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Sascha

Bei jedem Verein Drama | Ist Conte selbst das Problem?

Dass Antonio Conte und Aurelio De Laurentiis bei Napoli aneinandergeraten würden, war von vornherein klar, dass es trotz Scudetto-Kurs so schnell gehen könnte, überrascht uns dann doch etwas. Doch liegt dieses ewige Drama vielleicht auch an Conte selbst? (Bild: IMAGO / Italy Photo Press)

Von dem Moment an, als der 55-jährige Italiener als neuer Trainer im Stadio Diego Armando Maradona vorgestellt wurde, war es quasi unausweichlich, dass diese Vereinigung mittelfristig in Flammen aufgehen würde. Auch wenn es auf dem Weg dorthin einige Erfolge gab, vielleicht auch den Scudetto am Ende der Saison, so war doch immer klar, dass es zu einer heftigen Auseinandersetzung kommen würde.

Schließlich ist De Laurentiis der Mäzen, der gerne alle Lorbeeren einheimst und alle Schuld auf die Trainer abwälzt, während Conte seine Klubs immer wieder emotional und öffentlich vor der Presse angreift. Es war also alles so vorhersehbar.

Scott McTominay offenbarte nach dem knappen 1:0-Sieg gegen den Tabellenletzten Monza, der Trainer sei „sehr anspruchsvoll“, und das kann sowohl ein Kompliment als auch eine Kritik sein. Wie oft müssen wir die gleiche Abfolge von Beschwerden bei jedem Job die Conte antritt, noch durchgehen?

Mit 10 Euro ins Restaurant

Conte verließ Juventus Turin nach drei aufeinanderfolgenden Trophäen in der Serie A nur wenige Tage nach Beginn der Saisonvorbereitung und betonte, dass er den Erfolg mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht weiter ausbauen könne.

"Man kann sich nicht in ein Restaurant mit 100-Euro-Menüs setzen und nur 10 Euro pro Person haben. Es gibt europäische Mannschaften, mit denen wir wirtschaftlich nicht mithalten können. Ich bezweifle, dass wir in den nächsten Jahren eine italienische Mannschaft im Champions-League-Finale sehen werden."

Anschließend durfte Conte staunen, wie Max Allegri weitere Scudetti gewann und das Champions-League-Finale erreichte, was seinem Vorgänger nie gelang. Conte setzte den Trend mit Inter fort, indem er nach der Scudetto-Feier ging und behauptete, dass er dies mit der Finanzstrategie des Vereins unmöglich übertreffen könne.

Simone Inzaghi hat nicht nur den Titel in der Serie A und eine Reihe anderer Trophäen gewonnen, sondern auch für eine dauerhafte Präsenz in der Champions League gesorgt - und das mit dem bei weitem niedrigsten Budget aller Vereine, die im Viertelfinale standen.

Conte wie unberechenbares Dynamit

Tottenham Hotspur kann man sicherlich nicht vorwerfen, auf dem Transfermarkt geizig zu sein - inkompetent ja, aber nicht zurückhaltend. Dennoch gelang Conte das Glanzstück seiner Karriere, als er mitten in der Saison kündigte und lautstark betonte:

"Tottenham hat seit 20 Jahren diesen Besitzer und hat nie etwas gewonnen. Warum nur?"

Mit dieser Geschichte im Rücken war der Wechsel zu Napoli weniger eine mutige als vielmehr eine naive Entscheidung. Es scheint als hätte Conte hatte nie etwas anderes vor gehabt, als sich mit De Laurentiis zu streiten, der im Stil eines Hollywood-Filmproduzenten einfach das Budget kürzt, einfache Anfragen ablehnt, alle Lorbeeren einheimst, wenn etwas gut läuft, und die Schuld abschiebt, wenn es schlecht läuft.

Es scheint, dass der Auslöser für den Bruch mit dem Verein nicht die Tatsache war, dass man es nicht geschafft hat Kvaratskhelia adäquat zu ersetzen, mit beispielsweise Alejandro Garnacho oder Karim Adeyemi (stattdessen kam Milans Bankdrücker Okafor), sondern sich auch noch David Neres verletzte, der wertvoller für das Team war als der Neuzugang des AC Milan.

Trainingsplätze in maroden Zustand?

Auf der Pressekonferenz ärgerte sich Conte über den Zustand der Trainingsplätze, machte sie für die ganzen Muskelverletzungen verantwortlich und wies darauf hin, dass sie eigentlich schon in Ordnung hätten sein müssten.

"Das alles sind Dinge, die man bei Napoli einfach nicht machen kann“.

Conte ist ständig hin- und hergerissen zwischen dem Ehrgeiz, Titel zu gewinnen, und dem ständigen Gejammer über seine verfügbaren Mittel.

"Manches gilt noch, manches nicht. Ich nehme nichts zurück, aber man lernt dazu. Wie bei Kvara sagte ich, Neapel sollte kein Sprungbrett für die Spieler sein. In acht Monaten habe ich erkannt, dass hier vieles einfach nicht möglich ist", seufzte der Napoli-Coach.

Diese Worte offenbaren, dass der italienische Erfolgscoach innerlich mit dem SSC und De Laurentiis abgeschlossen hat und zumindest diese Saison mit dem Scudetto-Gewinn erfolgreich abschließen möchte. Dass eine Meisterschaft Contes Meinung ändern wird, ist sehr unwahrscheinlich – wie Inter Mailand und Juventus erfahren durften.

Ist Conte selbst das Problem?

Hat der Italiener vielleicht einfach zu hohe Ansprüche? Macht er es sich im Falle des Misserfolgs auch zu einfach? Sind wirklich immer die anderen Schuld? Fragen die ich mir in Bezug auf Conte schon seit Jahren stelle.

Ich kann konstatieren, dass die Ansprüche Contes teilweise zu hoch sind und dass es wirklich nur absolute Topvereine wie Real, Manchester United (zumindest finanziell), PSG oder City seinen Ansprüchen gerecht werden könnten. Aber ob diese Clubs sich mit dem pragmatischen und nicht sehr attraktiven Conte-Fußball zufrieden geben würden, bleibt mal dahingestellt.

Droht Neapel dasselbe Schicksal wie den Spurs?

Daher wird Conte wohl der ewige Nörgler bleiben und die Vereine die ihn verpflichten, werden oftmals mit einem Kader zurückgelassen, welcher nach seinen Ideen gebaut wurde und nicht auf andere Trainer passt.

Juve und Inter haben Contes Abgang mit den richtigen Trainer besetzt, bzw. Marotta, der bei beiden Vereinen damals die Fäden zog und als bester Manager Italiens gilt. Sein ehemaliger Partner Fabio Paratici dagegen ist mit Tottenham danach abgestürzt.

In der ersten Saison nach Conte stürzte die Hotspurs auf den siebten Rang ab. Aktuell befinden sie sich auf dem 16. Tabellenplatz der Premier League und können froh sein, dass sie genug Abstand auf einen Abstiegsplatz haben.

Neapel könnte ein ähnliches Schicksal drohen, sollte De Laurentiis denselben Fehler wie nach der letzten Meistersaison machen, als er in der Trainerfrage zweifach komplett daneben lag und man das Gefühl hatte, dass er einfach nur Geld sparen wollte, anstatt sich an der Spitze Italiens mit klugen Investitionen zu etablieren.

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Sascha

Diese Legenden spielten für Bayern und Inter

Am heutigen Mittwochabend treffen die europäischen Spitzenklubs Bayern München und Inter Mailand im Rückspiel des Viertelfinales der UEFA Champions League 2024/25 aufeinander - ein guter Anlass, um einige Legenden zu beleuchten, die für beide Klubs aktiv waren. (Bild: IMAGO / Kosecki)

Bayern München hat 33 Titel in der Bundesliga gewonnen, wurde sechsmal zum besten Verein Europas gekürt und gewann zahlreiche weitere Titel, darunter die FIFA Klub-Weltmeisterschaft, den UEFA-Pokal und den UEFA-Pokal der Pokalsieger. Inter hat 20 Mal den Titel in der Serie A geholt, war dreimal Königsklassensieger und hat genauso oft den alten UEFA-Pokal gewonnen.

Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Bayern und Inter zu den europäischen Königshäusern gehören. Aber das ist nicht alles, was sie gemeinsam haben. Hier sind acht der größten Legenden, die für beide Vereine gespielt haben:

1) Karl-Heinz Rummenigge

Der ehemalige Bayern-Vorstandschef Rummenigge war in München auf und neben dem Platz erfolgreich und spielte zwischen 1984 und 1987 auch für Inter. Der schnelle und vielseitige Angreifer, der zu den besten Spielern seiner Generation zählt, gewann in seinem Jahrzehnt bei Bayern zweimal den Europapokal, die Bundesliga und den DFB-Pokal. Außerdem wurde er dreimal Torschützenkönig in Deutschland, 1980 und 1981 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt und gewann mit Westdeutschland die Europameisterschaft 1980.

Nachdem er in 310 Ligaspielen 162 Tore für Bayern erzielt hatte, wechselte Rummenigge kurz vor seinem 29. Geburtstag nach Italien. Für die Nerazzurri erzielte er in 107 Spielen 42 Tore, doch seine Zeit in Mailand, in der er Vizeweltmeister 1986 wurde, war stark durch Verletzungen geprägt, so dass er nie wieder seine Topform fand. In Italien gewann er keine Trophäe und beendete seine Spielerkarriere beim Schweizer Verein Servette.

Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft kehrte 1991 als Vizepräsident zum FC Bayern zurück, der nach seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2002 neben vielen anderen Trophäen 14 Bundesligatitel gewann und zusammen mit Uli Hoeness das wohl erfolgreichste Tandem der Bundesligageschichte bildete.

2) Lothar Matthäus

Matthäus ist eine weitere deutsche Ikone, die zwei erfolgreiche Phasen bei den Bayern erlebte - in seinem Fall allerdings beide als Spieler. Der dynamische zentrale Mittelfeldspieler kam 1984 von Borussia Mönchengladbach und gewann drei Meistertitel und einen DFB-Pokal, bevor Inter ihn und seinen Bayern-Teamkollegen Andreas Brehme im Juli 1988 verpflichtete.

Unter dem künftigen Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni wurde das Team 1989 italienischer Meister. Ein Jahr später wurden beide auch in Italien Weltmeister - Matthäus erzielte dabei vier Tore und führte die Mannschaft wenige Monate vor der deutschen Wiedervereinigung als Kapitän zum Gewinn des WM-Titels mit zahlreichen italienischen Tifosi im Rücken die der deutschen Nationalelf die Daumen drückten.

Matthäus wurde 1991 zum ersten Mal als FIFA-Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet und erzielte in der Saison 1990/91 in allen Wettbewerben 23 Tore für die Lombarden. Eines davon erzielte er vom Elfmeterpunkt im Hinspiel des UEFA-Pokal-Finales gegen die Roma.

Der Mann, der 150 Länderspiele für sein Land absolvierte, kehrte 1992 zu den Bayern zurück. In der Folgezeit bewies er eine beeindruckende Entschlossenheit und Ausdauer, indem er sich nach schweren Verletzungen zurückkämpfte und sich als Libero neu erfand. Im Jahr 1999 - im Alter von 38 Jahren - wurde Matthäus zum zweiten Mal zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

In seiner zweiten Amtszeit bei den Bayern, die im Jahr 2000 endete, gewann er vier weitere Bundesligatitel, zwei DFB-Pokale und den UEFA-Pokal 1995/96. Insgesamt erzielte er 100 Tore in 410 Spielen für die Bayern und 53 in 154 Spielen für Inter.

3) Jürgen Klinsmann

Klinsmann machte sich zunächst beim VfB Stuttgart einen Namen - ein fulminanter Fallrückzieher gegen die Bayern machte ihn zum Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 1987/88 - bevor er 1989 zusammen mit Matthäus und Linksverteidiger Brehme zu Inter wechselte. In seiner ersten Saison in Italien erzielte er 13 Ligatore, bevor er beim Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 dreimal traf.

Zusammen mit seinen beiden deutschen Mannschaftskameraden stand Klinsmann in beiden Hin- und Rückspielen des UEFA-Pokal-Endspiels 1991 in der Startelf, als Inter gegen die Roma mit 2:1 gewann. Der Stürmer erzielte 40 Tore in 123 Spielen für die Italiener.

Der ehemalige deutsche Nationaltrainer war anschließend bei Monaco und Tottenham Hotspur aktiv, bevor er 1995 zu den Bayern zurückkehrte. In jeder seiner beiden Spielzeiten in München führte er die Torschützenliste des Klubs an und erzielte in 65 Spielen 31 Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse.

In der Saison 1995/96 erzielte Klinsmann den damaligen Rekord von 15 Toren in 12 Spielen im UEFA-Pokal, darunter eines im Finale, als die Bayern Bordeaux mit Zinedine Zidane in zwei Spielen besiegten. Anschließend führte er Deutschland als Kapitän zum Erfolg bei der UEFA-Europameisterschaft 1996, und in der folgenden Saison gewann er mit 15 Toren und 10 Vorlagen seine einzige Meisterschaft in der Bundesliga.

Klinsmann verließ den FC Bayern 1997 und beendete nach den Stationen bei Sampdoria Genua, Tottenham Hotspurs und Orange County seine Karriere, kehrte aber nach mehr als einer Dekade wieder als Trainer zu den Bayern zurück, nachdem er Deutschland im eigenen Land ins Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft 2006 geführt hatte. Jedoch scheiterte er als Trainer bei den Bayern kläglich.

4) Lucio

Der elegante Innenverteidiger Lucio wurde als Teil einer brillanten Mannschaft von Bayer Leverkusen bekannt, die leider als Vizekusen in die Geschichte eingehen würde. Der Brasilianer stieß im Januar 2001 dann zu den Rheinländern, die in der folgenden Saison in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League nur knapp scheiterten.

Lucio brachte Leverkusen im Finale der Königsklasse gegen Real Madrid auf die Siegerstraße, doch durch ein Zaubertor von Zidane scheiterte die Bayer in Glasgow. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich seine Chancen verbesserten, als er beim 2:0-Sieg Brasiliens gegen Deutschland im Finale der Weltmeisterschaft 2002 in Japan in der Startelf stand.

Der FC Bayern warb Lucio 2004 aus Leverkusen ab, wo er fünf Jahre lang sehr erfolgreich spielte. Zu den Höhepunkten gehörten die Tore in beiden Spielen des Champions-League-Achtelfinales gegen Real in der Saison 2006/07, die er diesmal für sich entscheiden konnte, was ihm sicherlich eine große Genugtuung gab.

Während seiner Zeit in München war er Vize-Kapitän und erzielte in 218 Einsätzen insgesamt 12 Tore. Der Abwehrboss, der erst 2020 im Alter von 41 Jahren in den Ruhestand ging, gewann außerdem drei Titel in der Bundesliga und drei im DFB-Pokal, bevor er im Juli 2009 zu Inter wechselte.

Das erste von Lucios drei Jahren in Mailand war bei weitem sein erfolgreichstes, als das Team von Jose Mourinho ein bemerkenswertes Triple aus Scudetto, Coppa Italia und Champions League gewann. Im Champions-League-Finale 2010 schaltete er seinen alten Verein Bayern mit einem 2:0-Sieg gegenüber Trainer Louis van Gaal, der den Brasilianer ein Jahr zuvor noch bei den Bayern ausgemustert hatte.

5) Arturo Vidal

Der wilde Mittelfeldspieler Arturo Vidal war ein weiterer Südamerikaner, der für beide Vereine spielte. Nach vier Spielzeiten bei Bayer 04 Leverkusen verbrachte der Chilene einige Spielzeiten bei Inter's Erzrivalen Juventus Turin, bevor er in die Bundesliga zurückkehrte und mit Bayern zwischen 2016 und 2018 drei Meistertitel und einen DFB-Pokal gewann.

Vidal, der für seinen Kampfgeist, Aggressivität und spektakulären Frisuren bekannt war, musste seine Zeit bei den Bayern im April 2018 aufgrund einer Knieverletzung beenden und kehrte nach nur zwei Spielzeiten beim FC Barcelona nach Italien zurück, wo er 2020 bei Inter unterschrieb.

Der legendäre chilenische Nationalspieler, der es in seinen 18 Jahren bei La Roja auf 146 Länderspiele (34 Tore) gebracht hat, verließ die Mailänder im Sommer 2022 nach vier Toren in 71 Spielen für die Italiener, konnte aber aufgrund zahlreicher Verletzungen nie wieder in seine alte Form finden.

Nach seinem langen und erfolgreichen Abenteuer in Europa, kehrte Vidal wieder zurück nach Südamerika und spielte zunächst in der ersten und zweiten brasilianischen Liga für Flamengo und Athletico Paranense. Nach zwei Jahren kehrte er wieder in seine Heimat zurück und spielt aktuell im Alter von 37 Jahren für den erfolgreichsten chilenischen Traditionsverein CSD Colo Colo.

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Sascha

Diese 5 Assistenztrainer traten aus dem Schatten ihres Meisters

Hansi Flick, der einst unter Niko Kovač als Assistent bei Bayern München gearbeitet hat, stand seinem ehemaligen Chef nun zum ersten Mal als Cheftrainer gegenüber, als Borussia Dortmund im Hinspiel des Viertelfinale der UEFA Champions League gegen Barcelona antrat. Wir werfen heute einen Blick auf andere Assistenten, die aus dem Schatten ihres Lehrers getreten sind, um selbst die Spitzenjobs zu übernehmen. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Hansi Flick

Flick wagte den ungewöhnlichen Schritt, Assistent zu werden, nachdem er zuvor bereits in der ersten Liga tätig war, allerdings beim damaligen Zweitligisten Hoffenheim, bevor er bei Red Bull Salzburg die rechte Hand von Giovanni Trappatoni wurde. Mit Joachim Löw bildete er jedoch seine erste erfolgreiche Partnerschaft, als die beiden für die deutsche Nationalmannschaft zusammenarbeiteten.

Gemeinsam führten sie das Land ins Finale der UEFA Euro 2008, ins Halbfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 und schließlich zur Krönung 2014 in Brasilien. Später lobte Löw seinen Stellvertreter in den höchsten Tönen:

„Hansi hat acht Jahre lang mit mir zusammengearbeitet. Ich weiß, was er kann, welches Einfühlungsvermögen er hat. Er spricht die Sprache der Spieler und erreicht sie.“

Nach der WM wurde Flick für drei Jahre Sportdirektor des DFB und war danach acht Monate in gleicher Funktion in Hoffenheim tätig. Im Juli 2019 bot ihm Kovač die Rückkehr in den Trainerstab des FC Bayern an, doch nur vier Monate später übernahm er die Rolle des Interimstrainers.

Es dauerte nicht lange, bis man ihm den Posten dauerhaft übertrug. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn Flicks Philosophie verhalf den Bayern zum Sechserpack und zur Auszeichnung als UEFA-Trainer des Jahres 2019/20.

Am Ende verließ er diese Rolle, um seinen ehemaligen Partner Löw als Nationaltrainer zu ersetzen, und während dies ein bitteres Ende nahm, hat er seinen Ruf in Spanien mit Barcelona wieder konsolidiert.

Joachim Löw

Wie Flick hatte auch Löw den Druck, der auf ihm lastete, bereits zu spüren bekommen, als er 2004 gebeten wurde, Bundestrainer Jürgen Klinsmann zu unterstützen. Der ehemalige Freiburger, der bis zu seiner Ablösung durch Nils Petersen im Jahr 2020 Torschützenkönig des SC in der Bundesliga war, hatte vor Klinsmanns Berufung unter anderem den VfB Stuttgart, Fenerbahçe und Karlsruhe trainiert.

Der deutsche Fußball befand sich zu dieser Zeit auf einem seltenen Tiefpunkt: Das Ausscheiden in der Gruppenphase bei der Euro 2004 war das zweite große Enttäuschen an einem kontinentalen Turnier in Folge. Die Vorfreude auf die WM 2006 im eigenen Land hielt sich daher in Grenzen, doch Löws Köpfchen und Klinsmanns Managementfähigkeiten sorgten für das, was später als „Sommermärchen“ bekannt wurde.

Eine junge deutsche Mannschaft mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Lukas Podolski und Per Mertesacker erreichte das Halbfinale und scheiterte dort am späteren Turniersieger Italien. Als sich Klinsmann nach dem Turnier entschloss, seinen Vertrag nicht zu verlängern, war Löw der aussichtsreichste Kandidat für seine Nachfolge. Er wurde am 12. Juli 2006 offiziell ernannt, und der Rest ist Geschichte.

Das enttäuschende Ausscheiden in der Gruppenphase bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sowie das Achtelfinale bei der Euro 2020 sollten nicht über die unglaublich erfolgreiche Amtszeit von Löw hinwegtäuschen. Er hat mehr Spiele gewonnen (124) als jeder andere deutsche Nationaltrainer in der Geschichte und führte sein Land in drei Endspiele und drei Halbfinals, wobei er neben dem WM-Triumph auch den Confederations Cup gewann. Im Jahr 2021 wurde er durch Flick ersetzt und hat seitdem nicht mehr als Trainer gearbeitet.

Edin Terzić

Wie mittlerweile bekannt ist, hat Terzić eine lebenslange Verbindung zu Dortmund, da er den Verein schon als Jugendlicher unterstützte, bevor er 2010 zunächst als Scout zum Verein kam. Seine ersten Erfahrungen als Assistenztrainer sammelte er jedoch in der Türkei und dann in der englischen Premier League, wo er unter Slaven Bilić bei Beşiktaş bzw. West Ham United arbeitete.

Schließlich war der Wunsch, nach Dortmund zurückzukehren, jedoch zu stark, und er unterstützte Lucien Favre zwischen 2018 und 2020. Favre wurde im Dezember 2020 entlassen, und Terzić wurde als Interimstrainer ausgewählt, um in die Bresche zu springen.

In seiner ersten Amtszeit gewann der BVB unter seiner Leitung den DFB-Pokal mit einem 4:1-Finalsieg gegen RB Leipzig. Dennoch übergab die Hierarchie die Vollzeitstelle an Marco Rose, doch als dieser am Ende der Spielzeit 2021/22 weiterzog, wandte sich Dortmund erneut an Terzić, um die Lücke zu füllen.

An den Pokalerfolg konnte er im zweiten Anlauf nicht mehr anknüpfen, aber viel näher hätte er kaum dran sein können. Nur ein Last-Minute-Siegtreffer von Jamal Musiala für Bayern gegen Köln am letzten Spieltag der Saison 2022/23 verhinderte die erste Meisterschale seit elf Jahren, während man zwölf Monate später im Finale der Champions League an Real Madrid scheiterte. Nach dieser Niederlage gab Terzić seinen Rücktritt bekannt und hat seitdem nicht mehr gearbeitet.

Dino Toppmöller

Als Sohn des ehemaligen deutschen Nationalspielers und deutschen Trainer des Jahres 2002 Klaus und benannt nach dem legendären italienischen Torhüter Dino Zoff waren die Erwartungen an Toppmöller Jr. immer hoch. Bislang ist er jedoch mit dem Druck auf höchstem Niveau zurechtgekommen, was vielleicht auch mit seinem Aufstieg in der Führungsetage zu tun hat.

Nachdem er seine Spielerkarriere in Luxemburg beendet hatte, übernahm er 2016 den Verein F91 Dudelange, den er zwei Jahre später zum ersten Mal in die Gruppenphase der UEFA Europa League führte und dabei den ersten Punkt für eine luxemburgische Mannschaft im europäischen Wettbewerb holte. Nach einer kurzen Zeit bei Virton in Belgien übernahm er 2020 den Platz neben Julian Nagelsmann - selbst ein ehemaliger Assistent in Hoffenheim - auf der Leipziger Trainerbank.

Als Nagelsmann ein Jahr später nach München wechselte, folgte ihm Toppmöller, und die beiden führten die Bayern 2021/22 zum Bundesliga-Titel. Nagelsmann verließ die Allianz Arena 2023, ebenso wie Toppmöller. Doch anstatt auf das nächste Trainerprojekt seines früheren Chefs zu warten, übernahm der ehemalige Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt den Deutsche Bank Park.

Bislang hat er die Adler zu einem sechsten Platz in der Saison 2023/24, und die Mannschaft in dieser Spielzeit in den wichtigsten europäischen Klubwettbewerb, der Champions League, geführt.

Jesse Marsch

Er ist einer der wenigen amerikanischen Cheftrainer, die mit der Leitung eines Vereins in einer der fünf besten europäischen Ligen betraut wurden. Marsch wurde nur wenige Monate, nachdem er seine 13-jährige Karriere in der MLS beendet hatte, Assistent von Bob Bradley bei der US-Nationalmannschaft.

Mit Marsch erreichten die USA das Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2010. Nach dem Beginn seiner Cheftrainer-Karriere in der ersten Liga des Landes ging er 2018 nach Europa, um in Leipzig an der Seite von Ralf Rangnick zu arbeiten. Nachdem er die New York Red Bulls trainiert hatte, war Marsch nun ein vollwertiger Teil des Red-Bull-Klubnetzwerks und daher eine naheliegende Wahl, um Salzburg zu führen.

Nach zwei Champions-League-Spielen mit den Österreichern - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte - wurde Leipzig auf ihn aufmerksam, doch er hielt es dort nur sechs Monate aus, bevor er im Dezember 2021 von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Seine kurze Amtszeit bei Leeds United verlief ähnlich enttäuschend, aber als Cheftrainer der kanadischen Nationalmannschaft hat er sich wieder erholt und die Mannschaft bei der Copa América 2024 auf den vierten Platz geführt.

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Sascha

Warum der AC Mailand sich gegen Paratici entscheidet

Fabio Paratici galt wochenlang in den italienischen Gazzetten als neuer Sportdirektor des AC Mailand. Doch plötzlich haben sich der Verantwortlichen des Vereins gegen eine Verpflichtung des ehemaligen Juve-Direktors ausgesprochen. Doch was sind die Gründe für das Umdenken des siebenfachen Königsklassensiegers? (Bild: IMAGO / PA Images)

In wenigen Tagen kann viel passieren, vor allem, wenn es um den AC Mailand geht. Die Suche nach dem Sportdirektor wurde nun wieder aufgenommen, nachdem die Gespräche mit Fabio Paratici gescheitert sind. Paratici wird - außer bei unerwarteten Entwicklungen – aufgrund seiner aktuellen Sperre bis zum Sommer nicht der nächste Sportdirektor der Lombarden sein.

Es waren ein paar turbulente Tage, angefangen mit Berichten über eine mündliche Einigung zwischen den Parteien, gefolgt von einem plötzlichen Abbruch der Verhandlungen. Es wird vermutet, dass Milan die Situation im Zusammenhang mit seiner Suspendierung bis zum 20. Juli zunächst gelassen hinnahm, dann aber die Dinge eine negative Wendung nahmen, als sie von seiner eingeschränkten Verhandlungsfähigkeit erfuhren.

Darüber hinaus gab es auch Gerüchte, dass das bevorstehende Urteil in der Prisma-Untersuchung - ein Strafverfahren und kein sportliches - den Vorstandsvorsitzenden Giorgio Furlani etwas verunsichert hat, ebenso wie der Druck des italienischen Fußballverbands FIGC. Die Entscheidung, eine scharfe Kehrtwende zu vollziehen - etwas, woran sich die Vereinsführung nach dem Fall Julen Lopetegui gewöhnt hat - könnte sich für Milan dieses Mal jedoch als positiv erweisen.

Ein zu teures Profil?

Der erste Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist die wirtschaftliche Prämisse. Paratici ist ein hochkarätiges Profil, das daran gewöhnt ist, bei Vereinen zu arbeiten, bei denen das Budget kein Problem darstellt. Bei Milan wird dies allerdings der Fall sein, insbesondere mit dem sehr wahrscheinlichen Verpassen des europäischen Fußball.

Bei Juventus Turin gewann Paratici neun Scudetti in Folge, wobei er oft auf beträchtliche Investitionen zählen konnte, um Spieler auf höchstem Niveau in den Verein zu locken. Dazu trug auch bei, dass er die meiste Zeit an der Seite von Beppe Marotta arbeitete, welcher dessen Entscheidungen extrem positiv filterte.

Juve hatte zu dieser Zeit fast ein Monopol auf einheimische Talente in der Serie A, was es ihnen ermöglichte, die Fäden zu ziehen und Gonzalo Higuain, Paulo Dybala, Federico Chiesa, Manuel Locatelli und viele andere zu holen. Sie hatten auch die Mittel, um Cristiano Ronaldo zu verpflichten, was für Milan zu dieser Zeit undenkbar war.

Geldsegen auch bei Tottenham

Sogar in Tottenham hatte er, wenn auch mit weniger Erfolg, die Möglichkeit, Spieler zu verpflichten, die erhebliche Investitionen erforderten, wie Cristian Romero, Dejan Kulusevski und Rodrigo Bentancur und viele andere.

Er beugte sich in der Hierarchie, als er Antonio Conte als Garantie für Titel holte, um eine Ära des Erfolgs einzuläuten, die den Fans der Spurs lange versprochen, aber nie gehalten wurde, auch diesmal nicht.

Kann das heutige Milan einen ähnlichen Handlungsspielraum garantieren, insbesondere mit der vordefinierten Bedingung, dass der neue Sportdirektor nur ein Teil einer Arbeitsgruppe sein wird? Die Antwort scheint, zumindest im Moment, negativ zu sein.

Trainer und Identität

Der erste große Test für das Projekt Paratici-Milan wäre die Wahl des Cheftrainers gewesen. Wenn es sich um einen etablierten Trainer wie Massimiliano Allegri oder Antonio Conte handeln würde, könnte man von einer Rückkehr zur Siegermentalität ausgehen, die Paratici in seiner Zeit bei Juventus verkörperte.

Das Problem ist, dass ein so anspruchsvoller Trainer natürlich auch Erwartungen an einen entsprechenden Mercato erwarten würde. Wie bereits erwähnt, scheint es, als wären die Rossoneri zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereit, über 150 Millionen Euro in einem Fenster auszugeben, wie es Napoli beispielsweise für Conte getan hat.

Im Gegenteil, wenn man sich auf einen aufstrebenden Trainer wie Roberto De Zerbi oder Vincenzo Italiano konzentriert, könnte das den Eindruck erwecken, dass es sich um ein Projekt handelt, das mittelfristig wachsen und Profite einfahren soll, aber mit reduzierten Ambitionen. Es gab konkrete Gerüchte, dass beide Trainer auch auf seinem Radar waren.

An dieser Stelle stellt sich unwillkürlich die Frage, ob Milan sich der Mentalität von Paratici anpassen würde, oder wäre es eher umgekehrt der Fall? Ohne einen Spitzentrainer würde die Ankunft des ehemaligen Juventus-Direktors eher als Notlösung, denn als Wendepunkt interpretiert werden.

Fragezeichen nach Marotta

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist Paraticis wirken ohne Marotta, mit dem dieser seine größten Erfolge feierte. Seit er aus dem Schatten des jetzigen Inter-Präsidenten herausgetreten ist, hat der Manager nie wieder in gleicher Weise geglänzt, was auch seine Erfahrung in Tottenham gezeigt hat.

In den späteren Jahren bei den Bianconeri wurde Paratici wegen zu hoher Gehaltsverpflichtungen wie beispielsweise bei den Deals mit Ronaldo und Aaron Ramsey kritisiert, während sich die Investitionen in bestimmte junge Talente wie Romero, Merih Demiral und Weston McKennie weder unmittelbar auszahlten noch Teil des künftigen Teams wurden.

Spontan drängt sich der Vergleich mit Igli Tare auf, dem ehemaligen Lazio-Direktor, der von Zlatan Ibrahimovic gefordert wurde. Er ist in der Lage, mit begrenzten Mitteln wettbewerbsfähige Mannschaften aufzubauen, wie er in seinen 15 Jahren unter Claudio Lotito mehrfach bewiesen hat.

Wenn Milan einen pragmatischen Sportdirektor sucht, der in der Lage ist, Talente zu geringen Kosten zu entwickeln, bleibt Tare das geeignetere Profil. Paratici bringt die Aura eines Siegers mit, aber ohne die großen finanziellen Mittel hat er gezeigt, dass er auch scheitern kann.

Die Möglichkeit, Zeit zu verlieren

Vom Theoretischen und Hypothetischen kommen wir nun zu den tatsächlichen Gründen, warum Milan beschlossen hat, Paratici nicht zu verpflichten. Auch hier gehen wir von einer Prämisse aus: Dieser Sommer ist für den Verein von großer Bedeutung, und bei der Planung zählt jede Sekunde.

Aufgrund seiner Suspendierung gelten für Paratici bis Ende Juli mehrere Einschränkungen, die unterschiedlich stark ins Gewicht fallen. Artikel 9.2 besagt, dass der Italiener den Verein weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene vertreten darf.

Das bedeutet, dass er nicht an Rats- oder Betriebsitzungen teilnehmen kann, was ein erhebliches Problem in Bezug auf die Planung des Kaders darstellen würde, und dass er nicht an UEFA-Konferenzen teilnehmen kann. Mit anderen Worten: Obwohl er das neue sportliche Aushängeschild wäre, kann er den Verein bis Ende Juli nicht „repräsentieren“.

Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen

Zweitens hätte er auch keinen Zutritt zu den Umkleidekabinen oder den angrenzenden Räumen. Das mag trivial klingen, aber es ist hinlänglich bekannt, dass Milan jemanden sucht, der tagtäglich mit der Mannschaft in Kontakt steht, wie es Paolo Maldini in seiner Zeit tat.

Schließlich könnte er nicht an Treffen mit Spielern oder Agenten teilnehmen, was ihn bis zur Mitte des Mercato praktisch nutzlos macht. Ich glaube, dass dies der entscheidendste Punkt ist, der den Vorstand zum Umdenken gezwungen hat.

Nun müssen wir abwarten, wie sich die Verantwortlichen letztendlich entscheiden. Im Fußball gibt es oft Momente, in denen sich die Karten neu mischen, und die Entscheidung, sich von Paratici zu trennen, ist sicherlich ein entscheidender Schritt für die Zukunft von Milan, damit der Club nicht wieder so viel Zeit verliert wie letzte Saison bei der Trainerfrage.

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Sascha

Der Hulk von Aston Villa | Morgan Rogers (22) im Porträt

Morgan Rogers katapultierte seinen Marktwert innerhalb von nur einem Jahr von acht auf 50 Millionen Euro und sorgte dafür, dass sich Aston Villa für das Viertelfinale der Champions League qualifizierte. Wir wollen euch das spannende englische Talent genauer vorstellen, welches die Gegenspieler wie Kegel umfallen lässt. (Bild: IMAGO / Sportimage)

Declan Rice und Thomas Partey liegen am Boden nachdem sie versuchten ihn aufzuhalten. In England ist dies das Bild, das allen die physische Wucht und technische Stärke von Morgan Rogers vor Augen führte und durch die Medien ging. Dieses Supertalent begeistert Fans und Medien gleichermaßen.

„Wenn er den Ball abfing und Gegner umkurvte, war es, als würde man Jonah Lomu in seinen besten Jahren sehen“, sagt der ehemalige Liverpooler Jamie Redknapp über ihn.

Innerhalb eines Jahres spielte er für Middlesbrough in der Championship und erzielte im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League im Parc des Princes gegen PSG das Tor zur 1:0 Führung. Zwar ging das Spiel gegen die Franzosen mit 1:3 verloren, aber der 22-jährige Engländer hinterließ eine klar zu vernehmende Duftmarke.

Mit einer aktuellen Bilanz von 14 Toren und 12 Vorlagen in allen Wettbewerben gilt Morgan Rogers als eines der größten Talente der Villans und dem englischen Fußball. Ein bisschen wie sein großer Freund Cole Palmer, der seinen ikonischen Jubel dem Rechtsaußen von Aston Villa zu verdanken hat.

Von der zweiten Liga in die Köngisklasse

Aufgewachsen in West Bromwich, wechselte er nach neun Jahren in die Akademie von Manchester City, bevor er in die League One und in die Championship ausgeliehen wurde. Nachdem er die letzte Saison bei Middlesbrough gespielt hatte, wechselte er zu Aston Villa. Hier hat er sich dank seiner technischen Fähigkeiten, aber auch dank einer ehernen Mentalität einen wichtigen Platz erobert:

„Ich spiele in jedem Spiel mit Weltklassespielern, auch in meiner eigenen Mannschaft. Aber die Mentalität, die ich mir angeeignet habe, lautet: 'Warum nicht ich? Warum kann ich nicht in jedem Spiel der beste Spieler auf dem Platz sein?“

Diese Entschlossenheit hat ihn dazu gebracht, sich ständig zu verbessern, ein wesentlicher Faktor, um sowohl in der Premier League als auch in der Champions League zu bestehen. In seinem ersten Jahr in Europas höchstem Vereinswettbewerb erzielte er im Spiel gegen Celtic gleich einen Hattrick. Aber das ist noch nicht alles. Er war der erste Spieler in der Geschichte des Turniers, der in den ersten fünf Minuten ein Doppelpack erzielte (das dritte Tor fiel in der 91. Minute).

Cole Palmer hat seinen Jubel gestohlen

Um diese magische Nacht zu feiern, jubelte er wie Cole Palmer. Oder besser gesagt, es ist Cole Palmer, der wie er jubelt.

„Er hat mir den Jubel gestohlen. Cole ist frech, aber das muss ich ihm lassen. Er hat ungefähr 40 Tore geschossen, also würde ich sagen, dass ich da nichts zu sagen habe“, verrät er gegenüber TNT Sports.

Die beiden sind sehr gut befreundet, denn sie haben in den Juniorennationalmannschaften Englands und in den zwei Jahren, die Rogers in der Akademie der Citizens verbrachte, zusammen gespielt. „Ich wusste, dass Cole es ganz nach oben schaffen kann. Ich bin stolz auf ihn, und ich glaube, er ist auch stolz auf mich.

"Bevor ich in die Premier League kam, hat er mich immer gefragt, wie ich gespielt habe, sogar in Spielen, die niemand in der Championship oder League One kannte. Ich freue mich über alles, was er tut, und ich möchte auch seinen Status erreichen.“

Wie Morgan Rogers ein Spitzenspieler werden kann

Was für Palmer die Abschlusstärke ist, ist für Rogers die physische Stärke. Das Ligaspiel gegen Arsenal im Villa Park ist bezeichnend dafür. Mehrmals bringt der Flügelstürmer der Villans den Ball in Richtung des Strafraums der Gunners, und Rice und Partey sind nicht in der Lage, ihn zu stoppen. Partey, welcher selber eine körperliche Maschine ist, sieht kein Land gegen den englischen Youngster.

Bei jedem Zusammenprall fallen die beiden zu Boden wie Kegel. Noch mehr als das Dribbling liebt er den Körperkontakt: Er setzt seinen Körper wuchtig ein, um jeden loszuwerden, der sich ihm in den Weg stellt. Seine Athletik in Verbindung mit einer guten Technik machen ihn zu einem Albtraum für gegnerische Verteidiger.

Wenn er den Ball bekommt, dreht er sich in Sekundenbruchteilen um und startet einen seiner typischen Tempodribblings in den gegnerischen Strafraum. An diesem Punkt wird es zu einer fast unlösbaren Aufgabe, ihm den Ball abzunehmen.

„Seine Fähigkeit, auf den letzten Metern vor dem Tor seine Physis auszunutzen, ist einzigartig, aber seine Konsequenz im Abschluss ist noch nicht auf dem gleichen Niveau wie seine Ballbehandlung. Aber ich weiß, dass er daran arbeiten wird“, sagt Brian Barry-Murphy, sein Trainer in der Jugendakademie von City, über ihn.

Die Mittel, um ein Spitzenspieler wie sein Freund Palmer zu werden, sind alle vorhanden. Er hat sich das Ziel gesetzt. Und wer weiß, vielleicht bekommt er dann in Zukunft auch seinen Jubel zurück und Cole Palmer muss sich was neues überlegen.

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Sascha

Wird der VfB wieder zu einer Institution in der Bundesliga?

Sebastian Hoeneß feierte am Tag nach dem DFB-Pokal-Halbfinalsieg gegen RB Leipzig sein zweijähriges Jubiläum als Cheftrainer des VfB Stuttgart und setzte damit einen bemerkenswerten Aufwärtstrend seit seinem Amtsantritt im April 2023 fort. (Bild: IMAGO / DeFodi Images)

Durch den 3:1-Erfolg gegen Leipzig zog Stuttgart zum ersten Mal seit der Niederlage in der Saison 2012/13 wieder in ein Pokalfinale ein. Damals ging es gegen den Triple-Gewinner Bayern München. Dieses Mal gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld! Gelingt es den Schwaben am 24. Mai in Berlin die Arminen zu schlagen, können die Schwaben den ersten großen Titel seit 18 Jahren einfahren, als die Mannschaft von Armin Veh 2006/07 die Bundesligameisterschaft gewann.

Es wäre der jüngste Meilenstein für eine Mannschaft, die sich unter dem 42-jährigen Sebastian Hoeneß verändert hat. Als er vor zwei Jahren das Amt übernahm, war der Verein Tabellenletzter der Bundesliga, nachdem er zuvor mit der Reserve von Bayern München - mit der er 2019/20 den Titel in der 3. Liga gewann - und Hoffenheim. Das Überleben in der ersten Liga gelang schließlich durch einen deutlichen Sieg in der Relegation gegen den Zweitligisten HSV, und seither geht es immer weiter aufwärts.

Keine Auf-und Abstiegsdramen mehr

Die Zeit des Hin und Her zwischen den beiden höchsten deutschen Spielklassen schien vorbei zu sein, als Stuttgart in der Saison 2023/24 das Drehbuch über den Haufen warf und in der Endabrechnung vor den Bayern und hinter Xabi Alonsos ungeschlagenem Bayer Leverkusen als Vizemeister landete. Der erste UEFA-Champions-League-Platz seit 2009/10 und das Finale des Supercups - das man im Elfmeterschießen knapp gegen Leverkusen verlor - waren der Lohn.

Natürlich wurden einer Mannschaft, die als überdurchschnittlich stark gilt, in der letzten Saison einige Eckpfeiler der Saison 2023/24 entrissen. Torschützenkönig Serhou Guirassy und Kapitän Waldemar Anton wechselten zu Borussia Dortmund, ebenso wie Abstiegsretter Wataru Endō zwölf Monate zuvor zu Jürgen Klopps Liverpool gelockt worden war.

Hoeneß schafft es in die Köpfe der Spieler

Übergangsschwierigkeiten waren unvermeidlich, aber Hoeneß fand Lösungen, indem er Verteidiger Jeff Chabot von Absteiger Köln und den Augsburger Top-Torjäger Ermedin Demirović holte, während er gleichzeitig seinen einfachen Spielstil beibehielt.

Außerdem konnte er den Bayern-Torhüter Alexander Nübel zur Verlängerung seines Vertrages, den Stürmer Deniz Undav zur Unterzeichnung eines unbefristeten Vertrages und die beiden deutschen Nationalspieler Chris Führich und Maximilian Mittelstädt zum Bleiben bewegen.

Ein weiteres Markenzeichen von Hoeneß ist, dass Nachwuchstalente wie Anrie Chase, Nick Woltemade und El Bilal Touré in der Saison 2024/25 reichlich Einsatzchancen in der ersten Mannschaft erhalten und diese auch nutzen. Hoeneß hat also die Gabe junge Spieler weiterzuentwickeln und scheint dabei genau den richtigen Zugang in die Köpfe der Youngsters zu bekommen.

Wird der VfB wieder zu einer Macht?

Zu den Höhepunkten der Saison zählen Siege gegen Dortmund und Leipzig, Erfolge in der Champions League gegen Juventus, Young Boys und Slovan Bratislava und natürlich die Teilnahme am DFB-Pokal. Es gab Unstimmigkeiten, aber eine zweite Saison in Folge mit internationalen Fußball ist fest eingeplant, und Stuttgart ist der große Favorit auf den vierten DFB-Pokalsieg im nächsten Monat.

Vor den letzten fünf Ligaspielen der Saison liegen die Stuttgarter nur fünf Punkte hinter Platz sechs und haben damit noch eine echte Alternative zu Europa, falls sie in der deutschen Hauptstadt straucheln sollten. Dafür, dass der VfB so einen Umbruch hatte, ist das eine Glanzleistung der Schwaben und das trotz Doppelbelastung. Union Berlin und der FC Heidenheim haben es vorgemacht, wie stark man unter diesen Bedingungen abstürzen kann.

Was auch immer am Ende der Saison 2024/25 passiert, Stuttgart ist in sicheren Händen. Hoeneß hat bereits bewiesen, dass er mit Druck und Umbrüchen umgehen kann, und seine jüngste Entscheidung, seinen Vertrag beim dreimaligen Bundesligameister bis zum Sommer 2028 zu verlängern, unterstreicht sein ungebrochenes Engagement für die Sache des VfB. Alles deutet darauf hin, dass die Schwaben unter ihrem Coach wieder eine echte Macht in der Bundesliga werden.

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