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Leon

Shopping Guide zum Hamburger SV: Welche Transfers könnten den HSV im Sommer 2025 verstärken?

Der Hamburger SV hat es nach sieben Jahren endlich zurück in die erste Liga geschafft. Doch wird man es schaffen dem Druck Stand zu halten und sich auch weiterhin im Oberhaus festzusetzen, nachdem man solange auch finanziell in einer völlig anderen Liga unterwegs war? Kann man den Rückstand gegenüber Vereinen wie dem SC Freiburg, dem FC Augsburg oder auch Union Berlin, die sich in all der Zeit nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich immer mehr weiter entwickelt haben, überhaupt wieder aufholen? Genau dies soll dieser Blick auf das aktuelle Transferfenster 2025 zeigen. Wie stark ist der HSV-Kader wirklich? Und auf welchen Positionen gilt es nachzubessern? (Bild: IMAGO / Nordphoto)

Über 7 Brücken musst du gehen

Was könnte in Hamburg grade schöner sein, als ein Witz, der plötzlich nicht mehr lustig ist? Ein Witz über einen Bundesliga-Dino, der mit einem Mal zum Zweitligadino wurde. Und das nicht etwa, weil jeglicher Blick auf den Erfolg auf einmal zur Selbstzerstörung wurde, wie es bei anderen Traditionsvereinen wie zum Beispiel 1860 München der Fall war. Nein, der HSV spielte trotz Abstieg immer oben mit, dachte überhaupt nicht daran, durchgereicht zu werden oder irgendwo im Mittelfeld der zweiten Liga zu versacken – und wurde genau dadurch zum Gag der Nation, so wie ein Fahrprüfling, der alle theoretischen Prüfungen mit Bravur meistert, in den praktischen Prüfungen 59 Minuten perfekt fährt, um dann in der allerletzten Minute wieder und wieder bei rot über eine vollbesetzte Verkehrsampel zu rauschen. Das „Wieder Nicht“ wurde quasi zum Synonym für diesen riesigen Verein und zum Alptraum für alle HSV-Fans.

Und was hatte man alles versucht? Von Ballbesitzfanatikern wie Tim Walter über Trainer-Legenden wie Dieter Hecking bishin zu jungen ambitionierten Trainern a la Daniel Thioune? Bis dann irgendwann die Erkenntnis kam: „Wenn, egal was wir auch versuchen, es dort draußen einfach niemanden gibt, der uns wieder zu dem einzig wahren echten (!) Dino machen kann, dann müssen wir es eben selbst tun. Und jemandem das Vertrauen schenken, der zuvor nichts weiter als unsere eigene Jugend trainiert hat“. Eine Geschichte, die im Falle eines Aufstieges schöner und kitschiger hätte nicht klingen können. Das erste Mal, wo der HSV endlich auf sein eigenes Team und seine eigene DNA vertraut, klappt es auf einmal.


Und dann trägt er auch noch diesen Namen: Merlin, der Zauberer – Merlin Polzin, der, der dem HSV zuallererst eins nehmen sollte: Angst. Angst vor dem Scheitern, Angst davor, erneut die Lachnummer Deutschlands zu werden, Angst davor, dass am Ende wieder irgendein Heidenheim in der 12. Minute der Verlängerung irgendein Tor schießt – zu einem Zeitpunkt, wo man in Hamburg schon dachte, aufgestiegen zu sein bis die schneidende eiskalte Stimme der Realität ein weiteres Mal sagte: „Wieder nicht!“

Doch 2025, man konnte es selbst kaum glauben und selbst die größten Fans zweifelten bis zum Ende, sollte es anders kommen. Mit 6:1 fegte man den SSV Ulm im entscheidenden Spiel um den Aufstieg weg und bescherte damit seinen Fans ein Gefühl, für was es kaum Worte gibt: Natürlich Begeisterung gepaart mit Erleichterung und zwischendrin schon fast so etwas wie Erschöpfung. Was war das für ein Kampf? Ein Kampf, wo man immer – sieben verdammte Jahre - so nah dran war? Kein Gedanke an die Zukunft, daran, dass die Bundesliga vielleicht anno 2025 noch schwerer werden könnte als damals, als man nach gefühlt 20 gewonnenen Relegationsspielen sich am Ende doch immer noch gerettet hatte: In diesem Moment genoss man als HSV-Fan einfach nur das hier und jetzt.

Erst nach ein paar Wochen wurde klar, dass natürlich auch irgendwann wieder in die Zukunft geschaut werden musste: Eine neue Challenge, ein neues Kapitel und vielleicht eine Herausforderung, die nochmal komplett anders sein könnte, als alles, was man bisher erlebt hatte.

Merlin, Teil II:

Was für den HSV in jedem Fall zutrifft: Wo auch immer der Verein sich grade befand, hat er sich festgebissen, ob als jahrelanger Abstiegskandidat in der ersten Liga oder (unfreiwillig) als jahrelanger Aufstiegskandidat in der zweiten Liga. Der HSV war im Gegensatz zu Clubs wie Hannover, Köln oder Nürnberg nie ein Fahrstuhlclub, das steckte einfach nie in der DNA dieses Clubs. Insofern steht auch das zweite große Abenteuer von Merlin Polzin unter einem sehr guten Stern: Das Abenteuer Klassenerhalt.

Hinzu kommt, dass der HSV aus einer Stadt kommt, die von ihrem Umfeld und ihrer wirtschaftlichen Kraft immer das Potenzial hat, ihren Verein wieder nach ganz oben zu hieven. Natürlich wird man das derzeit in Hamburg nicht gerne hören, aber ja: Der HSV hat das Potenzial in acht bis zehn Jahren wieder um Europa mitzukämpfen und neue potenzielle Legenden in seine Hall Of Fame aufzunehmen, so wie es einst Spieler wie Ruud van Nistelrooy, Kevin Keagan oder Rafael van der Vaart waren. Genau deswegen ist auch die Fallhöhe so groß. Denn auch wenn man die Prüfung bestanden hat, seinen Fans trotz sieben schwerer Jahre niemals das zugemutet zu haben, was beispielsweise das einst ebenso starke Powerhaus FC Schalke 04 seinen Fans in puncto Existenzängste in jüngster Zeit zugemutet hat, ist nun der Klassenerhalt in die Bundesliga auch gleichzeitig die noch viel größere Prüfung.

Denn weder darf sich der Verein nun in puncto Transfers komplett übernehmen, noch darf man sich der Illusion hingeben, die Bundesliga in Zukunft mit einem Kader zu rocken, der eigentlich ein Zweitligakader ist. Eine Schritt-für-Schritt-Entwicklung wird in jedem Fall von Nöten sein, so wie Konstanz auf der Trainerposition und eine ganz klare auf Merlin Polzin zugeschnittene Transferphilosophie. Dieser kleine Blick in die Glaskugel soll damit nichts weiter sein als ein Versuch, zu sehen, auf welchem Level der Club sich grade ungefähr befindet und welche Transfers da ungefähr hineinpassen könnte, mit zunächst einmal dem einen Ziel im Blickpunkt: Ein Leben ohne Angst. Ein Leben, wo man sich mit Spielfreude, Kreativität und Blick nach vorne dieser neuen und doch scheinbar immer noch so vertrauten Liga hingeben kann:

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Leon

Wer waren die größten Shooting-Stars der Bundesligasaison 2024/25? (Top 10)

Die Bundesligasaison 2024/25 war geprägt von vielen Up- and Downs, sowohl von Vereinen als auch von einzelnen Spielern. Sei es das große Comeback des eigentlich schon aussortierten Mittelfeldspielers Leon Goretzka in der Rückrunde beim FC Bayern, der plötzliche unerklärliche Absturz ins Mittelmaß von RB Leipzig oder die unfassbare Aufholhagd von Borussia Dortmund unter Niko Kovac: Kaum eine Saison hatte, was das angeht, so viele Geschichten zu bieten, wie die Vergangene. (Bild: IMAGO / Sportfoto Rudel)

Auch viele Spieler, die vor der Saison noch mit großen Vorschusslorbeeren bedacht wurden, schafften es aus verschiedensten Gründen nicht zu überzeugen. Das prominenteste Beispiel ist hier sicherlich Joao Palhinha, der vor der Saison für 51 Millionen von Aston Villa zum FC Bayern kam und zu der (!) Stütze im defensiven Mittelfeld werden sollte, der vom vorherigen Trainer Thomas Tuchel so eindringlich geforderten „Holding 6“. Nur leider passte er in das System seines Nachfolgers Vincent Kompany überhaupt nicht rein, weswegen er den größten Teil der Saison auf der Bank saß und wohl zu Recht als größter Fehleinkauf der Saison bezeichnet werden kann. Ebenso konnte Bremens Neuzugang und großer Hoffnungsträger im Sturm Keke Top die in ihn gesteckten Erwartungen auch aufgrund von Verletzungsproblemen kaum erfüllen und auch Bayern-Talent Paul Wanner, der nach den ersten drei Spieltagen schon von vielen als sicheren WM-Fahrer für 2026 gehandelt wurde, zeigte den Rest der Saison beim FC Heidenheim nur noch wenig Konstanz.

Und doch gab es einige Spieler für die genau diese Saison 2024/25 das große Sprungbrett war - Spieler, die vor der Saison noch kaum jemand auf dem Zettel hatte, für die aber das vergangene Jahr vielleicht die Eintrittskarte in die Riege der absoluten Bundesliga-Topspieler war. Und spätestens nach Maxi Mittelstädt, der bei Hertha BSC in der zweiten Liga schon aussortiert wurde, dann aber innerhalb weniger Monate beim VFB Stuttgart so durchstartete, dass er heute als Stammlinksverteidiger der deutschen Nationalmannschaft kaum mehr wegzudenken ist, wissen wir alle, wie schnell ein solcher Aufstieg zuweilen gehen kann.

Darum hier eine Top 10 der Spieler, die 2024/25 einen ähnlichen Karrieresprung hingelegt haben:

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Leon

Wer waren die größten Badboys der Bundesligageschichte? (Top 10)

Jeder kennt sie, manche verurteilen sie, manche schütteln über sie den Kopf, aber irgendwo lieben wir sie doch alle. Fußballer, die nicht so sind, wie die anderen - Fußballer, die nicht so wirken, als wären sie von ihren Eltern schon von dem Moment in die Medienschulung geschickt wurden, wo sie das erste Mal „Papa“ plärren konnten – Fußballer, für die ihr Ernährungsplan nicht immer das war, was für Papst Franziskus die 10 Gebote oder für Karl Lauterbach das COVID-19-Hygiene-Konzept waren- sprich Fußballer, die in ihrem Leben vor allem eins geblieben sind: Menschen. Menschen, die sich auf und neben dem Platz dann eben auch mal den ein oder anderen kleineren (oder größeren) Fehltritt erlaubt haben.

Umso schöner ist es, dass grade die Bundesliga einige der besten und prominentesten Badboys im Fußball hervorgebracht hat. Hier meine ganz persönliche Top 10, natürlich mit einem Augenzwinkern und ohne persönliche Wertung. (Bild: IMAGO / Team 2)

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Leon

Shopping Guide zum 1.FC Köln: Welche Transfers könnten die Kölner im Sommer 2025 verstärken?

Der FC Köln ist zurück. Nicht nur in der Bundesliga, sondern – nach einer einjährigen Transfersperre – auch wieder als Player auf dem Transfermarkt. Vorbei ist die Zeit, wo man zwar Spieler kaufen, diese jedoch nicht registrieren durfte. Der Effzeh kann wieder zuschlagen, natürlich mit dem Ziel die Fahrstuhlsaisons der letzten Jahre hinter sich zu lassen und wieder ein dauerhafter Bundesligist zu werden. Hier ein kleiner Blick in die Glaskugel im Hinblick auf die kommende Saison. (Bild: IMAGO / Eibner)

Aktuelle Situation

Mit zwar nicht immer berauschendem, aber dennoch effektivem Fußball schaffte der 1. FC Köln am letzten Spieltag die Zweitligameisterschaft. Damit kehrt nach dem HSV dieses Jahr ein weiterer Verein zurück ins Oberhaus, mit dessen Fan-Wucht und Stadionatmosphäre bis auf Borussia Dortmund, den Bayern, Eintracht Frankfurt und vielleicht noch den VFB Stuttgart kaum ein Verein in Deutschland mithalten kann.

Und wenn es um die Kölner Seele geht, müsste die Frage längst schon lauten, ob man damit nicht eigentlich schon wieder von Europa träumen kann. Spaß beiseite! Natürlich schätzt man die Situation realistisch ein, wenn natürlich jener immer leicht fiebrige Größenwahn der FC-Fans genauso zu diesem besonderen Club gehören muss, wie wilde Daydrinking-Eskapaden von Profispielern, inklusive Prügeleien mit im Rotlichtmilieu ansässigen Dachdeckern mit Stadiondauerkarte.


Aber halb so schlimm, Tim Lemperle: Wenn man so kurz vor einem Wechsel zu TSG Hoffenheim steht, einem Verein, wo man sich bis heute fragt, ob die Geisterspielregel dort eigentlich jemals wieder aufgehoben wurde, dann muss man natürlich in seiner letzten Woche am Rhein nochmal richtig die Sau rauslassen.

Wer kann das nicht verstehen – oder wie Thomas Müller sagen würde: „Wer wissen will, wie man 4:0 gewinnt, sollte vielleicht auch mal vor dem Spiel für drei Tage nach Ibiza fliegen“. Und wenn sich irgendein Bankbeamter am Wochenende im Kölner „Bootshaus“ mal 30 Kölsch hinter die Pudelmütze kippen darf, warum soll das ein Profi-Fußballer nicht auch dürfen.

Genau für diese etwas entspanntere Einstellung liebt man die FC-Fans. Die und deren Leidenschaft für ihren Verein und ihre Stadt sind und bleiben auch nach wie vor die große Konstante. Das ist auch wichtig, da sonst rund um den Club aktuell leider nur wenig konstant ist. Zwei Tage vor Saisonende Trainer weg, Sportdirektor weg, Top-Stürmer kriegt auf einem Badeschiff mit 2,2 Promille eins auf die Nase - das alles klingt mehr nach „Scheiß auf den FC Hollywood da im Süden. Für uns liegt Hollywood immer noch an der Westgrenze“ als nach einer ruhigen Bundesligasaison.

Und wenn dann kurz vor dem Saisonende nach dem Kölner Keller auch noch der Christian Keller (ehemaliger Sport-Geschäftsführer beim Effzeh) das Kölner Rampenlicht verlässt, brauch es auch keinen Videobeweis mehr, um zu sehen, dass es diesen Sommer definitiv viel zu tun gibt.

Immerhin eines hat man dem nördlichen Nachbarn aus Leverkusen vorraus: Im Gegensatz zur Werkself hat man seinen Invincible-Trainer nachwievor, nämlich Deutschlands Lieblingsfeuerwehrmann und 7maliger Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel - vor dem vorletzten Spieltag angerufen, eingestellt und voilà – kein Spiel verloren plus kein Unentschieden: Das hat nicht einmal Xabi Alonso geschafft.

Dass man da sofort für eine weitere Saison verlängern muss, liegt natürlich auf der Hand, der ungeliebte Pillenclub, der da am Open-Air-Parkhaus vor den Kölner Stadttoren auch noch so’n bisschen Bundesliga spielt, könnte ja sonst womöglich auf falsche Gedanken kommt. Immerhin sucht man auch dort ja noch nach einem neuen Trainer.

Oder bringt mal doch mal echten Pep in die Bude und holt sich Sandro Wagner an die Seitenlinie des Rhein-Energie-Stadions? Ein immer im Schaufenster stehender Trainer mit echter „Edel-Assi“-Attitüde wäre doch nur gemacht dafür, Ruhe in die hitzige Kölner Medienlandschaft zu bringen (Ironie aus). Dann vielleicht doch lieber Horst Steffen, der saarländische Albus-Dumbledore, der in Elversberg aus irgendwelchen No-Name-Leihspielern plötzlich Ballzauberer und deutsche Nationalspieler macht. Und last but not at least wäre da ja auch noch Lukas Kwasniok? Vorherige Station Paderborn, leicht wahnsinnige Atittüde an der Seitenlinie, hält Torhüter, die sich zu Boden werfen, wenn sie, bei – 5 Grad bibbernd im Tor stehend - von Union-Fans liebevoll ein Feuerzug zugeworfen bekommen, für Weicheier: Da fehlt doch eigentlch nur noch die Schiebermütze. Lukas Kwasniok, der neue wiederauferstandene Geist von Steffen Baumgart? Wobei – lieber nicht, sonst ruft noch Aki Watzke über den S.O.S.-Notruf an.

Soviel zur aktuellen Situation in Köln. Nun aber wieder zu den ernsten Dingen im Leben. Schauen wir auf den Kader:

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Leon

LOSC Lille: Wohin zieht es Stürmer Jonathan David?

Jonathan David ist derzeit auf dem Transfermarkt einer der begehrtesten Stürmer der Welt. Der einzige Grund, warum er bislang noch nicht in ganz andere Sphären aufgestiegen ist, ist dass er seit 2020 nur einem Verein treu blieb: dem OSC Lille, einem kleinen Verein aus dem Norden Frankreich, mit dem er 2021 den französischen Abonnement-Meister Paris St. Germain von dem Platz an der Sonne verdrängte und eindrucksvoll die Meisterschaft gewann.

Diesen Sommer soll es aber nun Zeit für den nächsten Schritt sein. Die Frage ist nur, wohin? Und ein bisschen auch, warum erst jetzt? (Bild: IMAGO / RHR-Foto)

Diese zwei epischen Minuten reichen aus, um zu verstehen, wie eine gesamte Nation im Dezember 2022 auf ihren Moment hingefiebert hat: Eine Nation aus Nordamerika, die bereits vorher im Eishockey und Frauenfußball absolute Weltspitze war, aber bis auf ein einziges Mal vorher noch nie bei einer Herren-WM dabei war.

Im Jahr 2026 wird diese Nation selbst einer der Gastgeber sein und ist damit natürlich automatisch für das Turnier qualifiziert. Im Jahr 2022 hingegen setzten sich die Kanadier überraschend neben USA, Mexiko und Costa Rica in der nordamerikanischen Qualifikationsgruppe durch, um dann im ersten Spiel ausgerechnet auf Belgiens goldene Generation um Lukaku und De Bruyne auf ihrer allerletzten Ausfahrt zu treffen. Doch dann begann der Anpfiff. Und schon nach wenigen Minuten wurde klar, dass diesmal alles anders wird. Denn obgleich Belgien das Spiel am Ende mit 1:0 gewann, dominierten die Kanadier dieses Spiel in einer Art und Weise, wie niemand es ihnen vorher zugetraut hatte. Da war es auch egal, dass ausgerechnet Brazzos größter (und einziger?) Transfergeniestreich Alphonso Davies an seinem vielleicht größten Tag einen Elfmeter verschoss. Der Grund: Ein junger kanadischer Stürmer über den in diesem Spiel nahezu sämtliche Angriffe liefen und der mittlerweile zu Recht Rekordtorschütze der Kanadier ist: Jonathan David.

Vom Gloucester Dragon zum Messi-Bezwinger

Jonathan David wurde am 14. Januar 2000 in Brooklyn, New York, geboren. Bis zu seinem sechsten Lebensjahr lebte er mit seinen Eltern auf Haiti, wo er mit seinen Freunden bis spät in die Nacht auf den Straßen der Karibikinsel kickte. Mit sechs Jahren zog es die Familie Richtung Kanada, wo er über die Gloucester Dragons, seinem Jugendclub, bei Ottawa ISC landete. Sein größtes Idol war Ronaldinho von dem er als Kind versuchte, jedes Ligaspiel zu sehen. Sowohl als Spieler als auch als ein Charakter, der Geld und Karriere nicht immer über alles andere im Leben stellte, bewunderte er den brasilianischen Star und wählte dann auch für sich zunächst einmal einen eher unüblichen Karriereweg.

Der KAA Gent sollte der Club sein, wo sich das kanadische Talent behutsam entwickeln konnte. Hier stieg er schnell zum Leistungsträger auf, wobei er in zwei Jahren nur zwei Spiele fehlte, wo er vom Verein aufgrund des Todes seiner Mutter beurlaubt wurde. Wenig später wechselte er für 30 Millionen Euro (noch nie hatte ein belgischer Verein mehr Geld für einen Spieler bekommen) zum damals im Tabellenmittelfeld rumdümpelten französischen Erstligisten OSC Lille.

Gleich im ersten Jahr gewann er mit „den Doggen“ sensationell die französische Meisterschaft, wohlgemerkt gegen das Milliardenensembles von PSG um Mbappé, Neymar und Messi. Als der Stürmer mit den meisten Toren der Liga standen seitdem Sommer für Sommer alle großen Top-Clubs Europas bei ihm Schlange. Dennoch blieb er ganze vier weitere Jahre in Lille.

David und der OSC Lille: Seit 2021 das Lieblingsthema der Transferexperten

Seit jener Sensationsmeisterschaft ist Jonathan David mehr oder weniger Dauerthema in allen Transfershows. Alle fragen sich: Wann ist es für ihn endlich Zeit für einen Wechsel? Interessanterweise war es meistens der Spieler selbst, der dem ganzen ein Riegel vorschob. In einem Interview nach einem Ligaspiel gegen Olympique Marseille bezeichnete David sich einmal selbst als Perfektionist, als ein Spieler, für den die oberste Priorität nicht die Karriere wäre, sondern sein eigener Anspruch an sich selbst. Diesem Gerecht zu werden und diesen immer weiter zu erhöhen, wäre sein Antrieb und der Grund, warum er Fußballer geworden ist: Zu wachsen an seinen Erfahrungen und dabei seinen Körper besser und besser kennen zu lernen.

Könnte das einer der Gründe gewesen sein, warum er Offerten größerer Clubs immer wieder abgelehnt hat? Weil er Jahr für Jahr wieder selbst das Gefühl hatte, noch nicht soweit zu sein?

Abschied nach 5 Jahren

Dann aber kamen die News: Diesen Sommer soll es dann doch geschehen. Der kanadische Goalgetter verlängerte seinen Vertrag nicht, sondern kündigte stattdessen nach fünf Jahren seinen Abschied vom OSC Lille an. Doch welches eine Angebot könnte es gewesen sein, was den immer noch 25-jährigen Stürmer hätte so reizen können, dass er nun doch den nächsten Schritt wagen möchte?

Denn an einem sportlichen Absturz von „Les Dogues“ wird es wohl kaum gelegen haben. Zwar sicherte sich, wie vorherzusehen war, Paris St. Germain wieder die Dauermeisterkarte, dennoch spielte Lille weiterhin vorne mit. Einer der größten sportlichen Erfolge der jüngeren Zeit passierte zudem in der Champions-League-Saison 2024/25, wo man sich als einer von nur acht Vereinen in den Top acht der Gruppenphase qualifizierte, wohlgemerkt vor dem FC Bayern, Manchester City und Real Madrid wie auch Paris St. Germain. Die Playoffs konnte man somit überspringen, erst im Achtelfinale schied man dann unglücklich gegen Borussia Dortmund aus.

Was aber war dann der Anreiz fürJonathan David für den nächsten Schritt?

Wechsel zum FC Barcelona?

Der FC Barcelona könnte möglicherweise ein solcher Anreiz gewesen sein. Denn wie alle, die die beiden vielleicht besten Champions-League-Halbfinal-Spiele aller Zeiten gegen Inter Mailand (3:3 und 3:4) in dieser Saison verfolgt haben, spielt kaum eine Mannschaft derzeit einen solch schönen Angriffsfußball wie die Elf von Ex-DFB-Trainer Hansi Flick. Hinzu schoss man in diesen Spielen sechs Tore und das – aufgrund der Verletzung des mittlerweile auch schon 36-jährigen Robert Lewandowski – eigentlich ohne echten Mittelstürmer.

Zwar konnte Ferran Torres diese Rolle bedingt ausfüllen, angesichts der Tatsache, dass die Blaugraner in diesen beiden Spielen auch locker hätten 15 Tore schießen können, merkte man dann aber doch, dass den Katalanen ein echter Neuner fehlte. Könnte Jonathan David für Hansi Flick also der nächste Robert Lewandowski sein?

Wechsel zum FC Liverpool?

Oder weht der Wind doch von der Insel? Hier hat der amtierende englische Meister FC Liverpool zwar noch einmal mit ihrem Superstar Mohamed Salah verlängert, allerdings ist dieser nun auch schon 32 Jahre alt. Dennoch gibt es im Falle Salah nun auch schon seit Längerem schon üppige Angebote aus Saudi Arabien, und so sehr die englischen Fans Spielern, die nach Saudi Arabien wechseln, vorwerfen, ihre Heimat und ihren Verein im Stich zu lassen: Für Salah wäre dies sogar geographisch gesehen eher ein Schritt zurück in die Heimat. Von seiner Heimat Ägypten bis nach Saudi Arabien sind es nämlich nur 30 Kilometer, beziehungsweise ein Blick übers Meer.

Jonathan David daher ein möglicher Salah-Nachfolger bei den Reds? Hier muss man sich allerdings fragen, ob der Kanadier hier optimal in das System von Arne Slot passt. Der niederländische Trainer setzt nämlich, genau wie schon sein Vorgänger Jürgen Klopp eher auf polyvalente Stürmer, beziehungsweise ein Angriffspressing der Johan-Cruyff-Schule, wo zum Teil mit wechselnden Positionen oft drei, wenn nicht sogar vier Offensivspieler für Druck vor dem Tor sorgen sollen. Dies wäre taktisch gesehen zumindest ein System, an dem in den letzten Jahren schon ähnliche Stürmertypen wie Darwin Nunes gescheitert sind und in dass sich Jonathan David erst einfuchsen müsste.

Wechsel zum FC Arsenal?

Besser könnte hier schon der FC Arsenal passen. Hier möchte man unter Mikel Arteta nämlich schon seit langem mit einem klaren Neuner spielen, scheitert aber in den großen Spielen immer wieder daran, dass bis auf Kai Havertz (und vom Thema Kai Havertz und echte neun können DFB-Fans ein Lied singen) dieser Spielertyp bislang nicht gefunden wurde.

Allerdings stehen derzeit beim FC Arsenal auch illustre Name wie Benjamin Sesko (RB Leipzig), Viktor Gyökeres (Benfica Lissabon), Serhou Guirassy (Borussia Dortmund), Victor Osimhen (Galatasaray) auf dem Zettel – oder kurz gesagt: Eigentlich alles, was Tore schießen kann, zwischen 60 und 150 Millionen kostet und nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Ob das zu einem Charakter wie Jonathan David passt, zumal die Fanszene vom FC Arsenal auch als sehr ungeduldig gilt, wenn ein neuer Stürmer nicht sofort abliefert?

Wechsel zum FC Bayern?

Und schließlich wäre da noch der FC Bayern, wo die Verantwortlichen natürlich auch irgendwann mal damit beginnen müssen, eine Ära nach Harry Kane zu planen. Denn sollte man im Sommer tatsächlich für 120 Millionen plus Florian Wirtz holen, ist es sicherlich nicht im Interesse von Uli Hoeness & Co., dass nur wenige Jahre später noch einmal für 100 Millionen Euro irgendein 30-jähriger Star geholt werden muss, so wie 2023 als man nach dem Abgang von Robert Lewandowski plötzlich merkte: Ups, wir haben ja gar keinen Mittelstürmer mehr. Wie ist das denn passiert?

Das Problem im Falle David/Kane/Bayern ist allerdings ein ähnliches wie vor ein paar Jahren das Problem Haaland/Lewandowski/Bayern: Der Zeitpunkt stimmt nicht ganz. Denn mit Sicherheit wird ein Spieler wie Harry Kane, der (übrigens als erster Bundesligaspieler aller Zeiten) gleich in seinen ersten beiden Saisons Torschützenkönig wurde, nicht auf einmal für einen anderen Stürmer Platz machen muss. Dass der FC Bayern unter Vincent Kompany auf einmal mit einer Doppelspitze spielen wird, scheint noch ausgeschlossener, da dann ja für gar keinen der vielen Achter-/Zehner-/Flügelspieler (Musiala, Sané, Gnabry, Coman, ggf. noch Florian Wirtz) mehr Platz wäre. Jonathan David müsste sich also für mindestens ein, wenn nicht sogar 2-3 Jahre hinter Harry Kane anstellen und ob er dazu bereit wäre, darf zumindest hinterfragt zu werden.

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Leon

Shopping Guide zu Union Berlin: Welche Transfers könnten die Berliner im Sommer 2025 verstärken?

Nach all den Höhen und Tiefen aus den letzten Jahren hat sich Union Berlin nun wieder gefangen. Zwar erscheinen die berauschenden Champions-League-Nächte nur noch wie ein Echo der Vergangenheit, Vergangenheit war allerdings in der nun abgelaufenen Saison auch früh jegliche Angst um den Abstieg. Auch mit Steffen Baumgart scheint man nun endlich wieder einen Trainer gefunden zu haben, der zur Spielphilosophie von Union Berlin passt und dessen Ansprache bei den Spielern zündet. Ebenso hat man sich mit dem Schotten Oliver Burke von Werder Bremen bereits eine durchaus interessante Verstärkung im Sturm geholt.

Doch reicht das aus, um das Team aus der alten Försterei wieder dauerhaft vom Bundesliga-Abstiegskampf fern zu halten? Und könnte das Sommertransferfenster 2025 dafür sorgen, dass in der Saison 2025/26 auch wieder höhere Ziele eine Rolle spielen könnten? (Bild: IMAGO / Contrast)

Wie im Film-Casting: Union Berlins einzigartige Transferphilosophie

Bis zum überragenden wie überraschenden Champions-League-Einzug in der Saison 2022/23 war die Transferstrategie von Union Berlin in der 1. Bundesliga nach dem Aufstieg 2019 in Deutschland, wenn nicht sogar in ganz Europa, einzigartig. Weder sah man sich als reiner Verkäuferclub, der vorwiegend im Ausland nach unbekannten jungen Talenten scoutet, nur um sie ein paar Jahre später wieder teuer zu verkaufen, noch bediente man sich der üblichen Transfer-Schemata vieler Bundesligisten, nämlich entweder schwächeren Bundesliga-Konkurrenten oder ambitionierten Zweitligamannschaften nach der Saison die besten Spieler weg zu kaufen.

Bei Union Berlin spielten vielmehr oftmals die Spieler im Transfergeschehen eine Rolle, die bei anderen Clubs, mal wegen Verletzungspech, mal aufgrund von Miss-Matchs mit ihren Trainern, außen vor waren. Prominentestes Beispiel ist hier Robin Knoche, der zwar neun Jahre lang beim VFL Wolfsburg spielte, dort aber aufgrund der vielen Trainerwechsel immer mehr auf der Bank versauerte. Kein anderer Bundesligist hatte ihn mehr auf dem Zettel, bei Union Berlin hingegen bemerkte man sofort, dass er als bulliger Abwehrchef perfekt zum defensiven Stil gegen den Ball der Köpenicker passte und verpflichtete ihn.

Die Folge war: Innerhalb weniger Monate wurde Robin Knoche zu der Führungsfigur im Spiel der Eisernen und unter Trainer Urs Fischer der entscheidende Mann beim Einzug in die Champions League. Diese Liste an Union-Spielern, die bei anderen Clubs zum Zeitpunkt ihrer Transfers bei ihren vorherigen Vereinen unter dem Radar liefen, bei Union Berlin dann aber plötzlich ihren zweiten Frühling erlebten, könnte man nahezu endlos fortführen.

Warum Union Berlin dieses glückliche Händchen hatte, obwohl weder auf junge Talente noch auf Spieler geschaut war, die grade auf ihrem Piek waren? Über allem stand hier der einzigartige Defensivstil von Urs Fischer, der die Eisernen jahrelang europäisch spielen ließ und zur Nr.1-Überraschungsmannschaft der Bundesliga machte. Man könnte sogar sagen, die Spieler wurden sogar regelrecht auf ihre Rollen gecasted, ähnlich wie Schauspieler für einen Film bei dem Urs Fischer Drehbuchautor und Regisseur zu gleich war. Dadurch entstand der einzigartige Effekt, dass bei den Spielern innerhalb kürzester Zeit die Identifikation mit dem Verein weder durch regionale Verbundenheit kam, noch durch Titel und Trophäen (oder exorbitante Gehaltsschecks), sondern durch das eigene innere (Wieder-)Aufblühen als Sportler. Die Spieler fingen in der alten Försterei wieder an, an sich zu glauben und die Fans dankten es ihnen mit ihrem Support.

Und sollte sich dieser Effekt mal abnutzen? Dann wurde, wie in einer neuen Staffel einer Netflixserie, eben ein Großteil des Kaders wieder ausgetauscht und neue „Rollen“ für den Urs-Fischer-Stil gesucht. Eine Strategie, die endlos fortsetzbar schien, was die Europa-Qualifikationen Jahr für Jahr bewiesen.

Erst mit dem Champions-League-Einzug änderte der Verein dann plötzlich seine gesamte Strategie, was bei einigen Fans (inklusive dem Autor des Artikels) für große Verwunderung sorgte. Ganz entgegen dem Motto „Never change a winning team“ wurde auf einmal auf Glamour und große Namen gesetzt. Mit neuer Starpower wollte man im Olympiastadion gegen Teams wie Real Madrid und dem SSC Neapel antreten. Zwar nannte man sich noch nicht „Big City Club“, wie ein gewisser anderer Verein aus der Hauptstadt, einige Parallelen zum Hertha-Downfall gab es aber durchaus. Spieler, wie der italienische Weltmeister Leonardo Bonucci, wie auch der deutsche Nationalspieler Robin Gosens wurden geholt. Selbst der ehemalige Real-Madrid-Young-Star Isco stand kurz vor einem Transfer in die alte Försterei, so dass manche Fans schon witzelten, welcher Name denn als nächstes im Fokus der neuen Glamour-Eisernen stehen würde: Neymar? Paul Pogba?

Die Folge war eine ähnliche wie bei der Hertha unter Lars Windhorst: Sämtliche Transfers floppten, die Eisernen gewannen in der Champions League kein einziges Spiel und Spieler, wie der von Leeds United ausgeliehene Brendan Aaronson zeigten plötzlich Starallüren, wie dem Trainer den Handschlag zu verweigern. Kurzum: Von der mannschaftlichen Geschlossenenheit bei Union Berlin war nichts mehr zu sehen und nur in letzter Not entkam dem Abstieg in die 2. Liga. Und, was für den Verein noch schlimmer war, man trennte sich von dem Architekten der goldenen Union-Jahre Urs Fischer: Der absolute Supergau.

Erst in der zweiten Hälfte der Saison 2024/25 fand man unter dem ehemaligen Kölner Erfolgstrainer Steffen Baumgart, dem man in der Winterpause verpflichtete, mit zuletzt acht ungeschlagenen Ligaspielen in Serie wieder zu mehr Stabilität.

Wie aber wird Union aus seinen Fehlern bei den kommenden Transfers lernen? Wird man sich komplett wieder auf seine alte Transferstrategie besinnen? Denn immerhin ist man durch die vielen Jahre als europäisch spielender Verein zumindest wirtschaftlich erstarkt und längst nicht mehr „das Armenhaus der Bundesliga.“ Zudem ist es auch das erste Transferfenster gemeinsam mit Steffen Baumgart. Wie also die nächsten Jahre angehen?

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