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Christian

St. Paulis neuer Trainer – schon drei Aufstiege in die Bundesliga

Diese Woche gab es beim FC St. Pauli einen Paukenschlag. Markus Kauczinski, seit Dezember 2017 im Amt, wurde durch Jos Luhukay ersetzt. Die Ablösung Kauczinskis kam etwas überraschend, da die Kiezkicker derzeit Sechster der Zweitligatabelle sind und mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz noch Chancen auf einen Aufstieg haben. Doch bei der Vorstellung des neuen Coaches wurde klar, warum Kauczinski gehen musste. Zu ambitionslos und lethargisch sei zuletzt die Stimmung gewesen, so Präsident Oke Göttlich. Stattdessen soll nun Jos Luhukay wieder neuen Schwung in den Verein bringen.

Rettig und Luhukay kennen sich aus gemeinsamen Kölner und Augsburger Zeiten

St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig war bei der Vorstellung von Jos Luhukay voll des Lobes. „Ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, fleißig, steht für klare Spielregeln, auch in Stresssituationen immer loyal und ein Fußballfachmann", erklärte Rettig. „Er hat Spieler und Mannschaften entwickelt. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen.“

Diese Lobeshymnen sind kein Zufall, denn beide haben schon zusammengearbeitet. Jos Luhukay begann seine Karriere in Deutschland 2002 als Co-Trainer des 1. FC Köln. An der Seite von Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens war der Holländer bis 2005 drei Jahre in der Domstadt, bevor er nach Paderborn wechselte. Andreas Rettig war ebenfalls von 2002 bis 2005 beim 1. FC Köln tätig. Als Manager, bevor es ihn zum FC Augsburg zog. 2009 lotste Rettig schließlich seinen ehemaligen Angestellten zum FCA. Luhukay hatte kurz zuvor Borussia Mönchengladbach zum Bundesligaaufstieg verholfen und sollte nun die Augsburger in erfolgreiche Zeiten lotsen. Dies gelang auch. Nachdem 2010 noch der Aufstieg in der Relegation scheiterte, schafften die Schwaben 2011 unter Luhukay den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse.

Augsburg erreichte anschließend den Klassenerhalt, doch Luhukay löste überraschend am Saisonende seinen Vertrag in der Fuggerstadt auf und wechselte nach Berlin. Mit der Hertha stieg Luhukay 2013 in die Bundesliga auf. Somit hat der Holländer schon mit drei Vereinen einen Bundesligaaufstieg geschafft.

Lediglich die Mission mit dem VfB Stuttgart scheiterte. Aufgrund von Differenzen mit Sportdirektor Jan Schindelmeiser trat Luhukay nach vier Spieltagen der Saison 2016/17 zurück.

Es folgte ein durchwachsenes Engagement bei Sheffield Wednesday. Beim englischen Zweitligisten wurde Luhukay schließlich im Dezember 2018 entlassen. Nun folgte der Holländer dem Ruf seines alten Weggefährten und unterschrieb bei den Hamburgern einen Vertrag bis 2021.

Zu wenig Entwicklung unter Kauczinski

Die Vorstellung Luhukays geriet auch zur Abrechnung mit dem alten Trainer. So verlas Präsident Oke Göttlich gleich zu Beginn eine Erklärung. „Es herrscht eine lethargische Stimmung in und um den Verein, als ob wir auf einem Abstiegsplatz stünden", befand Göttlich. Sportdirektor Uwe Stöver, der ebenfalls entlassen wurde, bekam auch sein Fett weg. „Uwe Stöver hat sich weiter für Markus Kauczinski eingesetzt, was wir menschlich sehr schätzen, aber nicht zu unserer Analyse passte", begründete Göttlich die Doppelentlassung. Der Präsident warf dem Team zudem Angsthasenfußball vor und erklärte, dass zwar Kontinuität, so wie sie in Freiburg oder Heidenheim herrsche, zwar ein Ziel sei, aber manchmal muss es eben auch eine Entwicklung geben.

„Der FC St. Pauli hat sich in der Entscheidung zwischen Kontinuität und Entwicklung, für den Weg der Entwicklung entschieden. Wenn ich zwischen Aktion und Reaktion entscheiden muss, entscheide ich mich für Aktion. Es darf nicht sein, dass Aktionismus kritisiert wird, wenn Ambitionslosigkeit zur Gefahr wird, sonst kann man sportlich nicht erfolgreich sein.“

Nun soll Luhukay also die Kiezkicker in erfolgreiche Fahrwasser führen und gleichzeitig eine Aufbruchstimmung im Verein erzeugen. Das könnte der Holländer durchaus erreichen. Wenn nicht in dieser Saison, dann aber vielleicht im nächsten Jahr.

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Christian

Die Saison 1995/96 – Parallelen zu heute

Der Meisterschaftskampf ist in dieser Saison so spannend wie lange nicht mehr. Geht man in der Historie der Bundesliga zurück, gab es zahlreiche enge Entscheidungen im Kampf um den Titel. So zum Beispiel in der Spielzeit 1995/96. Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft war damals vom Zweikampf zwischen den Bayern und dem BVB geprägt. Nach dem 30. Spieltag lagen beide Vereine punktgleich an der Tabellenspitze und die Dortmunder erlaubten sich ein 0:5 in Karlsruhe. Anschließend gewann jedoch der BVB seine restlichen Spiele und holte den Titel.

Ein Who is who der deutschen Fußballgeschichte

Blickt man auf die damaligen Akteure, gerät jeder Fußballfan ins Schwärmen. So trainierten Legenden wie Otto Rehhagel, Ottmar Hitzfeld oder Winnie Schäfer Vereine. Ein gewisser Joachim Löw war beim VfB Stuttgart angestellt und bei Schalke hatte Huub Stevens das Sagen. Auch manche Spieler der Saison 1995/96 würden einen Platz in jedem Fußballmuseum finden. So waren damals Größen wie Jürgen Kohler, Lothar Matthäus, Matthias Sammer oder Jürgen Klinsmann aktiv. Auch Profis, die heute in Führungspositionen bei Bundesligaklubs sind, wie zum Beispiel Michael Zorc oder Fredi Bobic, der 1995/96 die Torjägerkanone holte.

Diese Saison hielt auch einige Neuerungen bereit. Zum ersten Mal wurde in der Bundesliga mit der Drei-Punkte-Regel gespielt und Spieler hatten ab diesem Zeitpunkt eine feste Rückennummer.

Ein spannender Meisterschaftskampf

Die Bayern, die ein Jahr zuvor erstmals an der Champions League teilnahmen und daher kräftig in die Mannschaft investieren konnten, gewannen mit ihrem neuen Trainer Otto Rehhagel, den es nach 14 Jahren in Bremen nach München zog, die ersten sieben Saisonspiele. Dann verlor der Rekordmeister allerdings in Dortmund und ab da gab es immer wieder Unstimmigkeiten zwischen den Stars der Bayern und Otto Rehhagel. So war zum Beispiel Mehmet Scholl immer wieder unzufrieden, dass er auf der rechten Seite spielen musste.

Der BVB spielte hingegen konstant und übernahm im Lauf der Hinrunde die Tabellenführung. Die Münchener eroberten sich diese am 24. Spieltag zurück, verloren sie aber wieder am 29. Spieltag.

Dann gab es das 0:5 der Dortmunder in Karlsruhe, wodurch das Titelrennen wieder spannend wurde. Die Bayern unterlagen jedoch in der Folge in Bremen und der BVB konnte seine verbleibenden Partien alle siegreich gestalten.

Otto Rehhagel überstand das Jahr in München nicht. Nach einer 0:1-Heimpleite gegen Hansa Rostock wurde er vom Hof gejagt und Franz Beckenbauer übernahm für ihn.

Diese Meisterschaftsentscheidung hatte auch Auswirkungen auf das darauffolgende Jahr, denn die Bayern durften als Zweiter nicht an der Champions League teilnehmen. Der BVB triumphierte hingegen 1997 in der Königsklasse und das ausgerechnet im Münchener Olympiastadion.

Frankfurt und Kaiserslautern steigen erstmals ab

Dass irgendwann der HSV der einzige Bundesliga-Dino war, lag auch an der Saison 1995/96, in der zwei Gründungsmitglieder der höchsten deutschen Spielklasse absteigen mussten.

Eintracht Frankfurt hatte immer noch mit dem Missverständnis Jupp Heynckes zu kämpfen, der im Jahr zuvor mit Anthony Yeboah und Maurizio Gaudino zwei Leistungsträger rauswarf. Die Hessen holten am Ende 32 Punkte und stiegen ab.

Der 1. FC Kaiserslautern bestritt am letzten Spieltag ein echtes Abstiegsendspiel gegen Bayer Leverkusen und zog den Kürzeren, weil Markus Münch kurz vor Schluss traf. Unvergessen sind die Bilder, als Rudi Völler den weinenden Andreas Brehme vor TV-Kameras tröstete. Die Pfälzer schafften jedoch 1998 etwas Einmaliges. Als Aufsteiger holte das von Otto Rehhagel trainierte Team den Meistertitel.

Der dritte Absteiger hieß KFC Uerdingen, was darauf zurückzuführen war, dass kurz zuvor Bayer beschloss, nur noch in Leverkusen zu investieren.

Eine Hochphase des deutschen Fußballs

1996 war auch das Jahr, in dem die deutsche Nationalmannschaft Europameister wurde. Mit Stars aus der Bundesliga. Zudem gewannen die Bayern im gleichen Jahr den UEFA-Cup. Ein Jahr später gelang dieses Kunststück Schalke, was bis heute der letzte Titel in diesem Wettbewerb, der heute Europa League heißt, ist.

Kurz darauf folgte jedoch eine Durststrecke im deutschen Fußball mit dem Höhepunkt der desaströsen Europameisterschaft 2000. Auf Klubebene blieben diese Auswirkungen aber weitgehend aus, weil das Bosman-Urteil, welches 1995 gefällt wurde und es Klubs erlaubte mehr als drei ausländische Spieler zu verpflichten, seine Wirkung zeigte. So konnten Anfang des Jahrtausends insbesondere die Bayern und Leverkusen immer wieder in die europäische Spitze vorstoßen.

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Christian

Bayern gegen Dortmund – die packendsten Duelle

Es ist der deutsche Clásico. Was in Spanien die Rivalität zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona bedeutet, ist hierzulande der Zweikampf zwischen den Bayern und Borussia Dortmund. Unter den Fußballfans in Deutschland haben diese beiden Vereine die meisten Anhänger und auch bei den sportlichen Erfolgen sind diese beiden Klubs in den letzten 25 Jahren national bis auf wenige Ausnahmen ohne Konkurrenz. Dementsprechend emotional ging es oft zu, wenn sich die Münchener und der BVB gegenüberstanden.

Die Rivalität begann in den 1990er-Jahren

Die Dortmunder waren 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga, die Bayern stiegen 1965 in die höchste deutsche Spielklasse auf. Doch von einem Zweikampf beider Vereine konnte damals keine Rede sein. Während sich die Münchener schnell an die Bundesligaspitze katapultierten und auch im Europapokal Triumphe feiern konnten, dümpelte der BVB nach den ersten guten Bundesligajahren mehr oder weniger im Mittelfeld der Liga herum. 1972 stieg die Borussia sogar ab und spielte anschließend vier Jahre zweitklassig.

Die Bayern wiederum duellierten sich mit den Gladbachern, später mit dem HSV und Werder Bremen. 1991 gaben die Dortmunder aber die Verpflichtung von Ottmar Hitzfeld bekannt. Der damals eher unbekannte Trainer aus der Schweiz führte den Revierklub schnell nach oben, was 1995 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft einen vorläufigen Höhepunkt bildete. Eine neue Rivalität war geboren. Auch abseits des Platzes, als sich der damalige Dortmunder Manager Michael Meier und Uli Hoeneß einige Wortduelle lieferten. Auf dem grünen Rasen ging es in diesen Jahren ebenfalls hoch her. Die Duelle beider Teams waren manchmal richtige Kartenfestivals. So sahen einmal Mario Basler und Andreas Möller in der 1. Spielminute die gelbe Karte und der BVB-Spieler wurde auch schon einmal von Lothar Matthäus mit einer Geste als Heulsuse verhöhnt. Auch um die Gesundheit einiger Spieler musste man sich manchmal sorgen, weil in solchen Spielen ganz schön hingelangt wurde.

1998 änderte sich jedoch die Situation, als Ottmar Hitzfeld zu den Bayern wechselte. Es folgten vier Meisterschaften in fünf Jahren für die Münchener und ein Triumph in der Champions League. Der BVB hingegen traf einige unglückliche Personalentscheidungen und konnte nur noch einmal 2002 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern. Trafen sich jedoch beide Klubs, war die Stimmung immer noch aufgeheizt. Oliver Kahns Kung-Fu-Tritt ist dabei sicherlich in Erinnerung geblieben. 2001 musste Schiedsrichter Hartmut Strampe bei diesem Duell 13 Mal eine Karte zeigen, was bis heute Bundesligarekord ist. Zudem flogen damals drei Spieler vom Platz.

In den Folgejahren verschwanden die Dortmunder erneut im Mittelfeld der Liga, da sich der Revierklub Anfang des Jahrtausends finanziell übernahm. Doch dann kam 2008 Jürgen Klopp zum BVB und mit ihm wurde die Rivalität beider Klubs neu entfacht.

Der deutsche Clásico in Wembley

Das Jahr 2012 hielt für die Dortmunder Fans einige Highlights gegen den Erzrivalen bereit. Im April kam es zum vorentscheidenden Spiel im Kampf um die Meisterschaft. Nachdem Robert Lewandowski für die Borussia traf, hätte Arjen Robben für die Bayern mit einem Elfmeter kurz vor Schluss ausgleichen können. Doch der Holländer verschoss und somit feierte der BVB nach 2011 die zweite Deutsche Meisterschaft in Folge. Auch den DFB-Pokal holten die Dortmunder mit einem 5:2-Finalsieg über die Münchener.

Doch der Rekordmeister schlug zurück und feierte in der darauffolgenden Saison das erste Triple seiner Vereinsgeschichte. Dabei kam es in der Champions League zum Showdown mit dem nationalen Kontrahenten. Diese spannungsgeladene Partie entschied schließlich Arjen Robben für die Münchener und Jürgen Klopp und sein BVB mussten sich geschlagen geben.

Der Kult-Trainer sollte in der Folgezeit keine Titel mit den Schwarz-Gelben mehr gewinnen. Stattdessen folgte die nationale Dominanz der Bayern. Die Dortmunder mussten hingegen damit kämpfen, dass immer wieder Stars weggekauft wurden, auch von Seiten der Bayern, die Mario Götze, Robert Lewandowski und Mats Hummels unter Vertrag nahmen.

Auf Führungsebene ist die Rivalität heute von gegenseitigem Respekt und sportlicher Fairness geprägt. Der BVB ist inzwischen, auch finanziell, wieder so aufgestellt, dass er den Bayern Paroli bieten kann. Auch für die nächsten Jahre und so darf sich Fußballdeutschland über weitere packende Duelle freuen.

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Christian

Bayern gegen Dortmund unter Zugzwang

Schon seit Wochen steht dieses Spiel im Fokus. An diesem Samstag kommt es nun endlich zum heiß ersehnten Duell zwischen den Bayern und dem BVB. Dabei haben sich die Dortmunder am letzten Wochenende in eine bessere Ausgangsposition gebracht. Die Borussia geht mit einem Vorsprung von zwei Punkten in das deutsche Clasico und könnte mit einem Sieg den Abstand auf die Münchener auf fünf Zähler erhöhen, was wohl einer Vorentscheidung im Kampf um den Titel gleichkommt. Der Rekordmeister möchte hingegen die Tabellenführung zurückerobern und von der Spitze aus die restlichen sechs Spieltage bestreiten.

Ist der Bayern-Dusel nach Dortmund gewandert?

Der sogenannte Bayern-Dusel existiert seit Jahrzehnten, doch in der letzten Zeit kann davon keine Rede mehr sein. Gerade in der Champions League fehlte den Münchenern in den letzten Jahren oft das Quäntchen Glück, um ganz große Ziele zu erreichen. Dafür haben die Dortmunder in dieser Saison einige enge Spiele für sich entschieden oder Partien in den letzten Minuten gewonnen. Beste Beispiele finden sich in den letzten drei Auftritten des BVB. Die Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart, die Hertha und den VfL Wolfsburg fielen zum Teil in der Nachspielzeit, wogegen die Bayern am letzten Wochenende in der 90. Minute am Pfosten scheiterten.

Die Münchener führen die Rückrundentabelle an

Die erste Saisonhälfte schlossen die Dortmunder mit 42 Punkten ab. Das waren sechs Zähler mehr, als die Bayern vorweisen konnten. In der Rückrunde sammelte der BVB bisher 21 Zähler, was für Platz vier der Rückrundentabelle reicht. Der Rekordmeister kommt in diesem Jahr auf 25 Punkte und hat von zehn Partien acht gewonnen. Dabei hat das Kovac-Team beeindruckende 33 Tore geschossen. Der BVB erzielte 2018 lediglich 22 Treffer. Bei den Gegentoren spricht die Bilanz von 10:12 ebenfalls für die Münchener.

Doch diese Zahlen sind alle Makulatur, wenn sich die Akteure am Samstag gegenüberstehen. Es ist ein echtes 50:50-Spiel und Kleinigkeiten werden wohl über den Ausgang dieser Partie entscheiden. Das Hinspiel im Signal Iduna Park gewannen die Dortmunder 3:2, nachdem die Bayern schon 2:1 führten.

Der BVB konnte 2017 ein Pokalspiel in München für sich entscheiden

Blickt man auf die letzten Jahre zurück, kann man von keinem wirklichen Zweikampf der beiden Teams sprechen. Dieser war in den Jahren 2011 bis 2013 vorhanden, als sich die Bayern und die Dortmunder einige packende Duelle lieferten mit dem Höhepunkt des Champions-League-Finales im Londoner Wembley-Stadion.

Seit 2013 holten die Münchener jedoch sechs deutsche Meisterschaften in Folge mit Vorsprüngen, die zum Teil jenseits der 20-Punkte-Marke lagen. Es kam in diesem Jahrzehnt sogar schon vor, dass die Entscheidung um den Titel bereits am 28. Spieltag auch rein rechnerisch gefallen war.

Allenfalls im DFB-Pokal konnte der BVB dem Rekordmeister ab und zu Paroli bieten. So wie 2017, als die favorisierten Münchener in der Allianz Arena nach einer Führung den Kürzeren zog.

Nun ist diese Partie wieder ein Duell auf Augenhöhe. Die Frage stellt sich allerdings, wie lange dies noch der Fall ist. Die Bayern machen bei ihrem Umbruch ernst und es könnte in der nächsten Saison wieder ein Alleingang der Münchener stattfinden. Der Bundesliga ist es jedoch zu wünschen, dass es so ein packendes und spannungsgeladenes Spiel auch in den kommenden Jahren gibt.

Das Restprogramm der beiden Kontrahenten:

1. Borussia Dortmund - 63 Punkte (+36)

6.4. Bayern München (A)

13.4. 1. FSV Mainz 05 (H)

21.4. SC Freiburg (A)

27.4. FC Schalke 04 (H)

4.5. Werder Bremen (A)

11.5. Fortuna Düsseldorf (H)

18.5. Bor. Mönchengladbach (A)

2. Bayern München - 61 Punkte (+41)

6.4. Borussia Dortmund (H)

14.4. Fortuna Düsseldorf (A)

20.4. Werder Bremen (H)

28.4. 1. FC Nürnberg (A)

4.5. Hannover 96 (H)

11.5. RB Leipzig (A)

18.5. Eintracht Frankfurt (H)

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Christian

Welche Topstars kommen nach Hernandez noch?

Die Bayern haben gestern den Bundesligarekordtransfer von Lucas Hernandez bestätigt. Der französische Weltmeister wechselt für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid nach München. Nach Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp ist der 23-Jährige der dritte Neuzugang für die kommende Saison und der Beginn der von Uli Hoeneß angekündigten großen Transferoffensive. Doch welche Stars könnten noch zu den Bayern kommen? Derzeit kursieren einige Namen, um die sich die Münchener angeblich bemühen. Sicher ist auf jeden Fall, dass der deutsche Rekordmeister personell noch nachlegen wird.

Wechseln Timo Werner und Kai Havertz erst 2020?

Bei der Personalie Timo Werner scheint seit Monaten Stillstand zu herrschen. Fakt ist, dass RB Leipzig dem deutschen Nationalspieler kurz vor Weihnachten einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt hat, welcher aber immer noch nicht unterschrieben ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Werner mit den Bayern längst einig ist. Doch die Frage stellt sich immer mehr, wann der Stürmer an die Isar wechselt. Werners Vertrag in Leipzig endet 2020 und die Roten Bullen könnten nur noch in diesem Jahr eine Ablösesumme generieren. Doch die Münchener würden sich die 40 bis 50 Millionen Euro, die wohl bei einem Transfer aufgerufen werden, gerne sparen, wenn der Wechsel erst 2020 über die Bühne gehen würde. Dieses Szenario möchten die Roten Bullen natürlich vermeiden, doch es könnte so kommen. Aktuell haben die Bayern mit Robert Lewandowski einen treffsicheren Stürmer und daher auf der Torjägerposition nicht den akuten Handlungsbedarf. Werner könnte jedoch auch schon 2019 nach München kommen, wenn die Ablösesumme nach unten wandert.

Bei Kai Havertz ist es ähnlich. Das Riesentalent wäre auch 2020 eine Verstärkung für den deutschen Rekordmeister, doch die Bayern-Bosse sollen schon ihre Fühler nach dem 19-Jährigen ausgestreckt haben. Doch Havertz wäre nicht billig zu haben. Aus Leverkusen hört man Summen, die jenseits der 100-Millionen-Euro-Grenze liegen. Geld, was die Bayern haben, aber vielleicht nicht in diesem Sommer ausgeben möchten.

Gelingt den Münchenern bei Werner und Havertz jedoch ein Transfer, auch wenn es erst 2020 wäre, hätten sie weitere Leistungsträger der deutschen Nationalmannschaft in ihren Reihen.

Callum Hudson-Odoi und Nicolas Pépé für die Außenbahn?

Bayerns langjährige Flügelzange Arjen Robben/Franck Ribéry ist wohl nach dieser Saison endgültig Geschichte. Mit Serge Gnabry und Kingsley Coman stehen längst zwei potentielle Nachfolger bereit. Doch Gnabry und insbesondere der französische Flügelstürmer sind sehr verletzungsanfällig. Da ist es logisch, dass sich die Münchener nach weiteren Spielern für die Außenbahnen umsehen.

Schon im Winter wurde das Interesse an Callum Hudson-Odoi bekannt, doch seine Verpflichtung gerät mehr und mehr zur Hängepartie. Chelsea möchte den englischen Jungstar auf keinen Fall ziehen lassen, obwohl der 18-Jährige längst seine Wechselabsichten bekundet hat. Als weitere mögliche Vereine gelten Borussia Dortmund und der FC Liverpool, doch die Bayern scheinen im Werben um Hudson-Odoi in der Pole Position zu sein.

Ein weiterer interessanter Kandidat für die Außenbahnen spielt derzeit noch in Lille. Dort hat sich Nicolas Pépé in den Vordergrund gespielt. Angeblich sollen die Münchener für den Ivorer schon ein Angebot über 80 Millionen Euro abgegeben haben. Der 23-Jährige wird schon als potentieller Nachfolger von Arjen Robben gehandelt und könnte den deutschen Rekordmeister auf jeden Fall verstärken.

Das sind alles Hochkaräter, die bei den Münchenern momentan gehandelt werden. Fakt ist auch, dass diese Stars die Bundesliga attraktiver machen würden oder im Fall von Timo Werner und Kai Havertz, dass sie der Liga erhalten bleiben.

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Christian

Noch acht Spiele bis zur Ewigkeit?

Seit 2008 war kein Verein aus der ehemaligen DDR-Oberliga mehr in der Bundesliga vertreten, nachdem Hansa Rostock abgestiegen war. Davor schaffte es Energie Cottbus phasenweise, erstklassig zu spielen. Doch in dieser Saison könnte Union Berlin den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs schaffen. Es wäre für die Köpenicker der Lohn jahrelanger harter und kontinuierlich guter Arbeit, nachdem es bei den Eisernen auch schon ganz andere Zeiten gab.

Den einzigen Titel der Vereinsgeschichte holte Union 1968 mit dem Gewinn des FDGB-Pokals, dem Pendant des westdeutschen DFB-Pokals. Die damaligen Spieler der Eisernen werden bis heute verehrt, doch diesen Heldenstatus könnte auch die aktuelle Mannschaft um Stürmer Sebastian Polter erreichen. Ein Aufstieg von Union Berlin hätte auch für viele Fußballfans in den neuen Bundesländern eine große Bedeutung, weil viele generell mit den Ost-Klubs sympathisieren, und so könnten die Eisernen im Mai etwas Historisches schaffen.

Aufstieg kein Muss und ein gespaltenes Umfeld in dieser Frage

Die Anhängerschaft der Berliner ist hin und hergerissen. Natürlich würde man sich in Köpenick über Erstligafußball freuen, doch die letzten Jahre haben auch gezeigt, dass ein Aufstieg in die Bundesliga erfolgreiche Teams zerreißen kann. Beispiele gibt es jedenfalls genug. Kleinere Vereine wie Paderborn, Braunschweig, Greuther Fürth oder Darmstadt spielten in diesem Jahrzehnt schon Erstligafußball, doch manche Klubs finden sich inzwischen in der 3. Liga wieder. Dazu zieren momentan drei der letzten vier Aufsteiger der letzten beiden Jahre das Tabellenende der Bundesliga und insbesondere Nürnberg ist in dieser Saison chancenlos.

Dazu ist das Umfeld um die Alte Försterei, der Heimstätte von Union, nur bedingt bundesligatauglich. Zwar geht es dort immer stimmungsvoll zu und die Fans der Eisernen gelten als enthusiastisch und treu, was sich inzwischen sogar im Ausland herumgesprochen hat und sogar Fußballfans aus England anzieht, doch die Alte Försterei fasst eben nur etwas mehr als 20000 Zuschauer. Eine Erweiterung auf 37000 Plätze ist zwar geplant, doch hierfür haben noch nicht einmal die Bauarbeiten begonnen. Dazu ist die Infrastruktur um das Stadion stark ausbaufähig, was Zu- und Anfahrtswege betrifft.

Die sportliche Führung um Präsident Dirk Zingler und den Geschäftsführer Fußball Oliver Ruhnert hat jedenfalls nicht einen Aufstieg als oberstes Ziel in dieser Saison ausgegeben. Der Verein soll laut Zingler stetig wachsen und wenn es möglich ist, in den nächsten fünf Jahren irgendwann einmal aufsteigen.

Doch aktuell könnte Union die Gelegenheit beim Schopf packen. Die Eisernen spielen unter ihrem neuen Trainer Urs Fischer eine konstante Spielzeit mit wenigen Niederlagen und acht Spieltage vor Ende beträgt der Vorsprung auf Platz vier drei Punkte. Die Relegation sollte angesichts dieser Konstellation ein realistisches Ziel sein. Vielleicht ist für die Berliner auch der direkte Aufstieg drin, weil der aktuelle Tabellenzweite Hamburg noch nach Köpenick muss.

Was könnte die Bundesliga von Union erwarten

Auf jeden Fall wären die Gästeblocks bei Spielen der Berliner immer voll. Union-Fans gelten als sehr reisefreudig, im positiven Sinn manchmal sogar verrückt. Zu einem Montagsspiel in Hamburg machen sich schon einmal 8000 Fans auf den Weg und selbst zu einem bedeutungslosen Testspiel in England reisen mehrere tausend Eiserne ihrem Team hinterher.

Dazu ist die Atmosphäre in der Alten Försterei alles andere als feindselig. Die eigenen Spieler sind allesamt Fußballgötter und die eigene Mannschaft wird nie ausgepfiffen, was woanders nicht immer der Fall ist. Bis auf den ewigen Erzrivalen BFC Dynamo gibt es keine tiefe Abneigungen zu anderen Vereinen. Höchstens noch zum Lokalrivalen Hertha BSC, was aber vielleicht normal ist, wenn zwei Vereine mit breiter Anhängerschaft in der gleichen Stadt vertreten sind.

Union Berlin wäre ein echter Farbtupfer in der 1. Bundesliga und alles andere als eine graue Maus. Und vielleicht würde es die Klubführung auch schaffen, den Verein längerfristig erstklassig zu halten, wie es Augsburg nach dem Aufstieg 2011 geschafft hat. Die Köpenicker könnten auch eine Nische ausfüllen, so wie es zum Beispiel Freiburg und Mainz seit vielen Jahren schaffen. Man darf also gespannt sein, wie die Reise der Eisernen weitergeht.

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