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Leon

Shopping Guide zum VFB Stuttgart: Welche Transfers könnten den VFB im Sommer 2025 verstärken?

Kaum ein Verein lässt sich derzeit europaweit so schwer einschätzen wie die Wundertüte der vergangenen Saison: Der VFB Stuttgart. Zum Einen gewann man unter Trainer Sebastian Hoeneß furios den DFB-Pokal und damit den ersten Titel seit fast 20 Jahren, zum anderen schied man in der Champions League sang- und klanglos in der Vorrunde aus. Zum einen gewann man in der Saison 2023/24 furios die Vizemeisterschaft, zum anderen stand man ein Jahr zuvor noch auf dem Relegationsplatz und entkam somit nur maximal knapp einem Abstieg in die zweite Liga. Wo also steht der VFB im Jahr 2025? Und decken sich die Ambitionen der Vereinsführung auch mit den Erwartungen der VFB-Fans?

Nach all der Scheiße geht’s auf die Reise

Kaum eine Phrase etablierte sich in der letzten Saison als ein so großer Stadionhit, wie dieser – einst schon von den „Killerpilzen“ verwendete – wunderschöne schiefe Reim. Gemeint war natürlich der Sprung von der Relegation direkt in die Champions-League, einhergehend mit prestigeträchtigen Auswärtsfahrten und Begegnungen mit so illustren Gegnern wie Real Madrid und Juventus Turin.

Doch war man vor der abgelaufenen Saison wirklich schon so weit für diese Herausforderung, verlor man doch (wieder mal) vor der Saison mit Kapitän Waldemar Anton, seinem Verteidigerkollegen Hiroki Ito und Vize-Torschützenkönig Serhou Guirassy (28 Tore) seine drei absoluten Top-Spieler? Und das, wo man grade auf dem besten Weg war nach Eintracht Frankfurt ein ähnlicher Top-Contender in der Bundesliga zu werden, der zwar Jahr für Jahr seine besten Spieler abgeben muss, diese aber auch sofort wieder hochwertig kompensiert kriegt.

Was das angeht musste diesmal allerdings der DFB-Pokal als letzte Rettung angesehen werden, was die Qualifikation um Europa angeht, zu wacklig und inkonstant präsentierte sich die Mannschaft in der Liga, in welcher man daher final auch nur auf Platz neun landete. Denn trotz furioser Spiele wie dem 4 : 4 gegen Union Berlin, dem 4 : 0 gegen Augsburg wie auch dem 5 : 1 gegen Young Boys Bern gab es leider wieder und wieder harte Rückschläge, wo die Mannschaft defensiv schlampig arbeitete, Chance um Chance vergab und Spiele, wo man eigentlich die bessere Mannschaft war, einfach herschenkte. Ganz vorne stehen hier das 3: 4 gegen Leverkusen, das 1 : 2 gegen Gladbach, wie auch zuletzt das maximal unglückliche 0 : 1 gegen Heidenheim. War dies alles wirklich nur der Dreifachbelastung geschuldet? Oder wog insbesondere der Abgang von Serhou Guirassy zu Borussia Dortmund dann doch zu schwer?

Der finale Downfall kam dann schließlich am letzten Champions-League-Spieltag, wo man nicht nur 1 : 4 gegen den späteren Sieger Paris St. Germain verlor, sondern wo selbst die Spieler selbst nach der Partie zugaben, dass man hier über 90 Minuten lang schlichtweg chancenlos war. Nur eins von acht Spielen gewannen die Stuttgarter daraufhin in der Liga und das trotz der überraschenden Verlängerung ihres Erfolgstrainers Sebastian Hoeneß.

Nun greift man also ein Stockwerk tiefer an – in der Europa League - einem Wettbewerb, der den Schwaben von ihrer Fanwucht eigentlich gut liegen könnte: Spannende Auswärtsreisen, frenetische Fangesänge und trotzdem ein Level, wo die ganz großen Kaliber a la PSG eben nicht zu den Gegnern hören. Wittern Fans des VFBs hier möglicherweise sogar eine europäische Titelchance, beziehungsweise einen ähnlichen Run, wie sie ihn 2021/22 Eintracht Frankfurt erlebte? Natürlich ein Traum für alle Fans, dennoch liegen die Prioritäten laut des VFB-Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle und Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zunächst erstmal woanders.

Das erklärte Ziel: Ein einstelliger Tabellenplatz

Für uns war der 9. Platz in der Liga keine Enttäuschung“, so Alexander Wehrle in einem Interview mit RTL Sport, wohlgemerkt - nach (!) dem gewonnenen DFB-Pokal-Finale. „Man muss immer bedenken, wo wir herkommen. Im Jahr 2023 waren wir noch auf dem Relegationsplatz und wären fast abgestiegen. Wir sind daher sehr zufrieden und unser Ziel ist es weiterhin zunächst einmal jedes Spiel zu genießen.“ Doch ist hier die Sprache der Fans und die der Führungsebene wirklich immer die selbe?

Ganz klar ist, dass man beim VFB Stuttgart derzeit keine finanziellen Risiken eingehen möchte an denen man, wie z.B. Schalke 04 oder der FC Köln (u.a. auch unter Alexander Wehrle) möglicherweise in fünf Jahren noch zu knabbern hat. Das Ziel der Stuttgarter ist hier finanziell solide zu arbeiten mit natürlich Ambitionen in Richtung Europa. Weder sieht man sich aktuell als Bayern-Jäger, noch wurde ein Platz im europäischen Geschäft von irgendjemandem aus dem Verein als „Muss“ ausgerufen. Insofern stehen, laut Wehrle, auch weiterhin kluge Transfers, wie z.B. der von Nick Woltemade auf der Prioritätenliste, der ablösefrei von Werder Bremen kam und sich dann erst im Verlaufe der Saison zum Stürmer Nr. 1 entwickelte.

Allerdings, Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine solche Ausnahme war z.B. der Transfer von Stürmer Ermedin Demirovic, der für 21 Millionen Euro vom FC Augsburg kam - bislang der teuerste Transfer in der Clubgeschichte. Das Motto „No risc, no fun“ wurde also in der jüngeren Vergangenheit auch durchaus mal bedient, womit auch das Sommertransferfenster 2025 zu einem ähnlich wilden Scouting-Ritt durch die Ligen werden könnte. Hier ein paar Vorschläge, wie sich der VFB im Verlaufe des Sommers verstärken könnte:

Die Torwartposition:

Auf der Torwartposition ist der VFB zunächst einmal mit Stammkeeper Alexander Nübel, Fabian Bredlow und dem erst 19jährigen deutschen Nachwuchs-Megatalent Dennis Seimen eigentlich top besetzt. "Eigentlich" ist hier allerdings das Stichwort. Denn der ursprüngliche Grund, warum der FC Bayern Alexander Nübel Jahr für Jahr wieder an den VFB Stuttgart verliehen hatte, war der, dass man in München Nübel lange Zeit zum Manuel-Neuer-Nachfolger aufbauen wollte, dieser aber keine Anstalten machte, seinen Stammplatz auch nur zeitweise abzugeben. Dennoch glaubte man an der Isar weiterhin an die Fähigkeiten von Nübel, weswegen man trotz Leihe an einen direkten Konkurrenten auch bereit war, weiterhin ein Großteil seines Gehaltes zu übernehmen.

Nun haben die Bayern allerdings letzten Winter mit Jonas Urbig ein weitaus jüngeres und vom Potenzial her sogar stärkeres Torwarttalent verpflichtet. Dies könnte für den VFB zeitnah zumindest dann zum Problem werden, wenn daraus resultiert, dass man in München das Kapitel Alexander Nübel endgültig abhakt. In diesem Fall bliebe dem VFB dann höchstens noch ein Kauf übrig, der bei einem Marktwert von aktuell 12 Millionen Euro das Konto der Schwaben ordentlich belasten könnte. Ein äußerst raffinierter Schachzug seitens des VFBs war daher bereits die Leihe ihres eigenen Torwarttalents Dennis Seimen, der nun beim SC Paderborn Spielzeit und Erfahrung sammeln soll. Denn sollte der FC Bayern Nübel an einen noch zahlungskräftigeren Verein (z.B. Borussia Dortmund bei einem möglichen Kobel-Abgang) verkaufen, wäre man nach einer Rückkehr von Seimen aus der Leihe zumindest in der Lage, einen Verlust von Nübel langfristig aufzufangen.

Die Defensive:

Auch hier ist die Basis zunächst einmal mindestens solide, absoluter Top-Spieler hier natürlich Nationalspieler Maximilian Mittelstädt auf der Linksverteidigerposition. Doch auch der Ex-Kölner Jeff Chabot, dessen Spielweise mit dem Ball zwar nach wie vor noch etwas staksig ist, sein Abwehrverhalten gegen den Ball aber umso besser, entwickelt sich stetig. Zudem hat man mit Finn Jeltsch vom FC Nürnberg im Winter 2025 noch ein weiteres deutsches Top-Talent geholt.

Auch auf der Rechtsverteidigerposition gibt es gute Neuigkeiten, denn mit Lorenz Assignon hat Kaderplaner Fabian Wohlgemuth bereits das erste Talent eingetütet, 13 Millionen Euro gingen dabei an den französischen Erstligisten Stade Rennes. Dennoch bleibt die Rechtsverteidigerposition die größte Schwachstelle in der Defensive, beziehungsweise trug sie in der Vergangenheit klar den Namen Josha Vagnoman, dessen Fehleranfälligkeit oft wichtige Punkte kostete. Ein weiterer Transfer auf dieser Position wäre daher wichtig.

Kiliann Sildillia (23, SC Freiburg)

Kiliann Sildillia wäre hier eine weitere mögliche Verstärkung auf der Rechtsverteidigerposition. Dieser hat derzeit noch einen Vertrag bis 2026 und einen Marktwert von ca. 10 Millionen Euro. Hinzu gilt er als taktisch diszipliniert, sehr flexibel und könnte auch in einer Dreierkette spielen. Auch ist er körperlich extrem robust, 1.86 groß und grade in Zweikämpfen, am Boden, wie auch in der Luft, sehr stark. Das einzige Problem in seiner vergangenen Saison in Freiburg war zum Teil sein für einen Außenverteidiger zu schwacher offensiver Output, was aber mit einem erfahrenen Außenverteidiger wie Maximilian Mittelstädt auf der linken Seite ausgeglichen werden könnte. Zudem wäre die lokale Umstellung von Freiburg nach Stuttgart für den Franzosen nicht groß, ebenso wenig die Entfernung zu seinem Heimatland.

Auf der Linksverteidigerposition könnte hingegen irgendwann der Fluch der guten Tat den VFB ereilen, der Clubs wie Stuttgart immer dann enteilt, wenn ein Spieler, in dem Fall Mittelstädt, über Jahre hinweg auf Ausnahmelevel performt: Größere Clubs werden aufmerksam und wollen den Spieler wegkaufen. Und auch wenn es diesen Sommer zunächst nach einem Verbleib Mittelstädts aussieht, wäre auch hier zumindest eine Vorsorge-Alternative ratsam:

Souffian El Karouani (24, FC Utrecht)

Dieser junge in den Niederlanden geborene Marokkaner hat sich in der vergangenen Saison zu einem der stärksten Linksverteidiger in der Eredivisie entwickelt. Ganz besonders stach er durch seine Flanken heraus, ganze acht Tore bereitete er in 34 Spielen vor. Des Weiteren hat er mit einem Marktwert von 7 Millionen Euro nur noch ein Jahr Vertrag, wäre also günstig zu haben, insbesondere, da der FC Utrecht mit Derry Merkins von Schalke 04 bereits einen Neuzugang auf seiner Position verpflichtet hat. Ein paar Schwachstellen hat er zwar momentan noch in defensiven Luftzweikämpfen, für ein Backup zu Maximilian Mittelstädt sollte es aber in jedem Fall ausreichen.

Das Mittelfeld:

Das große Problem der Zukunft allerdings könnte das zentrale Mittelfeld werden. Denn wohingegen es bei Mittelstädt noch keine Transfergerüchte gibt, werden die Gerüchte bei Angelo Stiller immer lauter. Selbst Real Madrid soll an ihm Interesse haben, ebenso wie Clubs wie Inter Mailand und der FC Liverpool. Zwar hat man hier mit Kapitän Atakan Karazor noch eine weitere Stütze im zentralen Mittelfeld, dennoch muss hier – sowohl was einen Herausforderer für Karazor als auch was einen möglichen Stiller-Ersatz angeht – so stark wie auf keiner anderen Position unbedingt nachgelegt werden. Hier ein paar Vorschläge:

Mandela Keita (23, Parma Calcio)

Dieser belgische U21-Nationalspieler mit guineischen Wurzeln könnte zunächst einmal der perfekte junge Herausforderer zum langjährigen Stuttgart-Kapitän Karazor werden. 2024 zum italienischen Erstligisten Parma Calcio gewechselt, schaffte er damit den Sprung hinaus aus Belgien. Da Parma Calcio vergangene Saison in der Serie A allerdings nur knapp dem Abstieg entkam, könnte der VFB hier, bei einem Marktwert von 11 Millionen Euro, sicherlich einen Betrag im einstelligen Millionenbereich aushandeln. Ähnlich wie Karazor gilt auch Keita als extrem stark gegen den Ball, wie auch physisch sehr stark und in Zweikämpfen schwer zu knacken.

Deutsches U21-Nachwuchstalent, offensiver Mittelfeldspieler, kommt von der TSG Hoffenheim, bekommt dort aber aufgrund eines Trainerwechsels nicht so wirklich eine Chance: Moment mal, hatten wir das nicht schon mal? Richtig, genau das war nämlich in etwa die Ausgangssituation vor dem Breakout von Angelo Stiller beim VFB Stuttgart.

Auch Tuhumcu galt vor der Saison als absolutes Supertalent der Bundesliga und viele sahen ihn schon als potenziellen Stammspieler bei den Kraichgauern. Eine Verletzung, wie dann aber insbesondere der Trainerwechsel sorgten dann allerdings dafür, dass er unter Neutrainer Christian Ilzer grade mal 28 Minuten spielen durfte. Hinzu setzt die Clubführung der TSG nun laut eigener Aussage nun klar auf den Elversberg-Leihrückkehrer Muhammed Damar. Tuhumcu müsste sich also bei einem anderen Club durchsetzen, um nicht Gefahr zu laufen in seiner wichtigsten Entwicklungsphase als offensiver Mittelfeldspieler auf der Bank zu versauern.

Warum also nicht bei Stuttgart, wo er hinzu noch genau den Trainer hätte, der ihn einst als Talent der zweiten Mannschaft in Hoffenheim entdeckt hatte und der zuzüglich noch als einer der besten Talententwickler der Liga gilt, nämlich Sebastian Hoeneß. Und was die fehlende Erfahrung in der Bundesliga angeht, könnte man diese eventuell noch mit folgendem Transfer ausgleichen:

Jonas Hofmann (31, Bayer Leverkusen)

Dies klingt zunächst einmal nach einem ambitionierten Transfer für den VFB, vergessen darf man hierbei allerdings nicht, dass dieser zwar noch einen Vertrag bis 2027 hat, sein Marktwert aber bei grade mal 2 Millionen Euro liegt. Hinzu war er der Erste, der in der vergangenen Saison Xabi Alonso aufgrund von fehlenden Einzelzeiten angezählt hatte, was zu diesem Zeitpunkt noch quasi einer Gotteslästerung gleich kam. Ob sich seine Einsatzzeiten unter Erik ten Hag nun wieder verbessern, bleibt abzuwarten, sollten die Leverkusener allerdings nach Ibrahim Maza noch einen echten Königstransfer und Wirtz-Ersatz auf dieser Position verpflichten, könnte es für Hofmann bei Leverkusen auch in der nächsten Saison sehr schwierig werden. Bei Stuttgart hingegen hätte er höchstwahrscheinlich hundertprozentige Startelf-Garantie, könnte hinzu noch jungen Spielern mit seiner immensen Erfahrung Rückhalt geben und wäre für den VFB somit ein echter Steal.

Der Angriff:

Hier wurde im Jahr 2024 bereits einer der vielleicht größten Königstransfers der Clubgeschichte getätigt, nämlich den vielleicht künftig „Neuen Miroslav Klose“ der deutschen Nationalmannschaft für ganze 0 Euro und 0 Cent ablösefrei zu verpflichten. Die Rede ist natürlich von Nick Woltemade um den auch der Rest des Angriffs aufgebaut werden sollte. Hier wäre es sogar verschmerzbar mit Enzo Millot einen sicherlich ebenfalls talentierten Spieler zu verkaufen, auch weil die Ablösesumme hier um die 25 Millionen Euro einbringen könnte, Geld, mit dem man – was die rechte Außenstürmerposition angeht, noch mal in anderen Regionen angreifen könnte. Und hier wären wir nun bei der Grundsatzfrage, was die Transferphilosophie der Schwaben angeht: In-Your-Face-Transfers oder Talent-Transfers? Beginnen wir mit Ersterem.

Kang-In Lee (24, Paris St. Germain)

Dieser Rechtsaußen-Flügelstürmer wäre natürlich mit einem Marktwert von 25 bis 30 Millionen Euro nur bei einem Abgang von Millot für eine ähnliche Summe finanziell machbar und – sollten sich die Pariser nicht auf eine Leihe mit Kaufoption einlassen – für den VFB sicherlich der Königstransfer diesen Sommers. Sollte man diesen tatsächlich eintüten können, hätte man allerdings einen Flügelspieler zur Verfügung der mit 20 Scorern in 30 Spielern für den aktuellen Champions-League-Sieger ein gewaltiges Statement wäre, in puncto: Wir – der VFB Stuttgart – wollen wieder dauerhaft ganz oben in der Bundesliga mitspielen. Ganz aussichtslos wäre die Verpflichtung des Südkoreaners in jedem Fall nicht, da Luis Enrique ganz klar mit anderen Spielern plant, was bei der unglaublichen Talentfülle bei PSG wenig verwundert. Kang-In Lee wäre zudem für den VFB doppelt wertvoll, da er als beidfüßiger Flügelspieler auch auf der linken Seite aushelfen könnte und damit auch als Ersatz vom zuletzt etwas schwächelnden Linksaußen Chris Führich.

Brajan Gruda (21, Brighton & Hove Albion)

Die Alternative wäre eine weiterer deutscher U21-Nationalspieler. Und hier gibt es gleich vier Argumente, warum hier zumindest eine Leihe mit Kaufoption für den VFB absolut sinnvoll wäre.

1.) Durch die U21-Nationalmannschaft sind er und Nick Woltemade bereits ein eingespieltes Duo

2.) Ähnlich wie Woltemade möchte auch Gruda unbedingt zur WM 2025 fahren und welcher Club war hier in der jüngeren Vergangenheit das bessere Sprungbrett, wenn nicht der VFB?

3.) Durch den Transfer von Deniz Undav sind Brighton und Stuttgart bereits bestens vernetzt. Eine Leihe mit Kaufoption, wie zunächst im Falle Undav, sollte daher auch bei Gruda in jedem Fall verhandelbar sein.

4.) Grudas Spielzeit bei Brighton wird sich auch nächste Saison nicht großartig steigern, da der Premier-League-Verein von der Südküste im Gegensatz zu Stuttgart Europa knapp verpasst hat.

Hinzu würden die Fans eine Rückkehr des Ex-Mainzers in die Bundesliga natürlich extrem feiern, da Gruda auch ein Spieler ist, der als 1,78 kleiner Dribbler insbesondere in einen Verein mit großer Fanwucht für extrem große Begeisterung sorgen könnte. Zeit also für einen weiteren Durchbruch eines deutschen U21-Nationalspielers beim VFB Stuttgart?

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Leon

Startelfs der Zukunft: Kann die deutsche Nationalmannschaft auch langfristig im Weltfußball mithalten?

Wieder einmal findet mit dem Nationsleague-Finale 2025 ein Finale eines großen Turniers ohne deutsche Beteiligung statt. Seit der WM 2024 und dem Confed-Cup-Sieg-2017 bleibt die deutsche Nationalmannschaft damit titellos, wie auch ohne jede Finalplatzierung. (Bild: IMAGO / osnapix)

Dies wirft trotz einer insgesamt guten Leistung bei der EM-Heim 2024 durchaus die eine Frage auf: Ist Deutschland vielleicht auf lange Sicht kein Titelfavorit bei großen Turnieren mehr? Ist es trotz der insgesamt positiven Stimmung unter Julian Nagelsmann einfach so, dass Länder wie Frankreich, Spanien oder Portugal die Deutschen mittlerweile abgehängt haben – nicht nur, was die Qualität ihrer aktuellen Kader, sondern auch was ihrer künftigen Kader angeht?

Wie sähe es z.B. bei einer EM 2032 aus, sollten z.B. 7 der 8 Viertelfinalplätze von den großen europäischen Nationen Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Niederlande belegt sein? Wäre Deutschland dann wieder ein möglicher Titelfavorit? Oder geht der Trend eher in eine andere Richtung?

Das Geld liegt woanders

Mit dieser Überschrift könnte man die aktuelle Lage ganz gut zusammen fassen, zumindest was das Ergebnis der deutschen Nachwuchsförderung der letzten Jahre angeht.

Ein Blick auf die Tabelle der aktuell 50 wertvollsten U21-Nationalspieler zeigt nämlich, dass mit 452 Millionen Euro nicht Deutschland sondern England hier mit haushohem Abstand vorne liegt, wobei dieser Wert natürlich ein bisschen dadurch relativiert wird, dass die meisten jungen englischen Spieler in der Premier League spielen - der Liga mit dem weltweit mit Abstand größtem Publikum.

Dahinter liegen wie erwartet Frankreich mit 178 Millionen €, die Niederlande mit 129 Millionen, Spanien mit 107 Millionen wie auch Portugal mit 83 Millionen. Deutschland folgt dann schließlich auf Platz 6 mit 78 Millionen, knapp vor Italien mit 60 Millionen €.

Ähnlich verhält es sich mit den Marktwerten der U19-Tabelle, wo Deutschland ebenfalls auf Platz sechs steht, in dem Fall knapp vor Portugal, dafür aber deutlich hinter Italien, wo zumindest in der ganz jungen Altersgruppe wieder eine neue vielversprechende Generation an jungen Fußballern heranwächst.

Eine ausführlichere Analyse hierzu - siehe mein Artikel „Startelfs der Zukunft, Teil II: Der Weg zum WM-Titel“. Hier in diesem Artikel soll es stattdessen vielmehr darum gehen, wie Stand jetzt die Nationalelfs der sieben größten europäischen Fußballnationen z.B. bei einer EM 2032 aussehen könnten. Natürlich ist eine solche Prognose mit Vorsicht zu genießen, da in den nächsten Jahren natürlich noch viele Talente nachkommen könnten, wie auch Verletzungen oder Formkrisen die Karrieren der aktuell besten Nachwuchsspieler beeinflussen könnten.

Dennoch war dieses kleine Gedankenexperiment sehr interessant und das Ergebnis an der ein oder anderen Stelle durchaus überraschend:

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Leon

Shopping Guide zu Bayer Leverkusen: Welche Transfers könnten B04 im Sommer 2025 verstärken?

Eine neue Zeit bricht an. Eine Zeit, wo noch niemand weiß, ob sie aus Leverkusen wieder den Club machen wird, der irgendwo im oberen Mittelfeld der Liga um die Champions-League mitkämpfen wird oder auch weiterhin Bayern-Jäger Nummer eins sein wird. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Mit dem Abgang von Xabi Alonso ist nun zumindest klar, dass man keine Spieler mehr holen kann mit dem Argument, sie würden dort von einer der größten spanischen Mittelfeldlegenden trainiert werden. Dies wurde auch schnell den Verantwortlichen rund um Fernando Carro klar, nicht umsonst bemühte man sich in Leverkusen bis zum bitteren Ende um die Verpflichtung von Cesc Fabregas, der mit Xabi Alonso gemeinsam Welt- und Europameister wurde. Leider entschied sich Alonsos ehemaliger Teamkollege dann aber gegen einen Wechsel an den Rhein. Stattdessen holte man den Niederländer Erik ten Hag, der bei Ajax Amsterdam einst einen ähnlichen Breakout hatte wie Alonso, dessen Glanz bei Manchester United dann allerdings ein bisschen abflachte.

Inwiefern aber wird das alles Auswirkungen auf die Transferstrategie haben, nun wo mit Jeremie Frimpong, Jonathan Tah und Florian Wirtz drei der wichtigsten Spieler der letzten Jahre den Verein verlassen haben? Gibt es überhaupt eine winzige Hoffnung, dass Leverkusen auch in den nächsten Jahren wieder um die Meisterschaft mitspielen kann? Hier wieder mal ein kleiner Blick in die Glaskugel.

Abschied von einer Legende:

Es war der 14. April 2024, als man in Leverkusen das schier unglaubliche erreichte: Die Meisterschale endlich in die BayArena zu bringen. Und das nicht nur irgendwie, sondern ungeschlagen über eine gesamte Saison und an diesem Abend noch final mit einem 5 : 0 gegen Werder Bremen, inklusive 3 Toren von Superstar Florian Wirtz. Doch das sollte erst der Anfang sein: „Wir wollen mehr“, rief ein von 60.000 bejubelter Xabi Alonso damals in die Menschenmenge und alle Fans spürten – jetzt sind wir da, das frühere „Vizekusen“, nun endlich herausgetreten aus dem Schatten - bereit für Jahre mindestens die zweite Fußballmacht in Deutschland zu sein.

Doch dann kam die verflixte zweite Saison und bereits früh entwickelten sich die Dinge anders. Es waren diese Details, wie das 2:2 gegen Kiel und das 1:1 gegen Bochum, wo schon eine fast übersinnliche Macht auf einmal verschwand, die zuvor noch dafür sorgte, dass die Leverkusener am Ende immer noch dieses eine entscheidende Tor mehr schossen, und sei es in der 8. Minute der Nachspielzeit.

Eigentlich spielte die Mannschaft zunächst gar nicht viel schlechter, das Glück war nur einfach nicht mehr auf ihrer Seite. Und mehr und mehr machte sich schließlich eine gewisse Müdigkeit in der Mannschaft bemerkbar.

Erst als es dann hieß „Achtelfinale Champions League. Das Duell: FC Bayern gegen Bayer Leverkusen“ wurden alle wieder wach. Denn jetzt hieß es: Bayern oder Leverkusen! Wer ist aktuell die wahre Nummer eins in Deutschland?

Und schließlich waren es die Bayern, die ein paar Monate zuvor noch im DFB-Pokal gegen Leverkusen raus flogen, die die Dinge wieder grade rückten. Mit 5:0 (Hin- und Rückspiel zusammengerechnet) rollte der bajuwarische Express über die Werkself herüber und zum ersten Mal überhaupt hörte man leicht kritische Stimmen über den Trainer, bei dem man vorher noch das Gefühl hatte, er könne mit dieser Mannschaft übers Wasser laufen.

In den folgenden Monaten wurde die Unruhe rund um Xabi Alonso dann nochmal größer, da auch Real Madrid in der CL nicht lieferte. Ausgerechnet der Club, wo Xabi Alonso schon als Spieler eine absolute Legende war und wo er selbst einmal sagte, dass es sein größter Traum wäre, diesen größten Club der Welt eines Tages mal selbst zu trainieren. Die Wolken sammelten sich am Horizont.

Um dann auf der Bielefelder Alm im DFB-Pokal-Halbfinale endgültig zu bersten, als man schließlich die einzige fast sichere Titel-Chance, nämlich den DFB-Pokal, im Halbfinale gegen einen Drittligisten auch noch verspielte. Da hatte man ein gesamtes Jahr nur ein einziges Spiel verloren und dann ausgerechnet das. Selbst die Fans waren frustriert, war doch Bielefeld zu allem Überfluss an diesem Abend sogar tatsächlich die spielerisch beste Mannschaft.

Spätestens hier musste sich gefragt werden: Waren die Spieler vielleicht schon lange mit dem Kopf woanders? Waren sie müde, weil sie dachten, dass sie etwas vergleichbares wie in der letzten Saison sowieso nie wieder erreichen konnten? Und sprach Xabi Alonso vielleicht schon seit Monaten mit Real Madrid und die Spieler wussten bereits, dass ihr Idol am Ende der Saison sowieso gehen würde?

Das sind alles Dinge über die wir Journalisten immer viel spekulieren können, die wir aber niemals genau wissen können. Was macht das mit einer Kabine, wenn plötzlich die Angst da ist, die ganze traumhafte Blase, in der man sich nun fast zwei Jahre lang befand, könnte auf einmal komplett platzen?

An diesem „schwarzen Dienstag“ in Bielefeld schien auf einmal das komplette Kartenhaus in den Köpfen vieler Spieler und Fans zusammenzubrechen, während die Hausherren ausBielefeld völlig ungläubig den Traum ihres Lebens feierten. Die Folge: Nur wenige Wochen später kündigte Xabi Alonso offiziell seinen Wechsel zu Real Madrid an, der Abschied der drei wichtigsten Spieler Jonathan Tah, Jeremie Frimpong und Florian Wirtz folgte.

Bis zum Ende der Saison wirkte das Team ermattet, hoffnungslos und – irgendwie traurig. Von dem Gefühl, dass man grade die zweitbeste Saison der Vereinsgeschichte gespielt hat: Keine Spur. Eher schien es wie ein großes Konzert, wo sich alle noch ein letztes Mal auf der Bühne die Hand reichen, um dann im Licht des Horizonts in alle Himmelsrichtungen zu verschwinden. Und noch immer ist nicht sicher, ob nicht sogar weitere Führungsspieler wie Piero Hincapie, Alejandro Grimaldo, Victor Boniface oder Patrik Schick vielleicht auch noch gehen könnten. Aus dem kurzzeitig erfolgreichsten Verein in der Geschichte der Bundesliga wurde in nicht einmal einem Jahr ein Verein, der auf einmal, was sein Personal anging, vor dem Nichts stand.

Doch dann erschien ein neuer Name auf der Bildfläche: Der des ehemaligen Ajax-Trainers und Diamantenauges Erik ten Hag. Der Startschuss für einen Neuanfang?

Neustart unter dem fliegenden Holländer?

Zunächst einmal muss man sich innerhalb des Vereins klar werden, wo man sich die nächsten Jahre sieht. Möchte man die extrem hohen Summen, die man durch den Verkauf von Superstars wie Wirtz und Frimpong einnimmt, dazu nutzen, um mit aller Macht weiterhin der Bayern-Jäger Nr. 1 zu sein oder gibt man sich eine gewisse Karenzzeit, eine Zeit, wo man sich sagt: „Hey, wir bauen hier etwas neues auf. Da ist es okay, eine Saison vielleicht auch einmal auf Platz sieben zu landen“.

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Spielstil von Erik ten Hag auf jeden Fall zu Bayer Leverkusen passt. Dies sieht auch die Vereinsführung so. „Unsere Vorstellungen vom Fußball decken sich. Mit technisch anspruchsvollem und dominanten Fußball wollen wir auch künftig im Werkself-Stil agieren und in allen drei Wettbewerben höchste Ziele erreichen“, so Simon Rolfes, der Geschäftsführer Sport der Werkself kurz nach der Verkündung. Nur darf man eines nicht vergessen:

Trotz allen Gemeinsamkeiten mit Xabi Alonso wie zum Beispiel strukturierten Ballbesitzfußball mit klaren Passmustern und blitzschnellen Positionswechseln: Erik ten Hags erfolgreiche Mannschaften waren absolute Pressing-Maschinen (2020/2021 9,02 Passes per defensive actions, 2019/2020 sogar 8.1). Auch stand seine letzte Linie, zumeist in einem 4-2-3-1 oder 4-3-3, zum Teil über 40 Meter vor dem eigenen Strafraum – eine Herangehensweise im Spiel gegen den Ball gegen welches selbst Jürgen Klopp’s Heavy-Metal-Fußball wie Kuschelrock wirkt.

Es wird also nicht ausreichen, einfach nur die abgewanderten Stars 1:1 zu ersetzen, eine Aufgabe, die angesichts der Qualitäten von Wirtz & Co. schon schwer genug sein könnte. Für einen gelungenen Umbruch könnte allerdings sprechen, dass Erik ten Hags Arbeit in Sachen Spielerentwicklung, insbesondere in Amsterdam, eine Eins mit Sternchen war. Kobbie Mainoo, Ryan Gravenberch, Alejandro Garnacho, Matijs de Ligt, Jurrien Timber – all dies sind Spieler, die unter Erik ten Hag debütierten. Hinzu war Ten Hag, ebenso wie Alonso, vor seiner Ajax-Station ein komplett unbeschriebenes Blatt auf dem Trainermarkt, schaffte es dann aber innerhalb kürzester Zeit sechs nationale Titel mit dem Club aus der niederländischen Hauptstadt gewinnen.

In diesem Shoppingguide soll es also in erster Linie darum gehen, neue Talente für die Leverkusener zu finden, mit vielleicht dem ein oder anderen Star in der Hinterhand. Welche Transfers aber auch am Ende wirklich getätigt werden, das Wichtigste für alle Leverkusen-Fans wird zuallererst Offenheit sein, Offenheit gegenüber einem neuen Trainer, einem auf vielen Positionen sicherlich komplett neuen Kader, wie auch einer neuen Ära.

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Shopping Guide zum Hamburger SV: Welche Transfers könnten den HSV im Sommer 2025 verstärken?

Der Hamburger SV hat es nach sieben Jahren endlich zurück in die erste Liga geschafft. Doch wird man es schaffen, dem Druck Stand zu halten und sich auch cweiterhin im Oberhaus festzusetzen nachdem man solange auch finanziell in einer völlig anderen Liga unterwegs war? Kann man den Rückstand gegenüber Vereinen wie dem SC Freiburg, dem FC Augsburg oder auch Union Berlin, die sich in all der Zeit nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich immer mehr weiter entwickelt haben, überhaupt wieder aufholen? Genau dies soll dieser Blick auf das aktuelle Transferfenster 2025 zeigen. Wie stark ist der HSV-Kader wirklich? Und auf welchen Positionen gilt es nachzubessern? (Bild: IMAGO / Nordphoto)

Über 7 Brücken musst du gehen

Was könnte in Hamburg grade schöner sein, als ein Witz, der plötzlich nicht mehr lustig ist? Ein Witz über einen Bundesliga-Dino, der mit einem Mal zum Zweitligadino wurde. Und das nicht etwa, weil jeglicher Blick auf den Erfolg auf einmal zur Selbstzerstörung wurde, wie es bei anderen Traditionsvereinen wie zum Beispiel 1860 München der Fall war. Nein, der HSV spielte trotz Abstieg immer oben mit, dachte überhaupt nicht daran, durchgereicht zu werden oder irgendwo im Mittelfeld der zweiten Liga zu versacken – und wurde genau dadurch zum Gag der Nation, so wie ein Fahrprüfling, der alle theoretischen Prüfungen mit Bravur meistert, in den praktischen Prüfungen 59 Minuten perfekt fährt, um dann in der allerletzten Minute wieder und wieder bei rot über eine vollbesetzte Verkehrsampel zu rauschen. Das „Wieder Nicht“ wurde quasi zum Synonym für diesen riesigen Verein und zum Alptraum für alle HSV-Fans.

Und was hatte man alles versucht? Von Ballbesitzfanatikern wie Tim Walter über Trainer-Legenden wie Dieter Hecking bishin zu jungen ambitionierten Trainern a la Daniel Thioune? Bis dann irgendwann die Erkenntnis kam: „Wenn, egal was wir auch versuchen, es dort draußen einfach niemanden gibt, der uns wieder zu dem einzig wahren echten (!) Dino machen kann, dann müssen wir es eben selbst tun. Und jemandem das Vertrauen schenken, der zuvor nichts weitere unsere eigene Jugend trainiert hat“. Eine Geschichte, die im Falle eines Aufstieges schöner und kitschiger hätte nicht klingen können. Das erste Mal, wo der HSV endlich auf sein eigenes Team und seine eigene DNA vertraut, klappt es auf einmal.


Und dann trägt er auch noch diesen Namen: Merlin, der Zauberer – Merlin Polzin, der, der dem HSV zuallererst eins nehmen sollte: Angst. Angst vor dem Scheitern, Angst davor, erneut die Lachnummer Deutschlands zu werden, Angst davor, dass am Ende wieder irgendein Heidenheim in der 12. Minute der Verlängerung irgendein Tor schießt – zu einem Zeitpunkt, wo man in Hamburg schon dachte, aufgestiegen zu sein bis die schneidende eiskalte Stimme der Realität ein weiteres Mal sagte: „Wieder nicht!“

Doch 2025, man konnte es selbst kaum glauben und selbst die größten Fans zweifelten bis zum Ende, sollte es anders kommen. Mit 6:1 fegte man den SSV Ulm im entscheidenden Spiel um den Aufstieg weg und bescherte damit seinen Fans ein Gefühl, für was es kaum Worte gibt: Natürlich Begeisterung gepaart mit Erleichterung und zwischendrin schon fast so etwas wie Erschöpfung. Was war das für ein Kampf? Ein Kampf, wo man immer – sieben verdammte Jahre - so nah dran war? Kein Gedanke an die Zukunft, daran, dass die Bundesliga vielleicht anno 2025 noch schwerer werden könnte als damals, als man nach gefühlt 20 gewonnenen Relegationsspielen sich am Ende doch immer noch gerettet hatte: In diesem Moment genoss man als HSV-Fan einfach nur das hier und jetzt.

Erst nach ein paar Wochen wurde klar, dass natürlich auch irgendwann wieder in die Zukunft geschaut werden musste: Eine neue Challenge, ein neues Kapitel und vielleicht eine Herausforderung, die nochmal komplett anders sein könnte, als alles, was man bisher erlebt hatte.

Merlin, Teil II:

Was für den HSV in jedem Fall zutrifft: Wo auch immer der Verein sich grade befand, hat er sich festgebissen, ob als jahrelanger Abstiegskandidat in der ersten Liga oder (unfreiwillig) als jahrelanger Aufstiegskandidat in der zweiten Liga. Der HSV war im Gegensatz zu Clubs wie Hannover, Köln oder Nürnberg nie ein Fahrstuhlclub, das steckte einfach nie in der DNA dieses Clubs. Insofern steht auch das zweite große Abenteuer von Merlin Polzin unter einem sehr guten Stern: Das Abenteuer Klassenerhalt.

Hinzu kommt, dass der HSV aus einer Stadt kommt, die von ihrem Umfeld und ihrer wirtschaftlichen Kraft immer das Potenzial hat, ihren Verein wieder nach ganz oben zu hieven. Natürlich wird man das derzeit in Hamburg nicht gerne hören, aber ja: Der HSV hat das Potenzial in acht bis zehn Jahren wieder um Europa mitzukämpfen und neue potenzielle Legenden in seine Hall Of Fame aufzunehmen, so wie es einst Spieler wie Ruud van Nistelrooy, Kevin Keagan oder Rafael van der Vaart waren. Genau deswegen ist auch die Fallhöhe so groß. Denn auch wenn man die Prüfung bestanden hat, seinen Fans trotz sieben schwerer Jahre niemals das zugemutet zu haben, was beispielsweise das einst ebenso starke Powerhaus FC Schalke 04 seinen Fans in puncto Existenzängste in jüngster Zeit zugemutet hat, ist nun der Klassenerhalt in die Bundesliga auch gleichzeitig die noch viel größere Prüfung.

Denn weder darf sich der Verein nun in puncto Transfers komplett übernehmen, noch darf man sich der Illusion hingeben, die Bundesliga in Zukunft mit einem Kader zu rocken, der eigentlich ein Zweitligakader ist. Eine Schritt-für-Schritt-Entwicklung wird in jedem Fall von Nöten sein, so wie Konstanz auf der Trainerposition und eine ganz klare auf Merlin Polzin zugeschnittene Transferphilosophie. Dieser kleine Blick in die Glaskugel soll damit nichts weiter sein als ein Versuch, zu sehen, auf welchem Level der Club sich grade ungefähr befindet und welche Transfers da ungefähr hineinpassen könnte, mit zunächst einmal dem einen Ziel im Blickpunkt: Ein Leben ohne Angst. Ein Leben, wo man sich mit Spielfreude, Kreativität und Blick nach vorne dieser neuen und doch scheinbar immer noch so vertrauten Liga hingeben kann:

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Leon

Wer waren die größten Shooting-Stars der Bundesligasaison 2024/25? (Top 10)

Die Bundesligasaison 2024/25 war geprägt von vielen Up- and Downs, sowohl von Vereinen als auch von einzelnen Spielern. Sei es das große Comeback des eigentlich schon aussortierten Mittelfeldspielers Leon Goretzka in der Rückrunde beim FC Bayern, der plötzliche unerklärliche Absturz ins Mittelmaß von RB Leipzig oder die unfassbare Aufholhagd von Borussia Dortmund unter Niko Kovac: Kaum eine Saison hatte, was das angeht, so viele Geschichten zu bieten, wie die Vergangene. (Bild: IMAGO / Sportfoto Rudel)

Auch viele Spieler, die vor der Saison noch mit großen Vorschusslorbeeren bedacht wurden, schafften es aus verschiedensten Gründen nicht zu überzeugen. Das prominenteste Beispiel ist hier sicherlich Joao Palhinha, der vor der Saison für 51 Millionen von Aston Villa zum FC Bayern kam und zu der (!) Stütze im defensiven Mittelfeld werden sollte, der vom vorherigen Trainer Thomas Tuchel so eindringlich geforderten „Holding 6“. Nur leider passte er in das System seines Nachfolgers Vincent Kompany überhaupt nicht rein, weswegen er den größten Teil der Saison auf der Bank saß und wohl zu Recht als größter Fehleinkauf der Saison bezeichnet werden kann. Ebenso konnte Bremens Neuzugang und großer Hoffnungsträger im Sturm Keke Top die in ihn gesteckten Erwartungen auch aufgrund von Verletzungsproblemen kaum erfüllen und auch Bayern-Talent Paul Wanner, der nach den ersten drei Spieltagen schon von vielen als sicheren WM-Fahrer für 2026 gehandelt wurde, zeigte den Rest der Saison beim FC Heidenheim nur noch wenig Konstanz.

Und doch gab es einige Spieler für die genau diese Saison 2024/25 das große Sprungbrett war - Spieler, die vor der Saison noch kaum jemand auf dem Zettel hatte, für die aber das vergangene Jahr vielleicht die Eintrittskarte in die Riege der absoluten Bundesliga-Topspieler war. Und spätestens nach Maxi Mittelstädt, der bei Hertha BSC in der zweiten Liga schon aussortiert wurde, dann aber innerhalb weniger Monate beim VFB Stuttgart so durchstartete, dass er heute als Stammlinksverteidiger der deutschen Nationalmannschaft kaum mehr wegzudenken ist, wissen wir alle, wie schnell ein solcher Aufstieg zuweilen gehen kann.

Darum hier eine Top 10 der Spieler, die 2024/25 einen ähnlichen Karrieresprung hingelegt haben:

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Leon

Wer waren die größten Badboys der Bundesligageschichte? (Top 10)

Jeder kennt sie, manche verurteilen sie, manche schütteln über sie den Kopf, aber irgendwo lieben wir sie doch alle. Fußballer, die nicht so sind, wie die anderen - Fußballer, die nicht so wirken, als wären sie von ihren Eltern schon von dem Moment in die Medienschulung geschickt wurden, wo sie das erste Mal „Papa“ plärren konnten – Fußballer, für die ihr Ernährungsplan nicht immer das war, was für Papst Franziskus die 10 Gebote oder für Karl Lauterbach das COVID-19-Hygiene-Konzept waren- sprich Fußballer, die in ihrem Leben vor allem eins geblieben sind: Menschen. Menschen, die sich auf und neben dem Platz dann eben auch mal den ein oder anderen kleineren (oder größeren) Fehltritt erlaubt haben.

Umso schöner ist es, dass grade die Bundesliga einige der besten und prominentesten Badboys im Fußball hervorgebracht hat. Hier meine ganz persönliche Top 10, natürlich mit einem Augenzwinkern und ohne persönliche Wertung. (Bild: IMAGO / Team 2)

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