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Daniel

Die 10 teuersten Winterwechsel in der Premier League-Geschichte!

Januar ist die Zeit des Jahres, in der Vereine nochmal die Chance haben, ihren Kader vor dem Schlussspurt der Saison aufzurüsten. Allerdings ist dies keine einfache Aufgabe. Niemand möchte seine besten Spieler mitten in der Saison abgeben, was zu aufgeblähten Ablösesummen führt. Dazu kommt noch die Unsicherheit, ob sie sofort weiterhelfen können oder Zeit zum Eingewöhnen brauchen. Die zehn teuersten Winterwechsel in der Premier League-Geschichte im Überblick. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

10. Anthony Gordon, FC Everton > Newcastle United, 45,60 Mio. €

Als der Wechsel von Anthony Gordon offiziell wurde, sorgte er für viel Spott in den sozialen Medien. Die Magpies investierten sehr viel Geld in einen Flügelspieler, der in seinen 80 Einsätzen für Everton nur zehn Tore erzielte, und zwar Potenzial zeigte, aber nicht in dem Ausmaß, das eine solche Ablösesumme rechtfertigte. Die Rückrunde in Newcastle lief eher bescheiden. Nur ein Tor in 16 Spielen sind keine vielversprechende Quote. Allerdings scheint er so langsam im Norden Englands angekommen zu sein. Diese Saison hat er bereits elf Scorerpunkte zu verbuchen und ist gesetzt unter Eddie Howe. Er hat sicherlich noch Luft nach oben, aber ist mit 22 Jahren bereits Stammspieler bei einem Champions League-Klub.

9. Luis Diaz, FC Porto > FC Liverpool, 47 Mio. €

Der Kolumbianer schlug nach seinem Wechsel vor zwei Jahren sofort ein. In der Rückserie der 2021/22-Saison konnte er direkt zehn Scorerpunkte in 26 Spielen verbuchen und leitete die Wachablösung Sadio Manés auf dem linken Flügel ein. Die Chance, den linken Flügel für sich alleine zu beanspruchen nach dem Abgang des Senegalesen zu Bayern München, blieb ihm aber verwehrt. Eine schwere Knieverletzung zwang ihn letztes Jahr für sechs Monate auf die Tribüne und er verpasste dadurch insgesamt 31 Spiele. Diese Saison startete er aber nochmal durch und konnte in den ersten beiden Saisonspielen zwei Tore erzielen. Auch wenn er die Form in dem Ausmaß in der Hinrunde nicht halten konnte, ist er dennoch ein wichtiger Spieler in der Mannschaft von Jürgen Klopp. Definitiv ein Winterwechsel, der sich gelohnt hat.

8. Fernando Torres, FC Liverpool > FC Chelsea, 58,50 Mio. €

Der spanische Stürmer galt bei seinem Wechsel vom FC Liverpool zum Ligakonkurrenten aus dem Westen Londons als einer der besten Stürmer der Welt. In seinen dreieinhalb Premier League-Saisons bei den Reds erzielte er 65 Tore und war auf dem besten Weg zur Klubikone. Seinen Abgang kam bei den Anhängern Liverpools schließlich nicht sehr gut an. Der Herzensbrecher Torres (Erinnerung an seinen Treffer im EM-Finale 2008 gegen Deutschland) wurde bei Chelsea nicht glücklich. In seinen übrigen 18 Spielen für die Blues in der 2010/11-Saison erzielte er lediglich einen Treffer. Er blieb drei weitere Saisons, in denen er nie mehr als acht Ligatreffer erzielen konnte. Seine Karriere dümpelte danach bei AC Milan, Atletico Madrid und Sagan Tosu in Japan ein wenig vor sich hin und er konnte nie wieder an seine Form in Liverpool anknüpfen.

7. Pierre-Emerick Aubameyang, Borussia Dortmund > FC Arsenal, 63,75 Mio. €

Der Gabuner wollte im Januar 2018 nach viereinhalb Jahren beim BVB den nächsten Schritt machen und war unter anderem auch bei Real Madrid lange Zeit im Gespräch. Letztendlich wurde er aber Teil eines Wechseldreiecks zwischen Borussia Dortmund, FC Arsenal und FC Chelsea. Aubameyang wechselte zum FC Arsenal, wo er den zum FC Chelsea abgewanderten Olivier Giroud ersetzte. Um ihren Superstar zumindest kurzfristig zu ersetzen, leihten die Dortmunder Michy Batshuayi vom FC Chelsea aus. Den besten Deal machten aber die Gunners. Pierre-Emerick Aubameyang wurde zum Schlüsselspieler und führte sie mit acht Toren ins Europa League-Finale 2019, schoss die zwei entscheidenden Tore zum FA-Cup-Gewinn 2020 und schoss das einzige Tor im Community Shield 2020, das die Gunners letztendlich im Elfmeterschießen gewannen.

Er erzielte 92 Tore und bereitete weitere 21 vor in seinen 163 Spielen für Arsenal. Sein letztes halbes Jahr in der Saison 2021/22 hinterließ einen schlechten Beigeschmack, als er mit unentschuldigtem Fehlen oder Lustlosigkeit auffiel. Allerdings war er der wahrscheinlich beste Spieler Arsenals in einer sehr schwierigen Phase des Vereins.

6. Christian Pulisic, Borussia Dortmund > FC Chelsea, 64 Mio. €

Ein weiterer BVB-Abgang und ein weiterer Chelsea-Transfer. Pulisic war zu dem Zeitpunkt gerade einmal 20 Jahre alt und galt als Ausnahmetalent. Die Dortmunder hofften, dass er bald den großen Durchbruch schafft und dann eventuell für viel Geld wechselt, wie es beispielsweise Aubameyang oder Dembélé vor ihm taten. Niemand hätte erwartet, dass man im Januar 2019 schon so viel Ablöse für ihn erhalten würde, schließlich war er kaum Stammspieler für den BVB. Die Blues wussten vom Talent des US-Amerikaners, aber auch, und das war wahrscheinlich noch viel präsenter, dass ihnen eine Transfersperre droht, weshalb sie möglichst schnell einen Neuzugang bestätigen wollten. Ähnliches geschah auch mit dem Transfer von Mateo Kovacic von Real Madrid.

Beim FC Chelsea schlug Pulisic allerdings nie vollends ein. Nach der Coronapause, im Sommer 2020, ließ er sein Potenzial aufblitzen, als er mit vier Toren und vier Vorlagen in den verbleibenden neun Spielen einen erheblichen Anteil an der Champions League-Qualifikation der Blues hatte. Verletzungen warfen ihn in den folgenden Jahren immer wieder aus der Bahn, bis er im vergangenen Sommer seinen Platz in der überfüllten Chelsea-Kabine verlor und nach Italien, zum AC Milan, wechselte. Dort zeigt er bisher auch sehr gute Leistungen.

5. Aymeric Laporte, Athletic Bilbao > Manchester City, 65 Mio. €

Der damals 23-jährige Innenverteidiger kam im Januar 2018 für eine heftige Summe aus Bilbao mit großen Vorschusslorbeeren. Er galt als einer der talentiertesten Verteidiger des Planeten und wurde mit diesem Wechsel auch zu einer der teuersten. Unter Pep Guardiola wusste er auch sofort zu überzeugen und wurde zum Stammspieler. Mit den Citizens gewann er fünf Mal die Premier League, zwei Mal den FA Cup, vier Mal den Carabao Cup, den englischen Superpokal und in seinem letzten Jahr als Krönung die Champions League. Laporte ist jetzt 29 Jahre alt und verließ Manchester im Sommer in Richtung Saudi-Arabien, genauer gesagt Al-Nassr, für knapp unter 30 Millionen Euro. Eine gute Summe für einen Spieler, der im letzten Jahr nicht mehr in das System Guardiolas passte. Er kam letzte Saison nur noch auf 25 Einsätze, auch aufgrund einer Knieverletzung, und befand sich spätestens nach dem Wechsel von Josko Gvardiol auf dem Abstellgleis. Dennoch kann er auf sehr erfolgreiche Jahre mit Manchester City zurückblicken, in denen er lange Zeit als Weltklasse-Innenverteidiger galt.

4. Bruno Fernandes, Sporting Lissabon > Manchester United, 65 Mio. €

Der jetzige Kapitän Manchester Uniteds kam im Januar 2020 für eine heftige Ablöse aus Lissabon, war aber eine sofortige Verstärkung. Er genoss seine freie Rolle unter dem damaligen Trainer Ole Gunnar Solskjaer und steuerte schon in seinem ersten halben Jahr 20 Scorerpunkte in 22 Spielen bei. Die folgende Saison 2020/21 schloss er mit 45 Scorerpunkten in 58 Spielen ab. Eine unglaubliche Quote. Die auf Solskjaer folgenden Trainer gaben ihm nicht mehr so viel Freiraum wie zuvor, weshalb seine Tore und Vorlagen zurückgingen. Er bleibt dennoch unverzichtbar für seine Mannschaft und ist seit diesem Sommer Kapitän der Red Devils. In seinen vier Jahren bei Manchester United verpasste er erst ein Spiel, und das aufgrund von Krankheit. Er gilt als einer der besten Spieler der Welt und definitiv als einer der besten Transfers Uniteds seit zehn Jahren.

3. Mykhaylo Mudryk, Shakhtar Donezk > FC Chelsea, 70 Mio. €

Der Ukrainer war vor seinem Wechsel, wenn überhaupt, nur den größten Fußballfanatikern ein Begriff. Er war 21 Jahre alt und hatte gerade einmal 77 Pflichtspiele auf dem Buckel, aber überzeugte in der Königsklasse. Drei Tore und zwei Vorlagen in der Gruppenphase und eine gute Leistung im Santiago Bernabeu gegen Real Madrid ließen den FC Chelsea aber auch den FC Arsenal aufhorschen. Die Gunners waren lange in der Pole-Position, aber wollten letztendlich nicht auf die Ablöseforderung der Ukrainer eingehen. Chelsea hingegen, unterstützt von den Milliarden von Todd Boehly, bezahlten dies ohne mit der Wimper zu zucken.

In London angekommen hat Mudryk Probleme, sich einzuleben. Sein einmaliges Tempo und gefährliche Dribblings waren von Beginn an nicht zu unterschätzen, aber sein Output ist noch sehr übersichtlich. Zu oft versucht er zu viel oder sucht die komplizierten Lösungen. Sein Talent steht außer Frage, aber die für ihn gezahlte Ablöse bringt viel Druck mit sich und, insbesondere im schnellebigen englischen Fußball, muss er bald anfangen, konstant Leistungen zu zeigen, sonst könnte sein Kapitel bei den Blues schon bald vorbei sein. Der FC Chelsea ist nicht für seine Geduld bekannt.

2. Virgil Van Dijk, FC Southampton > FC Liverpool, 85,65 Mio. €

Einer der besten Transfers der Geschichte Liverpools, und das bei einer solchen Ablöse. Der holländische Hüne war bereits zu seiner Zeit bei Southampton einer der besten Innenverteidiger der Liga, weshalb der Wechsel zu einem Spitzenklub keine Überraschung war. Dennoch ließ sich das Team von Jürgen Klopp seine Dienste einiges kosten und viele waren skeptisch, ob er diesem Preisschild wirklich gerecht wird. Diese Zweifel hat er bereits in seinen ersten Wochen verschwinden lassen. Er transformierte die undichte Abwehr der Reds sofort und war von der ersten Minute an Abwehrchef. Sechs Jahre ist der Wechsel jetzt her, der die stärkste Phase Liverpools unter Klopps Herrschaft einleitete. Mit Van Dijk in seinem Abwehrzentrum gewann er jeden möglichen nationalen Titel. International konnte er nach einer Finalniederlage 2018, die Champions League ein Jahr später gewinnen. Im Anschluss auch noch den UEFA-Super-Cup und die Klub-Weltmeisterschaft.

Die Saison 2020/21 verpasste er größtenteils aufgrund eines Kreuzbandrisses, und in der folgenden Saison war er dann nur ein Schatten seiner selbst. Viele diskutierten, ob der Niederländer jemals wieder an seine Höchstform kommt. Jetzt rückblickend kann man eindeutig sagen, dass er mittlerweile, insbesondere diese Saison, wieder zu den besten Innenverteidigern des Planeten gehört. Falls Liverpool dieses Jahr die Meisterschaft holen sollte, was im Moment nicht allzu schlecht aussieht, werden sie es zu einem großen Teil auch ihrem Kapitän, Virgil Van Dijk, zu verdanken haben.

1. Enzo Fernández, Benfica Lissabon > FC Chelsea, 121 Mio. €

Am Deadline-Day 2023 komplettierte der FC Chelsea den Transfer des Weltmeisters Enzo Fernández. Spätestens seit dem Turnier in Katar war jedem bewusst, wie gut der Mittelfeldspieler ist. Bei seinem damaligen Verein Benfica war er gerade einmal sechs Monate und hatte erst 29 Spiele absolviert. Sie wollten ihn unter keinen Umständen verkaufen. Allerdings hatte er eine Ausstiegsklausel, und als die Blues merkten, dass ihre portugiesischen Gegenüber nur wenig Interesse an den Verhandlungen hatten, machten sie inmitten der Panik am letzten Tag des Transferfensters Gebrauch der Klausel. So wurde er dann zum sechstteuersten Transfer aller Zeiten.

Seine Zeit bei Chelsea kann man mit der von Mykhaylo Mudryk gleichsetzen. Auch er hat sich bei seinem neuen Arbeitgeber noch nicht eingefunden und Mauricio Pochettino scheint noch nicht zu wissen, wie er das Meiste aus seinem (sehr teuren) Talisman herausholt. Die Doppelsechs mit dem ähnlich teueren, aber erst im Sommer verpflichteten Moises Caicedo scheint nicht zu funktionieren. Auch bei Enzo ist das Talent nicht abzustreiten, aber er zeigt es nicht konstant genug. Weitere Neuzugänge wie Roméo Lavia oder Lesley Ugochukwu scharren hinter ihm schon mit den Hufen, und wenn er nicht aufpasst, verliert er schon bald seinen Stammplatz.

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Daniel

So viele Spieler werden den Premier League-Klubs im Januar fehlen

Jeder Verein hat diese Saison mit Verletzungen und sonstigen Ausfällen zu kämpfen. Die steigende Belastung trifft bei vielen Spielern und Trainern auf Unverständnis. Im Januar kommen jetzt noch die Ausfälle der Spieler hinzu, die für ihr Land beim Afrika-Cup oder Asien-Cup auflaufen werden. Manche Mannschaften könnten in den nächsten Wochen daher zu kämpfen haben. Die Ausfälle der Premier League-Klubs im Überblick. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

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Daniel

Die Renaissance des Harry Maguires

Vom Helden zum Verspotteten und jetzt wieder zum Leistungsträger. Harry Maguire wurde zum Premier League Spieler des Monats Novembers ernannt und krönt somit seine wiedergefundene Form der letzten Wochen. (Bild: IMAGO / Sportimage)

Im Sommer stand er noch kurz vor dem Abgang. West Ham United und Chelsea waren interessiert und die Hammers konnten sich bereits mit Manchester United auf eine Ablösesumme von über 30 Millionen einigen. Allerdings, wollte Harry Maguire nicht weg, er wollte um seinen Platz bei den Red Devils kämpfen.

Die Saison 2022/23 lief für Maguire nämlich nicht nach Plan. Erik ten Hag wurde vor der Saison zum Cheftrainer ernannt und brachte Lissandro Martinez mit sich von Ajax Amsterdam. Der Argentinier wusste auch sofort zu überzeugen und nahm den Platz in der Innenverteidigung neben Varane ein. Maguire musste sich mit einem Bankplatz zufriedengeben und war teilweise sogar der vierte Innenverteidiger hinter Victor Lindelöf. Er durfte in der Liga nur acht Mal von Beginn an ran und Spielzeit musste er hauptsächlich in den Pokalwettbewerben sammeln.

Maguires Anfänge bei Manchester United

Im Sommer 2019 wechselte er als teuerster Verteidiger aller Zeiten für fast 90 Millionen Euro von Leicester City zu den Red Devils. Dem einhergehend war auch ein enormer Druck. Er sollte die Abwehr Uniteds transformieren, wie es Virgil Van Dijk zuvor auch in Liverpool vorgemacht hat. Mit guten Leistungen für England während der Weltmeisterschaft 2018 in Russland schloss er sich ins Herz vieler Engländer ein und seine starke Form für Leicester verdiente ihm diesen Wechsel. Seine ersten beiden Jahre in Manchester liefen auch sehr gut. Er zeigte starke Leistungen und wurde auch zum Kapitän berufen, nach nur kurzer Zeit im Verein.

Der Absturz zum Internet-Meme

Nach einem anfänglichen Hoch, kam ein sehr tiefes Tief. Maguire verlor drastisch an Form und machte immer wieder mit unkonventionellen Aktionen auf sich aufmerksam. Einmal zog er Luke Shaw, seinen Mitspieler, im eigenen Strafraum am Arm und ermöglichte so dem Gegner einen ungehinderten Torschuss. Sein "no-look defending" ging ebenfalls sehr viral. In den sozialen Medien wurden die "Fail compilations" zu jeden einzelnen seiner Fehler immer beliebter und auch die Meinung in den Stadien zu Harry Maguire profitierte nicht davon. Er wurde regelmäßig, auch von den eigenen Fans, ausgebuht.

Jetzt plötzlich Leistungsträger

Erik ten Hag hatte im Sommer den Verkauf Maguires bereits abgesegnet. An der Innenverteidigung von Martinez und Varane führte kein Weg vorbei und der englische Nationalspieler hatte ihn in seiner ersten Saison nicht überzeugt. Ein Wechsel kam aber nicht zustande, da Maguire unbedingt bleiben wollte, um sich wieder in die Mannschaft zu kämpfen. Am achten Spieltag fand er sich dann erstmal in der Startelf gegen den FC Brentford, aufgrund der Verletzungen von Martinez, Varane, Shaw und Wan-Bissaka. Er überzeugt und legte sogar den 2-1 Siegtreffer per Kopf vor. Seine guten Leistungen verdienten ihm das Vertrauen seines Trainers und seitdem ist er nicht mehr wegzudenken. Er hat die Defensive der Red Devils gefestigt, so wie man es sich bei seinem Wechsel erhofft hat.

Die Kirsche auf der Torte ist schließlich die Auszeichnung zum Premier League Spieler des Monats November. Er spielte jede einzelne Minute und kassierte in der Zeit kein Gegentor. Er ist jetzt ein fester Bestandteil der Mannschaft von ten Hag und hat sogar Varane aus der Startelf verdrängt. Die Auszeichnung erhielt er völlig zu Recht und es scheint für Harry Maguire aufwärtszugehen. Der Spott auf den sozialen Medien wird weniger und das Lob von verschiedenen Experten und, noch wichtiger, von seinem Trainer wird immer lauter. Eine verdiente Renaissance für einen Spieler, der die vergangenen Jahre sehr viel durchmachen musste.

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Daniel

Wie frauenfeindlich ist der Fußball wirklich?

Der Fußball arbeitet seit Jahren intensiv an seiner Außendarstellung zu Themen wie Akzeptanz und Inklusion von Frauen im Männerfußball, ebenso wie der Förderung des Frauenfußballs. Allerdings hat der Sport in der Hinsicht noch einen weiten Weg zu gehen wie die jüngsten Ereignisse aufzeigten. (Bild: IMAGO / Every Second Media)

Ein solches Thema ist sehr komplex und den richtigen Einstieg zu finden kann sich oftmals schwierig gestalten, also fangen wir direkt mit dem Absurdesten an. Joey Barton, ehemaliger englischer Fußballspieler, der unter anderem für Manchester City oder Newcastle tätig war, äußerte sich bezüglich weiblichen Moderatoren und Experten im Fernsehen auf X (ehemals Twitter). "Frauen sollten nicht über Männerfußball reden" schrieb der frühere Mittelfeldspieler. Es sei "fantastisch zu sehen", dass sich der Frauenfußball weiterentwickelt, aber "es ist ein völlig anderes Spiel" und er könne "nicht eine Sache ernst nehmen, die sie ernsthaft in einer Männerarena sagen."

Eine Aussage, die sehr schnell sehr viel Kritik mit sich brachte. Joey Barton zeigte aber keine Reue und bekräftigte seine Aussage nochmal. "Ich stehe zu dem, was ich über Frauen als Kommentatoren und Co-Kommentatoren im Männerfußball gesagt habe." Schließlich rede er "auch nicht übers Stricken." Als Mann sollte man sich dagegen wehren, schließlich wäre dies "Unsinn" und alle Männer, die ihm nicht zustimmen seinen "fart parcels". Die Übersetzung dafür lassen wir mal frei.

In einem späteren Beitrag ergänzte er nochmal, dass Männer, die dies anders sehen "Eunuchen" seien (kastrierte Männer, die früher in vielen Kulturen als Haremswächter eingesetzt wurden). Sie hätten sich verkauft und sollten sich am Kopf testen lassen.

Emma Hayes, Trainerin der Frauenmannschaft des FC Chelsea und ab kommenden Sommer Nationaltrainerin der USA, reagierte verständlicherweise sehr entsetzt auf die Äußerungen Joey Bartons. Sie gilt als einer der besten Fußballtrainerinnen aller Zeiten und ist in England regelmäßig als TV-Expertin im Fernsehen zu sehen. Für Hayes kommt eine solche Aussage nicht überraschend. "Die Realität ist, dass das männliche Privileg schon immer im Mittelpunkt des Fußballs in diesem Land stand. Frauen war es bis in die siebziger Jahre verboten, Fußball zu spielen - ich erwarte nicht, dass irgendeine (männliche) Person oder Persönlichkeit ihr Privileg versteht."

Frauenfeindlichkeit in den sozialen Medien

Hayes kritisierte auch die Social Media Kultur scharf. Hasskommentare sind dort für viele Frauen zum Alltag geworden. Es fällt vielen sehr schwer zu verstehen "wie schädlich einige dieser Kommentare sind", vor allem wenn man nicht wie viele der Fußballerinnen "systematische Frauenfeindlichkeit erlebt hat."

"Man weiß, dass alles, was man sagt, nur dazu führt, dass man angegriffen wird, besonders in den sozialen Medien. Für viele Fußballfans ist das ganz normal."

Die Aussagen Emma Hayes zeigen erschreckendes Bild bezüglich weiblicher Persönlichkeiten im Männerfußball auf. Joey Barton ist ein sehr prominentes Beispiel aber scheint auf keinen Fall eine Ausnahme zu sein. Viele TV-Expertinnen berichten von der offenen und teils sehr extremen Frauenfeindlichkeit, jenseits aller konstruktiven Kritik, die sie ertragen müssen.

Eine Kampagne von Heineken namens "The Social Swap" setzte dies auf die Probe. Gary Neville, der mit Manchester United fast jeden möglichen Titel gewinnen konnte, und Jill Scott, die mit England 2022 Europameister wurde, nahmen daran teil und tauschten ihre X Accounts für fünf Tage. Sie posteten weiterhin ihre Meinungen zu diversen Fußballthemen aber unter dem Namen des jeweils anderen. Neville berichtete, dass er viele misogyne und ignorante Antworten erhielt. Sätze wie "Geh zurück in die Küche", "Du solltest dich lieber auf die Mädchenliga konzentrieren" oder "Lass den Fußball lieber den Männern" waren wohl keine Seltenheit. Die Tweets von Scott auf dem Account von Gary Neville erhielten hingegen größtenteils Zuspruch.

Auch Deutschland mit viel Luft nach oben

Die aktuellen Ereignisse in England machen noch einmal deutlich wie schwer es Frauen im Männerfußball haben. Dabei spielt es fast keine Rolle, ob als TV-Expertin, Kommentatorin oder lediglich als Fußballinteressiert in den sozialen Medien. Momentan ist das Thema, vor allem in England laut geworden. Die Situation in Deutschland darf hierbei nicht vergessen werden, denn auch hier haben es Frauen, vor allem in der medialen Berichterstattung, schwer, wenn sie über Herrenfußball berichten.

Kommentatoren wie Claudia Neumann kriegen eine unverhältnismäßige Anzahl an Hasskommentaren oder Spott auf den sozialen Medien. Es werden ihre Fehler zusammengeschnitten und man muss nur ihren Namen in die X Suchleiste eingeben, um unzählige beleidigende Kommentare zu finden. Natürlich wünscht man sich von Kommentatoren inhaltliche Präzision und eine möglichst professionelle Aufbereitung des Geschehens, weshalb Fehler wie sie Claudia Neumann passieren lästig sein können. Allerdings, muss man dort hinterfragen, ob die männlichen Kommentatoren in manchen Belangen wirklich besser sind oder nur aufgrund ihres Geschlechtes den Hasskommentaren verschont bleiben.

Fazit

Der Skandal um Joey Barton zeigt deutlich auf, wie schwer man es Frauen macht im Fußball zu arbeiten.. Barton hat sehr viel Kritik für seinen Tweet bekommen aber, dass ein solcher Tweet überhaupt ausformuliert wird, zeigt, dass es dennoch Menschen gibt, die so denken. Anhand der Kampagne von Heineken konnte man sehen, dass solche Kommentare keine Seltenheit sind.

Es sind oftmals Einzelfälle, die die Meinung schnell beeinflussen können. Die Aussagen von weiblichen TV-Experten oder Kommentatoren werden häufig schärfer hinterfragt und man achtet mehr auf die Fehler, als es vielleicht bei den männlichen Kollegen der Fall ist. Die wirklich guten weiblichen Experten werden nur selten hervorgehoben und den neuen wird nur selten eine faire Chance gegeben.

Man muss durchaus festhalten, dass sich der Fußball hinsichtlich der Inklusion von Frauen in den letzten Jahren verbessert hat. Der Frauenfußball, insbesondere die Nationalmannschaft, gerät immer mehr in den Fokus und auch in der medialen Berichterstattung ist der Frauenanteil gestiegen. Allerdings, ist es auch klar, dass es damit noch nicht abgeschlossen ist. Es muss sich noch immer etwas ändern

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Daniel

Wie Luton Town die Kenilworth Road zur Festung macht

Luton Town gilt als einer der größten Außenseiter in der Premier League seit Jahren. Bereits vor der Saison wurden sie von vielen abgeschrieben und, dass sie sich jetzt nach 15 Spieltagen außerhalb der Relegationsplätze befinden, überrascht umso mehr. Ein großer Faktor hierbei ist ihre starke Heimform. Die Kenilworth Road wird zur Festung. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Die Kenilworth Road ist das kleinste Stadion der diesjährigen Premier League Auflage mit einer Kapazität von 11.050. Dies merkt man aber nicht an der Stimmung. Die Tribünen sind unglaublich nah am Spielfeld und das Stadion ist sehr kompakt. Es hat einen sehr altmodischen Flair und die Fans der Hatters schaffen es eine sehr laute Atmosphäre aufkommen zu lassen.

Das Besondere an der Spielstätte des Aufsteigers ist definitiv die Lage. Inmitten eines Wohnviertels grenzen die Stadionwände an Wohnhäuser und Gärten. Mögliche Gartenpartys müssen, sofern man nicht von tausenden Fußballfans währenddessen beobachtet werden will, auf Tage verlegt werden, wo Luton Town nicht zu Hause spielt. Das wahrscheinlich skurrilste Stadion in den europäischen Topligen.

Der Aufsteiger steht diese Saison vor einer gewaltigen Herausforderung die Klasse zu halten. Viele Experten sagten, dass sie ein Jahr zu früh aufgestiegen sind und sowohl sportlich als auch finanziell zu weit über ihren Möglichkeiten spielen. Die Gehaltsausgaben des Aufsteigers belaufen sich auf rund 26,5 Millionen Euro im Jahr. Damit wären sie selbst in der Bundesliga lediglich auf dem 13. Platz und die Premier League bewegt sich in finanziell ganz anderen Sphären. Der Spitzenreiter hinsichtlich Gehaltsausgaben ist Manchester United mit fast zehnfachen jährlichen Ausgaben im Vergleich zu Luton und selbst Brentford auf dem 17. Platz in dieser Rangliste zahlt fast doppelt so viel an Gehältern.

In den letzten fünf Jahren zahlten sie lediglich 25 Millionen Euro an Ablösesummen. Mitkonkurrent um den Abstieg Everton zahlte dies alleine für ihren neuen Stürmer Beto von Udinese Calcio und über die Transferausgaben der Topklubs in England braucht man gar nicht erst zu sprechen.

Der Kader Lutons gehört sicherlich zu den qualitativ schwächsten der Liga, daher ist es umso wichtiger, dass die Unterstützung von den Rängen stimmt. Vor heimischer Kulisse sind die Hatters stark. In ihrem ersten Heimspiel gegen West Ham United verloren sie nur knapp mit 1-2 und hatten in den letzten Minuten auch die Möglichkeiten noch auszugleichen. Im nächsten Heimspiel folgte ein 1-1 Unentschieden gegen die Wolves, die dieses Jahr nicht zu unterschätzen sind. Neu-Trainer Gary O'Neil hat einer mehr als schlagkräftige Truppe geformt. Die 1-2 Niederlage gegen Mitaufsteiger Burnley ist sicherlich das enttäuschendste Heimergebnis bisher. Der ehemalige Hoffenheim Bruun Larsen schoss die Clarets spät zum Sieg aber das sind die Spiele, die Luton für sich entscheiden muss, wenn sie die Klasse halten wollen.

Anschließend wurde die Kenilworth Road erst so richtig warm und es folgten sehr gute Leistungen Lutons. Man verlor nur knapp mit 0-1 gegen den damaligen Tabellenführer Tottenham, nachdem man sich lange sehr schlagfertig präsentierte. Anschließend ein Punktgewinn beim 1-1 gegen den Meisteraspiranten Liverpool. Dort wären auch die drei Punkte möglich gewesen, denn Luton führte bis zur 95. Minute, ehe Luis Diaz per Kopf ausglich. Trotzdem ein sehr starkes Ergebnis. Es folgte der erste Heimsieg gegen Crystal Palace, wo man das Spiel wieder spät entschied. Das Spiel gegen Tabellenführer Arsenal war aber an Spannung nicht zu überbieten. Man konnte zweimal ausgleichen und führte zwischenzeitlich sogar mit 3-2. In der aller letzten Minute, 90+7 um genau zu sein, schoss Gunners Neuzugang Declan Rice seinen neuen Klub zum 4-3 Sieg. Ein schmerzhaftes Ergebnis für Luton aber dennoch ein gewaltiges Zeichen an die Liga.

Luton Town übertrifft bisher alle Erwartungen und ein Grund dafür ist ihre starke Heimform. Ein Besuch an der Kenilworth Road gestaltet sich diese Saison als Bananenschale für viele Mannschaften, denn Luton ist ein Gegner, bei dem sich viele drei Punkte erhoffen. Allerdings spielen die Fans dabei eine entscheidende Rolle. Sie scheinen ihre Mannschaft nochmal einen Antrieb zu geben und es auch Spitzenmannschaften wie Tottenham, Liverpool oder Arsenal schwer zu machen.

Die nächsten Heimspiele sind gegen Manchester City, Newcastle und Chelsea. Da gibt es sicherlich einfacheres Programm aber mit ihren Fans im Rücken und ihre bisherigen Leistungen betrachtend, müssen sie sich nicht verstecken. Es folgen auch wieder leichtere Spiele, in denen die Hatters ihre starke Heimform besser ausnutzen können.

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Kobbie Mainoo (18) | Löst er Manchester Uniteds Mittelfeldsorgen?

Erik ten Hag steht unter Druck. Manchester United spielt diese Saison unter ihren Möglichkeiten und leisten sich immer wieder Ausrutscher wie in der Champions League gegen Kopenhagen oder Galatasaray. Seine Taktik und seine Transferentscheidungen werden hierbei öfters kritisiert. Ein Spieler, der beide Probleme lösen könnte, ist der 18-jährige Kobbie Mainoo. (Bild: IMAGO / Gonzales Photo)

Vor dieser Saison stand für die Verantwortlichen der Red Devils fest, dass sie in mehrere Mittelfeldspieler investieren müssen. Christian Eriksen und Casemiro, die letzte Saison oftmals mit Bruno Fernandes das Mittelfeld komplettierten, sind beide bereits 31 Jahre alt. Die Backup Optionen waren das Eigengewächs Scott McTominay und Fred. Letzterer wurde im Sommer nach Fenerbahce verkauft, um den Umbruch einzuleiten.

Der Wunschspieler ten Hags in diesem Sommer war Mason Mount vom Rivalen Chelsea, den sie sich knapp 65 Millionen Euro kosten ließen. Der junge Engländer zählte zu den konstantesten Spielern der Blues, fand sich aber inmitten der gewaltigen Umstrukturierung an der Stamford Bridge außen vor und mit wenig Perspektive. Damit war der Umbruch aber noch nicht vollendet. Bis in die letzten Stunden suchte man noch verzweifelt nach einem Sechser und fand diesen in Sofyan Amrabat von der AC Florenz, der vor allem während der WM in Katar auf sich aufmerksam machte.

Die beiden Neuzugänge sind aber noch nicht eingeschlagen. Bei Mason Mount kann man es noch auf Verletzungen schieben, die ihn seit seinem Wechsel plagen. Amrabat hingegen wirkt lediglich sehr durchschnittlich, wenn er seine Chancen bekommt. Dazu kommt auch noch, dass sowohl Casemiro als auch Eriksen von mehreren Verletzungen gebremst wurden und auch wenn sie spielen nicht immer überzeugen.

Kobbie Mainoo hat alle Anlagen Manchester Uniteds Probleme zu lösen aber was genau macht ihn so stark?

Das Profil

Der junge Mainoo fühlt sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten und kann dort sowohl die defensiven als auch die offensiven Aufgaben übernehmen. Er wurde aufgrund seiner technischen Fähigkeiten, kombiniert mit seinem Dribbling und seinem überragendem Passspiel bereits mit Paul Pogba verglichen, der ebenfalls seine ersten Schritte im Profifußball bei den Red Devils machte. Ein klarer Unterschied zwischen den beiden ist die Größe. Während der französische Weltmeister 1,91 Meter in die Höhe ragt, ist Mainoo nur 1,75 Meter groß. Dies nutzt er aber zu seinem Vorteil. Er ist unglaublich schwer vom Ball zu trennen und sehr effektiv in den Zweikämpfen. In gewisser Hinsicht kann man ihn hier mit N'Golo Kanté vergleichen, der bekanntlich, trotz seiner Größe, zu den besten Spielern der Welt im Spiel gegen den Ball gehörte.

Ten Hag nutzt ihn oftmals als alleinigen Sechser, der vor allem in der ersten Phase des Spielaufbaus eine wichtige Rolle inne hat. Er soll sich permanent in Räume begeben, in denen er von dem Torhüter oder den Innenverteidigern anspielbar ist und gleichzeitig in der Lage sein den Ball durch progressive Pässe oder Dribblings ins vordere Drittel zu befördern.

Aufgrund seiner sehr guten Beschleunigung, insbesondere mit Ball, und seinen oftmals sehr klugen Passentscheidungen, ist er sehr resistent gegen das gegnerische Angriffspressing. Er strahlt eine Ruhe am Ball aus, die für sein Alter auf keinen Fall selbstverständlich ist.

Er ist technisch sicher genug, um auch in engen Räumen stets die Kontrolle zu bewahren und diese zu entkommen und besitzt auch ein gewisses Grundselbstbewusstsein, dass er dazu in der Lage ist. Er scheut sich nie davor Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen.

Mainoo gestaltet das Spiel am liebsten von hinten. Er interpretiert seine Rolle als Sechser oftmals sehr tiefstehend, um die Abwehr mit und gegen den Ball zu unterstützen. Er ist niemand, der die 40 Meter Bälle quer über den Platz schlägt. Er konzentriert sich lieber auf die kurzen Pässe, den Ball laufen zu lassen, bis sich eine Lücke auftut, die er mit seiner Spielintelligenz und technischen Kompetenz zu nutzen weiß.

Sein Debüt gegen Everton

Kobbie Mainoo gab auswärts gegen den FC Everton sein Startelfdebüt in der Premier League. Er startete als alleiniger Sechser mit McTominay und Bruno Fernandes in eher offensiveren Mittelfeldrollen. Auch wenn es erst sein erstes Spiel war, kann man dennoch viel aus seiner Leistung entnehmen.

Das auffälligste an seinem Spiel gegen Everton war sein Selbstbewusstsein. Er scheute nicht davor zurück in den engsten Räumen angespielt zu werden und forderte durchgehend die Bälle von erfahreneren Mitspieler wie Maguire oder Onana. Er ließ sich immer wieder tief fallen, um anspielbar zu sein und war deshalb sehr involviert im Aufbauspiel der Red Devils. Dabei war er auch in der Lage seine zentrale Position zu verlassen und sich auf außen anzubieten, wenn die Situation dies ergab. Einer der beiden Innenverteidiger bewegten sich dann oftmals auf die Position des Defensiven Mittelfeldspielers, wie man es diese Saison unter ten Hag gewohnt ist.

Wenn er den Ball hatte, bewegte er sich mit einer Eleganz über den Rasen, die man niemals einem 18 jährigen zuschreiben würde. Er war unglaublich ruhig am Ball und lies sich nicht vom gegnerischen Pressing aus der Ruhe bringen.

Gegen den Ball zeigte er auch wenig Mängel. Seine Zweikämpfe führte er sehr abgeklärt und aggressiv. Grundsätzlich ließ er sich selten aus seiner zentralen Position locken und es tat Manchester United gut einen Spieler auf dem Feld zu haben, der die Abwehr aus dem Mittelfeld so gut beschützen kann. In Umschaltsituation sowohl für als auch gegen Manchester United fiel er mit einem sehr guten Raumverständnis auf und konnte daher vieles antizipieren. Gegen den Ball füllte er effektiv die freien Räume, um die Angriffe der Toffees zu unterbinden, und mit dem Ball fand er sich oft in freien Räumen wieder mit der Möglichkeit Akzente nach vorne zu setzen.

Seine Wichtigkeit für Manchester United zeigte er bereits in seinem ersten Spiel, als er den Ball auf der Linie klärte, um den möglichen Ausgleichtreffer der Toffees zu verhindern. Alles in allem, ein herausragendes Debüt für Kobbie Mainoo.

Fazit

Kobbie Mainoo überzeugte bei seinem Debüt in allen Belangen und löste unter den Manchester United Fans einen riesigen Hype aus. Dem einhergehend kommt natürlich auch viel Druck und eine gewisse Erwartung an ihn. Hierbei darf man nicht vergessen, dass er gerade einmal 18 Jahre alt ist und von einer Verletzung wiederkehrt. Er muss behutsam aufgebaut werden, denn das Potenzial hat er auf jeden Fall.

Die Ruhe, die er jetzt schon ausstrahlt und seine taktische Flexibilität machen ihn zu einer zuverlässigen Option im zentralen Mittelfeld. Er ist unglaublich talentiert und wird von ten Hag jetzt Stück für Stück in die erste Mannschaft integriert. Man kann nur hoffen, dass er von Verletzungen und ähnlichem verschont bleibt, denn Kobbie Mainoo ist ein Spieler, an dem man die nächsten Jahre noch sehr viel Spaß haben wird.

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