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Sascha

Fünf Auswechslungen pro Partie? Gerne weiter!

Zwar zwang die Corona-Pandemie weltweit so ziemlich jede Liga in eine lange Pause und sorgte seitdem für Trainingsspielatmosphäre in den Stadien, jedoch brachte sie uns meiner Ansicht nach eine große Bereicherung. Die Anzahl der Auswechslungen während des Spiels wurde von drei auf fünf Spieler erhöht.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich diese Regelung zu Beginn als befremdlich empfand, jedoch sich für mich allmählich zahlreiche Vorteile herauskristallisiert haben. Eigentlich wurde die Anzahl der Wechsel lediglich aufgrund des engen Spielplans erhöht, damit sich der Großteil eines Teams rascher regenerieren kann.

Doch diese Auswechselregel hat weitere exzellente Vorteile, die mich als leidenschaftlicher Fan des gepflegten Fußballs dazu veranlassen, diesen Blog zu verfassen. Denn folgende Punkte sollten den Verantwortlichen bewusst sein:

  • Ersatzspieler fühlen sich durch erhöhte Einsatzzeiten eher dazugehörig, was den Teamgeist jeder Mannschaft optimiert
  • Perspektivspieler bekommen mehr Möglichkeiten ihre Entwicklung voranzutreiben und daher schneller zu reifen
  • dadurch, dass ein Trainer quasi das halbe Team auswechseln kann, wird aufgrund der zahlreichen frischen Kräfte das Tempo und die Intensität der Partie am Leben gehalten und das Spiel „plätschert“ nicht einfach vor sich hin
  • Zudem können die Übungsleiter ihre taktische Ausrichtung während der Partie mehrmals ändern, was den Spielverlauf nochmal in eine völlig neue Richtung verschieben kann und somit dem Ganzen auch taktisch mehr Spannung verleiht

Klar kann man nun mit dem Gegenargument kommen, dass die meisten Trainer unter normalen Umständen nicht alle Wechsel ausschöpfen würden, jedoch wäre es wirklich interessant zu sehen, wie die Coaches mit den neuen Möglichkeiten auch unter normalen Bedingungen umgehen und wie sich die Transferpolitik der Vereine ändern würde.

Denn wird nun mehr auf die Qualität der ersten Elf Wert gelegt, oder aber eher in die Tiefe des Kaders investiert. Ich für meinen Teil plädiere für die fünf Auswechslungen und hoffe wir werden uns weiterhin daran erfreuen dürfen.

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Sascha

Ist er sein Geld wert? | Victor Osimhen im Porträt

Du kannst an ihm zerren und ziehen, doch er läuft weiter wie ein Stier, den das rote „Muleta“ des Matadors gereizt hat. Diesen Eindruck bekommt man, wenn man Victor Osimhen in seinen aufreibenden Zweikämpfen mit den gegnerischen Abwehrhünen beobachten darf. Kein Wunder, dass Neapels Trainer Gennaro Gattuso von der Attitüde des jungen Nigerianers angetan ist und ihn unbedingt als Sturmführer für die nächste Spielzeit verpflichten möchte.

"Gott ist gut", das bedeutet Osimhen im einheimischen Dialekt der Ishan, einer ethnischen Gruppe, die einige Teile Südnigerias bevölkert. Doch Gott meinte es nicht immer gut mit dem mittlerweile 21-jährigen Fußballprofi, denn alles begann im Süden Nigerias in den ärmlichsten Verhältnissen die du dir vorstellen kannst.

Seine bettelarme Familie war gezwungen nach Lagos, der wirtschaftlichen Hauptstadt des afrikanischen Landes, umzusiedeln. Eine soziale Not, die ihn dazu zwang, zumindest in den ersten Jahren seines Lebens an alles andere, als an Fussball zu denken.

Osimhen verliert früh seine Mutter

Unter der brühend heißen Sonne und dem stickigem Straßenverkehr verkauft seine Mutter Wasser in Beuteln. Als Victor sechs Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Diesen harten Schicksalsschlag konnte er nicht lange verarbeiten, da er nun für sie zur Ampel gehen musste. "Das war die einzige Art mir essen kaufen zu können", gestand er gegenüber "France Football". Der Fußball sollte Osimhen aus diesen unglücklichen Umständen retten, das war wohl sein Schicksal.

Die Begegnung mit dem geliebten Ballsport, kam während des Besuchs der Olososun-Grundschule zustande, wohin er und sein Bruder Andrew jeden Abend gingen, um die lokalen „Fussballstars“ ihrer Gemeinde zu bewundern. Andrew selbst bringt seinem jüngeren Bruder Victor, der begabter ist als er selbst, die "Skills des Handwerks" bei, und dessen Lehrstunden sollten bald Früchte tragen.

Ein Mitarbeiter seines jetzigen Agenten, Jean Gerard Benoit Czajka, bemerkte den schmächtigen Jungen und brachte ihn zur Ultimate Strikers Academy, einer renommierten Fußballschule in Lagos. Dort bekam er sein erstes Paar Fußballschuhe geschenkt, welche samt den Trainern seine Entwicklung nun richtig ins Rollen brachten.

Mit 19 in die Bundesliga

Rasch wurde Osimhen für die Jugendnationalmannschaften Nigerias nominiert und traf nach Belieben: elf Tore in zehn Einsätzen mit der U17, mit der er 2015 sogar die Weltmeisterschaft gewann, drei Treffer in vier Partien mit der U23. Es war unvermeidlich, dass er nun in den Fokus zahlreicher europäischer Scouts rücken würde.

Im Sommer 2017, im zarten Alter von 19 Jahren, fand er sich in der Bundesliga wieder. Es waren die Wolfsburger, die den Afrikaner für 3,5 Millionen Euro von der Ultimate Strikers Academy loseisten, aber auf seinen Durchbruch musste er noch etwas warten.

Eine Schulterverletzung und vor allem das Malaria-Fieber, welches er sich während einer Reise nach Afrika zugezogen hatte, sorgten dafür, dass er den Großteil der Saison und aufgrundessen den Zug zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland verpasste.

Durchbruch in Belgien

Es ist jedoch noch zu früh, um aufzugeben und nach Nigeria zurückzukehren. Bei Leihclub und späteren permanenten Arbeitgeber Charleroi, wird sein Aufstieg unaufhaltsam: 20 Tore in 36 Spielen erzielte dieser für den belgischen Erstligisten, was im Sommer 2019 den OSC Lille veranlasste den Mittelstürmer für 12 Millionen Euro zu verpflichten.

Auch in Frankreich durfte man das große Talent, welches körperliche Stärke mit großer Technik kombiniert, bewundern. Wettbewerbsübergreifend folgten weitere 18 Tore und sechs Vorlagen für die Nordfranzosen und das obwohl die Saison vorzeitig aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde.

Osimhen beeindruckt wohl am meisten mit seiner außerordentlichen Schnelligkeit und seinem Torinstinkt. Trotz seines jungen Alters rennt dieser die freien Räume wie ein routinierter Spitzenstürmer an und knippst zuletzt in der Ligue 1 statistisch nach jedem dritten Torschuss. Darüber hinaus ist er technisch unheimlich versiert und weiß in engen Spielsituationen gleichermaßen im Dribbling zu überzeugen.

Ähnlichkeiten mit Didier Drogba

Auch bei hohen Geschwindigkeiten lässt er sich physisch nur schwer aus der Balance bringen was unter anderem an die Standfestigkeit eines Didier Drogba erinnern lässt. Zudem ist er genau wie der Ivorer unheimlich stark in der Luft und kann daher als kompletter Stürmer betrachtet werden, was ihn zum alleinigen Zielspieler in Neapels 4-3-3 prädestiniert.

Angesichts seines Fähigkeitenprofils kann der „Tifoso“ nun annähernd nachvollziehen, warum der „Calcio Napoli“ für den jungen Afrikaner so tief in die Tasche greift und wie zuletzt berichtet, Ersatztorhüter Karnezis, plus kolportierte 50 Millionen Euro plus etwaiger Boni an den OSC zu überweisen möchte.

Eine wirklich imposante Menge an materiellem Gut für einen Ligue-1-Stürmer, welcher die Ablöse nicht unbedingt mit seinen Statistiken rechtfertigt. Es ist davon auszugehen, dass die Kampanier für das Entwicklungspotenzial zahlen, welches sie in Osimhen vermuten.

Es bleibt abzuwarten, ob der pfeilschnelle Offensivmann diese ungeheure Ablöse mental stemmen kann und vor allem ob er ihr in den Reihen des SSC Neapel gerecht wird ... es wäre ihm bei all seinen Schicksalsschlägen zu wünschen.

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Sascha

Darum will Milan Aleksey Miranchuk

Die Planungen für die neue Saison laufen beim AC Mailand auf Hochtouren. Während Paolo Maldini und dessen Gefolge an den Vertragsverlängerungen von Gigi Donnarumma, Hakan Calhanoglu und Zlatan Ibrahimovic arbeiten, soll Sportdirektor Ricky Massara den nächsten Deal einfädeln. Objekt der Begierde? Lokomotive Moskaus Spielmacher Aleksey Miranchuck (24).

Der 24-jährige Russe machte bereits durch seinen Treffer gegen Juventus Turin auf sich aufmerksam und steuerte diese Saison für seinen Club zwölf Tore und vier Vorlagen in 27 Ligapartien bei. Die Chancen auf die Verpflichtung des Edeltechnikers stehen nicht schlecht, da die „Rossoneri“ mit Diego Laxalt über interessante „Tauschware“ verfügen.

Der Tabellenzweite der Premjer Liga möchte den Uruguayer gerne verpflichten, was die Ablöse für Miranchuk sicherlich erschwinglicher gestalten würde. Vor wenigen Monaten rief Präsident Wassili Kiknadse noch 50 Millionen für seine Nummer 59 auf, doch die Corona-Krise und der 2021 auslaufende Kontrakt würden den russischen Nationalspieler, angesichts seines ungeheuren Potenzials, zu einem echten Schnäppchen avancieren lassen.

Aktuell fordern die Osteuropäer knapp 25 Millionen plus Milans Linksverteidiger, was die Lombarden finanziell vor keine weiteren Herausforderungen stellen sollte. Doch warum sind Maldini & Co eigentlich so scharf auf Aleksey Miranchuk? Schließlich spielt er in keiner europäischen Topliga.

Wer ist Aleksey Miranchuk?

Aleksey Miranchuk wurde am 17. Oktober 1995 im Kuban geboren, jedoch brachte seine Mutter ihn und seinen Zwillingsbruder Anton ins Probetraining von Spartak nach Moskau. „Narodnaya komanda“ jedoch, sah von einer Verpflichtung der beiden ab und so landeten die Brüder bei Lokalrivale Lokomotive.

Miranchuk verbrachte seine Jugend also in der Hauptstadt und debütierte schließlich mit gerade mal 18 Jahren gegen Krasnodar, und erzielte gegen Amkar Perm sein erstes Tor im Profi-Fußball. Ab der Saison 2015/16 begann er sich Stück für Stück im Profikader zu etablieren, seinen Durchbruch feiert er jedoch erst zwei Jahre später. Als er in der Champions League gegen Porto zwei Assists beisteuerte, rückte er in den Fokus zahlreicher Topclubs.

In der Nationalmannschaft startete er in der U-18, doch bereits neun Monate später wurde er in die U-21 berufen und debütierte dort früher als viele seiner 19-jährigen Kollegen. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er im Alter von 19 Jahren, als ihn niemand geringeres als Trainerlegende Fabio Capello in die „Sbornaja“ berief.

Spielerprofil

Miranchuk ist eigentlich ein gelernter Zehner, jedoch wird er manchmal auch im linken und rechten offensiven Mittelfeld eingesetzt. Er verfügt über enorme technische Qualitäten, ist stark im 1-gegen-1, und glänzt vor allem als exzellenter „Spielmacher“. Allein diese Saison spielte der 1,85-Hüne in 27 Partien unglaubliche 69 tödliche Pässe und 73 Schlüsselpässe die anschließend in Großchancen resultierten.

In Stefano Piolis präferierten 4-2-3-1 wäre der Russe der perfekte Akteur, welcher für Ausgewogenheit und taktische Flexibilität sorgen würde. Er kann alle drei offensiven Mittelfeldpositionen bekleiden, wenngleich er aufgrund seiner mangelnden Schnelligkeit im Zentrum wohl am besten aufgehoben wäre.

Da Coach Pioli jedoch sehr flexibel angreifen lässt, würde Milan mit einem vielseitigen Miranchuk die gegnerischen Abwehrreihen umso mehr verwirren, wenn dieser dann als zentraler Spielgestalter plötzlich von der Außenbahn angreift.

Schafft er den Sprung in die Serie A?

Zudem müssten die Lombarden kein zusätzliches Budget für einen reinen Flügelspieler generieren. Denn sollten Samu Castillejo oder der junge Alexis Saelemaekers die Erwartungen nicht kontinuierlich erfüllen, hätte man mit Miranchuk einen qualitativ hochveranlagten Spieler im Kader, welcher jederzeit auch auf dem linken Flügel agieren könnte.

Auch wenn dieser „nur“ aus der Premjer Liga kommt, traue ich ihm den Sprung nach Italien absolut zu, wenngleich man ihm eine kurze Adaptionsphase eingestehen sollte. Daher stellt der Standardspezialist nicht nur sportlich, sondern auch finanziell ein lukratives Gesamtpaket für den siebenfachen Champions-League-Sieger dar.

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Sascha

Nach Sieg gegen Sassuolo | Neapel bereit für Barca?

Gennaro Gattuso bezeichnete das Spiel am Samstagabend als Test für das bevorstehende Achtelfinale der Champions League und wies auf die Ähnlichkeiten im Spielstil zwischen Sassuolo und dem FC Barcelona hin. Es war zwar etwas weit hergeholt, aber es hatte etwas Wahres an sich, so dass die bis auf den Millimeter funktionierende Abseitsfalle der Neapolitaner im Camp Nou eine entscheidende Rolle spielen könnte.

Diese Begegnung zwischen zwei der aufregendsten Angriffe der italienischen Eliteklasse, ließ es auf beiden Seiten nicht an Emotionen und spielerischer Klasse missen. Obwohl der Videoassistent, und Neapels erbarmungslose Abseitsfalle, zu Sassuolos größten Bürden avancierten, erfüllten die „Azzurri“ und die „Neroverdi“ die Erwartungen in einer elektrisierenden Begegnung, die deutlich machte, warum die Gäste als das „Aschenputtel-Team“ der Serie A, und ein unberechenbarer „Calcio Napoli“ einer glänzenden Zukunft entgegensehen dürfen.

Ähnlich inspiriert wie im Pokalfinale gegen Juventus, waren Gattusos Mannen in der ersten Halbzeit oftmals in der Lage das Pressing der Emilianer auszuhebeln, und sich ein um die andere hochkarätige Torchance zu erspielen. Bis zur Halbzeitpause hatte sich die „Partenopei“ weit mehr, als eine schlanke 1:0-Führung verdient. Doch in der zweiten Spielhälfte überkam die Kampanier der Leichtsinn und unterstrich, dass Napoli noch alte Geister aus Ancelotti-Tagen in sich trägt.

Hysaj mit Problemen gegen Berardi

Vor allem Außenverteidiger Elseid Hysaj schien sich gegen den Ball mit dem lebhaften Domenico Berardi weitaus weniger wohl zu fühlen, als bei Ballbesitz, wenn dieser aus seiner ungewohnten Rolle als linker Außenverteidiger ins Zentrum stürmen durfte.

Mitte der letzten Woche hatte VAR die Gastgeber zu einer umstrittenen Niederlage bei Parma verurteilt, da zwei fragwürdige Elfmeter-Entscheidungen gegen Gattusos Truppe gefällt wurden. Doch gegen De Zerbis Team rettete die Technik sie hier und annullierte nicht weniger als vier Abseitstore der Gäste.

Trotz der Niederlage kann sich Sassuolo von der verbesserten Leistung in der zweiten Halbzeit ermutigen lassen. Denn alle vier Abseitstore waren wundervoll herausgespielt und es waren lediglich Nuancen die De Zerbis junge Truppe um ihren Verdienst brachte. Die aufregende Serie von acht ungeschlagenen Spielen nach dem Lockdown wird gewiss als einer der Höhepunkte in die glorreiche jüngere Geschichte des Klubs eingehen.

All-drin gegen Barca

Napoli wird in dieser Saison ligamäßig wohl kaum in Erinnerung bleiben, aber man wird es allen verzeihen, wenn man nach dem Pokalsieg gleichermaßen in der Champions League für Furore sorgen kann.

Ganz abwegig ist diese Hoffnung der Neapolitaner sicher nicht, denn Gattuso hat ein organisiertes, torgefährliches und gleichermaßen defensives robustes Team kreiert, welches spätestens nach dem Coppa-Triumph über Juventus, und dem unglücklichen Remis gegen das seit dem Restart ungeschlagene Milan, in der Lage ist, jede europäische Spitzentruppe Paroli bieten zu können, auch dem FC Barcelona! Ich freue mich auf dieses Duell und traue diesem „Calcio Napoli“ alles zu!

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Sascha

Darum wechselt Matteo Pessina zum AC Mailand

Selten macht ein Gerücht so viel Sinn wie das zwischen Matteo Pessina und dem AC Mailand. Denn das Jugendprodukt der „Rossoneri“ gehörte diese Saison zu den absoluten Leistungsträgern bei Leihclub Hellas Verona und sorgte mit dafür, dass der Aufsteiger sich im oberen Tabellendrittel festsetzen konnte.

Pessina wurde 2017 im Rahmen des Andrea Conti-Transfers zu Atalanta Bergamo transferiert, jedoch sicherten sich die Mailänder 50 Prozent der Transferrechte, so dass die Ablöse diesen Sommer gerade mal lächerliche 7,5 Millionen Euro betragen könnte. In der Modemetropole war man sich also schon vor drei Jahren über die Qualitäten des damals 20-jährigen Juniorennationalspielers bewusst.

Auf seinen Durchbruch im italienischen Oberhaus musste sich der flexible Mittelfeldmann jedoch einige Spielzeiten und Leihstationen (wie Como und Spezia Calcio) gedulden. Schließlich schaffte es Hellas-Coach Ivan Juric das Talent des mittlerweile 23-jährigen Italieners zum Vorschein zu bringen. Beeindruckende 7 Tore in 32 Einsätzen für die „Gialloblu“ steuerte Pessina neben zahlreichen starken Auftritten in dieser Kampagne bei.

Flexibel und torgefährlich

Pessina wurde unter Juric primär als halbrechte hängende Spitze eingesetzt, eine Position, in der dieser seine komplette Torgefährlichkeit ausspielen konnte. Bei einem Ausfall von Kapitän Miguel Veloso, oder dessen kongenialen Partner Sofyan Amrabat, wurde das Talent auch auf der Sechs gebraucht, in der er seine beeindruckende Arbeitsrate mit dem Gespür für den präzisen Pass kombinieren durfte.

Es ist denkbar, dass er auf zahlreichen Positionen in Pioli's präferierten 4-2-3-1-Formation eingesetzt werden könnte, sei es, als mehr als fähigen Stellvertreter von Kessie oder Bennacer, sowie auf allen drei offensiven Mittelfeld-Positionen. Pessina bietet jedoch mehr als nur das Profil eines Ersatzspielers, so dass dieser sich gut und gerne in den kommenden Jahren zu einem Protagonisten Milans weiterentwickeln könnte.

Möglichkeit eines klugen Investements

Doch die Konkurrenz um Pessinas Unterschrift schläft nicht, und das ist verständlich. Offensiv denkende, junge, angreifende Talente sind in der Serie A gerade mehr als heiße Ware, und der Mittelfeldallrounder wird da keine Ausnahme bilden. Man sollte nicht vergessen, dass er lediglich ein Tor weniger in der Serie A auf dem Konto hat, als Parmas Dejan Kulusevski, der im Januar für 35 Millionen Euro an Juventus verkauft wurde.

Bei all dem Gerede über Sandro Tonali, Luka Jovic und andere große Namen, wäre es ein kluges Investment der Mailänder, wenn sie am Ende der Saison einen Deal für Hellas‘ Youngster aushandeln. Für solch ein Alter, Potenzial und Flexibilität, wird es kaum ein geringeres Risiko für eine Vertragsunterzeichnung geben, als die von Matteo Pessina.

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Sascha

Revolution in der Serie A | Aufstand der „Kleinen“ hat begonnen

Vor wenigen Jahren wurde Italiens Beletage vor allem im Ausland als langweilig bezeichnet. Land des Defensivfußballs, taktischen „Geplänkels“ und tempoarmen Spiels. Zudem wird die Liga doch nur von einer Mannschaft dominiert und alle anderen rangieren sich Lichtjahre dahinter ein. Wenngleich Juventus wieder auf dem besten Wege ist den Scudetto zu holen, so haben sich die Zustände in der Serie A drastisch verändert.

Früher wurde der „Calcio“ zuviel von "Respekt" geprägt. Es gab all diese ungeschriebenen Gesetze, die besagen, dass man nicht über das 4:0 hinausgehen durfte, da es den Gegner herabwürdigte, wenn er bereits geschlagen war. Man musste die großen Vereine respektieren, seine Rolle als Sparringspartner akzeptieren und hoffen, einen Punkt zu holen, indem man stoisch gegen den unvermeidlichen Ansturm verteidigt. Doch das hat sich in 2020 definitiv geändert!

Die Revolution der vermeintlich „Kleinen“ hat begonnen! Initiator und Revolutionsführer sicherlich Atalanta Bergamo und dessen Sensations-Coach Gian Piero Gasperini. „La Dea“ wird nicht nur zum zweiten Mal in Folge an der Königsklasse teilnehmen, sondern im laufenden Wettbewerb haben „Gasps“ Mannen die Chance es gar Ajax gleichzutun, was ihnen spätestens nach dem letzten Auftritt gegen den italienischen Rekordmeister zuzutrauen ist.

Bricht Atalanta den Rekord?

Mit mindestens sechs Treffern in vier verschiedenen Partien und einem Rekord in den fünf besten europäischen Ligen diese Saison, hat „die Göttin“ sowohl Torrekorde, als auch unzählige gegnerischen Abwehrreihen gebrochen. Das einzige Team, welches in den letzten 60 Jahren 93 Tore in Italiens Eliteklasse erzielen konnte, war Sarris Neapel in der Saison 2016/17.

Jedoch sind die „Bergamasci“ auf bestem Wege ein komplettes Jahrhundert zu entblößen, sollten sie den Rekord des AC Milan aus der Spielzeit 1950/51 brechen. 101 Tore erzielten die „Rossoneri“ vor knapp 70 Jahren. Sollte Atalanta weiterhin so treffen wie gewohnt, dann haben wir hier historische Persönlichkeiten am Werk, die sicherlich den Fußball und dessen Grundideen revolutionieren werden.

Nachahmer gibt es bereits. Nicht nur Antonio Conte bastelt in Mailand an seiner „Gasperini-Variante“, ihm sind sogar schon zahlreiche Kollegen ein Schritt voraus, wenngleich sie nicht dieselben finanziellen Mittel besitzen und daher nicht so auffallen. Mannschaften wie Hellas, Sassuolo, Bologna und auch Aufsteiger Lecce, ahmen das Projekt Atalantas nicht nur auf dem Platz nach.

Juric genoss Gasperini-Schule

Hellas Coach Ivan Juric darf sich wohl am glücklichsten schätzen, da er als Spieler und jahrelanger Assistent sich von Gasperini einiges abschauen konnte und dies nun erfolgreich mit dem Aufsteiger umsetzt. Mit dem Abstieg hat Verona dieses Jahr nichts am Hut. Ganz im Gegenteil. Die internationalen Plätze sind noch in Reichweite und es ist kaum auszumalen, wo die „Gialloblu“ mit einem ordentlichen Mittelstürmer gelandet wären.

Nach dem 2:2 gegen Inter äußerte sich Juric zu seiner „offensiven Spielweise“ folgendermaßen: "Ich mag es nicht, nur in der Defensive zu sein, immer mehr zurückgedrängt und unterdrückt zu werden. Ich langweile mich und ärgere mich. Ich riskiere ehrlich gesagt lieber eine schwere Niederlage als so zu spielen". Worte die zeigen, was sich in Verona durchgesetzt hat, denn Stadtrivale Chievo musste aufgrund einer zu respektvollen Spielweise den Gang in die Serie B antreten. Ich persönlich vermisse die „fliegenden Esel“ daher nicht wirklich.

Sassuolo acht Spiele in Folge ungeschlagen

Doch auch in der Emilia-Romagna wird der „Atalanta-Stil verfolgt. Beim US Sassuolo setzt man schon lange auf junge Talente, jedoch scheinen die „Neroverdi“ sich als Mannschaft weiterentwickelt zu haben. Acht Begegnungen sind die Emilianer ungeschlagen gewesen und beeindruckten vor allem gegen Juventus und Inter mit jeweils einem 3:3-Remis. Ambitionierte Clubs wie Florenz und Lazio wurden auswärts gar besiegt, und das mit forschem Offensivfußball. Kein Wunder, dass der Vertrag mit Trainer Roberto De Zerbi kurzerhand verlängert wurde.

Doch auch Bologna und Lecce sorgen immer wieder für spektakuläre Auftritte und Ergebnisse und es bleibt vor allem für die Attraktivität des „Calcio“ zu hoffen, dass die „Lupi“ die Klasse halten. Denn mit Zweitliga-Meister Benevento steht ein weiteres Team in den Startlöchern, dass gleichermaßen mutig agiert und die Rekorde in der Serie B bricht.

Daher könnte die Epoche der Verteidigungs- und Konterbrigaden vor dem Untergang stehen und die Serie A zur Heimat des spektakulären, offensiven Fußballs avancieren. Je mehr Atalanta gelingt, desto mehr werden es andere ihnen gleichtun. Denn so war das schon immer…

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