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Christian

Serge Gnabry – der Senkrechtstarter

Beim 8:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Estland war Serge Gnabry wieder einmal einer der auffälligsten Spieler. Zudem steuerte der 23-Jährige zwei Tore zum Erfolg bei.

Gnabry ist zweifelsohne einer der Shootingstars der abgelaufenen Saison. Er hat den Durchbruch bei den Bayern geschafft, was ihm nicht jeder unbedingt zugetraut hat. Zudem ist er als derzeitiger Stammspieler der Münchener ein Gesicht des Umbruchs im DFB-Team und ein Hoffnungsträger für die kommenden Jahre. Beim deutschen Rekordmeister hat Gnabry als Rechtsaußen das schwere Erbe von Arjen Robben angetreten, doch in dieser Spielzeit konnte der pfeilschnelle Flügelflitzer überzeugen. 17 Torbeteiligungen in 30 Bundesligaspielen sprechen eine deutliche Sprache.

Eine Marktwertsteigerung von 20 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro

Serge Gnabry wurde 1995 als Sohn eines Ivorers und einer Schwäbin in Stuttgart geboren. 2006 wechselte er in die Jugendabteilung des VfB, doch 2011, mit gerade einmal 16 Jahren zog es ihn nach England. Der FC Arsenal nahm das Talent unter Vertrag und fortan spielte Gnabry für die Londoner in diversen Jugendmannschaften. Ab und an kam der Rechtsaußen auch in der Premier League zum Einsatz, doch zahlreiche Verletzungen verhinderten den ganz großen Durchbruch.

Der kam dann jedoch bei den Olympischen Spielen 2016. Gnabry, der ab der U16 alle Jugendmannschaften des DFB durchlaufen hat, brillierte in Brasilien und gewann mit der Olympiaauswahl die Silbermedaille. Gnabry selbst erzielte im Turnierverlauf sechs Tore. Nun rief die Bundesliga und in der Saison 2016/17 machte der damals 21-Jährige bei Werder Bremen auf sich aufmerksam. 2017 gaben ihm die Bayern einen Dreijahresvertrag, um Gnabry aber, auch auf dessen Wunsch, an die TSG Hoffenheim auszuleihen.

In die Saison 2018/19 startete Gnabry schließlich als fester Bestandteil des Münchener Star-Ensembles, doch zahlreiche Skeptiker zweifelten, ob sich der Rechtsaußen beim deutschen Rekordmeister durchsetzen könne. Doch Gnabry erlebte eine Leistungsexplosion. Mit schnellen Antritten und einer exzellenten Technik wirbelte er gegnerische Abwehrreihen ein ums andere Mal durcheinander und in zahlreichen Spielen war er der Matchwinner. Da war es logisch, dass sein Marktwert regelrecht in die Höhe schoss. Lag dieser bei Saisonbeginn laut transfermarkt.de bei 20 Millionen Euro, ist er nun bei 60 Millionen Euro angesiedelt, was ihn zum viertwertvollsten Spieler der Bayern und zum siebtwertvollsten Profi der Bundesliga macht.

Da ist es logisch, dass auch die deutsche Nationalmannschaft auf Gnabry baut. Der U21-Europameister von 2017 bildet im DFB-Team momentan eine gefährliche Flügelzange mit Leroy Sané. Bei den Bayern ist sein Gegenpart auf Linksaußen Kingsley Coman. Sicherlich werden die Münchener noch den einen oder anderen Spieler für die Außenpositionen dazukaufen, doch Gnabry braucht sich auf keinen Fall vor hochkarätiger Konkurrenz verstecken.

So darf man gespannt sein, wie die Karriere des 23-Jährigen weiter verläuft. Die ganz wichtigen Spiele bei großen Turnieren und in der Champions League werden kommen. Doch Gnabry bringt alles mit, um dann bestehen zu können.

Soziales Engagement und vegane Ernährung

Serge Gnabry galt in seiner bisherigen Karriere als sehr verletzungsanfällig. In dieser Saison hat Gnabry jedoch die meisten Pflichtspiele absolvieren können. So stehen in der Bundesliga 30 Einsätze zu Buche. Das liegt auch daran, dass der 23-Jährige seine Ernährung umgestellt hat. So gab Gnabry in einem Interview an, dass er sich nun vegan ernährt. Weiterhin macht der Rechtsaußen viele Entspannungs- und Dehnübungen. Auch Yoga gehört dazu. Im Kraftraum findet man Gnabry sehr oft, wie Arjen Robben, sein Vorgänger bei den Bayern, einmal erzählte. Wie der Holländer scheint Gnabry hart an sich zu arbeiten.

Der 23-Jährige schaut auch über den Tellerrand, was nicht unbedingt selbstverständlich für Fußballprofis ist. So möchte sich Gnabry in Afrika, der Heimat seines Vaters, sozial engagieren. Dabei strebt ihm das Schulwesen vor. Ohnehin macht Gnabry schon bei der Aktion „Common Goal“ mit. Dabei spenden Fußballprofis ein Prozent ihres Gehalts für soziale Projekte.

Doch Gnabry muss auch auf dem Platz liefern. Eine Basis hat sich der Rechtsaußen geschaffen. Nun kann der nächste Karriereschritt erfolgen. Das bedeutet, viele Titel mit den Bayern und der deutschen Nationalmannschaft zu holen.

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Christian

Der Kampf des FC Bayern um Havertz und Sané

In der jüngsten Vergangenheit stellten die Bayern das Gerüst der deutschen Nationalmannschaft. Erst mit Spielern wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger, später mit Akteuren wie Manuel Neuer, Jerome Boateng oder Thomas Müller. Damit bewahrheitete sich der Wunsch von Uli Hoeneß, der im Vorfeld der WM 2006 gesagt hat, dass sein FC Bayern möglichst aus vielen deutschen Nationalspielern bestehen soll.

Aktuell sind mit Serge Gnabry, Niklas Süle, Joshua Kimmich und Leon Goretzka vier junge Spieler im Bayernkader, die das DFB-Team nach dem Umbruch in den kommenden Jahren prägen soll. Doch die Münchener sind derzeit an zwei DFB-Akteuren interessiert, die das Zeug zum Weltstar haben. Allerdings würden die Verpflichtungen von Leroy Sané und Kai Havertz wohl um die 200 Millionen Euro kosten.

90 Millionen Euro sind Bayer Leverkusen zu wenig

Fest steht, dass der deutsche Rekordmeister das Spiel der Megatransfers im internationalen Fußball mitmachen wird. Bis vor kurzem war Corentin Tolisso mit einer Ablösesumme von 41,5 Millionen Euro der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Bekanntlich haben die Bayern für Lucas Hernandez 80 Millionen Euro an Atletico Madrid überwiesen. Doch wie es scheint, möchten die Bayern noch mehr finanzielles Risiko gehen. Die diesjährige Champions-League-Saison hat gezeigt, dass die Münchener mit dem aktuellen Kader Probleme haben, im Konzert der ganz Großen mitzuspielen. Also sollen Leroy Sané und Kai Havertz verpflichtet werden, die durchaus in der Lage sind, das Spiel der Bayern auf ein anderes Niveau zu heben.

Doch Bayer Leverkusen scheint ein 90-Millionen-Euro-Angebot für Kai Havertz abgelehnt zu haben. Auch Manchester City ließ den deutschen Rekordmeister mit dessen 80-Millionen-Euro-Offerte für Leroy Sané abblitzen. Nun ist die Frage, ob das die üblichen Pokerspiele sind, oder ob es für die Bayern derzeit sehr schwierig ist, die Wunschspieler zu verpflichten. Schon bei Callum Hudson-Odoi bissen die Münchener beim FC Chelsea auf Granit.

Das Problem der Bayern ist auch, dass neben extrem hohen Ablösesummen auch noch die sicherlich nicht niedrigen Gehälter dazukommen. Top-Spieler beim FC Bayern verdienen zwischen 10 und 15 Millionen Euro im Jahr. Das Gesamtpaket für einen Leroy Sané würde so schnell auf 160 oder 170 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren anwachsen. Auch das Gesamtpaket von Kai Havertz würde sich in diesem Rahmen bewegen. Dafür hätten die Bayern zwei tragende Säulen der deutschen Nationalmannschaft im Kader, was den Münchenern wiederum gut zu Gesicht stehen würde.

Was wird mit Timo Werner?

Bei der Personalie Timo Werner ist es derzeit auffallend ruhig. Der Stürmer hat seinen 2020 auslaufenden Vertrag bei RB Leipzig immer noch nicht verlängert. Das Interesse der Bayern an Werner ist bekannt, auch der 23-Jährige möchte wohl zum deutschen Rekordmeister wechseln.

Dabei wäre Werner im Gegensatz zu Havertz und Sané ein echtes Schnäppchen, weil der Nationalspieler nur noch ein Jahr Vertrag in Leipzig hat. So würde für Werner sicherlich eine Ablösesumme um die 30 oder 40 Millionen Euro fällig werden.

Die Fans der Bayern träumen von den Neuzugängen Kai Havertz, Leroy Sané und Timo Werner. Doch für diese drei Spieler müssten die Münchener das berühmte Festgeldkonto erleichtern. 250 Millionen Euro stehen wohl für Ablösesummen im Raum.

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Christian

Die Saison 2018/19

Die abgelaufene Spielzeit bot keine besonderen Überraschungen. Den Meistertitel in der Bundesliga fuhren die Bayern ein. Zum siebten Mal in Folge. Auch in den europäischen Topligen sicherten sich die Seriensieger auch in diesem Jahr die Meisterschaft. In Spanien der FC Barcelona, in Italien feierte Juventus Turin den achten Titel nacheinander, in Frankreich war Paris St. Germain wieder einmal eine Klasse für sich und in England konnte Manchester City wie im Vorjahr triumphieren.

Auf europäischer Ebene dominierten in dieser Saison englische Teams. So sicherte sich der FC Liverpool gegen Tottenham die Königsklasse, die Europa League entschied Chelsea gegen Arsenal London für sich.

Ein spannender Meisterkampf in der Bundesliga

Über weite Teile der Saison sah es so aus, dass Borussia Dortmund die Dominanz der Bayern brechen kann. Der BVB spielte eine überragende Hinrunde und hatte zwischenzeitlich neun Punkte Vorsprung auf die Münchener. Beim Rekordmeister war vor allen Dingen im Herbst viel Sand im Getriebe. Das Starensemble und der neue Trainer Niko Kovac mussten sich erst einmal aneinander gewöhnen, es gab einige Reibereien, doch schlussendlich überstand Kovac die Krise und die Bayern holten Punkt um Punkt auf.

Am 25. Spieltag schließlich schlossen die Münchener in der Tabelle zur Borussia auf. Was folgte, war ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss. Am Ende konnten die Bayern zwei Zähler mehr sammeln. Knackpunkt für den BVB war sicherlich die Derbyniederlage gegen Schalke und das anschließende 2:2 gegen Werder Bremen nach einer 2:0-Führung.

Man darf gespannt sein, ob die Dortmunder in der kommenden Saison wieder den Bayern einen erbitterten Zweikampf um den Titel liefern kann. Vielleicht wird es auch ein Dreikampf, denn RB Leipzig etabliert sich immer mehr in der Bundesligaspitze und könnte bald in das Meisterschaftsrennen eingreifen.

Hannover, Nürnberg und Stuttgart steigen ab

Bei der Qualifikation für den Europapokal setzten sich die üblichen Verdächtigen durch. Bayer Leverkusen spielt in der nächsten Spielzeit in der Champions League, Borussia Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt konnten ein Ticket für die Europa League ergattern.

Bemerkenswert waren wieder einmal die Leistungen mancher Vereine, die nicht über die größten finanziellen Möglichkeiten verfügen. In Freiburg, Augsburg und Mainz wird seit vielen Jahren gute Arbeit geleistet und der Lohn ist ein weiteres Jahr Bundesliga. Auch Fortuna Düsseldorf mit seinem erfahrenen Trainer Friedhelm Funkel konnte überraschen.

Dagegen spielten drei Vereine am Tabellenende fast eine eigene Meisterschaft. So war der Abstieg von Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg folgerichtig. Der VfB Stuttgart, der in dieser Saison einen Sportdirektor und drei Trainer verschlissen hat, durfte noch an der Relegation teilnehmen, doch am Ende stiegen auch die Schwaben ab.

Eine große Enttäuschung war sicherlich das Abschneiden von Schalke 04. Die Gelsenkirchener stehen wieder einmal vor einem Neuanfang, mit verändertem Führungspersonal und neuem Trainer.

Überhaupt wurden in dieser Saison viele Coaches beurlaubt oder entlassen, selbst bei sportlichen Erfolgen. Insgesamt gab es 13 Trainerwechsel und am 1. Spieltag der kommenden Spielzeit werden insgesamt acht Trainer ihr erstes Bundesligaspiel bestreiten. Das liegt auch an den drei Aufsteigern Köln, Paderborn und Union Berlin, die mit Achim Beierlorzer, Steffen Baumgart und Urs Fischer frischen Wind in die Liga bringen.

Dagegen hat es der HSV nicht geschafft aufzusteigen und so muss der ehemalige Bundesliga-Dino ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit bestreiten.

Ein enttäuschendes Jahr für die deutschen Europapokalvertreter

Das Viertelfinale der Champions League fand in dieser Saison ohne deutsche Beteiligung statt. Im Achtelfinale scheiterten die Bayern am FC Liverpool, der BVB an Tottenham und Schalke an Manchester City. Für die TSG Hoffenheim war schon in der Gruppenphase Endstation. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Der finanzielle Aspekt ist sicherlich mitentscheidend. So generieren die Vereine der Premier League bedeutend mehr Fernsehgelder und haben zum Teil auch ausländische Investoren. Klubs wie der FC Barcelona, Real Madrid, Juventus Turin oder Paris St.Germain sind ebenfalls sehr finanzstark. Da kann aus der Bundesliga höchstens der FC Bayern einigermaßen mithalten. Doch die diesjährige Europapokalsaison hat auch gezeigt, dass Mentalität ein wichtiger Faktor ist. So überraschten zum Beispiel Ajax Amsterdam in der Königsklasse und Eintracht Frankfurt in der Europa League. Der FC Liverpool drehte gegen den FC Barcelona ein 0:3 aus dem Hinspiel, Tottenham machte in einer Halbzeit aus einem 0:2 ein 3:2 und schaltete Ajax aus und Manchester United überraschte Paris St.Germain nach einer Hinspielheimniederlage.

Bis auf Eintracht Frankfurt enttäuschten hingegen die Bundesligavertreter in der Europa League. RB Leipzig wirkte in diesem Wettbewerb permanent lustlos und schied bereits in der Vorrunde aus. Bayer Leverkusen blamierte sich in der Zwischenrunde gegen Krasnodar.

Strahlender Held ist hingegen Jürgen Klopp, der es geschafft hat, mit dem FC Liverpool die Champions League zu gewinnen. Damit hat sich der ehemalige Mainzer Zweitligaspieler unsterblich gemacht. Einziger Wermutstropfen dürfte die verpasste Meisterschaft in der Premier League sein, doch 97 Punkte reichten nicht gegen Guardiolas Manchester City.

Wenig Licht, viel Schatten für die Nationalmannschaft

Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland endete für die deutsche Nationalmannschaft mit einem Debakel und dem schlechtesten WM-Abschneiden aller Zeiten. Doch danach wurde es nicht unbedingt besser. In der Nations League erfolgte der Abstieg nach zum Teil enttäuschenden Leistungen gegen Frankreich und die Niederlande. Erst danach vollzog Joachim Löw, der erstaunlicherweise noch im Amt ist, den Umbruch. Der Bundestrainer sortierte Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller aus und möchte nun versuchen, mit Talenten an alte Erfolge anzuknüpfen. Das Potential ist zweifelsohne vorhanden. Spielern wie Kai Havertz, Leroy Sané oder Timo Werner steht sicherlich eine große Zukunft bevor und auch Akteure wie Niklas Süle, Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Serge Gnabry könnten ein erfolgreiches Gerüst der Nationalmannschaft bilden. Einen ersten Achtungserfolg gab es wenigstens schon. Gegen die derzeit starken Niederlande konnte in der EM-Qualifikation in Amsterdam gewonnen werden. Das war aber auch fast der einzige Lichtblick in dieser Saison, was den DFB betrifft. Dagegen scheint der größte Fußballverband der Welt in einem Sumpf aus Korruption, Selbstherrlichkeit und Bestechungen zu versinken. Bestes Beispiel ist der frühere DFB-Präsident Reinhard Grindel, der wegen einer Uhr, die er geschenkt bekam, zurücktreten musste. Auch das Schiedsrichterwesen in Deutschland hat schon bessere Tage erlebt.

Dagegen dürfen sich Fußballfans in Deutschland auf die EURO 2024 im eigenen Land freuen. Bis dahin ist hoffentlich der DFB aus den Negativschlagzeilen heraus.

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Christian

Ist Reschke der richtige Mann für Schalke?

Die abgelaufene Saison möchten die Schalker Anhänger am Liebsten vergessen. Das Team der Königsblauen bot über weite Strecken enttäuschenden Fußball und nur weil andere Vereine noch schlechter waren, wurde die Klasse gehalten. Dementsprechend stehen die Gelsenkirchener wieder einmal vor einem Neuaufbau. Das Duo Heidel/Tedesco ist längst Geschichte. Neue Namen sollen die Knappen wieder in die Bundesligaspitze bringen. Darunter ist auch Michael Reschke, der kürzlich als Technischer Direktor vorgestellt wurde. Doch kann Reschke, der einst als Kaderplaner von Bayer Leverkusen und den Bayern eine Art Messias war, dann jedoch in Stuttgart krachend scheiterte, den Revierklub zu alter Stärke zurückführen?

Viel Risiko bei der Verpflichtung

Jahrelang stand Michael Reschke in der zweiten Reihe. Das allerdings sehr erfolgreich. In Leverkusen erarbeitete er sich den Ruf, hoffnungsvolle Talente zu entdecken und ein schlagkräftiges Team zu formen. So erfolgreich, dass irgendwann der Branchenprimus aus München rief. Für die Bayern entdeckte Reschke zum Beispiel so ein Juwel wie Kingsley Coman.

2017 drängte Reschke jedoch in die erste Reihe und wurde Sportvorstand beim VfB Stuttgart. Dieses Engagement kann man aber als großes Fiasko bezeichnen. Der Abstieg der Schwaben in diesem Jahr ist zweifellos eng mit dem Namen Michael Reschke verbunden. Mit viel verbrannter Erde, Trainer-Flops und einer Reihe von Fehleinkäufen. Zurückbleibt auch die Erinnerung an einen Sportvorstand, der permanent vor den Fernsehkameras präsent war und offensichtlich stets die Öffentlichkeit suchte. Ego nennt man so etwas wohl. Dazu verpflichtete der 61-Jährige Spieler, die längst über ihrem Zenit und auch satt waren. Wie Gonzalo Castro, Mario Gomez, Dennis Aogo, Holger Badstuber und Ron-Robert Zieler. Folgerichtig musste Reschke im Februar gehen, doch der Abstieg war für den VfB nicht mehr zu verhindern.

Nun möchte sich Michael Reschke wieder auf seine eigentlichen Stärken besinnen und daher kehrt er ins zweite Glied zurück. Der 61-Jährige folgte dem Ruf aus Schalke und ist nun Technischer Direktor bei den Knappen. In dieser Funktion soll er an seine früheren erfolgreichen Tätigkeiten anknüpfen.

Ein optimistischer Jochen Schneider, Zweifel im Aufsichtsrat

Sicherlich gibt es bei der Verpflichtung von Reschke eine große Unbekannte und Schalke geht ein gewisses Risiko ein. Wie der VfB Stuttgart haben die Gelsenkirchener aktuell einen Kader, der alles andere als optimal zusammengesetzt ist und eine Frischzellenkur braucht. Mit den dazugehörigen teuren Investitionen. Doch der größte Teil der Schalker Verantwortlichen glaubt, dass Reschke seine Stärken beim Revierklub einbringen kann. So ist sich Sportvorstand Jochen Schneider sicher: „Er ist durch seine jahrzehntelange Arbeit im Profibereich auf nahezu allen Ebenen hervorragend vernetzt. Dazu besitzt er großes Fachwissen und Erfahrung - gerade im Bereich der Personalplanung im Profibereich. Nachdem er bei Bayer Leverkusen an der Verpflichtung zahlreicher personeller Verstärkungen beteiligt war, konnte er in dieser Hinsicht auch bei Bayern München wertvolle Impulse geben. An diese erfolgreiche Arbeit möchte Michael Reschke nun beim FC Schalke 04 anknüpfen."

Auch der Hochgelobte freut sich auf die neue Aufgabe. "Es macht mich stolz, auf und für Schalke arbeiten zu dürfen", so Reschke. Im Aufsichtsrat war man sich hingegen nicht hundertprozentig sicher, ob der 61-Jährige verpflichtet werden soll. Letztendlich setzte sich Jochen Schneider durch.

Nach dem Fiasko mit Christian Heidel darf sich Schalke allerdings keinen weiteren Fehltritt erlauben. Man darf also gespannt sein, ob die Verpflichtung Reschkes bald Früchte tragen wird.

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Christian

Behält Union diesmal die Nerven?

Das Relegationshinspiel zwischen dem VfB Stuttgart und Zweitligist Union Berlin hielt alles ein, was man sich vorher versprochen hatte. Die Partie wurde von beiden Seiten leidenschaftlich geführt und am Ende stand ein leistungsgerechtes 2:2 auf der Anzeigetafel. Dabei sah es oft so aus, dass die Entscheidung zugunsten der Stuttgarter fällt, doch die Berliner holten zweimal einen Rückstand auf und haben nun im Rückspiel, das am Montag in der Alten Försterei stattfindet, die bessere Ausgangsposition. Nur bei einer Niederlage oder einem Unentschieden ab einem 3:3 wäre der Traum vom Aufstieg dahin.

Die Köpenicker sind jedoch in den letzten Jahren leidgeprüft, was einen Bundesligaaufstieg betrifft und auch in dieser Saison wurden schon einige Chancen liegengelassen. Zudem sind Relegationsspiele in der Vereinsgeschichte tief verankert, mit zahlreichen negativen Ausgängen. Doch diesmal soll die Gelegenheit genutzt werden und der Sprung in die Bundesliga gelingen.

Nur eine Heimniederlage in dieser Saison

Seit 2012, als sich Fortuna Düsseldorf gegen die Hertha durchsetzte, hat kein Zweitligist mehr die Relegation für sich entscheiden können. In der letzten Saison scheiterte Holstein Kiel am VfL Wolfsburg, im Jahr davor waren die Niedersachsen zu stark für Eintracht Braunschweig.

Auch diesmal war vor den beiden Duellen der Bundesligist der Favorit. Stuttgart hat zwar mit 28 geholten Punkten eine äußerst schlechte Saison gespielt. Zudem gab es beim VfB zahlreiche Personalwechsel mit der Demission von Michael Reschke als sportlichen Leiter und insgesamt wurden drei Trainer verschlissen. Doch in den letzten Wochen konnten sich die Schwaben wieder etwas stabilisieren und personell ist der Bundesligist nach wie vor recht ordentlich besetzt, mit zahlreichen erfahrenen Spielern. Union Berlin musste hingegen die Enttäuschung des 34. Spieltags verkraften, als bei den Bochumern, für die es um nichts mehr ging, ein Matchball vergeben wurde. Die Köpenicker hätten nur die Partie siegreich gestalten müssen und wären aufgestiegen. Stattdessen lag das Team von Trainer Urs Fischer Anfang der zweiten Halbzeit 0:2 zurück und am Ende war das 2:2 zu wenig.

Nach der Partie vom Donnerstag haben sich nun aber die Vorzeichen geändert. Stuttgart muss bei den Berlinern mindestens ein Tor schießen und gewinnen, um in der Bundesliga zu bleiben. Ein 1:1 wäre für den VfB zu wenig. Union tritt hingegen in der heimischen Alten Försterei an und kann sich der lautstarken Unterstützung der eigenen Fans sicher sein. Das musste zuletzt der HSV und der 1. FC Magdeburg leidvoll erfahren, die bei den Berlinern 0:2 und 0:3 verloren. Überhaupt ist die Alte Försterei in dieser Saison eine Festung für Union. Von 17 Heimpartien ging lediglich eine verloren. Dagegen hat Stuttgart in dieser Spielzeit nur ein Auswärtsspiel gewonnen und in fremden Stadien magere zehn Tore erzielt.

Der Ausfall des Kapitäns und schlechte Stimmung in Stuttgart

Getrübt werden die Vorfreude und der Optimismus der Eisernen durch den Ausfall ihres Kapitäns und Antreibers. Christopher Trimmel sah beim Hinspiel seine 10. gelbe Karte in dieser Saison und wird am Montag fehlen. Genau so wie Felix Kroos, der ebenfalls gesperrt zuschauen muss. Dabei ist der Ausfall von Trimmel für Union besonders schmerzhaft, ist er die Seele des Berliner Spiels. Zudem gibt es die Befürchtung, dass Union defensiv agieren wird und in der Offensive zu harmlos und ungefährlich ist. So wie bei der Niederlage in Darmstadt am 32. Spieltag und beim 2:2 in Bochum, als die Köpenicker nur jeweils in den letzten 15 Minuten beherzt Fußball spielten.

Dafür steht der ganze Verein mit seinem Anhang zusammen und gemeinsam soll das große Ziel gelingen. Solch einen Zusammenhalt gibt es in Stuttgart nicht. Schon die ganze Saison sind die VfB-Fans sauer und insbesondere Präsident Wolfgang Dietrich ist zur Reizfigur geworden. Auch das Verhältnis zu den eigenen Spielern ist angespannt. So beklagte Mario Gomez jüngst fehlende Unterstützung und er prangerte insbesondere die Stimmung beim Hinspiel an. Allerdings zeigte sich der ehemalige deutsche Nationalspieler nach dem 2:2 auch kämpferisch und kündigte an, dass der VfB zurückschlagen werde.

So darf man gespannt sein, welches Team am Montag das bessere Ende für sich haben wird. Für Union wäre es der erste Aufstieg in die Bundesliga. Stuttgart möchte hingegen den dritten Abstieg seiner Vereinsgeschichte verhindern.

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Christian

Das Comeback des Thomas Müller

Am Wochenende feierte Thomas Müller den Gewinn seiner achten Deutschen Meisterschaft. Damit steht er in einer Riege mit Bayern-Größen wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Oliver Kahn oder Mehmet Scholl. Ohnehin ist Thomas Müller jetzt schon eine Legende. Seit nunmehr zehn Jahren prägt der 29-Jährige den deutschen Rekordmeister, er hat fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und er wird den Fans auch aufgrund seiner Art lange in Erinnerung bleiben.

Doch Thomas Müller hat in der Vergangenheit auch tiefe Täler durchschritten. Mit dem Höhepunkt des desaströsen WM-Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland und der Ausbootung aus dem DFB-Team. Auch bei den Bayern war er nicht immer gesetzt. Aber in der Rückrunde der abgelaufenen Saison präsentierte sich Thomas Müller wieder so wie man ihn kennt. Als Raumdeuter, der mit unermüdlichem Einsatz Platz für Mitspieler schafft und an vielen Torchancen direkt oder indirekt beteiligt ist.

Die Rückkehr zum 4-2-3-1-System

Die Karriere von Thomas Müller begann 2009 unter Louis van Gaal, dessen Aussage „Müller spielt immer“ richtungsweisend war. Doch unter Pep Guardiola, der sein Amt in München 2013 antrat, fand sich der Angreifer in den wichtigen Spielen zunehmend auf der Bank wieder. Auch unter Carlo Ancelotti war dies oft der Fall. Das lag auch daran, dass Thomas Müller häufig auf die rechte Außenbahn ausweichen musste, wo er nicht die volle Tragweite seiner Fähigkeiten entfalten konnte.

Die Stärken des 29-Jährigen liegen vielmehr auf der 10, wo er durch seine Lauffreudigkeit Räume schafft, Lücken schließt und immer wieder Chancen kreiert. Häufig musste Thomas Müller jedoch woanders aushelfen und zum Beispiel bei der Nationalmannschaft auch die Rolle eines Stürmers einnehmen.

So war es auch in dieser Saison, bis Niko Kovac auf das altbekannte 4-2-3-1, das unter Louis van Gaal und Jupp Heynckes bestens funktionierte, umstellte. Thomas Müller konnte nun wieder auf seiner alten Position glänzen und seine Stärken ausspielen. Auch Mitspieler wie Robert Lewandowski oder die Außenbahnspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman profitierten vom unermüdlichen Einsatz des 29-Jährigen, weil er immer wieder Gegenspieler auf sich zog und ständig eine Gefahr für gegnerische Teams war.

Und so hat sich Thomas Müller seinen Stammplatz bei den Bayern zurückerobert. Gerade bei den wichtigen Siegen gegen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt blühte der Mittelfeldspieler wieder auf und so ist mit ihm auch in der Zukunft zu rechnen. Ohnehin ist das Bayern-Urgestein, das seit 19 Jahren beim deutschen Rekordmeister ist, ein Leader, gerade abseits des Platzes. Das war er auch in der deutschen Nationalmannschaft, bis Joachim Löw ihm mitteilte, dass er in Zukunft ohne ihn plant. Diese Entscheidung klang sehr endgültig, auch weil neue Hierarchien im DFB-Team geschaffen werden sollten. Doch Thomas Müller ist gerade einmal 29 Jahre alt. Zur nächsten Europameisterschaft wäre er 30, bei der nächsten WM erst 32 Jahre.

Vielleicht gibt es für den 100-maligen Nationalspieler doch noch eine Rückkehr ins DFB-Team. Auf jeden Fall wird Thomas Müller auch in den kommenden Jahren den FC Bayern prägen und es ist nicht auszuschließen, dass er noch die ein oder andere Deutsche Meisterschaft feiert. Rekordhalter in dieser Statistik ist Franck Ribéry, der es auf neun Titel bringt. Doch Thomas Müller könnte ihn irgendwann überholen.

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