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Daniel

Wie gut sind die Deutschen in der Premier League?

Zwölf deutsche Legionäre spielen diese Saison ihren Fußball in der Premier League. Die höchste englische Spielklasse stellt einen immer größeren Reiz dar und schafft es immer wieder, oft auch überraschend, Spieler auf die Insel zu locken. Wen muss man aus deutscher Sicht besonders im Blick halten? Wie schlagen sie sich und was haben sie diese Saison noch vor der Brust? (Bild: IMAGO / Agencia-MexSport)

Gündogan und Havertz mit Weltklasseformat

Mit zusammengerechnet 100 Länderspielen die beiden bekanntesten Deutschen in der Premier League. Gündogan spielt seit 2016 bei Manchester City und ist seit dieser Saison auch Kapitän der Citizens. Pep Guardiola setzt große Stücke auf ihn. Er kam diese Saison bereits 40-mal zum Einsatz. Er ist, auch diese Saison, ein absolut konstanter Spieler, der nie ein schlechtes Spiel zu haben scheint. Er überzeugt auf jeglichen Mittelfeldpositionen. Ob auf der Doppelsechs neben Rodri oder etwas weiter vorne neben beispielsweise De Bruyne. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und es ist noch ungewiss ob dieser verlängert wird. Der FC Barcelona soll interessiert sein ihn ablösefrei zu verpflichten.

Bei Kai Havertz ist man in England noch sehr unentschlossen. Seine Form schwankt zwischen Weltklasseniveau mit wichtigen Toren, wie dem im Champions League Achtelfinalrückspiel gegen Dortmund, und Spielen, wo er lustlos wirkend so gut wie gar nicht am Spielgeschehen teilnimmt. Er spielt meist als einziger Stürmer allerdings muss man sich fragen ob dies wirklich seine beste Position ist. Aufgrund des Stürmermangels bei Chelsea muss er allerdings oft als einzige neun auflaufen. Er kann diese Saison wettbewerbsübergreifen neun Tore und eine Vorlage in 40 Spielen aufweisen. Nicht gut genug für einen Spieler seiner Klasse, allerdings auch in einer teils sehr formschwachen Mannschaft.

Armel Bella-Kotchap – voll eingeschlagen

Die deutsche Innenverteidigerhoffnung wechselte vor der Saison vom VfL Bochum für knapp über zehn Millionen zum FC Southampton und weiß bisher vollends zu überzeugen. Mit seiner Physis und seiner, für sein Alter, beeindruckenden Ruhe ist er ein wichtiger Bestandteil der abstiegsbedrohten Saints. Bella-Kotchap durfte auch bereits für die deutsche Nationalmannschaft debütieren und (zurecht) mit zur Weltmeisterschaft in Katar fahren. Dort blieb er aber ohne Einsatz. Verletzungen bremsten ihn diese Saison immer wieder aus aber wenn er fit war, spielte er.

Leno, Janelt und Groß überzeugen

Bernd Leno (FC Fulham), Vitaly Janelt (Brentford) und Pascal Groß (Brighton) schaffen es allesamt diese Saison zu überzeugen. Bernd Leno hatte seinen Stammplatz unter Mikel Arteta an Aaron Ramsdale verloren und wechselte daher vor der Saison zum Aufsteiger FC Fulham, der derzeit über seinen Erwartungen im gefestigten Mittelfeld steht. Leno spielt in der Mannschaft von Trainer Marco Silva jedes Spiel und knüpft an seine Leistungen zu Leverkusener Zeiten an.

Sucht man nach einer deutschen Übersetzung für underrated könnte dies Vitaly Janelt sein. Der Ex-Bochumer spielt seit seinem Wechsel zu Brentford im Sommer 2020 überragend. In der Startaufstellung der Bees ist er nicht mehr wegzudenken. Er ist variabel einsetzbar im zentralen Mittelfeld und überzeugt mit seinem Zweikampfverhalten, seiner Fähigkeit die Angriffe des Gegners zu unterbinden und durch tiefe Läufe die Angriffe seiner Mannschaft einzuleiten. Er sollte mittlerweile definitiv auf dem Zettel von Nationaltrainer Hansi Flick stehen.

Gleiches gelte für Pascal Groß, wäre er nicht schon 31 Jahre alt. Seit seinem Wechsel vom FC Ingolstadt im Sommer 2017 ist er ein wichtiger Bestandteil der Seagulls. Gelernter offensiver Mittelfeldspieler, hat er in England schon auf dem Flügel und im defensiven Mittelfeld gespielt. Unter Trainer De Zerbi durfte er sogar schon in der Verteidigung auflaufen. Er kann diese Saison bereits sechs Tore und sechs Vorlagen verbuchen und zeigt konstant gute Leistung. Er ist eine Waffe bei Standardsituationen und hat eine überragende Technik und könnte mit Brighton nächste Saison sogar international vertreten sein.

Schade und Koch sind noch nicht vollends angekommen

Kevin Schade ist Anfang dieses Jahres für eine Rekordablöse für Brentford in die Hauptstadt Englands gewechselt. Beim SC Freiburg spielte er nur selten von Beginn an aber sein Talent war für die Verantwortlichen der Bees nicht zu übersehen, dessen Transferscouting eines der besten der Liga ist. Seit seinem Wechsel kann er noch nicht überzeugen. Er hat gute Ansätze. Sein Tempo und sein Dribbling sorgen immer wieder für neue Impulse allerdings muss so langsam der Knoten platzen. Auf der Insel ist man bekanntlich nicht sehr geduldig und eine Vorlage in zwölf Spielen ist für viele etwas zu wenig. Seine Konkurrenz ist mit Ivan Toney und Bryan Mbeumo auch sehr stark.

Ein weiterer Ex-Freiburger, der noch nicht ganz Fuß fassen kann ist Robin Koch, der mittlerweile bei Leeds United spielt. Er ist zwar bei Leeds gesetzt und zeigt auch solide Leistungen allerdings nicht konstant genug. Er überzeugt mit seinem Passspiel und seiner Übersicht und hat sogar schon Spiele im defensiven Mittelfeld gemacht. Allerdings ist er auch ab und zu für einen kleinen Patzer gut. Der achtmalige Nationalspieler hat definitiv noch Luft nach oben. Seine Leistungen sind keinesfalls schlecht aber wir sind aus der Bundesliga besseres gewohnt.

Startschwierigkeiten bei Undav und Kehrer

Deniz Undav kam als Torschützenkönig der Jupiler Pro League, der ersten belgischen Liga, zu seinem Stammverein Brighton zurück. Sein Leihverein der letzten Saison Union St. Gilloise gewann sensationeller Weise die Meisterschaft als Aufsteiger und Undav hatte einen erheblichen Anteil daran. Diese Saison machte er sich Hoffnungen bei Brighton durchstarten zu können, bisher vergebens. Er durfte erst zwei Mal in der Liga von Beginn an ran und seine einzigen Tore erzielte er gegen unterklassige Vereine in den beiden Pokalwettbewerben. Im Sommer waren noch mehrere Bundesligavereine an ihm interessiert und momentan ist seine Zukunft auf der Insel noch unklar. Die Bundesliga könnte ein Ziel für Undav im Sommer sein.

Thilo Kehrer verließ Paris St. Germain im Sommer nach vier Jahren. Der flexibel einsetzbare Verteidiger erhoffte sich durch den Wechsel konstante Spielminuten und somit auch für die Nationalmannschaft weiterhin interessant zu bleiben. West Ham United zahlte zwölf Millionen Euro für seine Dienste. In einer sehr schwachen Saison für die Hammers konnte er nicht brillieren. Immer wieder schleichen sich kleine und große Patzer in sein Spiel und die konstanten Einsatzminuten, die er sich nach seinem Wechsel erhofft hat, kann er im Osten Londons nicht sammeln. David Moyes hat ihm lange viel Vertrauen gegeben aber Kurt Zouma und Nayef Aguerd haben ihm den Rang abgelaufen. Als Rechtsverteidiger kam er auch des Öfteren zum Einsatz. Dort präferiert der Schotte allerdings Vladimir Coufal. Keine allzu leichte Situation für den Ex-Schalker.

Ortega und Karius als Ersatztorhüter

Als Stefan Ortega im Sommer von Arminia Bielefeld zu Manchester City wechselte, waren einige verwundert. Bei Bielefeld hat er in der Bundesliga sehr gute Leistungen gezeigt und deswegen auch zahlreich Begierde geweckt. Bei den Citizens kam er in der Liga noch gar nicht zum Einsatz aber konnte in den verschiedenen Pokalwettbewerben, unter anderem auch in der Champions League, bereits neun Mal auflaufen. Dort zeigt er stets sehr gute Leistungen aber ist noch keine Option für die Liga.

Loris Karius wechselte als dritter Torwart zu Newcastle United, hinter Stammtorwart Nick Pope und Martin Dubravka. Im Finale des Carabao Cups gegen Manchester United hatte er aber seinen großen Auftritt. Da Pope rotgesperrt war und Martin Dubravka für die erste Saisonhälfte an Manchester United ausgeliehen war und dort für die Red Devils im Carabao Cup zum Einsatz kam, waren beide nicht spielberechtigt. Loris Karius musste ran und machte seine Sache sehr ordentlich. Die zwei kassierten Gegentore konnte er nicht verhindern. Newcastle verlor das Finale aber Karius durfte sich endlich mal wieder auf der großen Bühne präsentieren.

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Daniel

Manchester Uniteds Problem mit Jadon Sancho

Pokalheld, Nationalspieler, Wunderknabe, einer der besten Flügelspieler der Welt. Mit großen Vorschusslorbeeren kam Jadon Sancho im Sommer 2021 zu Manchester United. Nach vier Jahren Borussia Dortmund sah sich der damals 21-jährige bereit für den nächsten Schritt. United hatte ihn bereits im vorherigen Sommer heftig umworben, da war der BVB allerdings nicht bereit ihn ziehen zu lassen. Ein Jahr später bekamen sie schließlich ihren Wunschspieler und ließen sich ihn 85 Millionen Euro kosten. (Bild: IMAGO / Offside Sports Photography)

Sancho war in seiner letzten Saison bei Borussia Dortmund einer der besten Spieler der Bundesliga. In wettbewerbsübergreifend 38 Spielen erzielte er 16 Tore und bereitete weitere 20 vor. Er hatte wesentlichen Anteil am Pokalsieg und der erneuten Champions League Qualifikation für die Schwarz-gelben. Im Sommer wurde er dann auch für die Europameisterschaft berufen. Dort kam er allerdings kaum zum Zug und wurde gemeinsam mit Marcus Rashford und Bukayo Saka zu den tragischen Figuren der Nation als er seinen Elfmeter im Finale gegen Italien verschoss.

Seit seinem Wechsel zu Manchester United hat Jadon Sancho Probleme, seine Leistungen abzurufen. In seinen ersten 17 Premier League Spielen erzielte er kein einziges Tor und gab nur zwei Vorlagen. Er wirkt wie ein Schatten seiner selbst aus dortmunder Zeiten. Ihm scheint das Selbstbewusstsein zu fehlen und seine eigentlich größte Stärke, das eins gegen eins gegen den Verteidiger, zeigt er im Dress der Red Devils nur sehr selten. Eventuell liegt es an dem vergebenem Elfmeter, nach dem auch Teamkollege Marcus Rashford in ein Formtief stürzte.

Erik ten Haag heuerte vor der Saison bei Manchester United an. Ein möglicher Neuanfang für Sancho. Allerdings entschied sich der Niederländer seinen Ex-Spieler bei Ajax Amsterdam Antony zu verpflichten. Weitere 95 Millionen für einen Spieler in Sanchos Position. Auf dem linken Flügel ist im Normalfall Marcus Rashford gesetzt, der momentan in der Form seines Lebens ist und die Last des vergebenen Elfmeters hinter sich gelassen zu haben scheint. Auf rechts hat Neuzugang Antony bisher den Vortritt bekommen. Jadon Sancho kann grundsätzlich beide Positionen problemlos spielen und auch im Zentrum hat ihn ten Haag diese Saison ausprobiert.

Sancho ist ein Spieler, der in engen Räumen mit seiner Ballkontrolle und seinem Kombinationsspiel brilliert. Er ist durchaus nicht langsam aber überragt auch nicht mit seinem Tempo, verglichen mit anderen Spielern in seiner Position. Seine Statistiken bei Dortmund verfälschen sein Spielerprofil ein wenig. Seine Hauptstärke ist das Kreieren von Chancen, mit seinen Mitspielern zu kombinieren und seine Spielintelligenz. Er ist kein Flügelspieler, der direkt ist und Torabschlüsse sucht, wie vielleicht Teamkollge Marcus Rashford. Er dribbelt, um zu kreieren, nicht um selber Tore zu erzielen.

Dennoch kann Jadon Sancho diese Saison gerade mal fünf Tore und zwei Vorlagen in wettbewerbsübergreifend 28 Spielen verbuchen. Viel zu wenig für einen Spieler seiner Qualität.

Im Oktober wurde ihm von Trainer Erik ten Haag eine Zwangspause verordnet nachdem bei ihm körperliche wie mentale Probleme festgestellt worden waren. Diese Pause schien ihm gut getan zu haben, denn er ging gestärkt daraus hervor. Seine Leistungen und auch seine Ausbeute vorm Tor haben sich verbessert und er schließt so langsam an seine alte Form wieder an. Die letzten beiden Spiele gegen Brentford und Everton durfte er jeweils von Beginn an ran und gegen letztere konnte er das 1-0 von McTominay vorbereiten.

Jadon Sancho scheint es seit seinem Wechsel zu den Red Devils an Selbstvertrauen zu fehlen. Die Trainerwechsel, insbesondere letzte Saison, kamen ihm hierbei vielleicht auch nicht zuvor. In den letzten Wochen konnte er aber wieder ein wenig Form finden und man kann nur hoffen, dass er an seine Zeit bei Borussia Dortmund anknüpft. Bundesligafans wissen was für ein enormes Potenzial der junge Engländer hat und wie er in der Lage ist die Zuschauer mit seinen Dribblings zu begeistern. Wenn er dies abruft, gehört er zu den besten Spieler der Liga.

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Daniel

Alexis Mac Allister - Weltmeister, aber was nun?

Alexis Mac Allister ist mittlerweile ein Name, der vielen bekannt ist. Unumstrittener Stammspieler bei Brighton, einer der besseren zentralen Mittelfeldspieler der Premier League und Weltmeister mit Argentinien. Trainer Lionel Scaloni gab ihm eine Chance nach dem verkorkstem WM Auftakt gegen Saudi-Arabien und von da an hatte er sich festgespielt. Er war nicht mehr wegzudenken aus der Startaufstellung der Argentinier und hatte entscheidenden Anteil am Triumph der Gauchos. (Bild: IMAGO / NurPhoto)

Bei Brighton bildet er meistens die Doppelsechs mit Moises Caicedo. Dort sticht er mit seinen technischen Fähigkeiten, aber auch mit seinem unermüdlichen Arbeiten gegen den Ball hervor. Er kann im Mittelfeld alles spielen, ob Sechser, Achter oder Zehner. Seine Variabilität und seine Kompetenz in jeglichen Bereichen kommen ihm bei dem nächsten Karriereschritt zuvor.

Es heißt, dass er nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft bereit sei für den nächsten Schritt. Allerdings hat er den Wunsch in England zu bleiben, nur zu einem größeren Verein zu wechseln. Da bleiben dann die traditionellen „Big Six“ bestehend aus Arsenal, Manchester City, Manchester United, Tottenham Hotspur, Liverpool und Chelsea. Wie gut passt er zu den jeweiligen Vereinen und was wäre die logischste Option?

Arsenal

Arsenal spielt eine hervorragende Saison und haben weiterhin alle Möglichkeiten Meister zu werden. Seine Konkurrenten im Mittelfeld sind zurzeit Tomas Partey auf der defensiven Mittelfeldposition, Granit Xhaka auf einer eher vorgerückten Achter-Position und Martin Ödegaard neben ihm. Ödegaard wird er hierbei nicht ersetzen können. Der Norweger ist einer der besten Spieler der Premier League diese Saison und zudem noch Kapitän.

Die beiden Positionen neben ihm sind hierbei schon eher von Interesse. Sowohl Partey als auch Xhaka wirken nicht komplett gefestigt in der Startaufstellung von Mikel Arteta. Als Partey Ersatz wird oft Declan Rice von West Ham United gehandelt. Wenn dies tatsächlich eine Option der Gunners ist, dann suchen sie ein anderes Profil für ihre Sechser Position. Die Position, die Xhaka derzeit bekleidet, wäre die, die Mac Allister auch am besten stehen würde. Dort hat er mehr Freiheiten sich im vorderen Drittel mit einzubringen und gleichzeitig kann Arsenal von seiner Arbeit gegen den Ball profitieren. Granit Xhaka hat mit seinen 30 Jahre definitiv noch ein paar gute Jahre in sich, aber mit gerade einmal 24 Jahre stellt Mac Allister dort die attraktivere Variante dar.

Manchester City

Statistisch gesehen ist Mac Allister vom Spielerprofil sehr ähnlich zu Ilkay Gündogan. Der deutsche Nationalspieler wird immer wieder mit einem Abgang im Sommer in Verbindung gebracht. Barcelona soll interessiert sein. Wenn er wirklich gehen sollte, wäre Alexis Mac Allister ein logischer Ersatz. Er ist, ähnlich wie Gündogan, sehr variabel einsetzbar und hat bei der Weltmeisterschaft mit Argentinien auch seine Mentalität unter Beweis gestellt.

Ein taktisch kluger Spieler, der unter seinem Klubtrainer Roberto De Zerbi viele Aspekte des Positionsspiels erlernt hat. Die Taktik Brightons unter ihrem neuen Trainer gleicht in vielen Aspekten die von Guardiola bei Manchester City. Viele Neuzugänge der Citizens brauchen ihre Eingewöhnungszeit, aber Mac Allister wäre jemand, der sofort helfen könnte. Eine durchaus attraktive Lösung für einen möglichen Gündogan Abgang.

Manchester United

Im Mittelfeld der Reds sind Casemiro und Bruno Fernandes gesetzt. Die Position des zweiten Sechsers neben Casemiro gehörte dem Dänen Christian Eriksen bis zu seiner Verletzung im Januar. Am Deadline Day wurde kurzfristig noch Ersatz geholt als die Schwere Erikens Verletzung bekannt wurde. Marcel Sabitzer kam vom FC Bayern München auf Leihbasis bis zum Ende der Saison. Bislang macht er seine Sache sehr gut, aber Mac Allister wäre womöglich die bessere Option für die nächste Saison, wenn der Österreicher ohnehin zu seinem Stammverein zurückkehrt.

Eriksens Fähigkeiten am Ball sind unbestritten, allerdings wird seine Arbeit gegen den Ball und sein Zweikampfverhalten öfters kritisiert. Er ist nun mal von Haus aus ein Offensivspieler und das merkt man in gewissen Situationen. Die Rolle, die der Däne bis zu seiner Verletzung gespielt hat, war eigentlich für Barcelonas Frenkie De Jong bestimmt, der nach einem langen Hin und Her im Sommer sich für einen Verbleib in Spanien entschied. Anschließend wurde Christian Eriksen verpflichtet. Alexis Mac Allister hätte seinem Konkurrenten Eriksen definitiv in seinem Defensivverhalten einiges voraus. Generell wäre diese Position sehr passend für Mac Allister, der die Reds daher als einen möglichen nächsten Schritt in Betracht ziehen könnte.

Tottenham Hotspur

Die Trainersituation ist derzeit noch sehr ungewiss. Antonio Conte muss seinen Posten als Cheftrainer räumen nach eher fragwürdigen Aussagen in Interviews und Pressekonferenzen. Er kritisierte unter anderem Besitzer Daniel Levy und seine eigenen Spieler scharf. Daher ist es schwierig abzusehen, wie Mac Allister bei den Spurs nächste Saison reinpassen würde. Verschiedene Trainer werden zurzeit gehandelt.

Seine jetzigen Konkurrenten im zentralen Mittelfeld wären Pierre-Emil Hojbjerg, Rodrigo Bentancur, Yves Bissouma und Oliver Skipp. Hojbjerg scheint unter jedem Trainer gesetzt zu sein und auch Bentancur zeigt hervorragende Leistungen seit seinem Wechsel von Juventus Turin. Er würde definitiv seine Spielminuten kriegen, allerdings gibt es derzeit attraktivere Optionen für den Argentinier. Die Trainersituation ist weiterhin ungewiss und daher auch das System und die mögliche Rolle Mac Allisters. Außerdem ist die Champions League Qualifikation noch nicht sicher.

Liverpool

Das Mittelfeld der Reds wird sich in diesem Sommer einem Umbruch unterziehen müssen. Jordan Henderson, James Milner, Fabinho und Thiago sind allesamt schon um die 30 Jahre alt oder schon etwas älter. Naby Keitas und Alex Oxlade-Chamberlains Verträge laufen im Sommer aus und werden allem Anschein nach nicht verlängert. Arthur Melo wird nach seiner missglückten Leihe zu Juventus zurückkehren und junge Talente wie Stefan Bajcetic, Harvey Elliott oder Fabio Carvalho sind noch nicht bereit so viel Verantwortung zu übernehmen.

Alexis Mac Allister ist ein Mittelfeldspieler nach Typ Klopp. Intensität mit und gegen den Ball, das Laufpensum und die Technik, um die Abwehr mit den Stürmern zu verbinden und die Mentalität auch in wichtigen Momenten mutig zu sein. Seine Vorlage im WM Finale gegen Frankreich ist hier wahrscheinlich das beste und eindrucksvollste Beispiel.

Chelsea

Chelsea befindet sich in einer (ziemlich chaotischen) Übergangsphase. 16 neue Spieler wurden bereits unter der Führung vom neuen Besitzer Todd Boehly verpflichtet. Dazu wurde Thomas Tuchel entlassen und durch Ex-Brighton Trainer Graham Potter ersetzt. Potter tat sich anfangs sehr schwer an der Stamford Bridge. Mittlerweile scheint es wieder einen Aufwärtstrend bei den Blues zu geben und Optimismus macht sich breit.

Chelsea hat einen Riesenkader und auch die Positionen, die Mac Allister bekleiden könnte, sind sehr stark und tief besetzt. Momentan setzt Graham Potter auf ein 343 mit zwei zentralen Mittelfeldspielern. Neuzugang Enzo Fernández ist dort gesetzt neben Mateo Kovacic, der auch schon die Kapitänsbinde übernommen hat. Dahinter warten der von seiner Verletzung zurückgekehrte N’Golo Kanté und Ex-Gladbacher Denis Zakaria. Ruben Loftus-Cheek, Conor Gallagher, Carney Chukwuemeka und auch Mason Mount machen sich ebenfalls Hoffnungen auf Spielzeit.

Der Kader muss ausgedünnt werden, wenn sie Mac Allister verpflichten wollen. Allerdings könnte er sich auch schwertun an Enzo Fernández, Kovacic oder Kanté vorbeizukommen. Dass sein Ex-Trainer Graham Potter an der Seitenlinie steht, würde ihm etwas zuvorkommen.

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Daniel

Die größten Talente der Premier League

Die Premier League ist gespickt mit Weltklassespielern. Vereine geben hunderte von Millionen für neue Spieler aus, um die bestmögliche Mannschaft zu stellen. Oft haben sie aber ebenso talentierte junge Spieler schon in ihren eigenen Reihen, die, wenn sie die Chance bekommen, auch zu überzeugen wissen. In dieser Saison konnten sich bereits zahlreiche junge Spieler ins Rampenlicht spielen. Diese folgenden elf Talente stachen besonders hervor. Hierbei schauen wir nur auf Spieler, die 2002 oder später geboren wurden. (Bild: IMAGO / PA Images)

Torwart: Gavin Bazunu, Southampton, 21 Jahre alt

Gavin Bazunu ist der zweitjüngste Torwart, der diese Saison eingesetzt wurde. Nur Joe Whitworth, der für Crystal Palace gegen Brighton im Tor stand, ist jünger. Allerdings hat dieser erst ein Spiel absolviert. Gavin Bazunu stand bei jedem Spiel der Saints im Tor und ist auch Stammspieler für die irische Nationalmannschaft.

Der im Sommer von Manchester City verpflichtete Bazunu hat allerdings noch Probleme, sich in der Premier League vollends zu beweisen. Statistisch gesehen ist er einer der schlechtesten Torhüter in den Top 5 Ligen. Man darf hierbei nicht vergessen, dass er letzte Saison noch in der League One – also der dritten Liga- gespielt hat. Er ist für einen Torwart noch sehr jung und braucht vielleicht diese Eingewöhnungszeit. Das Potenzial hat er definitiv.

Rechter Verteidiger: Rico Lewis, Manchester City, 18 Jahre alt

Kaum zu glauben, dass er erst 18 Jahre alt ist. Sein Debut gab er am 2. Spieltag gegen den AFC Bournemouth mit gerade einmal 17 Jahren. Seitdem gehört er fest zum Kader der Citizens und hat bereits 18 Pflichtspiele absolvieren können. Guardiola schenkt ihm dabei volles Vertrauen und Lewis zahlt es ihm auch mit konstant guten Leistungen zurück.

In Guardiolas 3214 System in Ballbesitzphasen bekleidet der junge Engländer die Rolle eines defensiven Mittelfeldspielers neben Rodri und überzeugt dort mit seiner Übersicht. Gegen den Ball kann er sowohl als Links- als auch als Rechtsverteidiger agieren. Seine Technik und vor allem sein Passspiel sind seine größte Stärke. Allerdings muss er in gewissen Situationen noch an seinem Zweikampfverhalten arbeiten.

Innenverteidiger: Levi Colwill, Brighton, 20 Jahre alt

Der einzige Innenverteidiger in der Premier League, der 2002 oder später geboren wurde und gleichzeitig schon mehr als ein Spiel machen konnte. Im Sommer kam er per Leihe vom FC Chelsea, aber tat sich vor der WM Pause schwer sich in die Mannschaft zu spielen. Anschließend startete er die ersten vier Spiele, bis ihn ein Muskelbündelriss ausbremste.

Colwill brilliert vor allem mit seinem Passspiel. Brighton Trainer Roberto De Zerbi legt viel Wert darauf, dass seine Innenverteidiger gut am Ball sind, und Colwill erfüllt dieses Kriterium allemal. Oftmals zieht er das Pressing des Gegners an sich, bevor er den befreienden Pass nach vorne spielt. Auch in Sachen Kopfballspiel gehört er zu einer der besten in seiner Position. Chelsea kann sich glücklich schätzen, einen solch talentierten Verteidiger in ihren Reihen zu haben.

Linker Verteidiger: Hugo Bueno, Wolves, 20 Jahre alt

Hinten links klafft eine Lücke bei den Wolves seitdem Hugo Bueno sich verletzt hat. Der junge Spanier, der erst nach der Entlassung von Bruno Lage seine Chance bekam, ist mittlerweile fast gar nicht zu ersetzen. Trainer Lopetegui beschreibt ihn als einen sehr ausbalancierten Spieler, der sowohl nach hinten als auch nach vorne effektiv ist.

Der eigentliche Stammlinksverteidiger Rayan Ait-Nouri und der erfahrene Jonny Otto müssen sich zurzeit hinten anstellen, denn es führt kein Weg an Hugo Bueno vorbei. Atlético Madrid soll interessiert sein, das Talent wieder in seine Heimat zu lotsen. Er hat allerdings noch einen langfristigen Vertrag bei den Wolves bis 2026.

Defensives Mittelfeld: Romeo Lavia, Southampton, 19 Jahre alt

Einer der ersten Amtshandlungen von Domenico Tedesco, als neuer Trainer Begliens, war es Romeo Lavia aufzurufen. Der junge Sechser überzeugt bei den Saints seit seinem Wechsel von Manchester City und ist nach Gavin Bazunu bereits der zweite Spieler Southamptons in dieser Liste. Wenn er fit ist, spielt er. Diese Regel galt unter allen drei Trainern diese Saison. Hassenhüttl, Jones und Selles legen allesamt viel auf den jungen Belgier. Für 12,3 Millionen Euro Ablöse ist er fast schon ein Schnäppchen. Am Deadline Day im Januar sollen sie ein 60 Millionen schweres Angebot von Chelsea abgelehnt haben. Sein Ex-Verein Manchester City hat eine Rückkaufklausel im Vertrag verankert, die sie, wenn er weiterhin so gute Leistungen zeigt, versucht wären zu ziehen.

Lavia überzeugt vor allem mit seiner Zweikampfstärke und seiner Arbeit gegen den Ball. Allerdings sind seine Fähigkeiten am Ball nicht zu unterschätzen. Sein Passspiel ist sehr gut, allerdings übernimmt Kapitän James Ward-Prowse meist die spielmachenden Aufgaben im Spiel der Saints.

Zentrales Mittelfeld: Stefan Bajcetic, Liverpool, 18 Jahre alt

Eine Adduktorenverletzung hat seine Saison schon vorzeitig beendet, was sehr schade für den jungen Spanier ist, der sich gerade festgespielt zu haben schien. In einem Mittelfeld mit Weltstars wie Thiago oder Fabinho wusste er stets zu überzeugen, wenn er die Chance bekam. Mo Salah sagte über ihn, dass er Liverpools bester Spieler sei, seitdem er angefangen hat regelmäßig zu spielen. Ein großes Lob und auch nicht zu Unrecht.

Bajcetic überzeugt mit seiner Intensität mit und gegen den Ball. Sein Zweikampfverhalten ist, vor allem in Gegenpressingsituation, sehr effektiv. Seine mutige Spielweise gefällt Jürgen Klopp und auch bei den Fans macht er sich somit sehr beliebt. Er scheut keinen riskanten Pass und hat die Technik, sich aus engen Situationen zu befreien. Es wird interessant zu sehen, welche Rolle er für die Reds nächste Saison einnehmen wird.

Zentrales Mittelfeld: Harvey Elliott, Liverpool

Ein weiterer Spieler Liverpools und mit Mo Salah und Trent Alexander-Arnold der einzige Feldspieler, der in jedem Premier League Spiel diese Saison zum Einsatz kam. Elliott schaffte seinen Durchbruch letzte Saison als er drei der ersten vier Spiele startete, ehe er sich das Sprunggelenk verrenkte und anschließend nur noch zwei Premier League Spiele machte. Diese Saison zeigt er solide Leistungen, schafft es aber nicht sein Potenzial konstant auf den Platz zu bringen.

Vor dem Tor könnte er sich definitiv noch verbessern. Ein Tor und zwei Vorlagen stehen ihm in der Premier League zu Buche. An Kreativität mangelt es ihm nicht. Seine große Stärke ist der Raumgewinn, sowohl in Form von Pässen als auch in Dribblings. Er gibt dem Spiel der Reds oft eine neue Dimension und kann die Mannschaft mit seinen Aktionen beleben.

Rechtsaußen: Dango Ouattara, Bournemouth, 21 Jahre alt

Ein eher unbekannter Name, aber einer, der seit seinem Winterwechsel vom FC Lorient sehr gute Leistungen zeigt. Bournemouth investierte 22,5 Millionen Euro in den schnellen Außenstürmer und er zahlt dieses in ihn gesteckte Vertrauen mit drei Vorlagen in acht Spielen zurück. Für seinen Ex-Klub erziehlte er sechs Tore und legte sechs weitere vor in 18 Spielen in der Ligue 1. Eine beachtliche Quote und diese Form trägt Ouattara auch mit in die Premier League.

Sein Tempo, sein Dribbling, seine Physis und auch seine Fähigkeiten am Ball stellen die perfekten Weichen für einen sehr guten Flügelspieler. Bei den Fans der Cherries ist er schon längst ein Fanliebling. Die Frage bleibt nur, wie lange sie ihn halten können, wenn er so weitermacht.

Linksaußen: Alejandro Garnacho, Manchester United, 18 Jahre alt

Das nächste Megatalent aus der Akademie der Red Devils. Der junge Argentinier weiß, wie er die Zuschauer mitreißen kann. Sein Tempo und sein Dribbling ziehen Parallelen zu einer United Legende und seinem Ex-Teamkollegen Cristiano Ronaldo. Garnacho ist ein unglaublich spannender Spieler, der noch so viel Entwicklungspotenzial hat. Mit Erik ten Hag hat er einen Trainer, der weiß, wie er einen solchen jungen und talentierten Spieler behutsam aufbauen muss.

Garnacho konnte diese Saison in 29 Spielen vier Tore erzielen können und bereitete fünf weitere vor. Eine gute Ausbeute, wenn man beachtet, dass er die meisten Spiele von der Bank kommt. Derzeit ist er mit einer Knöchelverletzung außer Gefecht und es ist weiterhin fraglich, ob er diese Saison noch zum Einsatz kommt.

Sturm: Wilfried Gnonto, Leeds, 19 Jahre alt

Aus der Akademie von Inter Mailand stammend, ist Gnonto über den Umweg FC Zürich im Sommer in Leeds gelandet. Der junge Italiener tat sich anfangs schwer, Einsatzminuten zu sammeln. Sein Premier League Debut gab er ausgerechnet an der Anfield Road als Leeds in der letzten Minute Liverpool schockte und die drei Punkte mit nach Hause nahm. Gnonto hatte einen entscheidenden Anteil am Siegtreffer von Crysencio Summerville.

Seitdem spielt der junge Italiener so gut wie jedes Spiel von Beginn an und weiß zu überzeugen. Zusammen mit Summerville, dem Amerikaner Brenden Aaronson und dem Ex-Hoffenheimer Georginio Rutter bildet er einer sehr junge aber spannende Offensive. Der 1,70 m große Gnonto spielt meist auf dem linken Flügel, hat aber beim FC Zürich meist eher zentral gespielt. Er ist trotz seiner Größe nur sehr schwer vom Ball zu trennen und mit seinen Dribblings sorgt er bei manch einem Verteidiger für Probleme.

Sturm: Evan Ferguson, Brighton, 18 Jahre alt

Es ist fast schon gruselig wie gut Evan Ferguson für sein Alter ist. Das Potenzial, das in dem jungen Mann steckt, ist gar nicht abzumessen. Sieben Tore und drei Vorlagen kann er in 16 Spielen diese Saison schon verbuchen, dabei hat er erst einmal die vollen 90 Minuten gespielt. Brighton Trainer De Zerbi beschreibt ihn als einen ganz besonderen Stürmer.

Ferguson ist aber keine klassische Nummer neun. Er kann sich auch fallen lassen, Räume für seine Mitspieler kreieren und die Bälle verteilen. Er hat eine unglaubliche Wucht und Dynamik und sein Torabschluss lässt ihn nur selten im Stich. Letztens outete er sich als jahrelanger Manchester United Fan, was die Gerüchteküche nur noch weiter ankurbelte. Mit seinem Profil wäre er sicherlich einer der besten Alternativen für die Red Devils auf ihrer Suche nach einem neuen Stürmer.

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Daniel

Jürgen Klopp: Wie er Liverpool transformierte

Im Oktober 2015 gab der FC Liverpool die Verpflichtung von Jürgen Klopp bekannt. Im vorherigen Sommer war er nach sieben Jahren von seinem Posten als Cheftrainer von Borussia Dortmund zurückgetreten. Seine Zeit im Signal-Iduna Park war dennoch erfolgreich. Zwei Meisterschaften, ein DFB-Pokal und die Teilnahme an einem Champions League Finale. Er hatte sich einen Namen für seinen energiereichen, drängenden Spielstil gemacht und die Anhänger des FC Liverpools waren gespannt, wie er seine Taktik und Philosophie auf ihre geliebten Reds anwenden würde. Klopps erste Jahre im Verein waren geprägt von seinen Bemühungen, den Kader wieder aufzubauen und einen neuen Spielstil zu etablieren. Im Jahr 2020 zahlte sich seine harte Arbeit aus. Liverpool gewann ihren allerersten Premier League Titel und ihren ersten Ligatitel nach 30 Jahren Leidenszeit. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Als Klopp bei den Reds übernahm, musste der Kader einer Generalüberholung unterzogen werden. Das Team hatte in der vergangenen Saison den 8. Platz in der Premier League erreicht. Zu wenig für die rote Hälfte Liverpools. Es fehlte an Zusammenhalt und Konstanz auf dem Platz, sowie Qualität. Klubikone Steven Gerrard war im vergangenen Sommer zurückgetreten, Luis Suárez hatte sich dem FC Barcelona angeschlossen, Toptalent Raheem Sterling wechselte zu Manchester City.

Klopps oberstes Ziel war es, einen neuen Spielstil zu entwickeln, der seiner Version des Fußballs entsprach. Er führte ein hochintensives Pressing ein, das seinen Spielern viel abverlangte. Er wollte, dass sein Team aggressiv ist und immer darauf bedacht ist, den Ball so schnell wie möglich zurückzugewinnen.

Klopps Vision konzentriert sich nicht nur auf die taktischen Aspekte. Eine starke Identität und der Zusammenhalt zwischen Spielern, Verein und Fans war essenziell. Sein Charisma und seine Leidenschaft halfen ihm, eine starke Bindung zu den Fans aufzubauen und auch die Spieler hatte er schnell überzeugt.

Er wollte den Verein langfristig voranbringen und wusste, dass der Aufbau eines erfolgreichen Teams Zeit und Geduld erfordern würde. Er hatte keine Angst, harte Entscheidungen zu treffen, wie den Verkauf von Starspielern wie Philippe Coutinho zum FC Barcelona oder gestandene Spieler auf die Bank zu setzen, um junge, talentierte Spieler wie Trent Alexander-Arnold oder Joe Gomez ihre Chance zu geben. Klopps Vertrauen in die Jugend zahlte sich aus und diese Spieler wurden wichtige Bausteine des Teams.

Jürgen Klopp hatte eine klare Idee, welchen Fußball er spielen möchte und welche Spielertypen er dafür braucht. Er suchte Spieler, die nicht nur talentiert waren, sondern auch die Attribute hatten, die er in seinem Team suchte. Spieler wie Sadio Mané, Georginio Wijnaldum und Mohamed Salah waren allesamt schnell, technisch begabt und hatten ein hohes Arbeitspensum. Ideal für das kloppgeprägte Spiel der Reds. Er arbeitete aber auch an der Entwicklung vorhandener Spieler wie Roberto Firmino und Jordan Henderson. Gab ihnen mehr Verantwortung und hob ihr Spiel auf ein neues Level.

Einer der Schlüssel zum Erfolg von Klopp war seine Fähigkeit, ein Team zu formen, auf und neben dem Platz. Seine Teams in Liverpool, wie auch in Dortmund oder Mainz, wirkten wie eine Einheit, dessen Teamgeist und Zusammenhalt sie durch schwierige Spiele trägt. Das beste Beispiel ist die Aufholjagd im Champions League Halbfinalrückspiel gegen den FC Barcelona in der Saison 2018/19, die im Champions League Triumph für die Reds endete. Das Hinspiel verloren sie 3-0 auswärts im Camp Nou. Das Rückspiel an der Anfield Road, ohne Stammspieler wie Mo Salah und Roberto Firmino, wirkte fast aussichtlos, aber einer der größten Aufholjagden der Champions League Geschichte konnte das Aus verhindern und Georginio Wijnaldum und Divock Origi stiegen mit ihren Treffern zu Vereinsikonen auf.

2020 zahlte sich Klopps harte Arbeit und Hingabe endgültig aus, als Liverpool den langersehnten Premier League Titel gewann. Das Team war seit mehreren Jahren konkurrenzfähig in der Liga, war aber immer zu kurz gekommen. Dies lag unter anderem daran, dass sie mit Guardiolas Manchester City gegen das wahrscheinlich beste Team der Premier League Geschichte konkurrierten. Letztendlich hatte es Klopp jedoch geschafft, seinen Dauerrivalen zu schlagen. Seine Taktik und sein Spielstil waren im Kader verwurzelt und Jürgen Klopp wurde zu Recht für seine Rolle gelobt, das Team zu transformieren und den Titel zurück nach Anfield zu bringen.

Die Coronapandemie machte die Saison 2019/20 zu einer der herausforderndsten der Geschichte. Die Premier League wurde für mehrere Monate unterbrochen und es war ungewiss, ob die Saison überhaupt beendet werden würde. Klopps Führungsstärke und Positivität waren entscheidend, um seine Spieler in dieser schwierigen Zeit fokussiert zu halten. Als der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, war Liverpool überragend in Form und gewann ihren ersten Premier League Titel sieben Spiele vor Schluss.

Jürgen Klopps erste Jahre bei Liverpool waren geprägt von seinen Bemühungen, den Spielstil der Mannschaft seinen Vorstellungen anzupassen und ein Team aufzubauen, das auf höchstem Niveau konkurrenzfähig war. Sein hochintensives Pressing (auch „Heavy Metal Fußball“ genannt) verlangt seinen Spieler viel ab, aber es hat sich am Ende ausgezahlt. Klopp hat es geschafft den Reds eine Identität zu geben, mit dem sich die Fans identifizieren können.

Wenn Klopp irgendwann mal seinen Posten an der Anfield Road abgeben wird, werden sich die Liverpool Fans an Klopp als den Mann erinnern, der den Verein dorthin zurückbrachte, wo er hingehört. Seine Vision, seine Leidenschaft und seine Führungsqualitäten waren essenziell in dem Prozess, Liverpool zu einem absoluten Spitzenteam zu transformieren. Klopps Vermächtnis wird fortbestehen, und sein Einfluss auf den Verein wird noch viele Jahre spürbar sein. Liverpool kann sich glücklich schätzen, mit ihm einen Trainer an der Seitenlinie zu haben, der perfekt zum Verein passt. Mit Jürgen Klopp ist alles möglich, auch ein 7-0 gegen Manchester United.

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Daniel

Premier League: Wer steigt ab? Wer kann sich retten?

Der Abstiegskampf in der Premier League ist spannender denn je. Nur fünf Punkte trennen Platz 12 von einem Abstiegsplatz. Bournemouth belegt derzeit mit 21 Punkten den letzten Platz. Southampton und Everton komplettieren die Abstiegsränge. Darüber wird es spannend. Leeds, West Ham, Wolves, Leicester und Nottingham Forest sind alle höchstens fünf Punkte entfernt. Auch Crystal Palace, zurzeit auf dem zwölften Platz, ist ein wenig mit reingerutscht und darf sich noch nicht zu sicher fühlen. Da der Tabellenkeller so eng ist, darf sich jeder noch Hoffnungen machen, aber drei Teams müssen absteigen. Wen wird es treffen? (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Bournemouth

Nach einem katastrophalen Start unter Scott Parker, inklusive einer 9-0 Niederlage gegen Liverpool, übernahm Gary O’Neill die Cherries vor dem fünften Spieltag. Darauf folgten fünf ungeschlagene Spiele, unter anderem gegen Newcastle und Fulham, und ein kleiner Höhenflug bis auf den 10. Platz. Mittlerweile sind die Cherries auf dem 19. Platz angekommen und der zwischenzeitliche Aufschwung scheint verflogen zu sein.

Im Winter legten sie nochmal ordentlich zu. Unter neuem Besitzer Bill Foley investierten sie über 50 Millionen in neue Spieler. Ilya Zabarnyi kam von Dinamo Kiew, Dango Outtara vom FC Lorient und Antoine Semenyo aus der Championship von Bristol City. Allerdings fehlt es dem Kader weiterhin an Qualität und in der Breite. Die neu eingekauften Spieler sind größtenteils noch sehr jung und ob sie sofort helfen können, ist fraglich.

Fazit: Die große Stärke der Cherries ist ihre Effizienz vorm Tor. Die große Schwäche, ihre (mangelnde) Kreativität. Ein gefährliches Spiel. Wenn Dominic Solanke an seine Form aus der Championship anknüpft (29 Tore in 46 Spielen) besteht Hoffnung. Die unglückliche Niederlage gegen Arsenal in der letzten Minute und das nächste Spiel gegen ein wieder erstarktes Liverpool könnten der Knackpunkt sein.

Southampton

Southampton hat im Sommer einen sehr mutigen und riskanten Weg im Transfermarkt eingeschlagen. Sie kauften hauptsächlich sehr junge Spieler ein, mit viel Potenzial und potenziell hohen finanziellen Erlösen.

Das Problem der Saints ist die Konstanz. Die vielen jungen Spieler haben alle Potenzial, rufen dies aber nicht konstant genug auch. Auf Punktgewinne gegen Arsenal oder Chelsea folgten dann Niederlagen gegen Crystal Palace und Leeds. Nathan Jones, der Nachfolger von Ralph Hasenhüttl, konnte nur eins seiner acht Spiele gewinnen und schaffte es nicht, die rote Laterne abzugeben. Ersetzt wurde dieser jetzt von Ruben Selles, der seit letztem Sommer Co-Trainer erst von Hasenhüttl und dann von Jones war. Southampton ist seine erste Station als Cheftrainer.

Fazit: Die Siege gegen Chelsea und Leicester geben Hoffnung und Neu-Trainer Selles scheint die Mannschaft nochmal aufgerafft zu haben. Allerdings fehlt es den Saints an Erfahrung, um in der Premier League zu bestehen. Die nächsten fünf Spiele gegen Manchester United, Brentford, Tottenham, West Ham und Manchester City könnten der entscheidende Stoß in Richtung Championship sein.

Everton

Frank Lampard, der die Toffees letztes Jahr noch vor dem Abstieg retten konnte, musste nach einer 0-2 Niederlage gegen West Ham seinen Hut nehmen, während er mit seiner Mannschaft auf dem 19. Platz verweilte. Sein Nachfolger, Sean Dyche, konnte Everton’s Form, die unter Lampard komplett abgeflacht war, anfangs verbessern und der Mannschaft Leben einhauchen. Das Ergebnis waren 6 Punkte aus den ersten 3 Spielen, inklusive einem 1-0 Sieg in seinem Debut gegen den Tabellenersten Arsenal. Heftige Niederlagen gegen Aston Villa und gegen Arsenal im Nachholspiel vom 7. Spieltag haben den unter Sean Dyche entstandenen Optimismus gedämpft.

Das größte Problem diese Saison ist der Mangel an Toren. Dominic Calvert-Lewin hat alle Anlagen dazu seine Mannschaft fast im Alleingang von den Abstiegsrängen zu schießen, dessen Körper macht ihm allerdings immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Neal Maupay, der im Sommer aus Brighton kam, konnte bislang noch gar nicht überzeugen.

Fazit: Sean Dyche ist ein sehr guter Trainer, der weiß, wie er seine Mannschaft in der Premier League hält. Das hat er bei Burnley oft genug bewiesen. Die Innenverteidigung um Tarkowski und Coady, sowie das Mittelfeld um Gana Gueye, Onana und Iwobi sind eine sehr starke Basis. Wenn Calvert-Lewin für die verbleibenden 12 Spiele fit bleiben kann, haben die Toffees eine reelle Chance.

Leeds

Die Euphorie nach einem guten Saisonstart mit 7 Punkten aus den ersten 3 Spielen hat sich schnell in Abstiegssorgen umgewandelt. Denn darauf folgten 9 sieglose Spiele und der zwischenzeitliche 18. Platz. Ex-Leipzig Trainer Jesse Marsch konnte das Ruder nicht mehr rumreißen. Sein Nachfolger Javi Gracia stand erst bei drei Spielen an der Seitenlinie. Deswegen ist Leeds wahrscheinlich der Verein, der im Abstiegskampf am schwierigsten einzuschätzen ist. Was man bisher festhalten kann, ist, dass er es geschafft hat, eine Mannschaft, die für ihren fulminanten Chaos-Fußball bekannt war, defensiv solide aufzustellen.

Leeds Offensive könnte ihr Trumpf werden. Die jungen, wilden um Wilfried Gnonto und Crysencio Summerville können das Team beleben und auch Routinier Rodrigo präsentiert sich diese Saison in guter Form. Viele Neuzugänge wie Georginio Rutter, Luis Sinisterra oder Brenden Aaronson warten noch auf ihren Durchbruch auf der Insel, haben aber allesamt die Fähigkeiten dazu.

Fazit: Leeds macht einen guten Eindruck unter Javi Gracia, aber es könnte sehr eng werden. Vergebene Chancen wie bei den Niederlagen gegen Everton oder Nottingham Forest könnten ihnen zum Verhängnis werden. Sie brauchen dringend gute Ergebnisse, um sich Luft zu verschaffen.

West Ham

Eine Mannschaft, die zwei Jahre lang um die europäischen Plätze mitspielte und dann diese Saison an die 200 Millionen in Spieler investiert hat, findet sich nach 25 Spielen auf dem 16. Platz mit nur 23 Punkten. Niemand kann es sich erklären, wie diese Mannschaft mit der Qualität da stehen kann, scheinbar nicht einmal David Moyes. Ein ständiger Wechsel zwischen Formation und Spielern sorgen für einen fehlenden Rhythmus im Spiel der Hammers. Verletzungen für Stammspieler wie Zouma und Neuzugänge Aguerd, Cornet, Paqueta und Scamacca haben dies nur weiter bekräftigt.

West Ham muss jetzt punkten, bevor es zu toxisch um die Mannschaft von David Moyes wird. Man legt viele Hoffnungen in die Rückkehrer Scamacca, Cornet oder Zouma. Die Verpflichtung von Danny Ings ist durchaus sinnvoll für eine Mannschaft, die es nicht schafft, ihre Chancen zu nutzen. Die Defensive steht dabei meist relativ stabil mit 33 Gegentoren.

Fazit: Die Qualität ist unbestritten, es fehlt den Spielern oft an Einstellung und Kampfgeist. Der Abstiegskampf muss endlich angenommen werden. In der Premier League gibt es kein zu gut, um abzusteigen, aber die Hammers sehen aus, als hätten sie genug, um sich zu retten.

Leicester

Brendan Rodgers warnte vor der Saison, dass Leicester Probleme haben könnte. Wout Faes kam, als einziger Neuzugang von Stade Reims, um den nach Chelsea abgewanderten Wesley Fofana zu ersetzen. Sonst gab es hinsichtlich Neuverpflichtungen für die Foxes nichts zu vermelden. Die langjährige Nummer 1 Kasper Schmeichel wurde vereinsintern durch Danny Ward ersetzt, der diese Saison nur selten zu glänzen wusste. Die jüngste Form konnte etwas Luft verschaffen, nachdem sie vor der WM Pause lange auf einem Abstiegsplatz verweilt hatten. Momentan belegen sie den 15. Platz, mit zwei Punkten Vorsprung zu Everton, auf dem 18. Platz.

Die Offensive ist sehr gut bestückt, mit einem James Maddison, der in herausragender Form ist. Die Flügelzange bestehend aus Harvey Barnes, der so langsam wieder in Form kommt, und Tete, der im Winter per Leihe kam, ist einer der besseren in der unteren Tabellenhälfte. Die Abwehr wurde im Winter ebenfalls durch Harry Souttar von Stoke City aus der Championship und Victor Kristiansen vom FC Kopenhagen verstärkt.

Fazit: Leicester scheint sich gefangen zu haben. Es fehlt dennoch einiges, um an die Höhen der letzten Jahre heranzukommen, aber mit dem Abstieg sollten sie nichts zu tun haben.

Nottingham Forest

30 (!) Neuzugänge hat Nottingham Forest diese Saison schon zu verbuchen. Dieser Umbruch wurde im Sommer gezwungenermaßen eingeläutet, da viele ihrer Aufstiegshelden den Verein ablösefrei verließen oder nach Leihe zu ihren Stammvereinen zurückkehrten. Eine Riesenaufgabe für Trainer Steve Cooper, alle Neuzugängen zu integrieren und mit einem so großen Kader zu arbeiten. Lange Zeit sah es sehr düster aus und man befand sich auf einem Abstiegsrang. Nach der WM Pause konnte man sich wieder etwas vorarbeiten und blieb teilweise fünf Spiele ungeschlagen.

Forest konnte diese Saison schon gegen Mannschaften wie Liverpool oder Chelsea punkten, kam allerdings auch öfters unter die Räder. Eine 4-0 Klatsche gegen West Ham oder ein 5-0 gegen Arsenal resultieren im zweitschlechtestem Torverhältnis der Liga, nur Schlusslicht Bournemouth ist schlechter.

Fazit: Nottingham Forest’s gute Heimbilanz könnte den Abstieg noch verhindern, aber auswärts müssen sie nachlegen. Kein Team hat diese Saison eine schlechtere Auswärtsbilanz. Es wird auf jeden Fall noch sehr knapp und Mannschaften wie West Ham oder Leicester könnten noch vorbeiziehen.

Wolves

Bruno Lage hatte die Wolves letztes Jahr noch auf Platz 10 geführt und vor allem mit einer herausragenden Defensive überzeugt. Der Start in die Saison verlief holprig und Lage musste schon nach dem 9. Spieltag seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger: Julen Lopetegui. Europa League Sieger mit Sevilla in 2020, Ex Spanien und Real Madrid Trainer und jetzt im Abstiegskampf der Premier League angekommen. Eine sofortige Leistungssteigerung war zu sehen. Seit seiner Übernahme haben nur vier Vereine mehr gepunktet.

Das Toreschießen stellt immer noch ein großes Problem dar. Kein Team in der Liga hat diese Saison weniger geschossen. Jimenez hat Probleme an seine Form vor seiner Verletzung zu kämpfen, Diego Costa hat nicht vollends eingeschlagen und der Ex-Leipziger Hee-chan Hwang ist oft sehr inkonstant. Der Kader wirkte in der Hinrunde dünn und auch qualitativ nicht gut besetzt. Die Wintertransfers um Matheus Cunha, Pablo Sarabia, Mario Lemina und Craig Dawson sollten dem entgegenwirken und konnten die Wolves auch sofort verbessern.

Fazit: Mit Julen Lopetegui haben sie einen Trainer, der eigentlich zu gut ist, um gegen den Abstieg zu kämpfen. An manchen Stellen im Kader fehlt es an Qualität, aber die Mannschaft sieht gefestigt aus. Sie sollten in der Regel schon in ein paar Wochen nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

Crystal Palace

Crystal Palace hatte eigentlich die ganze Saison lang nichts mit dem Abstieg zu tun, aber mit nur einem Sieg seit der WM Pause sind die Eagles wieder unten reingerutscht. Die nächsten drei Spiele gegen Manchester City, Brighton und Arsenal könnten die Situation noch weiter verschärfen. Allerdings müssen sie in ihren übrigen 13 Spielen noch gegen jede Mannschaft spielen, die derzeit unter ihnen steht. Die Mannschaft von Patrick Vieira hat also noch genügend Chancen, um es gar nicht erst brenzlig werden zu lassen.

Fazit: Crystal Palace sollte im Normalfall nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Der Kader ist solide und die restlichen Spiele sprechen für sie. Dennoch müssen sie momentan eher nach hinten schauen. Denn es sind nur fünf Punkte zu einem Abstiegsplatz.

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