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Christian

Vor 20 Jahren ǀ Bayern fängt Leverkusen ab und wird Meister

Spannende Saisonfinals gab es in der Bundesliga einige. In den Spielzeiten 1985/86 oder 2000/01 zum Beispiel. Doch vielen Fans ist der 34. Spieltag der Saison 1999/00 noch in bester Erinnerung, als die Bayern den Konkurrenten aus Leverkusen kurz vor der Ziellinie abfingen. Michael Ballack schoss im Trikot der „Werkself“ ein fatales Eigentor in Unterhaching und leitete damit eine 0:2-Niederlage ein, während die Münchner ihr Heimspiel gegen Werder Bremen souverän gewinnen konnten. Somit hatten beide Teams in der Schlussabrechnung 73 Punkte auf dem Konto, doch die Bayern hatten das bessere Torverhältnis und holten sich ihre 16. Deutsche Meisterschaft.

Es war ein weiteres Kapitel der endlosen Dauerfehde zwischen Uli Hoeness und Christoph Daum, die wenige Monate in der Kokain-Affäre des damaligen Bayer-Trainers gipfelte. Leverkusen erarbeitete sich zudem im Jahr 2000 den Titel „Vize-Kusen“, der zwei Jahre später mit drei zweiten Plätzen noch einmal zementiert wurde. Bis heute wartet die „Werkself“ auf einen Deutschen Meistertitel. Es ist ein unerfüllter Lebenstraum vom langjährigen Bayer-Manager Reiner Calmund, während der FC Bayern München in diesem Jahrtausend einen Meistertitel nach dem anderen abräumt.

Die Vorgeschichte

Die Bayern hatten damals eine überragende Mannschaft, die auch ein Jahr später den Titel in der Champions League holte. Im Tor stand Oliver Kahn, Stefan Effenberg führte mit unbändigem Einsatz das Team. Daneben spielten Stars wie Giovanne Elber oder Bixente Lizarazu und Spieler, die immer alles gaben, wie Jens Jeremies, Thorsten Fink oder der heutige Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Trainer war Ottmar Hitzfeld, der in seiner Karriere immer Erfolg hatte.

Trotzdem waren die Leverkusener in der Saison 1999/00 ein ernstzunehmender Gegner, mit Kalibern wie Michael Ballack, Ulf Kirsten, Emerson oder Ze Roberto. Reiner Calmund spricht immer wieder über das beste Bayer-Team aller Zeiten, welches damals auflief.

Dementsprechend eng ging es an der Tabellenspitze zu. Nach dem 29. Spieltag lagen beide Teams punktgleich an der Tabellenspitze. Doch dann verloren die Bayern ihr Stadtderby gegen 1860 München, während die „Werkself“ Arminia Bielefeld 4:1 abfertigte.

Die nächsten drei Partien konnten beide Kontrahenten gewinnen und so kam es am 34. Spieltag zum Showdown. Die Bayern hatten die Deutsche Meisterschaft mehr oder weniger schon abgehakt und so ging es in der Woche vor der Partie gegen Werder Bremen auch ruhiger im Training zu. Ottmar Hitzfeld schwor jedoch sein Team noch einmal ein. Er wollte sich nicht vorwerfen lassen, sollte Leverkusen doch noch straucheln, dass die Bayern einen Sieg gegen die Hanseaten verschenken und somit auch den Meistertitel.

Bayer brauchte in Unterhaching lediglich einen Punkt. Der sollte gelingen, ging es für die Spielvereinigung um nichts mehr. Doch die „Werkself“ begann im Vorort Münchens sichtlich nervös und so kam es wie es kommen musste. Der spätere Bayern-Profi Michael Ballack fabrizierte in der ersten Halbzeit ein Eigentor. Im Olympiastadion führte dagegen der deutsche Rekordmeister schon nach 16 Minuten mit 3:0.

Die Beine der Leverkusener wurden immer schwerer und als Unterhachings Markus Oberleitner das 2:0 besorgte, kannte die Begeisterung im Olympiastadion keine Grenzen. Damals nahm man noch ein Radio mit ins Stadion und auch die Bayern-Bank verfolgte an vielen Geräten das Geschehen in Unterhaching. Dort war das Bayer-Team so geschockt, dass es beim 0:2 blieb.

Nun gab es erst recht kein Halten mehr. Die Münchner Spieler lagen sich in den Armen, mit zahlreichen Weißbierduschen und Oliver Kahns berühmte Worte „Weiter. Immer Weiter“ hatten hier wohl ihren Ursprung.

Die Leverkusener waren dagegen bedient und vor allen Dingen Christoph Daum rang um Worte, während bei seinen Spielern Tränen flossen.

An diesem Tag wurde jedoch Bundesligageschichte geschrieben. Mit einem unglaublich spannenden Saisonfinale, was allen Beteiligten immer in Erinnerung bleiben wird.

Die Bayern sicherten sich eine Woche später auch das Double. Es war damals das dritte der Vereinsgeschichte.

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Christian

Die DFL hält an ihrem Wahnsinn fest

Seit März hält das Coronavirus Deutschland und die Welt in Atem. Menschen bangen um ihre Gesundheit, Existenzen und Jobs und müssen mit zahlreichen Einschränkungen leben.

Auch auf den weltweiten Sport hat die derzeitige Ausnahmesituation Einfluss. Fast überall ruht der Ligabetrieb, Formel-1-Rennen und Tennisturniere finden nicht statt, und die Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele wurden abgesagt. Dazu sind die Fußballligen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden abgebrochen worden.

In Deutschland dagegen versucht die DFL mit aller Macht, die aktuelle Bundesligaspielzeit zu Ende zu bringen. Mit teils fragwürdigen Entscheidungen, fernab jeglicher Vernunft, und gegen den Willen der meisten Fans.

Eine Wettbewerbsfähigkeit ist schon lange nicht mehr gegeben

Vor knapp zwei Monaten, Anfang März, fand der letzte reguläre Bundesligaspieltag statt. Seitdem versuchen sich die Profis der Vereine fit zu halten. An ein gewöhnliches Training ist jedoch, auch aufgrund von Abstandsregeln, nicht zu denken. Manche Klubs hatte Coronafälle in ihren Vereinen. Dementsprechend mussten Spieler in Quarantäne. Sportmediziner gehen von einer Vorbereitung von mindestens fünf Wochen aus, damit Profis wieder voll einsatzfähig sind und die Verletzungsgefahr minimiert wird.

Doch ein reguläres Training scheint derzeit utopisch, auch weil im Falle eines Neustarts allerhand Hygieneregeln beachtet werden müssten. Von einem normalen und gewohnten Ablauf kann dann auf keinen Fall die Rede sein. Dementsprechend hätten die Ergebnisse von Partien nach einer Wiederaufnahme nicht die Relevanz wie bei Begegnungen, die unter Normalbedingungen stattgefunden hätten.

Einen besonders hohen Wert würden sportliche Entscheidungen in dieser Saison nicht mehr haben. Trotzdem versucht die DFL mit aller Macht, bald wieder Fußballspiele auszutragen, obwohl sich ganz Deutschland derzeit im Ausnahmezustand befindet. So besteht nach wie vor eine Mundschutzpflicht bei bestimmten Aktivitäten, es gibt immer noch Kontaktsperren und viele weitere Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben.

Das Geld steht über allem

Was Fußballfans schon immer wussten, aber mit viel Spektakel belohnt wurde, tritt nun offen zu Tage. Im Big Business Fußball geht es am Ende nur ums Geld. Da spielt auch die Gesundheit von Profis keine Rolle. Manche Spieler haben sich schon geäußert und Bedenken um die eigene Gesundheit und die ihrer Familie eingestanden. Im Endeffekt würden die Bundesligaspieler, sollte es zu einer Fortführung der Saison kommen, in die Arenen hineingepeitscht werden, damit die Millionen weiterfließen. Mit einem immensen Aufwand, der momentan kaum zu rechtfertigen ist.

Dazu sind die Geisterspiele höchst umstritten. Wer schon einmal eine Partie ohne Zuschauer am TV-Gerät miterlebt hat, weiß, dass das kein echtes Vergnügen ist.

Klubsterben?

Ein Argument der Geisterspiele ist, dass es ohne diese manche Klubs in Zukunft nicht mehr geben würde. Es sei momentan einfach eine Sache des nackten Überlebens.

Das ist so nicht richtig. Es ist schwer vorstellbar, dass Traditionsvereine wie Eintracht Frankfurt, Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach nicht mehr existieren würden. Alle derzeitigen Bundesligaklubs würde immer eine Elf finden, die die jeweiligen Vereinsfarben würdig vertreten wollen.

Es wäre dann eben weitaus weniger Geld im Umlauf, sollte die Spielpause noch länger andauern. Vorbei wären exorbitante Millionengehälter und ausufernde Ablösesummen. Angestellte der Klubs, wie Ticketverkäufer oder Geschäftsstellenmitarbeiter, könnten trotzdem noch bezahlt werden, weil sich diese Gehälter im normalen Rahmen bewegen.

Die Profis müssten eben viele Einschnitte hinnehmen, was dazu führen wird, dass die meisten hinter den aktuellen Plänen der DFL stehen und auch sie mit aller Macht versuchen, die Saison, die schon fast zwei Monate keine mehr ist, zu Ende zu bringen. Das Ganze bleibt höchst fragwürdig und zeigt, dass der Profifußball in Deutschland der Gesellschaft entrückt ist.

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Christian

Millionenmärkte Weißrussland, Tadschikistan und armenisches Badminton

Der in den letzten Jahren boomende Markt mit Sportwetten leidet besonders unter der derzeit veränderten Situation. Nahezu der komplette weltweite Sportkalender steht still. Keine nationalen Fußballigen oder Champions League, keine Tennisturniere oder Formel-1-Rennen, auch in den USA finden keine Profiligen statt – das bedeutet, dass momentan auf diese Highlights nicht gewettet werden kann.

So bestätigte auch Mathias Dahme, Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes, dass durch diesen „globalen Shutdown“ das Umsatzvolumen um 90 Prozent zurückgegangen sei. Interwetten-Vorstandssprecher Dominik Beier erklärt: „Das Sportwettgeschäft galt immer als krisenresistent. Aber jetzt gilt dieser Satz leider nicht mehr. Wenn im Mai nicht wieder der Ball rollt, werden sich viele überlegen müssen, wie man weitermachen kann.“

Die Wettanbieter versuchen im Augenblick mit anderen Angeboten Kunden zu halten und hoffen, dass bald wieder die prestigeträchtigen Sportveranstaltungen stattfinden können.

Esports, Let’s dance, Schach und Weißrussland

Wer vor wenigen Wochen von sich behaupten konnte, dass er sich in der Vysshaya League, der ersten weißrussischen Liga, bestens auskennt, hatte auf jeden Fall Expertenwissen, was nur sehr wenige haben.

Trotzdem wird derzeit gerne auf Partien wie FC Neman Grodno gegen Energetik-BGU Minsk oder Dynamo Brest gegen Shakter Soligorsk gewettet. Experten gehen davon aus, dass in der Vysshaya League derzeit Millionensummen verwettet werden. Dabei kommen zu manchen Spielen nicht einmal 1000 Besucher ins Stadion. Dynamo Minsk etwa hat in der aktuellen Saison einen Zuschauerschnitt von 857.

Dazu ist der weißrussische Fußball allenfalls drittklassig in Europa. Doch es gibt noch weitere exotische Ligen, auf die momentan Tipps abgegeben werden können. In Tadschikistan spielt an diesem Wochenende zum Beispiel Istiklol Dushanbe gegen Kuktosh oder Hujand gegen Regar-TadAZ. In der Yokary Liga, der nationalen Liga Turkmenistans, duellieren sich an diesem Wochenende unter anderem Kopetdag und Ahal FC oder Shagadam Turkmenbashi und Merw Mary. Hier liegt die Quote auf einen Heimsieg bei 1,45. Sollte Merw Mary einen Auswärtserfolg landen, würde Tipico bei 10 Euro Einsatz einen Gewinn von 57 Euro auszahlen. In Nicaragua und Chinesisch Taipeh wird ebenfalls noch gespielt.

Das war es aber auch schon mit Fußballveranstaltungen. Langzeitwetten sind hier lediglich noch möglich, etwa auf den kommenden Deutschen Meister oder den Titelträger der nächsten Weltmeisterschaft und der Copa America 2021.

So bieten die Wettanbieter andere Ereignisse an, die sonst eher nicht im Fokus stehen würden. Esports zum Beispiel. So sind im Augenblick Wetten auf FIFA20-Spiele populär. Schachweltmeister Magnus Carlsen veranstaltet derzeit ein hoch dotiertes Einladungsturnier.

Auch hier können Tipps abgegeben werden. Wie auch beim Dart. Hier findet noch die PDC Home Tour statt.

Auch Wetten auf armenisches Badminton können getätigt werden, bei Tipico etwa. Wie auch auf den Sieger der aktuellen Ausgabe der RTL-Sendung Let’s dance.

Befriedigend ist das wohl für die wenigsten und hoffentlich gehen solche Wettmärkte bald als Anekdote, die in einer Woche mit Champions-League-Spielen erzählt wird, in die Geschichte ein.

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Christian

Die größten Krisen der Bundesliga

Aktuell beherrscht die Situation rund um das Coronavirus auch die Bundesliga. Vereine fürchten um ihre Existenz und es steht nicht fest, ob die Saison 2019/20 beendet werden kann. In welcher Form der Fußball weiter stattfindet ist ebenso unklar wie die Frage, wann Fußballspiele wieder vor Zuschauern ausgetragen werden können.

Die Lage ist ernst, doch in ihrer fast 57-jährigen Geschichte hat die Bundesliga schon einige Krisen erlebt und sie anschließend überstanden. Dass jedoch ganze Spieltage ausfallen und kein Deutscher Meister gekürt werden kann ist neu.

Der Bundesliga-Skandal 1971

Gleich in den Anfangsjahren erschütterte ein handfester Skandal die Bundesliga. Es ging um verschobene Spiele im Abstiegskampf. Offenbachs damaliger Präsident Horst-Gregorio Canellas hatte einen Tag nach dem Saisonfinale führende DFB-Vertreter und Journalisten zu einer Gartenparty eingeladen. Den verdutzten Anwesenden spielte er Tonbandaufnahmen vor, die belegten, dass Spieler bestochen und Partien manipuliert wurden.

Die anschließenden Ermittlungen dauerten fast zwei Jahre und insgesamt 60 Profis und Funktionäre wurden gesperrt. Darunter waren die Schalker Nationalspieler Stan Libuda, Klaus Fichtel und Klaus Fischer. Arminia Bielefeld wurde zudem in die Regionalliga zwangsversetzt.

Der Imageschaden war enorm und die Bundesliga musste lange damit kämpfen, dass sich Zuschauer abwendeten. Die Stadien waren nach dem Skandal merklich leerer und erst die Erfolge des deutschen Fußballs in den 1970er-Jahren konnten die Menschen wieder für das runde Leder begeistern.

Das Bosman-Urteil 1995

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes hob 1995 die Fußballwelt aus ihren Angeln. Bis dahin war es üblich, dass Vereine bei Spielerverkäufen eine Ablösesumme kassierten, auch wenn der Vertrag ausgelaufen war. Der Belgier Jean-Marc Bosman klagte gegen diese Praxis und bekam recht. Zuvor hatte sich ein Wechsel in die zweite französische Liga zerschlagen, weil sein Arbeitgeber Standard Lüttich eine zu hohe Ablösesumme verlangte.

In der Folge mussten die Vereine umdenken. Spieler wurden mit langfristigen Verträgen ausgestattet und Ablösesummen konnten nur noch während der Vertragslaufzeit generiert werden. Ablösefreie Spieler kassierten dagegen meist ein Handgeld. Diese Praxis wird bis heute so gehandhabt, doch 1995 bekamen manche Vereine finanzielle Probleme, weil im Etat veranschlagte Ablösesummen wegfielen und eine neue und unerwartete Situation auftrat.

Die Kirch-Pleite 2002

Medienmogul Leo Kirch sorgte 2002 dafür, dass die Bundesliga ernsthaft um ihre Existenz fürchten musste. Der Münchner Unternehmer, dem damals der Pay-TV-Sender Premiere und die ProSiebenSat.1Media-Gruppe gehörten, hatte die Übertragungsrechte der Bundesliga für die Jahre 2000 bis 2004 erstanden. Auch für die Fußballweltmeisterschaft 2002 sicherte sich Leo Kirch die Rechte.

Dessen Imperium ging jedoch 2002 pleite und die Bundesliga bekam dadurch ein ernsthaftes Problem, weil der wichtigste Geldgeber nicht mehr zahlen konnte.

Leverkusens Ex-Funktionäre Wolfgang Holzhäuser und Reiner Calmund bewerten die momentane Krise rund um das Coronavirus als nicht so ernsthaft und existenzbedrohend wie sie 2002 nach der Kirch-Pleite war.

10 Prozent der Bundesligaprofis verloren damals ihre Anstellung und Vereine mussten finanziell kürzertreten. Die Bundesliga brauchte lange, um sich davon zu erholen und erst neue Fernsehverträge spülten wieder Geld in die Kassen.

Bleibt zu hoffen, dass die Bundesliga den derzeitigen Schicksalsschlag auch überstehen wird.

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Christian

Das lange Tauziehen um Leroy Sané

Fast ein Jahr beherrscht beim FC Bayern die Personalie „Leroy Sané“ die Schlagzeilen. Es gibt inzwischen sogar Fans der Münchner, die dieses Thema nicht mehr hören können.

Die fußballerischen Qualitäten des 24-Jährigen sind dabei unbestritten und für die nächsten Jahre hätte der deutsche Rekordmeister einen Ausnahmespieler im Kader, sollte es zu einer Verpflichtung kommen. Dazu besitzt Leroy Sané etwas sehr Wertvolles, was ihn für viele Klubs begehrenswert macht. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen und in entscheidenden und engen Partien zum Matchwinner avancieren kann. Das hatten die Bayern jahrelang in Arjen Robben und Franck Ribéry. Aktuell füllen diese Rolle Serge Gnabry und Robert Lewandowski aus.

Finanzielles Volumen ist wohl der Knackpunkt

Bekanntlich wollten die Münchner Leroy Sané schon im letzten Sommer an die Isar locken. Doch dann gab es die schwere Kreuzbandverletzung im englischen Supercup und der Transfer wurde auf Eis gelegt. Damals wären die Bayern wohl über ihre Schmerzgrenze gegangen und hätten über 100 Millionen bezahlt, um sich die Dienste von Leroy Sané zu sichern.

Aktuell soll diese Schmerzgrenze bei 80 Millionen Euro liegen. Eine Summe, die laut „kicker“ aber nicht reichen wird. Zudem würde der Flügelspieler bei einem Wechsel zu den Top-Verdienern der Bayern aufsteigen. Dies sind im Augenblick Lucas Hernandez und Robert Lewandowski mit einem Jahresgehalt von 20 Millionen Euro.

So viel soll in etwa auch Manuel Neuer für eine Vertragsverlängerung verlangen. Man kann davon ausgehen, dass Leroy Sané ähnliches in München verdienen würde. Bei einem im Raum stehenden Fünf-Jahres-Vertrag hätte der Transfer des 24-Jährigen schnell ein Volumen erreicht, das die 200-Millionen-Euro-Grenze überschreitet.

Das ist eine große Summe und die Bayernbosse werden derzeit ernsthaft überlegen, ob sie so viel Geld in die Hand nehmen wollen.

Werner, Batista Meier und Havertz als Alternativen

Auch Leipzigs Timo Werner wird immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht. Der deutsche Nationalspieler wäre weitaus preisgünstiger zu haben und könnte ebenfalls eine Verstärkung für die Münchner darstellen. Wie auch Kai Havertz, der auf einer anderen Position als Leroy Sané zu Hause ist. Doch der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen hat ein ähnliches Preisschild wie Leroy Sané umhängen.

So stellt sich für die Bayern wohl nur die Frage, ob sie Kai Havertz ODER Leroy Sané verpflichten. Beide Transfers zusammen gelten als unrealistisch.

Und dann gibt es im Nachwuchs ja noch einen 19-Jährigen, den einige Experten für den legitimen Nachfolger von Franck Ribéry halten. Oliver Batista Meier, ein Linksaußen, würde wohl in seiner Entwicklung gehemmt werden, sollte Leroy Sané ein Münchner sein.

Zudem gibt es im Kader noch Serge Gnabry, Kingsley Coman und Ivan Perisic als weitere offensive Flügelspieler. Luxusprobleme nennt man so etwas wohl.

Häufige Beraterwechsel bei Leroy Sané

Am Anfang seiner Karriere wurde Leroy Sané von Jürgen Milewski und dem ehemaligen Bayernprofi Jens Jeremies beraten. Inzwischen hat der 24-Jährige jedoch einige Beraterwechsel hinter sich, was auch die Münchner Verantwortlichen irritieren dürfte.

Momentan spricht das Management von Leroy Sané wieder vom Wechselwunsch seines Klienten und auch der Gewinn der Champions League mit dem FC Bayern wurde als Ziel ausgerufen. Doch wenn man sich das letzte Jahr betrachtet, sind solche Aussagen reine Makulatur.

So wird wohl noch weiter viel Wasser durch die Isar fließen, bevor es in der Personalie „Leroy Sané“ zu einer Entscheidung kommt.

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Christian

Was macht eigentlich Jürgen Kohler?

Er gilt als der beste Abwehrspieler seiner Zeit und war bei seinen jeweiligen Vereinen immer Publikumsliebling. Von Gegenspielern gefürchtet stand Jürgen Kohler für ehrliche Arbeit, vorbildlichen Einsatz und Bodenständigkeit. Dazu kommen Erfolge, die fast seinesgleichen suchen. Mehrmaliger Deutscher und Italienischer Meister, Gewinner der Champions League und des UEFA Cups, Weltmeister 1990 und Europameister 1996 – die Liste ist lang und spricht für seine Weltklasse, die er stets verkörperte.

Doch was macht der „Kokser“, so sein Spitzname, heute?

Weit weg vom Profigeschäft

Im Alter von 36 Jahren beendete Jürgen Kohler seiner Spielerkarriere. Sofort im Anschluss, im Jahr 2002, übernahm er die deutsche U21-Nationalmannschaft, doch das verheißungsvolle Engagement dauerte nicht lange. Bayer Leverkusen rief 2003 und holte den ehemaligen Weltklasseverteidiger als Sportdirektor. In Leverkusen fühlte sich der als Harmoniemensch geltende Jürgen Kohler jedoch nie richtig wohl und blieb dort lediglich 15 Monate.

Im Dezember 2005 folgte das Engagement beim abstiegsbedrohten MSV Duisburg. Diesmal auf der Trainerbank, aber im April 2006 kam schon die Entlassung.

Danach ging es in die 3. Liga zum VfR Aalen. Auch dort blieb Jürgen Kohler glücklos.

Er, der sich früher als Spieler mit den Besten duellierte, war fortan nur noch im Amateur- und Nachwuchsbereich tätig.

Die U19 des Bonner SC, die SpVgg EGC Wirges, der SC Hauenstein und der VfL Alfter hießen die Stationen von 2012 bis 2017. Alles meist Viert- oder Fünftligisten.

Von gescheitert kann man jedoch nicht sprechen. Neben dem Fußball hat sich Jürgen Kohler längst andere Standbeine aufgebaut. So ist er etwa als Vermögensberater und Unternehmensrepräsentant tätig. Nebenbei gehört der 54-Jährige dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an, einer Stiftung, die im Jahr 2000 von ihm und anderen ehemaligen deutschen Nationalspielern gegründet wurde.

Weiterhin gehört Jürgen Kohler dem Beirat des Frauenfußball-Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr an.

Seit 2018 steht Jürgen Kohler zudem bei Viktoria Köln unter Vertrag, als Trainer der A-Junioren. Hier kann der Weltmeister von 1990 sicherlich dem Nachwuchs einiges mitgeben und als Vorbild dienen.

Aber bei vielen Fußballfans, gerade bei den Anhängern von Borussia Dortmund und Juventus Turin, bleibt er unvergessen und wird heute immer noch gefeiert, wenn er dort im Stadion auftaucht, etwa als TV-Experte.

Dazu waren viele seiner Auftritte als Spieler einfach legendär. Die ewigen Zweikämpfe mit Marco van Basten und die Partie im BVB-Trikot bei Manchester United 1997, als Jürgen Kohler trotz Magen-Darm-Grippe zum Matchwinner avancierte, sind vor allen Dingen zu nennen.

Die Gazzetta dello Sport bezeichnete ihn als einen der besten Spieler, der je in der Serie A gespielt hat. Für den ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts, früher selbst ein Weltklasseverteidiger, war Jürgen Kohler der beste Abwehrspieler seiner Zeit. Auch 105 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft sprechen eine deutliche Sprache.

Für die große Karriere im Profibereich nach der Spielerzeit hat es zwar nicht gereicht, aber das muss ja nicht nachteilig sein. Für einen, der immer Bodenhaftung besaß.

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