Die Primetime für den FC Bayern steht an. Sowohl, was das „Finale dahoam“ in der Champions League angeht ist noch alles drin, als auch in der Bundesliga gilt es nun mehr denn je, den zwar souveränen aber sicher nicht uneinholbaren Vorsprung vor Bayer Leverkusen zu verteidigen. (Bild: IMAGO / Marco Canoniero)
Umso mehr plagen grade in dieser entscheidenden Zeit den FC Bayern nahezu unmenschliche Verletzungssorgen. Mit Jamal Musiala, Manuel Neuer, Alphonso Davies, Dayot Upamecano, Kingsley Coman und Alexander Pavlovic fielen den Münchnern in den letzten Wochen gleich sechs ihrer wichtigsten Spieler aus, was dafür sorgte, dass insbesondere die Verteidigung der Mannschaft alles andere als sattelfest stand. Die berechtigte Frage könnte daher lauten: Ist der Kader des Rekordmeisters eventuell zu dünn besetzt? Und was passiert eigentlich, sollte sich Bayerns derzeitig einziger Stürmer Harry Kane auch noch verletzen?
„Uns wurde gesagt, es ist nichts Schlimmes. Und dann kommt der Spieler mit so einer Verletzung zurück! (…) Das ist einfach fahrlässig und nicht professionell!“ Christoph Freund ärgert sich über den Umgang des kanadischen Verbands mit Alphonso Davies.
— Kerry Hau (@kerry_hau) March 28, 2025
Der FC Bayern möchte sogar… pic.twitter.com/jHskUtHHuh
Wie bei vielen anderen Top-Mannschaften fiel auch beim FC Bayern diese Saison auf, dass die Mannschaft unter Vincent Kompany in der Liga zwar die meisten Spiele gewann, ihre Siege aber häufig auf das Konto einzelner Spieler gingen. Ob Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Bayern-New-Star Michael Olise oder eben Harry Kane, in vielen Spielen waren es eben genau diese Spieler, die die Spiele nahezu im Alleingang entschieden. Auch dass man trotz des oft sehr riskanten Spielstils von Kompany und der extrem hoch stehenden Viererkette nicht deutlich mehr Gegentore kassierte, hatte man in vielen Fällen vor allem der Schnelligkeit von Verteidigern wie Alphonso Davies und Dayot Upamecano zu verdanken.
Umso mehr bemerkte man dann im CL-Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand, wie sehr es den Bayern weh tat, dass ausgerechnet diese Weltklassespieler auf einmal fehlten. Denn, dass die Bayern – durch den Ausgleichstreffer von (ausgerechnet) Thomas Müller zum 1:1 – mitten im Euphorierausch nur wenige Minuten später in einen Konter laufen, der schließlich zum Gegentor führt, war sowohl bayern-untypisch als auch eines Champions-League-Sieg-Aspiranten eigentlich nicht würdig. Hier bemerkte man deutlich die Abhängigkeit der Bayern von einzelnen Spielern, in dem Fall ganz klar Upamecano und Davies.
Dennoch ist die Mannschaft aktuell nirgendwo so dünn besetzt, wie im Sturm. Denn wo es selbst zu Prime-Robert-Lewandowski-Zeiten immer Backup-Mittelstürmer wie Eric-Maxim Choupo-Moting gab, steht man hier, was einen Backup für Harry Kane angeht, aktuell völlig blank. Wenn überhaupt konnte der 19-jährige Matthys Tel diese Rolle noch ansatzweise ausfüllen, schaffte es aber in dieser Saison weder bei Bayern noch bei Tottenham die Versprechen zu halten, die man einst in ihm sah, womit mehr und mehr die Stimmen nach einem Backup für Harry Kane laut wurden.
Natürlich beschäftige man sich schon seit längerem mit diesem Thema, so Max Eberl am 6. April im Doppelpass, wich dann allerdings Fragen nach konkreten Namen aus. Vielleicht weil der Sportvorstand vom FC Bayern möglicherweise, was das Thema angeht, selbst noch gar keine konkrete Idee hat?
Eberl on the search for a back-up striker and whether Tim Kleindienst could be an option: "When I was in Leipzig, we thought intensively about Tim Kleindienst. But that doesn't necessarily mean [he's an option for Bayern]. It was a big transfer from Gladbach. Of course we're… pic.twitter.com/RHMk3LafOL
— Bayern & Germany (@iMiaSanMia) April 6, 2025
Das große Problem könnte hier sicherlich darin liegen, dass man sich insbesondere am Tegernsee natürlich schon lange einen Backup-Stürmer wünschen würde, der zumindest ansatzweise an das Level von Harry Kane herankommt, dieser sich aber gleichzeitig mit seiner Rolle als Nr. 2 auch abfinden müsste. Zuzüglich darf das berühmte „Festgeldkonto“ der Bayern nicht zu sehr belastet werden, was die Sache dann gleich dreifach schwierig macht.
Klar ist, so viele Möglichkeiten hat der Rekordmeister nicht. Hier dennoch ein paar Vorschläge, wie der Verein im Sommer das Problem lösen könnte.