Wieder einmal findet mit dem Nationsleague-Finale 2025 ein Finale eines großen Turniers ohne deutsche Beteiligung statt. Seit der WM 2024 und dem Confed-Cup-Sieg-2017 bleibt die deutsche Nationalmannschaft damit titellos, wie auch ohne jede Finalplatzierung. (Bild: IMAGO / osnapix)
Dies wirft trotz einer insgesamt guten Leistung bei der EM-Heim 2024 durchaus die eine Frage auf: Ist Deutschland vielleicht auf lange Sicht kein Titelfavorit bei großen Turnieren mehr? Ist es trotz der insgesamt positiven Stimmung unter Julian Nagelsmann einfach so, dass Länder wie Frankreich, Spanien oder Portugal die Deutschen mittlerweile abgehängt haben – nicht nur, was die Qualität ihrer aktuellen Kader, sondern auch was ihrer künftigen Kader angeht?
Wie sähe es z.B. bei einer EM 2032 aus, sollten z.B. 7 der 8 Viertelfinalplätze von den großen europäischen Nationen Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Niederlande belegt sein? Wäre Deutschland dann wieder ein möglicher Titelfavorit? Oder geht der Trend eher in eine andere Richtung?
Das Geld liegt woanders
Mit dieser Überschrift könnte man die aktuelle Lage ganz gut zusammen fassen, zumindest was das Ergebnis der deutschen Nachwuchsförderung der letzten Jahre angeht.
Ein Blick auf die Tabelle der aktuell 50 wertvollsten U21-Nationalspieler zeigt nämlich, dass mit 452 Millionen Euro nicht Deutschland sondern England hier mit haushohem Abstand vorne liegt, wobei dieser Wert natürlich ein bisschen dadurch relativiert wird, dass die meisten jungen englischen Spieler in der Premier League spielen - der Liga mit dem weltweit mit Abstand größtem Publikum.
Dahinter liegen wie erwartet Frankreich mit 178 Millionen €, die Niederlande mit 129 Millionen, Spanien mit 107 Millionen wie auch Portugal mit 83 Millionen. Deutschland folgt dann schließlich auf Platz 6 mit 78 Millionen, knapp vor Italien mit 60 Millionen €.
Ähnlich verhält es sich mit den Marktwerten der U19-Tabelle, wo Deutschland ebenfalls auf Platz sechs steht, in dem Fall knapp vor Portugal, dafür aber deutlich hinter Italien, wo zumindest in der ganz jungen Altersgruppe wieder eine neue vielversprechende Generation an jungen Fußballern heranwächst.
Eine ausführlichere Analyse hierzu - siehe mein Artikel „Startelfs der Zukunft, Teil II: Der Weg zum WM-Titel“. Hier in diesem Artikel soll es stattdessen vielmehr darum gehen, wie Stand jetzt die Nationalelfs der sieben größten europäischen Fußballnationen z.B. bei einer EM 2032 aussehen könnten. Natürlich ist eine solche Prognose mit Vorsicht zu genießen, da in den nächsten Jahren natürlich noch viele Talente nachkommen könnten, wie auch Verletzungen oder Formkrisen die Karrieren der aktuell besten Nachwuchsspieler beeinflussen könnten.
Dennoch war dieses kleine Gedankenexperiment sehr interessant und das Ergebnis an der ein oder anderen Stelle durchaus überraschend: