährlich wurden.

Investorengruppe ohne Fachwissen

Dass sich der Klub mit dem Zeitpunkt der Entlassung von Marco Antwerpen besonders hinsichtlich seines Images keinen Gefallen getan hat, dürfte wohl jedem klar sein. Jedoch gilt es hierbei auch die Investorengruppe hinter dem 1. FC Kaiserslautern zu erwähnen, die wahrlich nicht mit Fachwissen geglänzt hat.

Die Rede ist von der Gruppe “Saar-Pfalz-Invest”. Die Investorengruppe soll laut Medienberichten versucht haben, den einstigen Pfälzer Miroslav Klose als Nachfolger für Marco Antwerpen zu installieren. Dies scheiterte jedoch und lässt grundsätzlich an der Professionalität der Investorengruppe zweifeln.

Dieser Versuch erweckt den Anschein, dass man einfach nur einen großen Namen auf der Trainerbank haben möchte, damit es auch medial gesehen für Aufsehen sorgt. Denn schließlich dürfte es jedem klar gewesen sein, dass Miroslav Klose nicht als Feuerwehrmann einspringen würde. Der Weltmeister von 2014 ist zwar aktuell vereinslos, möchte jedoch bei seiner ersten Station als Cheftrainer im Profifußball, in einem ruhigen Umfeld arbeiten, was generell und besonders aktuell der 1. FC Kaiserslautern nicht bieten kann.

Es scheint so, als ob die Investorengruppe, welche sicherlich auf ihrem Gebiet absolute Experten sind, hinsichtlich des Fußballs nicht in der Realität sind, sondern nur nach absoluten Wunschdenken handeln wollen. Dies bestätigen würde zudem, dass die Investorengruppe laut Medienberichten bereits im April Kontakt zu Klose gesucht haben soll, um Marco Antwerpen bereits früher entlassen zu können.

Vereinslegende legt Amt nieder

Die Entlassung von Marco Antwerpen sollte auch intern Konsequenzen für den Verein haben. Schließlich legte Vereinslegende Fritz Fuchs sein Amt im Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung nieder. Die Art und Weise, wie Antwerpen gekündigt worden ist, soll hierbei der ausschlaggebende Punkt gewesen sein für Fuchs.

Der FCK verliert damit eine weitere wichtige Person in der Führungsetage des Klubs und muss sich in diesen chaotischen Tagen nun auch mit der Thematik beschäftigen, ob und wenn ja wer die Lücke im Aufsichtsrat füllen wird.

Vorschau auf die Aufstiegsrelegation

Für diese Spiele liebt man den Fußball. Schließlich spielen in der diesjährigen Relegation zwei große Traditionsvereine gegeneinander. Die Spiele dürften wohl schon seit der Terminierung ausverkauft sein und jeder kann sich auf epische Atmosphären beider Fanlager freuen.

Doch spielerisch dürfte das Aufeinandertreffen des 1. FC Kaiserlautern und Dynamo Dresdens, wohl kein Leckerbissen werden. Schließlich sind es für die Pfälzer die ersten Spiele unter Dirk Schuster und bei Dynamo dürfte schlichtweg das Selbstvertrauen fehlen. Die Dresdner warten nun seit 17 Pflichtspielen auf einen Sieg und mussten sich sogar neulich dem Absteiger Erzgebirge Aue (0:1) geschlagen geben.

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Henrik

SpVgg Greuther Fürth – wird Patrick Glöckner der neue Cheftrainer?

Nun herrscht endlich Klarheit. Cheftrainer Stefan Leitl wird den Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth nach drei Jahren verlassen und schließt sich dem Zweitligisten Hannover 96 an. Dieser Wechsel wurde schlussendlich realisiert durch eine Ausstiegsklausel im Vertrag des 44-jährigen Fußballlehrers, sodass das Kleeblatt immerhin noch eine Ablöse für seinen einstigen Aufstiegstrainer erhält. (Foto: IMAGO / Picture Point)

Die Fürther können so jedoch die Planungen für die kommende Saison mit Klarheit fortsetzen und den Neuaufbau im Unterhaus der Bundesliga planen. In der Öffentlichkeit sind bislang noch keine Kandidaten auf den Trainerposten genannt worden, die das schwere Erbe von Stefan Leitl antreten könnten.

Eine mögliche Option für den Posten könnte Patrick Glöckner sein. Der 45-Jährige wird nach Ende der Saison den Drittligisten SV Waldhof Mannheim verlassen und wäre dementsprechend ablösefrei zu haben.

Doch könnte Glöckner eine ernsthafte Option für den Bundesliga-Absteiger sein? Wir machen den Check.

Einstiger Aufstiegscoach bei Viktoria Köln

Was viele vielleicht noch nicht gewusst haben, ist, dass einst Patrick Glöckner den FC Viktoria Köln als Cheftrainer in die 3. Liga geführt hat. Denn schließlich waren die Kölner 2018 seine erste Station als Cheftrainer im deutschen Fußballgeschäft. Der Fußball-Lehrer konnte einen Punkteschnitt von 1,89 Punkte in der Regionalliga West aufweisen und war mit seinem Team auf Aufstiegskurs in die 3. Liga.

Doch den Aufstieg miterleben sollte Glöckner nicht mehr. Die Verantwortlichen bekamen aufgrund schwankender Leistungen in der Rückrunde ihre Zweifel, ob man den Aufstieg schaffen werde, sodass man sich kurz vor dem letzten Saisonspiel doch noch von seinem Cheftrainer Patrick Glöckner trennte. Am Ende der Saison schaffte Viktoria Köln den Aufstieg und Patrick Glöckner hatte in dieser Spielzeit gezeigt, dass er durchaus das Zeug zum Cheftrainer besitzt.

Station bei Chemnitz mit tragischem Ende

Nach seinem Engagement in Köln dauerte es ein Jahr, bis Glöckner den nächsten Posten als Cheftrainer annahm. Der 45-Jährige heuerte beim damaligen Drittligisten Chemnitzer FC an und trat die Nachfolge des zuvor entlassenen David Bergner an.

Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass sich der CFC damals in einer sportlich als auch finanziell schwierigen Situation befand und somit eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für Glöckner war, für den es die erste Station im Profifußball war.

Doch diese Umstände sollten für den Fußballlehrer kein Problem sein und er konnte während seiner Amtszeit durchaus überzeugen. Schließlich hauchte er der Mannschaft neues Leben ein und konnte am Ende der Spielzeit einen Punkteschnitt von 1,52 Punkten aufweisen.

Jedoch sollte all dies nichts daran ändern, dass der CFC am Ende der Spielzeit 2019/20 den Abstieg in die Regionalliga Nordost hinnehmen musste. Das besonders Bittere hierbei dürfte gewesen sein, dass dem CFC, auf Tabellenplatz 17, nur ein Punkt gefehlt hat, um die Klasse doch noch zu halten.

Die gute und hingebungsvolle Arbeit von Patrick Glöckner sollte jedoch nicht unbemerkt bleiben und so kam es, dass er sich nach dem Saisonende dem Drittligisten SV Waldhof Mannheim anschloss.

Übernimmt schweres Erbe beim Waldhof

Besonders die Bedingungen am Anfang seiner Amtszeit in Mannheim dürften für Glöckner wohl sehr speziell gewesen sein. Schließlich trat er in die Fußstapfen des einstigen Mannheimer Aufstiegstrainer Bernhard Trares. Zusätzlich dürften wohl auch die sportlichen Ambitionen des Klubs reizvoll für Glöckner gewesen sein, da der Verein auf langfristige Sicht wieder in der 2. Bundesliga spielen möchte. Das Ziel dürfte für Glöckner also von Tag eins an bekannt gewesen sein, nämlich die Mannschaft weiterzuentwickeln und den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen.

Doch das angepeilte Ziel 2. Bundesliga sollte Glöckner mit dem Waldhof nicht erreichen. In seinen beiden Amtszeiten holte der Fußballtrainer zwar einen Punkteschnitt von stolzen 1,65 Punkten, aber konnte dennoch den Aufstieg nicht realisieren.

In der Spielzeit 2020/21 beendete er mit dem Waldhof die Saison auf einem ordentlichen achten Tabellenplatz. Wohingegen er die aktuelle Spielzeit schlechtestenfalls auf dem sechsten Tabellenplatz und bestenfalls noch auf dem vierten Tabellenplatz beenden kann.

Jedoch wird die Zeit von Glöckner beim Waldhof nach der laufenden Spielzeit enden. Beide Seiten einigten sich darauf, den auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Das zeichnet den Trainer Patrick Glöckner aus

Hierbei dürfte wohl besonders seine offensive Spielphilosophie zu erwähnen sein. Denn schließlich gehörte der Waldhof unter Glöckner zu den offensiv gefährlichsten Teams der 3. Liga. Ein weiterer Punkt dürfte wohl das Passspiel sein. Glöckner bevorzugt ein gepflegtes Passspiel, in dem er nur ungern den langen Ball sehen will und es zudem von all seinen Spielern fordert, dass jeder den Ball auch wirklich haben und mit diesem was erreichen will.

Zudem gilt es auch die Körpersprache der Spieler zu erwähnen. Glöckner will von seinen Spielern die nötige Gier und den nötigen Biss sehen, um den Gegner klar seine Grenzen aufzuweisen. Diese Attribute lebt der 45-Jährige auch selbst an der Seitenlinie vor.

Die vermeintlichen Schwächen des Patrick Glöckner

Wenn man auf die Schwächen der Mannschaften von Patrick Glöckner schaut, lassen sich durch manche Verbesserungspunkte erkennen.

Einer dieser Punkte dürfte wohl das teils sehr wacklige Defensiv-Verhalten sein. Aufgrund der offensiv ausgerichteten Spielphilosophie scheint Glöckner noch kein so richtiges Gleichgewicht zwischen Angriff und Abwehr gefunden zu haben.

Ein weiterer Punkt, der besonders während seiner Amtszeit in Mannheim aufgefallen sein dürfte, ist die fehlende Konstanz. Denn schließlich konnte man den Waldhof vor seinen Spielen nie so richtig einschätzen. An guten Tagen konnte man gegen absolut jede Mannschaft gewinnen. Jedoch hatte man zwischendurch auch Spiele dazwischen, in denen man nicht mal ansatzweise das Potential abrufen und auch gegen wirklich jeden verlieren konnte.

Eine weitere Schwäche könnte wohl die fehlende Flexibilität bzw. der kaum vorhandene “Plan B” sein. Denn schließlich scheint gerade dies Glöckner, während seiner Amtszeit in Köln, schon zum Problem geworden zu sein.

Fazit

Patrick Glöckner könnte durchaus eine ernsthafte Option für die SpVgg Greuther Fürth im kommenden Sommer werden. Schließlich ist der Fußballtrainer dafür bekannt, dass er Fußball spielen lassen will, was durchaus zu der Spielphilosophie der Fürther passen würde.

Ein weiterer Pluspunkt wäre, dass Glöckner bereits gezeigt hat, wie er mit jungen Spielern arbeiten kann, was speziell beim Neuaufbau der Mittelfranken eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Jedoch gilt es auch zu erwähnen, dass Glöckner als Cheftrainer keinerlei Erfahrung in der 2. Bundesliga besitzt. Genau dieser Punkt könnte sehr gefährlich für die Fürther werden, da man den Neuaufbau vollziehen und zugleich darauf achten muss, dass man nicht durchgereicht wird und in den Abstiegskampf der 2. Bundesliga gerät.

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Henrik

Wechselt Fynn Lakenmacher zum TSV 1860 München?

Er ist wohl einer der Newcomer der bald zu Ende gehenden Spielzeit 2021/22 der 3. Liga. Mit dem Aufsteiger TSV Havelse versuchte er alles, aber musste den direkten Wieder-Abstieg in die Regionalliga Nord verkraften. Die Rede ist von Fynn Lakenmacher. (Foto: IMAGO / Eibner)

Jedoch wird der 21-Jährige den Gang in die Regionalliga Nord wohl nicht mitgehen. Denn schließlich hat sich der Mittelstürmer durch seine Leistungen in den Fokus zahlreicher Klubs spielen können. Einer dieser Interessenten soll der TSV 1860 München sein.

Doch wäre ein Wechsel zu den Löwen für Lakenmacher der richtige Schritt?

Konnte trotz enttäuschender Havelser-Saison überzeugen

Fünf Tore und eine Vorlage in 34 Spielen. Dies sind die Statistiken des jungen Stürmers in der laufenden Saison. Natürlich sind das jetzt nicht die Zahlen eines absoluten Torjägers. Jedoch muss man bei Fynn Lackenmacher die gesamte Situation und seine Spielweise genauer betrachten, um sich ein aussagekräftiges Bild über ihn machen zu können.

Schließlich spielt der Mittelstürmer beim Drittliga-Aufsteiger TSV Havelse, der vom Etat mit zu den kleinsten Vereinen der Liga gehört und den die meisten Experten bereits vor der Saison als sicheren Absteiger vorhergesagt haben. Unter Betrachtung dieser Umstände, lässt sich schon wieder ganz anders auf die Leistungen von Lakenmacher blicken.

Denn schließlich entwickelte sich der 21-Mittelstürmer innerhalb der Saison zum Stammspieler im Angriff der Havelser und wusste durchaus zu überzeugen. Den jungen Mittelstürmer zeichnet besonders seine Physis aus, mit der eine perfekte Anspielstation ist, um Bälle behaupten und gegebenenfalls weiterleiten zu können.

Auch seine Wucht gilt es zu erwähnen, durch die er u.a. in ganz groben Zügen mit Starstürmer Erling Haaland verglichen wird. Schließlich ist Lakenmacher nur sehr schwer zu stoppen für die Abwehrreihen, wenn er einmal Tempo aufgenommen und das gegnerische Tor vor sich hat.

Eine weitere Stärke Lakenmachers stellt seine Persönlichkeit und seine Reife dar. Denn schließlich ging der Mittelstürmer bereits mit seinen gerade einmal 21 Jahren als Führungsspieler voran, der oftmals seine Mitspieler motivierte und antrieb, um alles zu geben.

Wäre möglicher Wechsel zu 1860 für beide Seiten sinnvoll?

Wenn man diese Frage aus der Sicht von Fynn Lakenmacher beantworten müsste, dürfte die Antwort wohl positiv sein. Schließlich könnte er mit einem Wechsel zu 1860 den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere machen und bei einem gestandenen Verein innerhalb der 3. Liga spielen. Ein weiteres Argument für einen Wechsel zu den Löwen dürfte wohl ebenfalls Trainer Michael Köllner sein, der für seine akribische und gute Arbeit bekannt ist und besonders Talente weiterentwickeln will.

Ein weiterer Pluspunkt für 1860 dürften wohl die aktuellen “Alpha-Löwen” im Sturm sein. Denn schließlich könnte Lakenmacher von Kapitän Stefan Lex und Torjäger Marcel Bär jede Menge lernen, um sich weiterzuentwickeln.

Jedoch wäre der Transfer auch für 1860 München eine sich durchaus lohnende Angelegenheit. Immerhin würden die Löwen einen jungen Stürmer mit reichlich Potenzial holen, der zudem schon über Erfahrung in der 3. Liga verfügt und bereits die nötige Mentalität mitbringen würde. Genau diese Mentalität würde perfekt zu der Mentalität der Münchner passen, worauf die Löwen-Verantwortlichen einen hohen Wert legen.

Ein weiterer Vorteil für 1860 München wäre die Physis von Lakenmacher. Der 21-Jährige würde eine gewisse körperliche Physis zurück in das Sturmzentrum der Löwen bringen, welche seit dem Abgang von Kult-Stürmer Sascha Mölders abhanden gekommen ist.

Dies würde dem Spiel der Löwen soweit gut tun, da sich die Gegner nicht mehr so leicht auf das Spiel der Löwen vorbereiten könnten und man auch wieder mit hohen Bällen in den Strafraum rechnen müsste. Hierbei wäre Lakenmacher die optimale Ergänzung neben den eher kleineren und mobilen Stürmer Lex und Bär.

Gibt jedoch auch andere Interessenten

Es dürfte durchaus niemand überraschen, dass sich Lakenmacher in den Fokus von zahlreichen Klubs gespielt hat. Schließlich sollen laut Medien neben dem TSV 1860 München auch Klubs aus der 2. Bundesliga am Stürmer interessiert sein. Es dürfte also spannend werden zu welchem Verein Lakenmacher gehen wird. Hierbei wird es wohl vor allem davon abhängen, wie schnell der junge Stürmer die nächsten Schritte in seiner Karriere gehen will.

Jedoch wäre er gut beraten, wenn er sich zunächst für einen Wechsel zu einem gestandenen Team innerhalb der 3. Liga entscheidet, um sich weiterzuentwickeln. Ein Schritt in die 2. Bundesliga erscheint dagegen aktuell noch zu früh und könnte sich wohl eher negativ als positiv auf die Karriere auswirken.

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Henrik

Der Absturz des Tolcay Cigerci

Er galt als einer der besten Offensivspieler in der Hinrunde der Spielzeit 2021/22 der 3. Liga. Mit dem Aufsteiger FC Viktoria 1899 Berlin spielte er eine souveräne Spielzeit und mischte besonders zum Saisonstart die Liga auf. Die Rede ist von Tolcay Cigerci. (Foto: IMAGO / Fotostand)

Jedoch entschloss sich Cigerci im vergangenen Winter dazu, die Viktoria bereits wieder zu verlassen und in die zweite Liga der Türkei zu Samsunspor zu wechseln.

Doch konnte sich der Mittelfeldspieler in der zweithöchsten türkischen Spielklasse durchsetzen?

Schwungvoller Beginn der Karriere

Tolcay Cigerci entschloss sich im Alter von 15 Jahren dazu, den Schritt in Richtung Profifußball zu gehen und schloss sich dem VfL Wolfsburg an. Die Ambitionen und der Erwartungsdruck dürften also direkt zu Beginn relativ hoch gewesen sein, da der VfL über eine bekanntlich gute Jugendabteilung verfügt.

Genau dies sollte auch der junge Cigerci erfahren, da er besonders zu Beginn erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchte. Es gab bestimmt den oder anderen, der ihn bereits als gescheitert abgestempelt hatte. Diejenigen sollten sich jedoch täuschen. Denn in den darauffolgenden Spielzeiten im Dress der Wölfe, sollte Cigerci den Durchbruch schaffen und sich als Stammspieler etablieren.

Besonders seine Leistungen aus der Saison 2013/14 in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost gilt es zu erwähnen, da Cigerci in 25 Spielen sieben Treffer erzielen und weitere dreizehn Tore vorlegen konnte. Diese Leistungen sollten nicht unbemerkt bleiben und so kam es, dass sich der Mittelfeldspieler im Jahr 2014 der Reserve des Hamburger SV anschloss.

Bundesliga-Debüt gefolgt von Formtief

Es ist relativ oft der Fall, dass sich ein Spieler nicht direkt an ein neues Umfeld und eine neue Mannschaft gewöhnen kann. Dies war jedoch bei Cigerci nicht der Fall, da er direkt sein Potenzial in der Reserve des Hamburger SV zeigen konnte.

Der offensive Mittelfeldspieler hatte keinerlei Probleme mit dem damaligen U23-Trainer Josef Zinnbauer und konnte sich als Stammspieler etablieren. In der damaligen HSV-Reserve spielte unter anderem auch ein gewisser Jonathan Tah.

Das gute Verhältnis zu Josef Zinnbauer sollte Cigerci noch von großem Nutzen sein, da Zinnbauer ein wenig später zum Cheftrainer der Bundesligamannschaft der Rothosen befördert wurde. Der Fußball-Lehrer wollte für frische Impulse im Kader sorgen und so kam es, dass er Cigerci in den Kader der Profimannschaft nominierte.

Tatsächlich sollte er auch sein Bundesligadebüt feiern dürfen und so kam es, dass Cigerci gegen Borussia Mönchengladbach eingewechselt wurde. Auf diesen Einsatz bei den Profis sollte jedoch kein weiterer mehr folgen, sodass sich Cigerci wieder in der Reserve wiederfand.

Jedoch lief es in der Reserve nicht mehr allzu gut, sodass nach der Spielzeit 2015/16 beide Seiten den auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollten und das Kapitel HSV für Cigerci zu Ende ging.

Zeit beim Kleeblatt startet gut und endet in Vertragsauflösung

Nach einem halben Jahr ohne Verein, schloss sich Cigerci im Jahr 2017 der Reserve der SpVgg Greuther Fürth an. Die erste Spielzeit im Dress der Kleeblätter sollte unauffällig für den Mittelfeldspieler laufen. Seine zweite Spielzeit sollte jedoch durchaus turbulent werden. Denn schließlich wurde Cigerci vom damaligen Fürth-Trainer Janos Radoki in den Profikader hochgezogen.

Radoki schenkte dem offensiven Mittelfeldspieler das Vertrauen und dieser zahlte es ihm zunächst mit guten Leistungen zurück. Schließlich konnte Cigerci in acht Spielen stolze fünf Treffer vorbereiten und konnten mächtig Eigenwerbung betreiben.

Jedoch sollte kein weiterer Einsatz in der 2. Bundesliga im Dress der Kleeblätter dazukommen. Cigerci stand zwar bis zum Saisonende ununterbrochen im Kader, aber konnte sich offenbar nicht für weitere Einsätze empfehlen. Schließlich wurde nach der Spielzeit 2017/18 sein Vertrag im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst.

Wechsel zu Viktoria Berlin in die 3. Liga

Nach den Stationen beim Berliner AK 07 und der VSG Altglienicke schloss sich der offensive Mittelfeldspieler im vergangenen Sommer dem Drittliga-Aufsteiger Viktoria Berlin an. Der damalige Trainer Benedetto Muzzicato wollte Cigerci unbedingt und überzeugte ihn von einem Wechsel nach Berlin.

Der 27-Jährige sollte bei der Viktoria keinerlei Anpassungsprobleme haben und konnte sich direkt einen Stammplatz erspielen. Hierbei dürfte besonders der fußballerische Ansatz der Berliner dem Techniker Cigerci sehr entgegengekommen sein.

Die Testspiele in der Sommerpause verliefen jedoch nicht erfolgreich, was sich jedoch zu Beginn der Spielzeit 2021/22 der 3. Liga ändern sollte. Die Viktoria mischte die Liga auf, begeisterte mit ihrem offensiv ausgerichteten Fußball und befand sich in der Anfangsphase der Saison stets unter den ersten fünf Tabellenplätzen

Cigerci agierte mit Sturmpartner Lucas Falcao als Traumduo, was die gegnerischen Abwehrreihen teils schwindlig spielte und in große Probleme brachte. Schließlich fungierte Cigerci als Denker und Lenker der starken Offensive der Berliner und konnte mit seiner Technik, seinem Spielwitz und seinem Auge für die besser positionierten Mitspieler stets glänzen. Diese starken Leistungen spiegelten sich auch bei den Zahlen seiner Torbeteiligungen wieder, da er in 14 Spielen stolze sieben Tore erzielen und weitere sieben Treffer vorbereiten konnte.

Es dürfte wohl niemanden überrascht haben, dass diese starken Leistungen nicht unbemerkt bleiben. Jedoch dürften sich viele verwundert gezeigt haben, dass Cigerci die Viktoria bereits nach nur einem halben Jahr wieder verlassen wird. Besonders der Zeitpunkt des Wechsels dürfte für die Viktoria schmerzhaft gewesen sein, da man keine zwei Wochen mehr bis zum ersten Pflichtspiel hatte, um einen geeigneten Ersatz zu verpflichten.

Wechsel zu Samsunspor in die 1.Lig

Tolcay Cigerci schloss sich dem türkischen Zweitligisten Samsunspor an und erfüllte sich laut eigener Aussage einen Traum. Der Zweitligist schien den Mittelfeldspieler unbedingt verpflichten zu wollen, da man sogar bereit war, eine nicht offiziell genannte Ablösesumme zu bezahlen.

Jedoch sollte man sich getäuscht haben, wenn man gedacht hätte, dass sich Cigerci bei Samsunspor problemlos integrieren und an seine starken Berliner-Leistungen anknüpfen würde. Der 27-Jährige kommt in der laufenden Saison nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus und verbucht bislang lediglich fünf Einsätze. Was zudem für Anlaufschwierigkeiten spricht, ist, dass er bisher noch keine direkte Torbeteiligung aufweisen kann und meistens auf der Bank bei Samsunspor sitzt.

Fazit des Samsunspor-Wechsel

Der Wechsel von Tolcay Cigerci zu Samsunspor hat durchaus positive Aspekte, jedoch kann man die negativen Aspekte nicht unerwähnt lassen.

Positiv: Im Fußball wird ja häufig über Romantik gesprochen und in diese Kategorie fällt dieser Wechsel. Der Mittelfeldspieler scheint schon immer den Traum gehabt zu haben in der Türkei zu spielen und konnte sich diesen Traum erfüllen. Außerdem dürfte die Ablösesumme, zwar öffentlich nicht genannt, einem kleinen Verein wie der FC Viktoria 1899 Berlin besonders zu Corona-Zeiten sehr geholfen haben.

Negativ: Hierbei lässt sich besonders der Zeitpunkt des Wechsels erwähnen. Die Berliner hatten somit nicht einmal zwei Wochen vor dem ersten Spiel des Kalenderjahres 2022 Zeit, um einen ansatzweise gleichwertigen Ersatz für ihren Topscorer zu holen. Diese Personalie dürfte auch einen großen Anteil daran haben, dass sich die Berliner nun im Tabellenkeller befinden und gegen den Abstieg spielen.

Ebenfalls negativ zu bewerten lässt sich die Entwicklung des Mittelfeldspielers bei Samsunspor. Cigerci wechselte als absoluter Leistungsträger in die Türkei und entwickelte sich dort bislang lediglich zum Ergänzungsspieler und war mehr auf der Ersatzbank, als auf dem Spielfeld zu finden. Hierbei lässt sich nur hoffen, dass der 27-Jährige in der kommenden Sommervorbereitung wieder zu alter Stärke findet und sich bei Samsunspor schlussendlich doch noch durchsetzen kann.

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