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Henrik

Welchen Eden Hazard sehen wir bei der WM?

Einst galt er als einer der besten Offensivspieler der Welt. Vor seinen Dribblings und seinem Spielwitz zitterten die Abwehrreihen. Die Rede ist von Eden Hazard. (Bild: IMAGO / MIS)

Im Jahr 2019 wechselte der belgische Ausnahmespieler für eine Ablöse von 115 Millionen Euro zum spanischen Topklub Real Madrid. Doch die in ihn gesteckten Hoffnungen konnte der Belgier bis heute nicht mal ansatzweise erfüllen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, in welcher Form man den einstigen Weltklassespieler bei der kommenden WM sehen wird.

Wird bei Chelsea zur Vereinslegende

Im Jahr 2012 dürften die Fans der Blues wohl sehr gespannt gewesen sein, als die Verantwortlichen den Transfers des Shootingstars aus Frankreich bekanntgaben. Schließlich ließen sich die Blues die Dienste des Belgiers stolze 35 Millionen Euro kosten. Hierbei dürfte es wohl niemand geahnt haben, dass sich der Belgier zu einer Vereinslegende entwickeln werde.

Schließlich gilt es zu erwähnen, dass Eden Hazard unter jedem Chelsea-Trainer unangefochtener Stammspieler war. Zu diesen Trainern gehörte unter anderem auch ein gewisser Jose Mourinho, unter dessen Leitung nicht jeder Offensivspieler seine Stärken ausspielen kann bzw. sich in den Dienst der Mannschaft bei der disziplinierten Arbeit gegen den Ball stellen will.

Was den Fußballer Eden Hazard wohl am meisten auszeichnen dürfte, dürfte wohl seine unglaubliche Kreativität und Spielintelligenz sein. Eine weitere Stärke dürfte wohl sein niedriger Körperschwerpunkt beim Dribbling sein, welcher für die Abwehrspieler eine äußert schwierige Aufgabe darstellt. Zudem gilt es bei dem Belgier zu erwähnen, dass er sich während seiner Zeit bei Chelsea stets weiterentwickelt hat und zu einem der besten Offensivspieler der Premier League und der Welt wurde.

Im Sommer 2019 sollte die Zeit von Eden Hazard beim FC Chelsea jedoch sein Ende haben. Schließlich entschloss sich der Belgier nach sieben Jahren die Blues zu verlassen und sich Real Madrid anzuschließen.

Bei Real ein Schatten seiner Selbst

Es handelt sich wohl keinerlei um eine Übertreibung, wenn man davon spricht, dass in dem Lager der Fans von Real Madrid pure Ekstase herrschte, als die Verpflichtung von Eden Hazard bekanntgemacht wurde. In den spanischen Medien wurde sogar schon von einer “Galactico-Verpflichtung” berichtet, wie einzig und allein Verpflichtungen von Weltstars betitelt werden. Auch bei seiner offiziellen Vorstellung herrschte in Madrid pure Ekstase, da sich schlussendlich über 40.000 Fans im Estadio Santiago-Bernabeu befanden und ihren neuen Weltklassespieler begrüßten.

Jedoch sollte der Belgier bereits nach seinem Urlaub selbst dafür sorgen, dass die Vorfreude der Fans gedämpft wird. Schließlich kam der Flügelspieler mit deutlichem Übergewicht aus dem Urlaub, was die Fans in Schrecken versetzte. Der Belgier versuchte dies schönzureden, indem er meinte, dass er im Urlaub auch wirklich Urlaub macht und das Übergewicht schnell wieder los sei.

Hierbei lässt sich nur an der Professionalität Hazards zweifeln und man kann sogar schon von einer absoluten Frechheit gegenüber Real Madrid sprechen. Schließlich ist der Körper das Kapitals eines jenen Fußballers, sodass jeder sich fit halten muss. Dies sollte vor allem beim Fall Hazard selbstverständlich sein, wenn ein Verein über 100 Millionen Euro zahlt und es sich zudem um den Traumklub des Belgiers handelt.

Jedoch sollte es für Hazard selbst mit Normalgewicht nicht rund laufen in Madrid. Schließlich kommt der einstige Weltklassespieler nach den bisherigen drei Jahren lediglich auf 72 Einsätze und kann nur magere 18 Scorerpunkte aufweisen. Zudem war die bisherige Zeit bei den Königlichen sehr von Verletzungen geprägt, die den Belgier regelmäßig zurück geworfen haben.

Bei seinen wenigen Einätzen gilt es anzumerken, dass von der einstigen Klasse des Belgiers bei Real Madrid kaum noch was zu sehen ist. Der Flügelspieler wirkt wie ein kompletter Fremdkörper im Spiel und kam bislang noch nicht über die Rolle des Ergänzungsspieler hinaus und wurde schon des Öfteren als Verkaufskandidat gehandelt.

Bei Nationalmannschaft auf den alten Spuren

Es dürfte also niemanden wundern, dass die Verantwortlichen der Red Devils genauer auf die Ereignisse in Madrid geschaut haben. Schließlich handelt es sich bei Eden Hazard um den Kapitän der belgischen Nationalmannschaft und eine der wichtigen Säulen des Teams. Jedoch setzte Nationaltrainer Roberto Martinez auch in der Vergangenheit stets auf den Flügelspieler und schenkte ihm sein Vertrauen.

Dieses Vertrauen sollte Hazard zumindest in der Nationalmannschaft den nötigen Halt geben, sodass seine Leistungen für Belgien deutlich besser waren als bei Real Madrid. Natürlich gilt es hierbei zu sagen, dass man Hazard den fehlenden Spielrhythmus sowie fehlende Spielfitness angemerkt hat, jedoch waren vereinzelt wieder geniale Momente des Flügelspielers zu sehen.

Bei der kommenden Weltmeisterschaft in Katar befindet sich der Flügelspieler nun im Kader und wird die Red Devils als Kapitän anführen.

Vorschau auf das erste Gruppenspiel

Nach den meisten Experten gehört die belgische Nationalmannschaft zwar zu den Favoriten bei der kommenden Weltmeisterschaft, jedoch befindet sie sich nicht unter den Topfavoriten auf den Turniersieg. Schließlich gehört die “goldene Generation” der Belgier bereits seit Jahren zu den Favoriten und konnte bislang noch kein einziges Endspiel erreichen.

Im ersten Spiel wartet auf die Red Devils mit Kanada eine äußerst spannende Aufgabe. Schließlich sind die Kanadier erst zum zweiten Mal überhaupt bei einer Weltmeisterschaft dabei und es herrscht seit Wochen und Monaten ein großer Fußball-Hype in Kanada.

Es dürfte also spannend werden, ob Belgien mit einem Sieg in das Turnier starten und seine Ambitionen untermauern kann oder ob Kanada direkt am ersten Spieltag eine Überraschung gelingen kann.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern auf Seiten Belgiens.

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Henrik

Fabian Holland - der Dauerbrenner des SV Darmstadt 98

Er gehört zu den dienstältesten Spielern des SV Darmstadt 98. Er trägt nun seit stolzen acht Jahren die Lilie auf der Brust und war dabei stets Leistungsträger. Die Rede ist von Fabian Holland. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Jedoch musste der gebürtiger Berliner für den Traum von der Profikarriere hart arbeiten und sich besonders zu Karrierebeginn immer wieder nach gesundheitlichen Problemen zurückkämpfen.

Doch was genau zeichnet den 32-Jährigen aus? Wir stellen euch den Kapitän des SV Darmstadt 98 vor.

Ausgebildet bei Hertha BSC

Bei Fabian Holland lässt sich durchaus sagen, dass er bei seinem Heimatverein die ersten Schritte in den Profibereich gemacht hat. Schließlich ist er ein gebürtiger Berliner und durchlief den Großteil der Nachwuchsmannschaften von Hertha BSC.

Die Hoffnungen in Fabian Holland sollten relativ groß sein, da er u.a. auch ein Spiel für die U-20-Nationalmannschaft Deutschlands unter Trainer Ralf Minge aufweisen konnte. Dieses Potenzial sollte im Jahr 2012 auch der damalige Hertha-Trainer Otto Rehhagel erkennen und verhalf Holland zu seinem ersten Bundesligaspiel.

Aufgrund des darauffolgenden Abstiegs, musste sich der Linksverteidiger nun unter dem neuen Cheftrainer Jos Luhukay und in einer neuen Liga beweisen. Zunächst gelang es Holland, sich einen Stammplatz zu erspielen. Jedoch sollte er im weiteren Verlauf der Spielzeit 2012/13 seinen Stammplatz verlieren und nicht mehr über die Reservistenrolle hinauskommen.

Gesundheitliche Probleme

Natürlich lässt es sich sagen, dass Verletzungen zum Fußball dazugehören. Bei Fabian Holland waren es jedoch ganz andere gesundheitliche Probleme, die sein Leben und seine Karriere sehr stark belastet haben.

Es gilt zu erwähnen, dass Holland an dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom leidet, welches man als eine leichte Herzrhythmus-Störung beschreiben kann. Aufgrund dieses Syndroms musste er sich bereits zu Beginn seiner Profikarriere und im Jahr 2017 einer Operation unterziehen.

Jedoch sollten die Herzrhythmus-Störungen nicht die einzige ernstzunehmende Thematik bei dem Berliner bleiben. Im Jahr 2011 unterzog er sich einer Operation am Schienbein, bei der es jedoch zu Komplikationen kam und anschließend sogar eine Beinamputation drohte.

Jedoch zeigte hierbei Holland sein Kämpferherz und tat alles dafür, um wieder auf dem Platz stehen zu können. Er kämpfte sich nach den gesundheitlichen Problemen zurück und war Bestandteil der Profimannschaft und der Reserve von Hertha BSC. Aber das Kapitel Hertha BSC sollte zu Beginn der Spielzeit 2014/15 für Holland zu Ende sein und er wurde an den Zweitligisten SV Darmstadt 98 verliehen.

Wechselt 2014 nach Darmstadt

Dass diese Leihe der Beginn einer langjährigen Erfolgsgeschichte werden würde, dürfte im Jahr 2014 niemand geahnt haben. Schließlich holten die frisch aufgestiegenen Lilien Holland, um den Druck auf Linksverteidiger Michael Stegmayer aufrecht zu erhalten.

Jedoch sollte es keiner ahnen, dass sich Holland bereits nach wenigen Spieltagen an Stegmayer vorbei in die Startelf spielen sollte und somit einen Publikumsliebling auf die Reservebank verdrängen konnte.

Die Leihgabe Holland sollte im weiteren Saisonverlauf eine wichtige Stütze des Teams werden und man konnte am Ende der Spielzeit sogar den sensationellen Aufstieg in die Bundesliga feiern.

Die Verantwortlichen der Lilien erkannten, dass der Linksverteidiger mit seiner Spielweise und seiner Emotionalität zu den Werten des Vereins passte und verpflichten Holland für eine Ablöse von 500 Tausend Euro.

Sportlich und Menschlich in Darmstadt angekommen

Auf seinen festen Wechsel sollten bis heute sieben weitere Jahre folgen, in denen der Linksverteidiger auf 228 Einsätze im Dress der Südhessen kommt. In diesen sieben Jahren hat Holland vom Aufstieg in die Bundesliga bis hin zum Abstieg in die 2. Bundesliga oder gar bis zum Abstiegskampf in der 2. Bundesliga alles mitgemacht.

Jedoch sollte sich an seinem Stellenwert nichts großartig ändern, sodass Holland unter jedem Lilien-Trainer geschätzt wurde und auf seine Einsätze kam. Auch bei den Fans genießt der sympathische Berliner eine hohe Wertschätzung, was offenbar auch auf Gegenseitigkeit beruht. Denn schließlich hat der Linksverteidiger seinen Lilien bisher in guten wie in schlechten Zeiten stets die Treue gehalten und hat immer Verantwortung übernommen.

Hierbei dürfte ein gutes Beispiel das Heimspiel in der laufenden Spielzeit gegen Arminia Bielefeld sein, indem Fabian Holland aufgrund einer Gelbsperre nicht mitwirken konnte. Jedoch entschied sich Holland dazu, dass er das Spiel zusammen mit Mitspieler Emir Karic und den Fans von der Südtribüne aus verfolgen wollte. Diese Aktion zeigt einmal mehr, wie bodenständig der Linksverteidiger ist und wie wohl er sich in Darmstadt fühlt, wenn er Seite an Seite mit ganz normalen Fans seine Mannschaft lautstark unterstützte.

Für jeden Lilien-Trainer unersetzlich

Jedoch gilt es neben den menschlichen Eigenschaften auch die sportlichen Aspekte zu erwähnen. Hierbei hat es der Linksverteidiger durchaus geschafft, dass er in seiner Zeit in Darmstadt, bisher bei fast allen Lilien-Trainern unumstritten war. Dies liegt ganz besonders an der Herangehensweise des Linksverteidigers, da er in jedem Spiel stets vollen Einsatz zeigt.

Besonders seine Körpersprache und seine Führungsqualitäten dürften zu seinen großen Stärken gehören, durch die er nun ununterbrochen seit 2019 die Lilien als Kapitän aufs Feld führt.

Flexibilität als großer Vorteil

Im Fußball spielt das Thema “Flexibilität” grundsätzlich eine nicht unbedeutende Rolle. Der eine Spieler ist lediglich auf einer Position einsetzbar und der andere Spieler ist auf mehreren Positionen einsetzbar. Bei Fabian Holland trifft definitiv das Letztere zu. Schließlich kann der 32-Jährige flexibel als Linksverteidiger, im linken Mittelfeld oder im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden.

Diese Flexibilität macht Holland für seinen aktuellen Trainer Torsten Lieberknecht ungemein wertvoll, da dieser weiß, was er von seinem Kapitän erwarten kann. Schließlich ist Holland nicht von seiner Position abhängig und kann dem Team stets weiterhelfen mit seiner robusten Arbeit gegen den Ball und seiner Emotionalität. Jedoch darf man auch seine offensiven Stärken nicht vergessen, da der 32-Jährige stets für gefährliche Flanken und Standards bekannt ist, mit welchen er seine Mitspieler gut in Szene setzen kann.

Ein gutes Beispiel für seine Flexibilität und seinen Wert dürfte das Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach sein. Hierbei agierte Holland neben Tobias Kempe im zentralen Mittelfeld und wusste durchaus mit seiner giftigen Arbeit gegen den Ball und mit seinem Auge am Ball zu überzeugen. Besonders sein Einsatz dürfte aber überragt haben, da Holland auch dahin ging, wo es bekanntlich weh tut. Diese gute Leistung des Lilien-Kapitäns sollte nicht unbemerkt bleiben, sodass er nach dem Spiel als "Man of the Match" ausgezeichnet wurde.

Jedoch zeigte sich bei dieser Verleihung wieder einmal die Bodenständigkeit und der Wohlfühlfaktor von Fabian Holland, als er dem restlichen Team und den Zuschauern den Preis widmete.

SV Darmstadt 98 ohne Fabian Holland schwer vorstellbar

Besonders für die kleinen Fans dürfte es wohl sehr schwer sein, wenn sie sich ihre Lilien ohne Fabian Holland vorstellen sollen. Schließlich beackert der 32-Jährige nun seit bereits acht stolzen Jahren die linke Abwehrseite der Südhessen und hat sich auch menschlich einen Stammplatz bei den Fans erspielt.

Aber hier gilt es grundsätzlich die Fans ein wenig zu besänftigen, da der aktuelle Vertrag des Kapitäns noch bis zum Jahr 2024 geht. Nach Ende des aktuellen Vertrages wäre Fabian Holland zwar bereits 34 Jahre alt, jedoch wäre eine erneute Vertragsverlängerung jedenfalls nicht unmöglich, wenn es sportlich und gesundheitlich passt.

Vorschau auf kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli eine durchaus brisante Aufgabe auf den SV Darmstadt 98.

Denn schließlich darf die Mannschaft von Timo Schultz keineswegs aufgrund ihres aktuellen Tabellenplatzes unterschätzt werden. Die Kiezkicker sind bislang im heimischen Stadion noch ungeschlagen und konnten sogar vor Kurzem das Stadtderby gegen den Hamburger SV (3:0) für sich entscheiden.

Alles in allem dürfen sich die Fans auf eine sehr umkämpfte Begegnung freuen. Es wird spannend zu sehen sein, ob der FC St. Pauli auch weiterhin zuhause ungeschlagen bleiben kann oder ob die Darmstädter etwas Zählbares aus Hamburg mitnehmen und die Tabellenführung verteidigen können.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern minimal auf Seiten des FC St. Pauli.

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Henrik

1. FC Magdeburg und die hausgemachten Probleme

Im letzten Sommer schien die Welt in Magdeburg noch im Reinen zu sein. Jeder war glücklich und stolz darüber, dass der FCM souverän die Meisterschaft in der 3. Liga holen und schlussendlich in die 2. Bundesliga zurückkehren konnte. (Bild: IMAGO / Christian Schroedter)

Doch ein paar Monate später ist die Welt nun eine ganz andere beim 1. FC Magdeburg. Der FCM befindet sich nach zwölf Spieltagen auf dem 17. Tabellenplatz und konnte gerade einmal zehn Punkte holen.

Doch woran liegt es, dass sich die Magdeburger bisher so schwer getan haben? Wir legen den Fokus auf die Mannschaft der Magdeburger und schauen uns zudem die bisherigen Pflichtspiele an.

Probleme beginnen mit Transferperiode

Natürlich lässt es sich im Nachhinein immer leicht sagen, dass der Verein den ein oder anderen Spieler besser nicht hätte abgeben sollen. Bei den Magdeburgern konnte man es jedoch direkt feststellen, dass die Abgänge dem FCM noch sehr weh tun werden. Hiermit sind besonders die Abgänge der drei Stammspieler Tobias Müller, Sirlord Conteh und Raphael Obermair gemeint, die sich allesamt dem Ligarivalen SC Paderborn 07 angeschlossen haben.

Die Magdeburger versuchten diese Lücken hauptsächlich mit Talenten zu schließen. Dieser Ansatz ist auf der einen Seite sehr sinnvoll, da der FCM etwas aufbauen will und deswegen jungen Spielern die Chance gibt. Jedoch hätte der Mannschaft bestimmt der ein oder andere Neuzugang mit Erfahrung nicht schlecht getan, da besonders mit Kapitän Tobias Müller ein wichtiger Führungsspieler von Bord gegangen ist.

Die Verantwortlichen versäumten es also im Sommer Neuzugänge mit Erfahrung zu holen, was ihnen bei den ersten Spielen in der 2. Bundesliga auch zum Verhängnis wurde. Die Abwehr zeigte sich größtenteils desolat und man holte mit Cristiano Piccini noch einen erfahrenen Defensiv-Allrounder, der die Abwehr stabilisieren und die Lücke von Tobias Müller schließen soll.

Christian Titz mit keinem Plan B

Natürlich ist es bei sportlichen Misserfolg immer leicht, dass man den Hauptschuldigen in Person des Cheftrainers gefunden hat. Jedoch muss man FCM-Trainer Christian Titz als einen der Gründe des Misserfolgs nennen.

Der Plan von Titz in der vergangenen Spielzeit war schlichtweg überragend. Der FCM wusste durch seine aktive Spielweise und seiner großen Flexibilität im Aufbauspiel zu überzeugen. Jedoch scheint Titz an seinem System nichts verändert und sich nicht an die 2. Bundesliga angepasst zu haben. Was jedoch viel erschreckender sein dürfte, ist, dass es dem Fußballlehrer offensichtlich an Lösungen fehlt, da man trotz sportlicher Krise sein System durchziehen will.

Besonders die vielen Fehler im Aufbauspiel sollten ein Alarmzeichen für Christian Titz sein. Schließen haben die Magdeburger schon oft die Bälle leichtfertig im Aufbauspiel in der eigenen Hälfte verloren und mussten dadurch viele Gegentore hinnehmen. Es scheint so, dass die Magdeburger teilweise mit dem Pressing des Gegners in der 2. Bundesliga nicht zurechtkommen. Der FCM wäre hierbei gut damit beraten, wenn man nicht alles auf engsten Raum ausspielen will und gegebenenfalls auch mal den langen Befreiungsschlag setzt.

Ein sehr gutes Beispiel dürfte hierfür das Heimspiel gegen Hannover 96 sein. Der FCM wirkte in dieser Begegnung komplett überfordert mit dem Pressing der Niedersachsen und musste sich am Ende klar geschlagen geben.

Offensive mit gewaltigen Problemen

Die Offensive des FCM dürfte wohl aktuell auch eine große Baustelle sein. Denn schließlich konnten die Magdeburger gerade einmal erst 13 Tore erzielen und stellen somit eine der schlechtesten Offensivabteilungen der 2. Bundesliga. Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass die Offensive bisher sehr von Verletzungen gebeutelt war.

Denn schließlich hatten die beiden Hoffnungsträger Luca Schuler und Baris Atik bisher mit Verletzungen zu kämpfen und konnten in der 2. Bundesliga noch nicht zu ihrem Spielrhythmus finden.

Jedoch sind die Probleme der Magdeburger vor dem Tor nicht zu übersehen. Der FCM verliert sich oftmals in seinem Ballbesitz orientierten Spiel und vergisst teilweise aus guten Positionen den Abschluss zu suchen. Zudem werden die herausgespielten Chancen in dieser Saison oftmals kläglich vergegeben und es scheint so, dass aktuell die Selbstverständlichkeit vor dem Tor fehlt.

Das beste Beispiel dürfte wohl das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig sein. Der FCM biss sich hierbei oftmals die Zähne aus an der kompakten und konzentrierten Braunschweiger-Abwehr. Die Magdeburger beherrschten zwar das Spielgeschehen, aber konnten sich kaum gefährliche Chancen erspielen und wenn doch, scheiterte man an Torhüter Jasmin Fejzic.

Defensive wackelt ohne Ende

Die Defensive dürfte wohl das große Sorgenkind des FCM sein. Schließlich kassierte man bereits 25 Gegentore und stellt somit die schlechteste Abwehr der Liga. Hierbei gilt es auch Torhüter Dominik Reimann zu erwähnen, der bisher noch kein Faktor ist.

Jedoch liegt die Anzahl der Gegentore keinesfalls nur an Reimann, sondern hauptsächlich an seinen Vorderleuten. Denn schließlich konnten in der Arbeit gegen den Ball bisher nur die wenigsten Magdeburger überzeugen in der 2. Bundesliga. Ausschließlich Leon Bell Bell wusste mit seiner Technik und Übersicht am Ball und mit seinem Tempo gegen den Ball zu überzeugen.

Die Innenverteidigung dürfte wohl das größte Problem sein. Schließlich konnten der FCM den Abgang von Kapitän Tobias Müller bislang noch nicht ersetzen. Die ursprüngliche Planung der Magdeburger sollte kläglich daneben gehen, da Routinier Alexander Bittroff und Youngster Jamie Lawrence die neue Innenverteidigung bilden sollten. Dieser Plan war deshalb zum Scheitern verurteilt, da zum einen Alexander Bittroff bereits 34 Jahre alt und nun in einem Alter ist, wo das Tempo abnimmt und die Verletzungen zunehmen.

Bei Jamie Lawrence gilt es immer wieder zu erwähnen, dass der 19-Jährige den Sprung aus der Regionalliga Bayern in die 2. Bundesliga auch erstmal bewältigen muss. Dieser Sprung ist deswegen so groß, da die Regionalliga Bayern die vermeintlich schwächste aller Regionalligen ist. Zudem benötigt Lawrence Zeit, um sich an das neue Umfeld, die neue Spielklasse und das Tempo zu gewöhnen.

Was jedoch auch erwähnt werden muss, ist die teilweise mehr als beschämende Kritik der Magdeburger Fans. Natürlich hat Jamie Lawrence in seinen ersten Spielen den ein oder anderen Bock drin gehabt. Jedoch wurde es in den sozialen Medien teilweise so dargestellt, als ob der FCM die Spiele nur durch Jamie Lawrence verloren hätte und alles andere super gewesen wäre.

Teilweise konnte man sogar schon lesen, dass sich der “Bub” (gemeint ist Lawrence) wieder zu den “Bazis” ( gemeint ist der FC Bayern München) machen soll, da er ja alles versauen würde. Hierbei gilt es jedoch zu erwähnen, dass der FCM bisher als komplette Mannschaft gegen den Ball nicht überzeugen konnte und nicht nur einzig und allein durch Jamie Lawrence im Tabellenkeller steckt.

Cristiano Piccini als Hoffnungsträger

Die Verpflichtung des Italieners lässt sich wohl wirklich als Not-Transfer bezeichnen. Schließlich erkannten es die Verantwortlichen nach dem schwachen Saisonstart, dass ihre Defensive dringend Verstärkung braucht um zweitligatauglich zu sein. Jedoch lässt sich vor diesem Transfer nur der Hut ziehen, da der FCM mit Cristiano Piccini einen sehr erfahrenen Verteidiger ablösefrei holen konnte, der unter anderem schon in der Champions League für den FC Valencia spielte.

Dass der Italiener der noch jungen Mannschaft weiterhelfen kann, zeigte er bereits bei seinem ersten Pflichtspiel. Beim Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth konnte Piccini direkt sein erstes Tor erzielen und der Hintermannschaft Stabilität geben.

Jedoch gilt es hierbei auch zu erwähnen, dass Piccini nicht alleine die Magdeburger Probleme in der Defensive lösen wird. Grundsätzlich ist Christian Titz gefragt, der sein System zumindest in Bezug auf die Arbeit gegen den Ball überdenken muss.

Fans wollten Realität nicht sehen

Die Stimmung in der MDCC-Arena in Magdeburg ist immer atemberaubend und es macht immer wieder Spaß die Heimspiele des FCM zu verfolgen. Auch der Support der Fans bei den Auswärtsspielen ist gigantisch, sodass der FCM immer einen vollen Gästeblock vermelden kann.

Jedoch gilt es auch die Fans zu erwähnen, die im Sommer die Probleme der Magdeburger nicht erkennen konnten bzw. wollten. Hierbei lassen sich die Abgänge von Conteh, Müller und Obermair erwähnen, da die Abgänge quasi auf die leichte Schulter genommen worden sind. Jedoch hätten die drei Spieler dem FCM in dieser Saison definitiv weitergeholfen, da es in der Defensive einfach an Qualität und Erfahrung und in der Offensive an Kaltschnäuzigkeit fehlt.

Ein weiteres Problem dürfte wohl die Erwartungshaltung der Fans sein. Schließlich las ich vor der Saison in den sozialen Medien sehr oft Kommentare einiger FCM-Fans, die tatsächlich meinten, dass man nicht ausschließlich um den Klassenerhalt spielen werde, sondern mehr erreichen werde. Hierbei muss man einfach sagen, dass es bereits vor der Saison klar war, dass der FCM primär um den Klassenerhalt spielen werde.

Vorschau auf nächsten Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV eine überaus schwere Aufgabe auf den 1. FC Magdeburg.

Schließlich ist das Team von Tim Walter der große Aufstiegsfavorit und verfügt über den qualitativ besten Kader innerhalb der 2. Bundesliga. Die Hamburger werden zudem nach der erlittenen Derbyniederlage beim FC St. Pauli (0:3) auf Wiedergutmachung aus sein.

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Henrik

SV Waldhof Mannheim - sind die eigenen Ansprüche zu hoch?

Platz Sechs nach Elf Spieltagen. Torverhältnis von 14:18. Normalerweise dürfte ein Verein mit solch einem Saisonstart zufrieden sein. Jedoch kann von Zufriedenheit beim SV Waldhof Mannheim aktuell nicht die Rede sein. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Der Traditionsverein wollte im Sommer frische Impulse in die eigenen Reihen bringen, um die lang ersehnte Rückkehr in das Unterhaus der Bundesliga realisieren zu können. Jedoch scheinen die Impulse aktuell noch nicht zu wirken und es herrscht dicke Luft.

Doch woran hakt es aktuell noch? Wir machen den ausführlichen Check über den SV Waldhof Mannheim, schauen uns die bisherigen Pflichtspiele an und geben eine Prognose für die laufende Spielzeit ab.

Patrick Glöckner geht, Christian Neidhart kommt

Es sollte bereits zum Ende der vergangenen Spielzeit feststehen, dass sich der Waldhof auf der Cheftrainer-Position verändern wird und man den auslaufenden Vertrag mit Patrick Glöckner nicht mehr verlängern werde. Die Fans begrüßten diese Entscheidung, da die Personalie Patrick Glöckner nie unumstritten war und sich das Fanlager häufig über die fehlende Konstanz sowie die mangelhafte Flexibilität hinsichtlich der Spielidee beklagte.

Der Nachfolger sollte jedoch kein Unbekannter werden. Mit Christian Neidhart verpflichtete man einen sehr erfahrenen Trainer, von dem der Klub die lang ersehnte Weiterentwicklung sehen wollte. Auch der 54-jährige Fußballlehrer zeigte sich in den ersten Pressekonferenzen sehr ehrgeizig und ambitioniert. Das Saisonziel des Waldhof wurde ohne jeglichen Spielraum für Interpretationen bekannt gegeben, es soll der Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft werden.

Mannschaft mit vielen Veränderungen im Sommer

Neben der Veränderung auf dem Cheftrainerposten sollte es auch zahlreiche Veränderungen innerhalb der Mannschaft geben. Die Mannheimer verabschiedeten sich im vergangenen Sommer von 14 Akteuren und leiteten den personellen Umbruch ein.

Besonders schmerzhaft dürften hier jedoch die Abgänge der beiden Stammspieler Jasper Verlaat und Joseph Boyamba gewesen sein, die sich beide ablösefrei dem Ligarivalen TSV 1860 München angeschlossen haben. Zudem wurde auch eine längere Zeit über den Abgang von Topscorer Dominik Martinovic spekuliert, der schlussendlich jedoch beim Waldhof blieb und nicht zu KAS Eupen wechselte.

Jedoch sollten die Verantwortlichen der Mannheimer den Kader auch prominent und mit jeder Menge Qualität verstärken. Schließlich wurden unter anderem mit Morten Behrens, Julian Riedel, Berkan Taz und Bentley Baxter Bahn zahlreiche Spieler geholt, die sich bereits in der Vergangenheit in der 3. Liga positiv in den Fokus spielen konnten.

Besonders die Verpflichtung des Mittelfeldstrategen Bentley Baxter Bahn gilt es hierbei zu loben. Der 30-Jährige verfügt über eine enorme Erfahrung, mit der er der Mannschaft des Waldhof sicherlich weiterhelfen kann. Besonders seine Standardstärke und sein Spielverständnis dürften eine wahre Bereicherung für die Mannheimer sein.

Zuhause eine Macht, aber Auswärts Punktelieferant

Die Bedingungen für eine erfolgreiche Saison hätten also nicht besser sein können. Schließlich holten sich die Mannheimer einen erfahrenen Trainer und verstärkten zudem ihre Mannschaft. Doch die Auftritte der Mannschaft könnten nicht instabiler sein.

Auf der einen Seite befindet man sich in der Heimtabelle auf dem ersten Tabellenplatz wieder und konnte bislang jedes seiner sechs Heimspiele gewinnen. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass man auch ambitionierte Teams wie den SV Wehen Wiesbaden oder den 1. FC Saarbrücken besiegen konnte. Besonders die Abwehr konnte in den bisherigen Heimspielen überzeugen, sodass man gerade einmal drei Gegentore in sechs Spielen hinnehmen musste.

Jedoch gehören die Auswärtsspiele leider auch dazu, wie sich so mancher Waldhof-Anhänger sicherlich schon gedacht hat. Die Auswärtsspiele sind schlichtweg der Grund, weswegen die Mannheimer nicht einen der Aufstiegsplätze belegen. Schließlich steht man in der Auswärtstabelle auf dem letzten Tabellenplatz und konnte lediglich einen Zähler aus fünf Partien in der Fremde holen.

Besonders die teilweise desaströsen Auftritte des Waldhofs dürften hierbei jedoch viel erschreckender gewesen sein, als die magere Punkteausbeute. Denn schließlich musste man bereits beim SV Meppen (2:6) und beim VfL Osnabrück (0:5) zwei Blamagen einstecken. Was den Fans bei diesen Spielen einen besonderen Grund zum Unmut gegeben haben dürfte, dürfte wohl die teils katastrophale Körpersprache der Spieler gewesen sein. Zudem scheint Christian Neidhart bisher noch nicht die richtigen Schlüsse aus den desolaten Auswärts-Auftritten seiner Mannschaft gezogen zu haben, um den berühmten Bock umzustoßen.

Dicke Luft statt Euphorie

Aufgrund der inkonstanten Auftritte der Mannschaft konnte man beim Waldhof also nicht davon sprechen, dass absolut jeder mit der Situation zufrieden ist und pure Harmonie herrscht. Ein Auftritt, der die Gefühlslage jedoch noch ein wenig angespannter hat werden lassen, dürfte das Auswärtsspiel beim FC Astoria-Walldorf im Landespokal gewesen sein. Hier musste sich der Waldhof ebenfalls geschlagen geben (1:2) und verpasste somit die Möglichkeit, sich über den Landespokal für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

Nach der Pokal-Blamage sollte es jedoch nicht besser kommen für die Anhänger der Mannheimer. Schließlich setzte es im darauffolgenden Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück eine herbe Klatsche (0:5). Die Stimmung in Mannheim dürfte wohl nach diesen beiden Spielen am Boden gewesen sein und man konnte sogar in den sozialen Netzwerken die ersten “Neidhart-Raus-Nachrichten” lesen.

Aufgrund dieser beiden herben Enttäuschungen sollte Christian Neidhart vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken bereits früh in der Saison unter Druck stehen. Es galt für seine Mannschaft ein komplett anderes Gesicht zu zeigen und vor allem auch wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Die Bedeutung dieses Spiels sollte auch Christian Neidhart klar gewesen sein und so kam es, dass er personelle Umstellungen vornahm und zum ersten Mal in der Saison mit Daniel Keita-Ruel und Dominik Martinovic zwei nominelle Mittelstürmer von Anfang an brachte.

Die personellen Umstellungen und die lautstarke Unterstützung sollten sich bezahlt machen, sodass die Mannheimer dank einer kämpferisch überzeugenden Leistung das Derby verdientermaßen für sich entscheiden konnten.

Prognose für die laufende Spielzeit

Den Saisonverlauf des SV Waldhof Mannheim vorherzusagen ist sicherlich eine sehr schwierige Aufgabe. Jedoch sollte für die Mannheimer eine Platzierung zwischen den Plätzen fünf bis sieben ein durchaus realistisches Ziel sein. Der Kader ist schließlich ambitioniert zusammengestellt worden und verfügt über eine große Qualität.

Einen der Aufstiegsplätze kann ich mir unter den aktuellen Bedingungen nur sehr schwer vorstellen. Es geht mir hierbei nicht um die Qualität der Mannschaft oder die Kompetenz des Trainers. Aber für eine realistische Chance auf den Aufstieg, müssen die Mannheimer ihre Auswärtsbilanz dringend verbessern und auch in der Ferne konstant die Punkte holen.

Vorschau auf den nächsten Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel bei der Reserve des SC Freiburg eine sehr spannende Aufgabe auf den SV Waldhof Mannheim.

Jedoch darf die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm keinesfalls unterschätzt werden. Die Freiburger sind die Überraschung der Spielzeit 2022/23 der 3. Liga und stehen aktuell auf dem siebten Tabellenplatz. Zudem gilt es hierbei abzuwarten, ob nicht der ein oder andere Bundesligaspieler bei der U23-Mannschaft Spielpraxis sammeln soll.

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Henrik

Stephan Ambrosius – über den Karlsruher SC zur WM in Katar?

Der Karlsruher SC hat nach anfänglichen Startproblemen die Kurve bekommen in der 2. Bundesliga. Das Team von Christian Eichner überzeugt als eine geschlossene Einheit und konnte in der Tabelle auf den achten Tabellenplatz klettern. An diesem Formhoch der Badener hat auch Stephan Ambrosius seinen Anteil. (Bild: IMAGO / Christian Schroedter)

Der 23-Jährige wechselte zu Beginn der Spielzeit leihweise vom Hamburger SV zu den Karlsruhern und sollte die Probleme in der Innenverteidigung lösen. Dies gelang Ambrosius bisher und nun träumt er sogar von einer Teilnahme an der kommenden Weltmeisterschaft mit der Nationalmannschaft Ghanas.

Doch wie stehen seine Chance auf eine endgültige Nominierung in den WM-Kader? Wir machen den Check über seine bisherige Karriere und geben zudem eine Prognose über seine weitere sportliche Zukunft ab.

Karrierebeginn geprägt von Verletzungen

Der Fußball schreibt seine eigenen Geschichten. Manche Talente schaffen früh den Durchbruch im Herrenbereich und starten eine große Karriere. Jedoch ist dies leider nicht bei allen Talenten der Fall. Bei Stephan Ambrosius legten ihm in der Vergangenheit stets schwerwiegende Verletzungen Steine in den Weg.

Sein Bundesligadebüt gab er bereits im Alter von 20 Jahren im Jahr 2018 gegen den VfB Stuttgart. Der Hamburger SV war stolz auf sein Eigengewächs und es wurde Stephan Ambrosius bereits eine große Zukunft vorhergesagt. Jedoch sollte der einstige Bundesliga-Dino im Jahr 2018 in die 2. Bundesliga absteigen und für Ambrosius sollte es sogar noch schlimmer kommen.

Der Youngster zog sich einen Kreuzbandriss zu und fiel für Monate aus. Nach dieser Verletzung brauchte Ambrosius eine lange Zeit bis er sich wieder herankämpfen konnte. Jedoch sollte es ihm in der Saison 2020/21 unter Daniel Thioune gelingen, sich einen Stammplatz zu erspielen. Doch dies sollte kein Dauerzustand bleiben und so kam es, dass sich der Innenverteidiger im Jahr 2021 zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss zuzog und lange ausfiel.

Beim Hamburger SV ohne Chance auf Spielzeit

Es dürfte wohl jedem klar sein, dass ein Kreuzbandriss für einen Sportler eine große Herausforderung ist. Schließlich gilt es hierbei nicht nur körperlich wieder fit zu werden, sondern vor allem auch mental fit und positiv zu bleiben. Besonders bei Ambrosius dürften wohl viele aufmunternde Gespräche nötig gewesen. Immerhin hatte der Innenverteidiger im Alter von 23 Jahren bereits zwei schwerwiegende Verletzungen und musste sich in der Reha zurückkämpfen.

Jedoch sollte sich in seiner Abwesenheit auch Vieles ändern beim Hamburger SV. Schließlich schafften die Rothosen den Aufstieg in die Bundesliga nicht, sodass Daniel Thioune am Ende der Saison 2020/21 seinen Hut nehmen musste und mit Tim Walter ein neuer Cheftrainer inklusive neuen Spielsystem kam. Dies dürfte für Stephan Ambrosius besonders bitter gewesen, da er sich nicht dem neuen Trainer zeigen konnte und zudem seinen Stammplatz an Mario Vuskovic und Sebastian Schonlau verloren hatte.

Jedoch sollte sich Ambrosius auch nach dem zweiten Kreuzbandriss wieder zurückkämpfen, musste dann jedoch feststellen, dass Tim Walter für ihn keine Verwendung hatte und lieber auf die eingespielte Innenverteidigung setzte. Diese Situation sollte sich auch zur Spielzeit 2022/23 nicht ändern, sodass Stephan Ambrosius bis zum Saisonende an den Karlsruher SC verliehen wurde.

Leihe nach Karlsruhe bisher erfolgreich

Es dürfte wohl viele Fragezeichen gegeben haben im Lager des Karlsruher SC. Schließlich holte der KSC zwar einen hochtalentierten Innenverteidiger, jedoch besaß Ambrosius zu diesem Zeitpunkt keinen Spielrhythmus und seine Fitness dürfte wohl auch ein Thema gewesen sein. Aber die Kritikern und Zweifler des Leihgeschäfts sollten schnell eines Besseren belehrt werden.

Denn schließlich konnte sich der Innenverteidiger ohne große Probleme direkt in die neue Mannschaft einfügen und konnte der bis dahin wackelnden Defensive die nötige Stabilität verleihen. In seinem ersten Spiel für den KSC wirkte Ambrosius so, als ob er schon jahrelang im Dress der Badener spielen würde, harmonierte in der Innenverteidigung im Zusammenspiel mit Marcel Franke und konnte sich am Ende über die ersten drei Punkte beim neuen Arbeitgeber freuen.

Auch in den darauffolgenden Spielen sollte sich Ambrosius einen Stammplatz unter Christian Eichner erspielen und konnte bislang überzeugen. Besonders sein Zweikampfverhalten und seine Mentalität dürften dem restlichen Team gut tun und den nötigen Rückhalt geben.

Wie geht's ab nächster Saison für ihn weiter?

Natürlich lässt es sich zum aktuellen Zeitpunkt noch schwer sagen, wo Stephan Ambrosius in der kommenden Spielzeit spielen wird. Schließlich gilt es zunächst erstmal abzuwarten, wie es mit seinen Leistungen und besonders seiner körperlichen Fitness weitergeht.

Jedoch dürfte man wohl eine Rückkehr zum Hamburger SV ausschließen. Schließlich spielte der Innenverteidiger bereits in der Vergangenheit keine Rolle in den Planungen von Tim Walter. Hierbei gilt es einfach zu erwähnen, dass Walter von seinen Innenverteidigern ein Aufbauspiel mit einer flexiblen Positionierung und feiner Technik erwartet.

Ein weiterer Verbleib in Karlsruhe dürfte wohl aufgrund der Vertragslänge bis 2024 schwierig werden. Denn sollte der Hamburger SV nicht mit Ambrosius planen, dürfte der Klub wohl nur an einem Verkauf interessiert sein. Dies könnte jedoch für finanziell eingeschränkte Karlsruher zum Problem werden.

Weltmeisterschaft in Katar im Bereich des Möglichen

Jedoch könnte bereits im kommenden Winter ein großer Traum für Ambrosius in Erfüllung gehen. Der Innenverteidiger hat sich nämlich dazu entschlossen, für die Nationalmannschaft von Ghana zu spielen.

Hierbei könnte es Ambrosius und allen anderen in Deutschland spielenden Akteuren mit der ghanaischen Staatsangehörigkeit zum Vorteil werden, dass die Nationalmannschaft nun von Otto Addo trainiert wird. Addo, der nach der Weltmeisterschaft wieder als Talent-Manager von Borussia Dortmund arbeiten wird, nominierte bereits zu den vergangenen Länderspielen einige Akteure von deutschen Vereinen.

Auch Stephan Ambrosius befand sich im Kader der Nationalmannschaft, jedoch blieb er ohne Einsatz. Die WM-Teilnahme ist für den 23-Jährigen sicherlich im Bereich des Möglichen. Aber es gilt hier auch zu erwähnen, dass Ambrosius seine zuletzt guten Leistungen konstant bis zur WM halten und zudem fit bleiben muss, um eine realistische Chance auf eine Nominierung zu haben.

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Henrik

Katar WM – diese Bedeutung hat der Sport im Land

Manipulationsvorwürfe, Menschenrechtsverletzungen beim Bau von Stadien, Kritik an der Vergabe der Fernsehrechte und der Ansetzung der Weltmeisterschaft im Winter. Dies beschreibt die aktuelle Stimmungslage hinsichtlich der diesjährigen Weltmeisterschaft in Katar. (Foto: IMAGO / Kyodo News)

Eine Weltmeisterschaft sollte grundsätzlich bei jedem Vorfreude wecken, da solch ein Ereignis schließlich die komplette Menschheit zusammenbringt. Jedoch dürfte dies bei der kommenden WM nur stark begrenzt der Fall sein. Schließlich ist die Kritik an dem Wüstenstaat immer noch sehr groß, was sich auch nicht mehr ändern wird.

Doch was hierbei oft vergessen wird, ist, dass sich Katar in den letzten Jahren stets weiterentwickelt hat und diese Entwicklung auch in naher Zukunft fortsetzen möchte. Doch welche Rolle nimmt der Fußball bzw. der Sport im Allgemeinen innerhalb der Kultur Katars ein?

Die Traditionellen Sportarten

Eine der beliebtesten und zugleich traditionsreichsten Sportarten in Katar ist das Pferderennen. Dieses verfügt in der katarischen Geschichte über einen großen Stellenwert, da Pferde als Zeichen der Unabhängigkeit des Landes stehen. Dies hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert, als man auf Pferden noch in die Schlachten geritten ist. Heutzutage finden in Katar verschiedene Veranstaltungen mit Pferden statt.

Eine weitere Sportart mit großer Tradition ist das Kamelrennen. Die Tiere wurden schließlich schon früher als Transportmittel und auch zur Unterhaltung eingesetzt. Das Kamelrennen, was früher eine Tradition bei einer Hochzeit war, entwickelte sich jedoch in den letzten Jahrzehnten zu einer luxuriösen Sportart in Katar. Heutzutage finden in Katar von Oktober bis Februar professionelle nationale als auch internationale Kamelrennen statt

Ein Sport, der heutzutage vielleicht nur noch den Wenigsten bekannt ist, ist die Falknerei. Dieser Sport hat in Katar eine ganz andere Bedeutung als in Europa, da der Falke als Nationalvogel gilt. Besonders bei der reichen Bevölkerung des Wüstenstaates ist der Sport sehr beliebt, sodass große Geldsummen in die Zucht und den Kauf der Vögel investiert werden. Die Veranstaltungen finden hierbei in den Wintermonaten statt und werden von der Bevölkerung stets mit Interesse verfolgt.

Der Fußball

Es wird Katar ja des Öfteren vorgeworfen, dass das Land absolut nichts mit Fußball zu tun hätte und zugleich kein richtiges Interesse an dem Sport, sondern nur an den Finanzen hätte. Betrachtet man jedoch die Vergangenheit des Landes, kann man dies nicht so stehen lassen.

Schließlich tauchte das Interesse am Fußball bereits im Jahr 1946 in Katar auf, sodass die Beliebtheit des Sport schnell zunahm und es im Jahr 1950 zur Gründung des ersten Fußballklubs kam. Auch in der heutigen Bevölkerung ist der Fußball eine sehr beliebte Sportart, die von vielen Erwachsenen und Kindern betrieben wird.

Der Wüstenstaat hat zudem mit der Qatar Stars League eine eigene professionelle Liga, die bereits im Jahr 1963 gegründet wurde. Die Meisterschaftsrunde besteht aus zwölf Mannschaften, wobei der Rekordmeister der AL Sadd SC ist. Auch international bekannte Akteure waren oder sind noch aktiv in der katarischen Liga. Zu diesen Akteuren zählen unter anderem Santi Cazorla, Yacine Brahimi, Ishak Belfodil oder auch Trainerlegende Winfried "Winnie" Schäfer.

Auch in Sachen Sponsoring steigern die katarischen Unternehmen ihr Engagement im Ausland. Speziell bei den großen europäischen Vereinen Paris Saint-Germain und dem FC Bayern München finden sich katarische Sponsoren auf den Trikots der jeweiligen Klubs wieder.

Tennis mit großer Beliebtheit

Der Tennissport zählt heutzutage zu den beliebtesten Sportarten in Katar. Da dürfte es auch kein Wunder sein, dass sich der Wüstenstaat, besonders die Stadt Doha, um die Ausrichtung eigener Turniere auf der ATP-Tour und der WTA-Tour bemühte.

Diese Bemühungen sollten erfolgreich sein, sodass seit dem Jahr 1993 jährlich zwei auf Hartplatz ausgetragene Turniere in Doha stattfinden. Diese Turniere gelten als Vorbereitungsturniere für die Australian Open und genießen daher eine große Beliebtheit bei den Tennisspielern und Tennisspielerinnen.

Katar als Ausrichter vieler Events

Das Interesse des Wüstenstaates an der Ausrichtung großer Veranstaltungen lässt sich nicht abstreiten. Besonders im Bereich des Handball-Sports agierte Katar schon des Öfteren als Gastgeber. Schließlich fand die Klub-Weltmeisterschaft zwischen den Jahren 2010 bis 2018 in Katar statt. Ein weiteres großes Ereignis dürfte die Handball-Weltmeisterschaft im Jahr 2015 gewesen sein, die ebenfalls in Katar stattfand.

Aber auch andere internationale Wettbewerbe wurden schon des Öfteren in Katar ausgetragen. Hier zählen Golfturniere, Segelregatten, Radsportveranstaltungen, die 15. Asienspiele im Jahr 2006 und viele weitere. Zudem gilt es hierbei zu erwähnen, dass sich Katar auch für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2016 beworben hat, jedoch keinen Erfolg hatte.

Fazit

Die kommende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wird grundsätzlich in die Geschichte eingehen. Denn schließlich war die Kritik an der Vergabe der Veranstaltung vorher noch nie so groß. Jedoch gilt es hier auch zu erwähnen, dass die Proteste damals, bei der Bekanntgabe im Jahr 2010, in vollem Umfang hätten stattfinden sollen. Jedoch waren damals die Proteste nur sehr gering, sodass das Land die Ausrichtung der Weltmeisterschaft behielt und die Stadien gebaut worden sind.

Trotz aller Kritik gilt es jedoch auch zu erwähnen, dass das Land Katar grundsätzlich sportbegeistert und besonders auch begeistert vom Fußball ist. Besonders für die Einheimischen dürfte diese Veranstaltung wohl die größte Sache in ihrem Leben werden, wenn sie ihre Idole live vor Ort sehen können. Daher werden sie wohl alles in die Wege leiten, um sich Tickets für die Spiele leisten zu können. Man sollte auch bei aller Kritik nicht vergessen, dass der Fußball uns allen gehört und auch die Bürger und Bürgerinnen Katars ein Recht auf die Fußball-Weltmeisterschaft haben.

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