Der FC Köln ist zurück. Nicht nur in der Bundesliga, sondern – nach einer einjährigen Transfersperre – auch wieder als Player auf dem Transfermarkt. Vorbei ist die Zeit, wo man zwar Spieler kaufen, diese jedoch nicht registrieren durfte. Der Effzeh kann wieder zuschlagen, natürlich mit dem Ziel die Fahrstuhlsaisons der letzten Jahre hinter sich zu lassen und wieder ein dauerhafter Bundesligist zu werden. Hier ein kleiner Blick in die Glaskugel im Hinblick auf die kommende Saison. (Bild: IMAGO / Eibner)
Aktuelle Situation
Mit zwar nicht immer berauschendem, aber dennoch effektivem Fußball schaffte es der FC Köln am letzten Spieltag die Zweitligameisterschaft. Damit kehrt nach dem HSV dieses Jahr ein weiterer Verein zurück ins Oberhaus, mit dessen Fan-Wucht und Stadionatmosphäre bis auf Borussia Dortmund, den Bayern, Eintracht Frankfurt und vielleicht noch dem VFB Stuttgart kaum ein Verein in Deutschland mithalten kann.
Und wenn es um die Kölner Seele geht, müsste die Frage längst schon lauten, ob man damit nicht eigentlich schon wieder von Europa träumen kann. Spaß beiseite! Natürlich schätzt man die Situation realistisch ein, wenn natürlich jener immer leicht fiebrige Größenwahn der FC-Fans genauso zu diesem besonderen Club gehören muss, wie wilde Daydrinking-Eskapaden von Profispielern, inklusive Prügeleien mit im Rotlichtmilieu ansässigen Dachdeckern mit Stadiondauerkarte.
Aber halb so schlimm, Tim Lemperle: Wenn man so kurz vor einem Wechsel zu TSG Hoffenheim steht, einem Verein, wo man sich bis heute fragt, ob die Geisterspielregel dort eigentlich jemals wieder aufgehoben wurde, dann muss man natürlich in seiner letzten Woche am Rhein nochmal richtig die Sau rauslassen.
🚨🐐 1. FC Köln have confirmed today what we exclusively reported on our Transfer Update show: Tim #Lemperle will leave #effzeh at the end of the season on a free transfer and will not extend his contract ✔️
— Florian Plettenberg (@Plettigoal) December 20, 2024
He has already informed the club of his decision.
TSG Hoffenheim are… pic.twitter.com/DJiOtNjRm8
Wer kann das nicht verstehen – oder wie Thomas Müller sagen würde: „Wer wissen will, wie man 4:0 gewinnt, sollte vielleicht auch mal vor dem Spiel für drei Tage nach Ibiza fliegen“. Und wenn sich irgendein Bankbeamter am Wochenende im Kölner „Bootshaus“ mal 30 Kölsch hinter die Pudelmütze kippen darf, warum soll das ein Profi-Fußballer nicht auch dürfen.
Genau für diese etwas entspanntere Einstellung liebt man die FC-Fans. Die und deren Leidenschaft für ihren Verein und ihre Stadt sind und bleiben auch nach wie vor die große Konstante. Das ist auch wichtig, da sonst rund um den Club aktuell leider nur wenig konstant ist. Zwei Tage vor Saisonende Trainer weg, Sportdirektor weg, Top-Stürmer kriegt auf einem Badeschiff mit 2,2 Promille eins auf die Nase - das alles klingt mehr nach „Scheiß auf den FC Hollywood da im Süden. Für uns liegt Hollywood immer noch an der Westgrenze“ als nach einer ruhigen Bundesligasaison.
Und wenn dann kurz vor dem Saisonende nach dem Kölner Keller auch noch der Christian Keller (ehemaliger Sport-Geschäftsführer beim Effzeh) das Kölner Rampenlicht verlässt, brauch es auch keinen Videobeweis mehr, um zu sehen, dass es diesen Sommer definitiv viel zu tun gibt
Das ist ein echter Hammer! Der 1. FC Köln reagiert auf die sportliche Krise und entlässt seine beiden sportlichen Verantwortlichen.🚨
— Sky Sport (@SkySportDE) May 4, 2025
↪️ Nach Sky Infos müssen sowohl Trainer Gerhard Struber als auch Sportchef Christian Keller gehen. Das ist das Ergebnis der Krisensitzung der… pic.twitter.com/FD22bxYbS2
Immerhin eines hat man dem nördlichen Nachbarn aus Leverkusen vorraus: Im Gegensatz zur Werkself hat man seinen Invincible-Trainer nachwievor, nämlich Deutschlands Lieblingsfeuerwehrmann und 7maliger Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel - vor dem vorletzten Spieltag angerufen, eingestellt und voilà – kein Spiel verloren plus kein Unentschieden: Das hat nicht einmal Xabi Alonso geschafft.
Dass man da sofort für eine weitere Saison verlängern muss, liegt natürlich auf der Hand, der ungeliebte Pillenclub, der da am Open-Air-Parkhaus vor den Kölner Stadttoren auch noch so’n bisschen Bundesliga spielt, könnte ja sonst womöglich auf falsche Gedanken kommt. Immerhin sucht man auch dort ja noch nach einem neuen Trainer.
Oder bringt mal doch mal echten Pep in die Bude und holt sich Sandro Wagner an die Seitenlinie des Rhein-Energie-Stadions? Ein immer im Schaufenster stehender Trainer mit echter „Edel-Assi“-Attitüde wäre doch nur gemacht dafür, Ruhe in die hitzige Kölner Medienlandschaft zu bringen (Ironie aus). Dann vielleicht doch lieber Horst Steffen, der saarländische Albus-Dumbledore, der in Elversberg aus irgendwelchen No-Name-Leihspielern plötzlich Ballzauberer und deutsche Nationalspieler macht. Und last but not at least wäre da ja auch noch Lukas Kwasniok? Vorherige Station Paderborn, leicht wahnsinnige Atittüde an der Seitenlinie, hält Torhüter, die sich zu Boden werfen, wenn sie, bei – 5 Grad bibbernd im Tor stehend - von Union-Fans liebevoll ein Feuerzug zugeworfen bekommen, für Weicheier: Da fehlt doch eigentlch nur noch die Schiebermütze. Lukas Kwasniok, der neue wiederauferstandene Geist von Steffen Baumgart? Wobei – lieber nicht, sonst ruft noch Aki Watzke über den S.O.S.-Notruf an.
Ich sehe es schon kommen. Kwasniok geht nach Köln. Titz geht zu Schalke. Und wir behalten lieber Barlemann, weil man einen Walter oder Gisdol nicht verkaufen kann #H96
— Steffen V. (@SteffenV2) May 21, 2025
Soviel zur aktuellen Situation in Köln. Nun aber wieder zu den ernsten Dingen im Leben. Schauen wir auf den Kader: