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Henrik

1. FC Saarbrücken – gelingt diese Saison der Aufstieg?

Platz Vier nach Sieben Spieltagen. Torverhältnis von 8:4. Mit dem Saisonstart in die Spielzeit 2022/23 dürfte man wohl in den Reihen des 1. FC Saarbrücken zufrieden sein. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Schließlich ist man nach aktuellen Stand, den hohen Erwartungen gerecht geworden und konnte sich in der Spitzengruppe der 3. Liga etablieren. Jedoch sollten die Leistungen der Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat bislang noch nicht für große Euphorie sorgen.

Doch wird es dieses Jahr für den Aufstieg in die 2. Bundesliga reichen? Wir machen den ausführlichen Check über den 1. FC Saarbrücken, schauen uns die bisherigen Pflichtspiele im Detail an und geben eine Prognose für die laufende Spielzeit ab.

Vielversprechende Neuzugänge

In der Branche des Profifußballs wird grundsätzlich lieber kritisiert und gelobt wird eher selten etwas. Jedoch kann man die Saarländern nur loben für die diesjährige Zusammenstellung des Kaders. Hierbei gilt es besonders Trainer Uwe Koschinat und Sportdirektor Jürgen Luginger zu erwähnen, die offenbar in den Gesprächen sehr überzeugend gewesen sind, sodass sich zahlreiche gestandene Spieler dem FCS angeschlossen haben.

Der wohl bekannteste Neuzugang dürfte Mike Frantz sein. Der zentrale Mittelfeldspieler, der gebürtig aus Saarbrücken kommt, kehrte im Sommer nach 14 Jahren zu den Saarländern zurück. Zudem wird er besonders durch seine Erfahrung, aus 228 Spielen in der Bundesliga und 68 Spiele in der 2. Bundesliga, eine wahre Verstärkung sein, um der Mannschaft im Aufstiegskampf sportlich als auch mental weiterhelfen zu können. Besonders die Mentalität von Frantz dürfte für den FCS zu einem großen Vorteil werden, da sich der Routinier stets über seinen Kampf und Willen auszeichnet und in Zweikämpfen dahin geht, wo es auch mal weh tun kann.

Ebenfalls vielversprechende Neuzugänge dürften wohl Richard Neudecker und Kasim Rabihic sein. Die beiden gehörten in der vergangenen Spielzeit der 3. Liga zu den besten Spielern und schlossen sich im Sommer ablösefrei dem FCS an.

Hierbei gilt es zu erwähnen, dass man mit Richard Neudecker einen Spieler für die Mittelfeld-Zentrale verpflichtet hat, der über eine enorme Spielintelligenz und Kreativität verfügt und zudem mit seinen Pässen in die Schnittstellen seine Mitspieler perfekt in Szene setzen kann.

Aber auch Flügelspieler Kasim Rabihic dürfte dem FCS weiterhelfen. Schließlich bringt der flexible einsetzbare Flügelstürmer genau die Fähigkeiten mit, die den Saarländern gefehlt haben. Der 29-Jährige zeichnet sich über sein Dribbling aus und sucht im Spiel häufig das Eins gegen Eins. Dies dürfte dem FCS besonders in Spielen gegen tiefstehende Mannschaften helfen, um den Abwehrriegel knacken zu können.

Punkte geholt und Mentalität gezeigt

Es wird im Profifußball viel über die Mentalität der Spieler geredet und auch diskutiert. Die eine Mannschaft hat viele Mentalitätsspieler und die andere Mannschaft hat fast gar keinen. Beim 1. FC Saarbrücken scheint jedoch ersteres der Fall zu sein.

Denn schließlich konnte die Mannschaft von Uwe Koschinat bereits zweimal in allerletzter Sekunde einen Sieg einfahren und sich dadurch in der Spitzengruppe etablieren. Hierbei wurde stets Stürmer Adriano Grimaldi der Held, der gegen den SC Verl und die Reserve von Borussia Dortmund den umjubelten Siegtreffer erzielen konnte.

Allein durch diese Spiele zeigt sich der Charakter der Mannschaft. Koschinat, der selbst sehr zielstrebig und emotional in seiner Coaching-Zone handelt, erwartet von seinen Jungs bis zur allerletzten Sekunde pure Entschlossenheit. Genau diese Eigenschaft zeichnet eine Topmannschaft aus, dass man bis zur letzten Sekunde engagiert ist, um die Spiele für sich zu entscheiden.

Defensive als Trumpf

“Die Null muss stehen”. Dieses berühmte Zitat könnte die Grundeinstellung der Saarbrücker in der laufenden Spielzeit beschreiben. Denn schließlich musste der FCS innerhalb der ersten fünf Spiele keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen. Lediglich in den letzten beiden Spielen gegen den VfL Osnabrück (2:2) und gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2) musste man Gegentore hinnehmen.

Die Gründe für die geringe Anzahl an Gegentoren, dürften wohl auf der Hand liegen. Denn schließlich spielt der FCS keinen vogelwilden, sondern einen sehr konzentrierten und ruhigen Fußball. Die Mannschaft agiert gegen den Ball sehr geschlossen und macht im Zentrum die Räume sehr eng für den Gegner. Hierbei gilt es auch das Mittelfeld-Zentrum zu erwähnen, wo besonders Kapitän Manuel Zeitz und Talent Luca Kerber als Staubsauger vor der Abwehr agieren und regelmäßig viele Bälle erobern sowie den Großteil ihrer Zweikämpfe gewinnen können.

Jedoch gilt es es auch die Flexibilität des FCS zu erwähnen. Schließlich agierten die Saarländer bislang in mehreren Systemen, wodurch jedoch die Arbeit gegen den Ball noch nicht drunter leider musste. Ein gutes Beispiel dürfte hierbei das Saarland-Derby gegen die SV Elversberg (2:0) gewesen sein.

Die Mannschaft von Uwe Koschinat agierte hierbei in ihrem alt bewährten 3-1-4-2 System und raubte durch ihre Herangehensweise den Gastgebern jeglichen Spaß am Spiel. Der FCS agierte abwartend und überließ der SVE das Spiel. Aus einer sehr kompakt stehenden Abwehr sorgte man vereinzelt für Nadelstiche. Die Elversberger fanden gegen die gut stehende Verteidigung kaum Lücken und wenn doch, scheiterten sie an Torhüter Daniel Batz.

Spielerisch mit viel Luft nach oben

Jedoch gilt es auch die vermeintlichen Schwächen der Saarbrücker anzusprechen. Denn die Saarbrücker taten sich bislang oftmals schwer beim Kreieren von klaren Torchancen. Hierbei scheint es dem FCS besonders gegen tief stehende Mannschaften oftmals an Kreativität im eigenen Ballbesitz zu fehlen.

Das Spiel der Saarbrücker wirkt zwar kontrolliert, aber oftmals besonders im letzten Drittel grundsätzlich zu langsam, um die gegnerischen Abwehrreihen ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Oftmals agierte der FCS bislang mit Flanken, was jedoch nur bedingt für Torgefahr sorgen konnte.

Hierbei scheint auch Neuzugang Richard Neudecker noch vereinzelt Anpassungsprobleme zu haben, da der 25-jährige Kreativspieler bislang nur bedingt seine Stärken in das Spiel der Saarbrücker bringen konnte. Auch Neuzugang Kasim Rabihic wirkte zwar in seinen bisherigen Auftritten sehr engagiert, muss sich jedoch ebenfalls steigern, um dem Spiel der Saarbrücker seinen Stempel aufdrücken zu können.

Die aktuellen spielerischen Hemmungen zeigten sich auch im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Der FCS wollte hierbei aus einer kompakt stehenden Abwehr agieren und wurde zumeist über Konter oder Flanken gefährlich. Die Saarbrücker verpassten zwar ganz knapp den Sieg gegen die Hessen, müssen sich aber vorwerfen, dass man insgesamt ein wenig zu passiv war und dadurch spielstarke Hessen im Spiel hielt.

Der FCS sollte seinen Fokus wohl auch in Spielen gegen die besseren Teams der Liga auf das aktive Spielen legen, um sich mehr Torchancen erspielen zu können. Schließlich wird man nicht über die komplette Spielzeit eine so gute Effektivität besitzen, bei der man aus fast jeder Chance ein Tor erzielen kann.

Prognose für die aktuelle Spielzeit

Zum aktuellen Zeitpunkt lässt es sich nur relativ schwer sagen, wo eine Mannschaft tabellarisch am Ende der Saison landen wird. Schließlich kann eine Vielzahl von Faktoren hierbei Einfluss haben.

Jedoch sollte für den 1. FC Saarbrücken eine Platzierung zwischen den Plätzen eins und fünf durchaus realistisch sein. Schließlich verfügt der FCS über eine sehr erfahrene Mannschaft, die sich über eine gute Arbeit gegen den Ball und eine gute Effektivität auszeichnet.

Damit der Aufstieg in die 2. Bundesliga realisiert werden kann, sollten die Saarländer jedoch an ihrem spielerischen Ansatz arbeiten, um auch hier überzeugen zu können. Was ebenfalls ein wichtiger Faktor für den Aufstiegskampf werden dürfte, wird wohl die Mentalität und die Konstanz in der Schlussphase der Saison sein. Denn schließlich verlor der FCS bereits in der Schlussphase der vergangenen Spielzeit seinen Rhythmus und teils die Nerven, sodass man sich am Ende jegliche Hoffnung auf den Aufstieg selbst kaputt gemacht hatte.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth eine durchaus knifflige, aber dennoch machbare Aufgabe auf den 1. FC Saarbrücken.

Jedoch darf die Mannschaft von Trainer Thomas Kleine keinesfalls unterschätzt werden. Die Bayreuther spielen besonders im eigenen Stadion über Konter sehr gefährlich nach vorne, sodass man unter anderem schon den VfL Osnabrück (1:0) besiegen konnte.

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Henrik

SSV Jahn Regensburg – Mersad Selimbegovic muss liefern

Es hätte doch so schön sein können. Nach dem dritten Spieltag der 2. Bundesliga stand der SSV Jahn Regensburg mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von 5:0 auf dem ersten Tabellenplatz. Sogar in der ersten Runde des DFB-Pokals konnte sich der Jahn gegen den 1. FC Köln durchsetzen. (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Doch seit der Niederlage bei Hannover 96 (0:1) scheint mächtig Sand in das Regensburger-Getriebe geraten zu sein. Es folgte zwei krachende Niederlagen gegen den Karlsruher SC (0:6) und gegen Fortuna Düsseldorf (0:4). Jeglicher Optimismus auf eine gute Spielzeit scheint aktuell verflogen zu sein.

Nun gilt es besonders für Trainer Mersad Selimbegovic die richtigen Schlüsse zu ziehen, um seine Mannschaft wieder in die richtige Spur zu bekommen. Doch wird der durchaus umstrittene Fußballlehrer die Wende schaffen?

Seine bisherige Amtszeit beim Jahn

Zu Beginn der Spielzeit 2019/20 stellte sich beim Jahn die Frage nach dem Cheftrainer. Schließlich hatte der einstige Erfolgstrainer Achim Beierlorzer den Klub verlassen und es musste ein Nachfolger installiert werden, dessen Spielphilosophie zu der des Vereins passen sollte. Es dürfte wohl viele überrascht haben, als mit Mersad Selimbegovic der bisherige Co-Trainer zum Cheftrainer befördert wurde.

Ein großer Pluspunkt dürfte wohl gewesen sein, dass Selimbegovic die DNA des Jahns sowie die Mannschaft schon kannte und sich auf nichts Neues einstellen musste. Die Verantwortlichen hatten offenbar großes Vertrauen und gaben Selimbegovic die Chance, sich als Cheftrainer zu beweisen.

Seine bisherigen drei Spielzeiten an der Seitenlinie sollten allesamt Achterbahnfahrten werden. Jedoch sollten die Regensburger auch unter Selimbegovic ihrer Linie treu bleiben und in allen Spielzeiten stets auf einen spielerischen Ansatz setzen. Auch bei der Transferpolitik sollte man an seinem Konzept festhalten und legte den Blick auf junge Talente, die aus den Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten verpflichtet worden.

Als Endplatzierungen konnte Selimbegovic während seiner Amtszeit bislang die Plätze zwölf, vierzehn und fünfzehn erreichen und konnte somit den Jahn stets in der 2. Bundesliga halten.

Selimbegovic spaltet Fanlager

Es gilt jedoch auch zu erwähnen, dass der Fußballlehrer nicht unumstritten ist bei den Fans des Jahn. Hierbei spaltet sich das Fanlager regelrecht in Befürworter seiner Arbeit und in Gegner seiner Arbeit.

Einer der größten Kritikpunkte dürfte wohl die bislang fehlende Konstanz sein. Denn schließlich war bisher jede Spielzeit unter Selimbegovic von starken Leistungsschwankungen geprägt. An guten Tagen spielte sein Team teils sogar die Spitzenteams der Liga an die Wand und in den darauffolgenden Spielen verlor man gegen Teams aus dem Tabellenkeller.

Auch die fehlende Weiterentwicklung unter Selimbegovic dürfte ein Grund für die Kritik sein. Denn schließlich setzt der Fußballlehrer zwar auf einen spielerischen Ansatz, jedoch spielt der Jahn seit drei Jahren das gleiche System und scheint offenbar stets dieselbe Taktik zu haben.

Auch die Arbeit gegen den Ball dürfte zu den großen Problemen der Regensburger gehören. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass der Jahn auch vor der Amtszeit des Bosniers noch nie für seine Defensive bekannt war. Jedoch scheint sich dies unter Selimbegovic offenbar fortzusetzen.

Turbulente Sommerphase 2022

In der diesjährigen Sommerpause hat sich in Regensburg so einiges geändert. Immerhin verließen den Klub zahlreiche Stammspieler und das allesamt ablösefrei. Dies sollte für die finanziell begrenzten Regensburger eine wahre Herkulesaufgabe darstellen, um den Kader konkurrenzfähig gestalten zu können. Jedoch sollten die Verantwortlichen auch für diese Situation kreative Lösungen finden.

Bei den Neuzugängen wagte man keine finanziellen Experimente und blieb seiner Linie treu. Es wurden teils junge Talente per Leihgeschäft verpflichtet und teils legte man den Fokus besonders auf ablösefreie Spieler. So kam es, dass man lediglich für Torhüter Dejan Stojanovic und Mittelfeldspieler Christian Viet eine Ablöse bezahlte.

Jedoch gilt es hierbei zu erwähnen, dass viele Experten von der Transferpolitik der Regensburger nicht überzeugt waren. Aus diesem Grund wurde der Jahn von vielen auch zu den Abstiegskandidaten gezählt. Was den Fans der Regensburger jedoch viel mehr Unmut beschert haben dürfte, dürften wohl die Aussagen von Mersad Selimbegovic gewesen sein. Schließlich bezeichnet sich der Bosnier selbst als Optimist und sorgte mit seinen Aussagen eher für Pessimismus in Kombination mit Angst für die Spielzeit 2022/23 der 2. Bundesliga.

Überragender Start in die Spielzeit 2022/23

Doch all dieser schlechten Stimmung sollte die Jahnelf trotzen, indem man überraschenderweise die ersten beiden Ligaspiele gegen Darmstadt 98 (2:0) und gegen Arminia Bielefeld (3:0) gewinnen konnte.

Die Regensburger spielten mutig nach vorne und nutzen ihre Torchancen konsequent. Jedoch wurde auch der Rückwärtsgang nicht vergessen, sodass man auch in der Defensive sicher stand und keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste. Es sah alles nach dem perfekten Saisonstart aus und wirkte so, als ob man die Abgänge zahlreicher Stammspieler gut kompensieren konnte.

Dieses Selbstvertrauen sollte der Jahn auch mit in die erste Runde des DFB-Pokals nehmen. Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln agierte man auf Augenhöhe und konnte sich sogar am Ende im Elfmeterschießen durchsetzen.

Jedoch sollten nach dem Pokaltriumph weniger spektakuläre bzw. positive Ergebnisse erzielt werden. Es folgte ein Remis im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:0) und eine knappe Auswärtsniederlage bei Hannover 96 (0:1).

Spiele gegen Karlsruhe und Düsseldorf sorgen für Alpträume

Mit dieser Niederlage im Gepäck wollte der Jahn das anstehende Heimspiel gegen den bis dahin noch sieglosen Karlsruher SC natürlich unbedingt gewinnen. Jedoch sollten diese Hoffnungen auf einen Sieg bereits nach kurzer Zeit wieder zu Ende sein.

Die Mannschaft von Trainer Selimbegovic agierte an diesem Tag von der ersten bis zur letzten Minute nicht auf Zweitliga-Niveau und war den Karlsruhern in allen Belangen komplett unterlegten und verlor folgerichtig (0:6). Dies war ein richtiger Dämpfer und sollte den Verein inklusive Fans, wohl vollständig wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben.

Nach dem Spiel dürfte die Enttäuschung im Lager der Regensburger wohl relativ groß gewesen sein und es galt die Fehler aufzuarbeiten und beim darauffolgenden Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf wieder ganz anders aufzutreten. Diese Einstellung gab auch Trainer Selimbegovic auf der Pressekonferenz vor dem Spiel vor.

Auch im Nachhinein kann man es der Mannschaft nicht absprechen, dass sie es versucht hat, wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden. In der ersten Halbzeit spielte die Mannschaft in Düsseldorf auf Augenhöhe mit den Gastgebern und war lediglich bei ihren wenigen Torchancen nicht zwingend genug.

Doch in der zweiten Halbzeit sollte das andere Gesicht der Regensburger wieder zu sehen sein. Nachdem die Gastgeber die 1:0 Führung erzielen konnten, fiel der Jahn in seine Einzelteile und man hatte das Gefühl, dass es den Spielern an Selbstvertrauen und Glauben fehlte, dass sie das Spiel noch hätten drehen können.

Es folgte ein komplettes Einbrechen des Jahn, sodass die Fortuna das Spiel unter Kontrolle bekam und das Ergebnis in die Höhe schrauben konnte. Besonders erschreckend dürfte hier jedoch die Art und Weise gewesen sein, wie sich der Jahn präsentierte. Das Ergebnis ist die eine Sache, aber wenn man sich quasi kampflos ergibt und noch nicht mal mehr ein Frustfoul auspackt, sollte das für alle ein Alarmzeichen für eine fehlende Einstellung sein.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen die KSV Holstein Kiel eine brisante Begegnung auf den Jahn. Denn schließlich wirkt die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp, bis auf das 2:7 Debakel in Paderborn, in dieser Spielzeit deutlich stabiler und steht aktuell auf einem ordentlichen siebten Tabellenplatz.

Alles in allem dürfen sich die Fans auf eine äußerst spannende Begegnung freuen. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Regensburger die richtigen Schlüsse aus den Pleiten gegen Karlsruhe und Düsseldorf gezogen haben oder ob die Kieler ihren positiven Trend fortsetzen und in der Tabelle weiter nach oben klettern können.

Die Favoritenrolle für das Aufeinandertreffen liegt jedoch nach den Buchmachern auf Seiten des SSV Jahn Regensburg.

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Henrik

Marvin Stefaniak - auf dem Weg zur alten Stärke?

Seine Karriere gleicht einer Achterbahnfahrt. Es stellten ihm einst zahlreiche Experten eine große Zukunft in Aussicht. Die Rede ist von Marvin Stefaniak. (Bild: IMAGO / Picture Point)

Jedoch liegen die Glanzzeiten des Mittelfeldspielers schon lange zurück und an die einstige Form konnte er bislang nie wieder anknüpfen. Nach seinen Stationen beim VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, SpVgg Greuther Fürth und den Würzburger Kickers, will der 27-Jährige nun den Neuanfang bei Erzgebirge Aue in der 3. Liga wagen.

Doch was genau lief bisher in seiner Karriere schief? Und was zeichnet den Mittelfeldspieler aus? Wir stellen euch den 27-Jährigen vor und gehen zugleich auf seine ersten Pflichtspiele im Erzgebirge ein.

Erfolgreiche Zeit in Dresden

Es gilt hierbei jedoch grundsätzlich zu erwähnen, dass Marvin Stefaniak kein Eigengewächs der Dresdner ist. Der Mittelfeldspieler schloss sich erst im Alter von 16 Jahren den Sachsen an und hatte den größten Teil seiner fußballerischen Ausbildung bei seinem Jugendverein SC Borea Dresden absolviert. Nachdem er zunächst die U17-Mannschaft und im Anschluss die U19-Mannschaft Dynamos durchlief, sammelte er in der Spielzeit 2013/14 der 2. Bundesliga seine ersten Erfahrungen im Profibereich.

Jedoch sollte ihm der Durchbruch in der Spielzeit 2014/15 gelingen. Der Mittelfeldspieler konnte sich in der 3. Liga bei Dynamo einen Platz in der Startelf erspielen und wusste mit seinem Gesamtpaket zu überzeugen. So kam es, dass Stefaniak auf seinem linken Flügel ein wichtiger Teil der Offensive Dynamos wurde und zwei Tore erzielen und weitere stolze 14 Treffer vorbereiten konnte.

Doch auch in der darauffolgenden Spielzeit 2015/15 sollte Stefaniak an seine gute Saison anknüpfen können. Er bildete mit Sturmpartner Justin Eilers ein Traumduo, welches Dynamo Dresden quasi im Alleingang zur Meisterschaft in der 3. Liga führte. In dieser Spielzeit konnte Stefaniak vier Tore selbst erzielen und stolze 17 Treffer vorbereiten. Doch wer jetzt dachte, dass Stefaniak Dynamo verlassen werde, sollte sich getäuscht sehen. Der Offensivspieler verlängerte seinen Vertrag langfristig und ging das Abenteuer 2. Bundesliga auch weiterhin im Dress der Sachsen an.

Das Kapitel 2. Bundesliga sollte ebenfalls vom Erfolg gekrönt sein. Die Sachsen wussten in der Spielzeit 2016/17 auch in der 2. Bundesliga zu überzeugen und krönten die Saison mit einem überraschenden fünften Tabellenplatz. Hierbei hatte auch Marvin Stefaniak seinen Anteil, da er neben seinen spielerischen Qualitäten auch als Leader voranging und sogar teils die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen durfte.

Jedoch sollten diese Leistungen und das enorme Potenzial des Youngsters nicht unbemerkt bleiben. Mit dem VfL Wolfsburg zeigte ein Bundesligist Interesse an dem Offensiv-Juwel der Sachsen und konnte sich schlussendlich die Dienste Stefaniaks für eine Ablöse von 2 Millionen Euro sichern.

Anfangszeit beim VfL Wolfsburg

Jedoch sollte man sich getäuscht haben, wenn man an den sofortigen Durchbruch Stefaniaks bei den Wölfen geglaubt hatte. Schließlich sollte der Offensivspieler in der kompletten Hinrunde der Spielzeit 2017/18 zu keinem einzigen Einsatz in der Bundesliga kommen. Lediglich bei der Reserve der Wölfe konnte Stefaniak ein paar Einsätze verbuchen, sodass es jedoch insgesamt eine mehr als frustrierende Situation für den Offensivspieler gewesen sein dürfte.

Dies erkannten die Verantwortlichen der Niedersachsen zur Winterpause natürlich ebenfalls und versuchten dem Mittelfeldspieler Spielzeit auf höherem Niveau zu verschaffen, indem sie eine Leihe Stefaniaks zum 1. FC Nürnberg in die 2. Bundesliga anstrebten.

Doch auch in Nürnberg sollte Stefaniak seine Schwierigkeiten haben und konnte sich offenbar mit dem Spielsystem der Clubberer anfreunden. Dies würde es erklären, dass dem Mittelfeldspieler lediglich ein Tor in neun Einsätzen gelang und er zudem nur selten überzeugen konnte. Am Ende der Spielzeit kehrte er zum VfL Wolfsburg zurück.

Unglückliche Leihstationen

Auch bei seiner Rückkehr nach Wolfsburg sollte sich nichts an seiner Situation geändert haben. So kam es dazu, dass er während der kompletten Spielzeit 2018/19 lediglich in Testspielen eingesetzt wurde. Hierbei gilt es zu erwähnen, dass er weder bei der Bundesliga-Mannschaft noch bei der Reserve in der Regionalliga Nord eingesetzt wurde bzw. im Kader stand.

Dies sollte und konnte auf Dauer keine Lösung sein und so kam es dazu, dass die Wolfsburger mit der SpVgg Greuther Fürth eine Leihe über zwei Spielzeiten vereinbarten. Das Ziel war es hierbei, dass man Stefaniak wieder mehr Einsatzzeit verschaffen wollte und das der Mittelfeldspieler möglicherweise mit guten Leistungen das Interesse von anderen Klubs wecken könnte.

Jedoch sollte auch diese Leihe nicht vom Erfolg geprägt sein. Denn schließlich konnte Stefaniak in der Spielzeit 2019/20 lediglich 18 Einsätze bei den Kleeblättern verbuchen, in denen ihm lediglich ein Tor und eine Torvorlage gelingen sollten. Die restlichen Spiele verpasste er entweder verletzungsbedingt oder spielte in den Plänen von Trainer Stefan Leitl keine Rolle.

Dies würde es auch erklären, dass die Fürther das ursprüngliche Leihgeschäft über zwei Jahre bereits nach einem Jahr wieder beendeten. Doch auch in Wolfsburg sollte er nicht bleiben, sodass er zur Spielzeit 20/21 an seinen Heimatverein Dynamo Dresden verliehen wurde.

Doch bei seinem zweiten Engagement im Dress der Sachsen, konnte Stefaniak an seine einstigen Glanzzeiten nicht mehr anknüpfen. In gerade einmal 22 Einsätzen konnte er lediglich zwei Treffer vorbereiten und konnte zudem auch keine tragende Rolle innerhalb der Mannschaft übernehmen.

Bezeichnend dürfte es hierbei gewesen sein, dass Dynamo, trotz Aufstiegs in die 2. Bundesliga und den zusätzlichen finanziellen Mitteln, offenbar kein Interesse daran hatte, seinen einstigen Aufstiegshelden und Publikumsliebling wieder fest nach Dresden zu holen und ihn zum VfL zurückkehren ließ.

Vertragsauflösung mit anschließendem Wechsel nach Würzburg

Der Mittelfeldspieler war kaum in Wolfsburg wieder angekommen, dann wurde ihm zu Beginn der Spielzeit 2021/22 zunächst von Mark van Bommel und wenig später von Florian Kohfeldt bereits mitgeteilt, dass beide Trainer nicht mit ihm planen würden. Doch vielleicht auch aufgrund mangelnder Alternativen oder der allerletzten Hoffnung auf den ganz späten Durchbruch, blieb Stefaniak bis zur Winterpause bei den Wölfen.

Jedoch sollte er bis zu diesem Zeitpunkt wieder einmal keine Einsätze bekommen. In der Winterpause einigten sich der Verein und der Spieler auf eine Vertragsauflösung, sodass das langjährige Missverständnis sein Ende gefunden hatte. Die darauffolgende Vereinssuche sollte nicht allzu lang dauern, sodass sich der Mittelfeldspieler dem damaligen Drittligisten Würzburger Kickers anschloss.

Doch bei den abstiegsbedrohten Kickers, merkte man Stefaniak den fehlenden Spielrhythmus deutlich an. Der Mittelfeldspieler brauchte zunächst ein paar Spiele, um wieder auf Wettkampfniveau zu kommen. Am Ende der Spielzeit 2021/22 mussten die Kickers den Abstieg aus der 3. Liga hinnehmen und das Kapitel Würzburg war für Stefaniak nach bereits einem halben Jahr wieder zu Ende.

Jedoch sollte der begabte Techniker bei der Vereinssuche schnell fündig werden und schloss sich im vergangenen Sommer dem Drittligisten FC Erzgebirge Aue an.

Die Stärken von Marvin Stefaniak

Es gilt von vornherein direkt festzuhalten, dass ein fitter Marvin Stefaniak ein durchaus belebendes Element für die Offensive der Veilchen werden wird. Denn schließlich bringt der 27-Jährige jede Menge Qualitäten mit. Eine dieser Qualitäten dürfte seine Spielintelligenz und seine Technik sein.

Der Mittelfeldspieler hat stets den Kopf oben und verfügt über das nötige Spielverständnis, um seine besser positionierten Mitspieler mit Pässen in die Schnittstellen in Szene zu setzen oder um das Spiel für einen kurzen Moment zu beruhigen und auf den Ball zu treten.

Eine weitere Stärke des Offensivspielers dürfte sein Dribbling sein, mit welchem er des Öfteren die Eins-gegen-Eins-Situationen sucht. Diese Stärke konnte man auch schon in der laufenden Spielzeit beobachten, als sich Stefaniak, nach einer starken Einzelleistungen, mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen den VfL Osnabrück belohnte.

Jedoch gehört seine Standardstärke zu seinen größten Stärken. Der Mittelfeldspieler ist stets für seine gefährlichen Standards bekannt und übernahm diese bereits ab dem ersten Spieltag bei Erzgebirge Aue. Man konnte es auch im Spiel gegen die Reserve des SC Freiburg erkennen, dass Stefaniak nichts verlernt hat. Schließlich konnte er einen Freistoß direkt verwandeln und erinnerte an seine alten Glanzzeiten.

Die Schwächen von Marvin Stefaniak

Jedoch gilt es auch die Schwächen des Mittelfeldspielers zu erwähnen. Eine der Schwächen dürfte wohl die Arbeit gegen den Ball sein. Hierbei scheint es zwar so, als ob sich der 27-Jährige diesbezüglich verbessert habe. Jedoch herrscht hierbei auch weiterhin Verbesserungsbedarf, damit der Mittelfeldspieler noch wertvoller für sein neues Team werden kann.

Zudem gilt es auch zu erwähnen, dass der Mittelfeldspieler erst einmal wieder in den regelmäßigen Spielrhythmus kommen muss, um wieder komplett zu alter Stärke zu finden.

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Henrik

Hannover 96 – ein Saisonstart mit viel Luft nach oben

Platz Zwölf nach Vier Spieltagen. Torverhältnis von 6:8. Mit dem Saisonstart in die Spielzeit 2022/23 können sowohl die Verantwortlichen als auch die Fans von Hannover 96 nur bedingt zufrieden sein. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

In der Sommervorbereitung holten die Niedersachsen mit Stefan Leitl einen neuen Cheftrainer, der in Hannover etwas Langfristiges aufbauen und ein Spielsystem installieren soll. Zusammen mit Sportdirektor Marcus Mann verpasste Leitl dem Kader der Niedersachsen ein neues Gesicht und brachte frische Impulse rein.

Wir machen den ausführlichen Check über Hannover 96, schauen uns die bisherigen Pflichtspiele im Detail an und geben eine Prognose für die laufende Spielzeit ab.

Einführung eines aktiven Spielsystems

Der Wunsch der Verantwortlichen und der Fans dürfte wohl nach der abgelaufenen Spielzeit klar gewesen sein. Es sollte ein Trainer verpflichtet werden, der ein klares Spielsystem mitbringt und etwas Langfristiges aufbaut. Schließlich spielte der Traditionsklub in den vergangenen Spielzeiten nie um den Aufstieg in die Bundesliga, sondern ausschließlich um den Klassenerhalt.

Mit Stefan Leitl scheint man nun den passenden Trainer für diese anspruchsvolle Aufgabe gefunden zu haben. Schließlich konnte man innerhalb der ersten fünf Pflichtspielen schon viele Veränderungen im Vergleich zur letzten Spielzeit erkennen.

Die Veränderungen beginnen bereits bei dem Spielsystem. Schließlich spielen die Niedersachsen nun in einem 4-3-1-2 System. Hierbei dürfte besonders auffallen, dass Trainer Leitl sein einstiges Erfolgssystem aus Fürth mitgebracht hat. Zudem gilt es zu erwähnen, dass die Rothemden in ihrem Spielsystem auf keine richtigen Flügelspieler setzen. Dementsprechend herrscht im Mittelfeld eine enorme Flexibilität, sodass auch zentrale Mittelfeldspieler des Öfteren auf den Flügel ausweichen.

Ein weitere Veränderung dürfte wohl die aktive Herangehensweise der Mannschaft sein. Denn schließlich war Leitl noch nie für abwartenden und passiven “Angsthasen-Fußball” bekannt und dies hat er auch bei Hannover 96 nicht vor. Die Niedersachsen wollen den Ball in den eigenen Reihen haben und im Spielgeschehen aktiv sein. Dies dürfte besonders die Fans freuen, da ihre Mannschaft nun endlich wieder aktiven Fußball spielen und nicht mehr ausschließlich gegen den Ball kämpfen will.

Die Hoffnungsträger

Eines der neuen und hoffnungsvollen Gesichter der Niedersachsen dürfte Außenverteidiger Derrick Köhn sein. Der 23-jährige Linksverteidiger kam im Sommer vom Willem II Tilburg für eine Ablösesumme von 0,5 Millionen Euro. Auch angesichts dieser Ablösesumme dürften die Erwartungen wohl bereits vor seinem ersten Tag in Hannover hoch gewesen sein.

Jedoch sollte man bereits nach kurzer Zeit feststellen, dass sich Köhn als guter und sinnvoller Transfer herausgestellt hat. Köhn agiert im ballbesitzorientierten Spiel von Trainer Leitl als pausenloser Antreiber auf seiner linken Seite und hat zudem stets den Kopf oben, um seine Mitspieler in Szene setzen zu können. Jedoch verfügt Köhn auch selbst über einen guten Abschluss, mit welchem er schon das ein oder andere Mal die gegnerischen Torhüter vor große Probleme stellte.

Ein weiterer Hoffnungsträger dürfte wohl Angreifer Havard Nielsen sein. Der Mittelstürmer kam im Sommer ablösefrei von Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth und soll nun den Sturm der Niedersachsen beleben und für frische Impulse sorgen. Es dürfte für Nielsen von Vorteil sein, dass er bereits erfolgreich mit Stefan Leitl zusammengearbeitet hat und das Spielsystem bestens kennt. In seinen bisherigen fünf Einsätzen konnte Nielsen bisher bereits zwei Tore erzielen und in vereinzelten Situationen sein Können unter Beweis stellen.

Die bisherigen Enttäuschungen

Zu einer der bisher größten Enttäuschungen dürfte wohl Neuzugang Max Besuschkow gehören. Der zentrale Mittelfeldspieler kam im vergangenen Sommer ablösefrei von Zweitligist SSV Jahn Regensburg und sollte das Mittelfeld der Hannoveraner stärken.

Doch an die Leistungen aus Regensburg konnte Besuschkow bisher noch nicht anknüpfen. Es wirkt so, als ob der 25-Jährige noch Anpassungsprobleme an das Spielsystem von Leitl und an das neue Umfeld hat. Schließlich ist von den einstigen Stärken des Mittelfeldspielers aktuell recht wenig zu sehen. Der Mittelfeldspieler zeichnete sich einst aus mit seiner Spielintelligenz und seinem Auge für die Mitspieler, welche er mit Pässen in die Schnittstellen gut in Szene setzen konnte.

Von diesen Stärken konnte man bisher jedoch nur sehr wenig sehen und man kann nur hoffen, dass Besuschkow zu seinen Stärken zurückfindet und sich an das Spielsystem der Hannoveraner gewöhnen kann.

Die Schwachstellen von Hannover 96

Natürlich ist die aktuelle Spielzeit noch sehr jung und Hannover 96 hat einen Umbruch inklusive Trainerwechsel hinter sich. Jedoch darf man vor den aktuellen Schwächen der Niedersachsen nicht die Augen verschließen.

Denn schließlich fiel des Öfteren auf, dass die Niedersachsen teils große Probleme im Passspiel haben, was besonders in dem ballbesitzorientierten System unter Stefan Leitl eine große Schwachstelle ist. Ein gutes Beispiel dürfte hierbei das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gewesen sein, indem die Niedersachsen aktiv agieren wollten, aber sich das Leben durch eine miserable Passquote selbst schwer machten.

Eine weitere Schwäche dürfte wohl die bisher teils fehlende Kreativität und das fehlende Tempo im Spiel der Hannoveraner sein. Schließlich merkt man es den Niedersachsen im letzten Drittel an, dass sie keine Flügelspieler mit Tempo im Spiel haben, sodass oftmals Außenverteidiger Köhn der einzige Antreiber und zugleich auch einziger Ideengeber bisher gewesen ist.

Offensive als Sorgenkind

Die Offensive gehörte in der abgelaufenen Spielzeit zu den ganz großen Problemen der Hannoveraner. Man wirkte offensiv des Öfteren ohne Plan und vergab die wenigen Torchancen kläglich. Umso überraschender dürfte es für die Fans von Hannover 96 wohl gewesen sein, dass man bis auf Havard Nielsen keine weiteren Stürmer holte.

Der Grund hierfür ist relativ simpel. Denn Stefan Leitl wollte nach Nielsen grundsätzlich keinen weiteren Stürmer verpflichten und lieber auf das vorhandene Personal im Sturm setzen. Grundsätzlich fordert Leitl hierbei von jedem Spieler die berühmte “Torgeilheit” und will nicht nur einen oder zwei Spieler in der Mannschaft haben, die Tore schießen können. Die Mannschaft soll als kollektiv agieren und sich nicht über Einzelspieler auszeichnen.

Prognose für die laufende Spielzeit

Natürlich lässt es sich zu Beginn einer neuen Spielzeit nur relativ schwer sagen, wo eine Mannschaft tabellarisch am Ende der Saison stehen wird. Schließlich kann eine Vielzahl von Faktoren hierbei Einfluss haben, z.B. Verletzungen.

Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt fatal, wenn man den Niedersachsen Aufstiegschancen einräumen würde. Natürlich sehnt sich die Stadt nach der Bundesliga und zudem sind die Ansprüche des Klubs auch höherklassig. Jedoch greifen aktuell noch nicht alle Automatismen im Spiel der Hannoveraner, was eine Rückkehr in die Bundesliga in weite Ferne rückt.

Insgesamt sollte eine Platzierung zwischen den Plätzen sieben und zehn ein durchaus realistisches Ziel sein.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg eine äußerst spannende und zugleich unangenehme Aufgabe auf Hannover 96.

Die Mannschaft von Trainer Christian Titz befindet sich zwar aktuell auf Platz Sechzehn der Tabelle, aber darf dennoch keinesfalls unterschätzt werden. Der FCM zeichnet sich über seine aktive Spielweise aus und dürfte besonders durch die phänomenale Unterstützung seiner Fans, ein ziemlich unangenehmer Gegner werden.

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Henrik

Andreas Müller – der Mittelfeldstratege des 1. FC Magdeburg

Er gehört zu den spannendsten Spielern in der diesjährigen 2. Bundesliga. Er ist trotz seines jungen Alters bereits unangefochtener Stammspieler beim 1. FC Magdeburg. Die Rede ist von Andreas Müller. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Der 22-jährige zentrale Mittelfeldspieler ist aus der Mannschaft der Magdeburger kaum noch weg zu denken und hatte großen Anteil daran, dass der FCM den Aufstieg in die 2. Bundesliga realisieren konnte.

Doch was genau zeichnet den Mittelfeldspieler aus? Wir stellen euch den Youngster des 1. FC Magdeburg vor und geben zugleich eine Prognose über seine weitere Karriere ab.

Wechselt 2020 nach Magdeburg

Der gebürtige Sinsheimer durchlief zunächst die Jugendmannschaften des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Jedoch entschied sich Müller im Alter von 17 Jahren dazu, die TSG zu verlassen und schloss sich der U19-Mannschaft des FC-Astoria Walldorf an. Der Mittelfeldspieler konnte sich innerhalb von zwei Jahren in die Reservemannschaft des Regionalligisten spielen. Im Jahr 2020 sollte Müller den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und so kam es dazu, dass er zum 1. FC Magdeburg wechselte.

Wer jetzt jedoch dachte, dass der damals 20-Jährige erst einmal Eingewöhnungszeit im neuen Umfeld und zudem Anpassungsschwierigkeiten in der neuen Liga haben sollte, sollte sich getäuscht haben. Der damalige Trainer Thomas Hoßmang erkannte das große Potenzials des Mittelfeldspielers, sodass Müller von Anfang an einen Stammplatz in der Mittelfeld-Zentrale besaß und neben Routinier Jürgen Gjasula die Strippen im Mittelfeld zog.

Auch als Christian Titz das Ruder beim FCM übernahm, sollte sich die Situation für Müller nicht ändern. Schließlich sollte er auch ab dem ersten Spiel unter Trainer Titz unangefochtener Stammspieler sein, sodass er großen Anteil daran hatte, dass die Magdeburger in der Saison 2020/21 souverän den Klassenerhalt in der 3. Liga geschafft haben.

Wichtige Stütze in Aufstiegssaison 2021/22

Auch in der darauffolgenden Spielzeit sollte Müller eine wichtige Rolle beim FCM übernehmen. Schließlich agierte er als Schaltzentrale im Mittelfeld der Magdeburger und bildete zusammen mit Amara Conde und Connor Krempicki ein kongeniales Trio.

Was der Mannschaft besonders half, war die Art und Weise, wie Müller auf dem Platz agiert und zugleich kommuniziert. Der zentrale Mittelfeldspieler ist für seine bodenständige und realistische Sichtweise bekannt, sodass er die Probleme offen anspricht und dabei auch kein Blatt vor den Mund nimmt.

Die Stärken von Andreas Müller

Hierbei gilt es besonders sein Spielverständnis herauszuheben. Denn schließlich passt der 22-Jährige mit seiner Spielintelligenz geradezu perfekt in das Ballbesitz orientierte und sehr flexible Spiel des FCM und dürfte deshalb ab dem ersten Tag unter Trainer Titz unangefochtener Stammspieler sein.

Ein weiterer Punkt dürfte seine Ballbehandlung und seine Übersicht sein. Müller agiert als quirliger Antreiber, der sich stets die Bälle von der Innenverteidigung abholt, um das Aufbauspiel der Magdeburger zu beleben. Durch sein gutes Passspiel spielt er oftmals die Bälle in die Schnittstellen und kreiert gefährliche Torchancen.

Aber auch hohe Diagonalbälle zählen zu den Stärken des 22-Jährigen. Mit einer beachtlichen Ruhe und Präzision verlagert Müller das Spiel der Magdeburger des Öfteren mit einem langen Ball auf die andere Seite des Spielfeldes.

Sehr engagiert gegen den Ball

Bei vielen zentralen Mittelfeldspieler wird immer mal wieder kritisiert, dass sie gegen den Ball ihre Schwächen haben und sich für diese Arbeit zu fein sind. Dieser Kritik kann sich jedoch Andreas Müller entziehen.

Der 22-Jährige agiert stets energisch gegen den Ball und gönnt dem gegnerischen Team offenbar keinen einzigen Pass in den eigenen Reihen. Der Mittelfeldspieler verfügt über ein gutes Zweikampfverhalten und eine gute Antizipation, wodurch er stets viele Ballgewinne verbuchen kann und den ein oder anderen Gegner schon zur Verzweiflung brachte.

Anlagen für höhere Aufgaben

Natürlich lässt es sich schwer sagen, was ein junges Talent in seiner Karriere noch erreichen kann bzw. erreichen wird. Jedoch kann man bei Andreas Müller sicher davon ausgehen, dass er früher oder später den Weg in die Bundesliga finden wird.

Beim zentralen Mittelfeldspieler stimmt das Gesamtpaket aus Offensive und Defensive. Müller bringt am und gegen den Ball alles mit, was man für höhere Aufgaben benötigt. Wenn die Entwicklung des 22-Jährigen so voranschreitet und er verletzungsfrei bleibt, kann man sicher davon ausgehen, dass Müller innerhalb der nächsten zwei Jahren den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen wird.

Eine mögliche nächste Station könnte hierbei durchaus der 1. FC Union Berlin sein. Die Hauptstädter entwickeln sich unter Trainer Urs Fischer stets weiter und setzen vor allem auf junge und hungrige Spieler, die sich weiterentwickeln möchten. Müller würde hier aufgrund seiner spielerischen Stärke und seiner Arbeit gegen den Ball gut in das System passen und könnte seine ersten Schritte in der Bundesliga gehen.

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Henrik

SV 07 Elversberg - der ambitionierte Drittliga-Aufsteiger

Nach acht langen Jahren ist man nun zurück in der 3. Liga. Man spielte stets in der Spitzengruppe der Regionalliga Südwest mit, aber der Aufstieg sollte immer knapp verpasst werden. Doch in der vergangenen Spielzeit sicherte man sich die Meisterschaft und realisierte den Aufstieg. Die Rede ist von der SV 07 Elversberg. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Bei vielen gilt die Sportvereinigung als einer der sicheren Absteiger. Doch hier gilt es zu bezweifeln, ob sich diese Leute überhaupt vollständig und gründlich über die Saarländer informiert haben. Denn im Aufsteiger steckt bei weitem viel mehr, als es die Meisten offenbar zu wissen scheinen.

Wir machen den ausführlichen Check über die SV 07 Elversberg, schauen uns die bisherigen Pflichtspiele im Detail an und geben eine Prognose für die laufende Spielzeit ab.

Kader mit enormer Erfahrung

Bei Aufsteigern werden häufig Begriffe wie “unerfahren” oder “naiv” benutzt. Ersteres kann man sich jedoch hinsichtlich der Saarländer sparen. Denn schließlich besitzt der Kader der Sportvereinigung eine enorme Erfahrung und kann zusammen bereits über 1.000 Spiele in der 3. Liga aufweisen.

Zudem wird der Kader regelmäßig mit erfahrenen Spielern und mit vielversprechenden Talenten verstärkt, sodass man insgesamt eine gute Mischung innerhalb der Mannschaft erreicht.

Ein sehr gutes Beispiel dürfte hierbei der Transfer des zentralen Mittelfeldspieler Carlo Sickinger sein. Der 25-Jährige spielte bereits in der vergangenen Saison auf Leihbasis bei den Saarländern und wurde nun fest verpflichtet. Sickinger, der u.a. schon beim SV Sandhausen und beim 1. FC Kaiserslautern spielte, verfügt über ein gutes Zweikampfverhalten und geht zudem als Führungsspieler voran. Er kann durchaus als “Staubsauger” im Mittelfeld-Zentrum agieren und den Saarländern dadurch die benötigte Zweikampfhärte für die 3. Liga bescheren.

Drei Leitwölfe auf dem Platz

Es wird im Fußball sehr oft über die Thematik des Führungsspielers gesprochen bzw. teils sogar schon gestritten. Die einen Teams besitzen mehrere Führungsspieler und andere Teams besitzen teilweise sogar gar keinen.

Bei der Sportvereinigung lassen sich gleich drei Führungsspieler identifizieren, die stets mit Leistung vorangehen und ihre Mitspieler motivieren wollen. Zum einen wäre da der Kapitän und zugleich auch der unumstrittene Abwehrchef Kevin Conrad. Der 31-jährige zeichnet sich besonders durch sein Zweikampfverhalten aus und scheut zudem nicht zurück, auf dem Platz seine Mitspieler zurecht zu weisen, sofern es nötig ist.

Die anderen beiden Führungsspieler finden sich deutlich weiter vorne wieder. Denn schließlich ist Stürmer Kevin Koffi mit seinen 36 Jahren zwar der älteste Profi im Kader, jedoch schützt hier das Alter vor Bestleistungen nicht. Denn schließlich hat sich der Ivorer im Sturmzentrum der Saarländer festgespielt und hatte mit seinen Toren einen entscheidenden Anteil am Aufstieg in die 3. Liga.

Die dritte wichtige Stütze des Teams ist Angreifer Luca Schnellbacher. Der 28-Jährige kann sowohl als Mittelstürmer, aber auch auch aufgrund seiner Geschwindigkeit als Linksaußen eingesetzt werden. Schnellbacher, der früher während seiner Zeit beim SV Wehen Wiesbaden eher als Chancentod und als Sprinter bekannt war, scheint sich menschlich als auch sportlich sehr weiterentwickelt zu haben. Er dürfte besonders durch seine Erfahrung von über 200 Spielen in der 3. Liga eine wichtige Unterstützung für jüngere Spieler sein.

Trainerfuchs als Strippenzieher

Bei so ziemlich jeder erfolgreichen Mannschaft stellt sich früher oder später die Frage nach dem “Vater des Erfolgs”. Bei der Sportvereinigung finden wir hierbei einen durchaus bekannten Namen. Denn Cheftrainer der Saarländer ist Horst Steffen.

Der einstige Fußballprofi ist bereits seit 2018 bei der Sportvereinigung als Cheftrainer aktiv und kann bisher einen beachtlichen Punktedurchschnitt von 2,22 aufweisen. Hierbei gilt es besonders zu erwähnen, dass Steffen den Verein von Jahr zu Jahr stets weiterentwickelt hat. Bei der Gestaltung der Mannschaft steht ihm bereits seit längerem Sportdirektor und ehemaliger Profifußballer Nils-Ole Book zur Seite.

Sportvereinigung setzt Ausrufezeichen in Pflichtspielen

Am ersten Spieltag der neuen Spielzeit in der 3. Liga sollte mit dem Auswärtsspiel beim Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen eine äußerst schwere Aufgabe warten. Denn schließlich verfügen die Essener ebenfalls über reichlich Qualität im Kader, sodass im Vorfeld oftmals schon von einem sicheren Sieg der Essener gesprochen wurde.

Doch gerade dies könnte für die Mannschaft von Horst Steffen ein zusätzlicher Ansporn gewesen sein. Denn schließlich schien sie wenig beeindruckt von der Atmosphäre zu sein und konzentrierte sich komplett auf ihr Spiel. Besonders die beiden Stürmer Koffi und Schnellbacher schienen sehr motiviert zu sein, sodass beide einen Doppelpack verbuchen konnten. Die Saarländer spielten einen ruhigen Fußball und setzten vereinzelt Nadelstiche, welche meist durch die gnadenlose Effektivität zu Toren führten. Am Ende stand ein souveräner 5:1 Erfolg auf der Anzeigetafel und der Start in die neue Spielzeit war geglückt.

Das nächste Pflichtspiel sollte jedoch eine ganz andere Hausnummer werden. Denn schließlich empfing man in der ersten Runde des DFB-Pokals den Champions League Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen in der heimischen URSAPHARM-Arena. Jedoch hat der Pokal ja bekanntlich seinen eigenen Gesetze.

Die Elversberger spielten von Anfang an mutig nach vorne, nutzten ihre Torchancen eiskalt und kauften den Leverkusenern in Zweikämpfen den Schneid ab. Diese Energieleistung sollte am Ende belohnt werden, sodass der Drittliga-Aufsteiger den Bundesligisten phänomenal mit 4:3 besiegen konnte. An diesem Tag haben die Elversberger gezeigt, was man erreichen kann, wenn man von der ersten Minute stets den Glauben in die eigenen Fähigkeiten besitzt und zudem die nötige Mentalität mit auf dem Platz bringt.

Prognose für die aktuelle Spielzeit

Natürlich lässt es sich am Anfang einer Saison schwer sagen, wo eine Mannschaft am Ende der Saison tabellarisch landen wird. Es können schließlich viele Faktoren mit einfließen, wie z.B. Verletzungen. Jedoch ist der Mannschaft von Trainer Steffen so einiges zuzutrauen.

Es wäre fatal, wenn man den Saarländern Aufstiegschancen zurechnen würde. Denn schließlich muss der Aufsteiger die aktuell gute Form auch erst einmal konstant über die Saison lang bestätigen können. Jedoch sollte eine Platzierung zwischen den Plätzen sieben und zwölf ein durchaus realistisches Ziel sein.

Vorschau auf den kommenden Spieltag

Am kommenden Spieltag wartet mit dem Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken eine äußerst spannende Aufgabe auf die Elversberger. Denn schließlich kommt es zum lang ersehnten Saarland-Derby.

Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat konnte ebenfalls mit einem Sieg in die Saison starten und dürfte wohl in dieser Spielzeit zu den Aufstiegsfavoriten gehören. Besonderes Augenmerk dürfte wohl auf den beiden Offensivspielern Kasim Rabihic und Adriano Grimaldi liegen.

Die Saarbrücker werden mit einiges an Selbstvertrauen angereist kommen und wollen die nächsten drei Punkte auf ihrer Mission Aufstieg einfahren.

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