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Sascha

1. FC Heidenheim | Der Sensationsaufsteiger im Porträt

Der 1. FC Heidenheim schafft in der Bundesligadebüt-Saison direkt den Klassenerhalt und darf sogar von Europa träumen. Wir fassen für euch die Geschichte des Vereins zusammen und stellen euch die Protagonisten des Erfolgs vor. (Bild: IMAGO / Fotostand)

„Hey Frank: Du hast es geschafft, wir sind gerettet!“, würde man dem Heidenheimer Trainer zurufen. Schmidt hat die schwierigste aller Aufgaben gemeistert: Seine Mannschaft bei ihrem ersten Einsatz in der ersten Liga zu etablieren.

Er hatte nicht einmal Zeit, seine Schuhe auszuziehen, als die Pflicht rief... oder vielleicht die Liebe. Ja, die für seine Stadt: Heidenheim an der Brenz. Wenig Budget, jedoch eine Menge an Identität und eine Saison voller intensive Momente. Lassen Sie uns gemeinsam auf das Jahr der Rotblauen zurückblicken. Schritt für Schritt. Gemeinsam, auf dem Weg zur Sensation.

Gemeinsam von 2007 an

Demut, Familie und Zusammenhalt. Von denen, die ganz unten anfangen, von denen, die ferne Horizonte für erreichbar gehalten haben: die Bundesliga ist keine Utopie mehr, denn sie ist in die Voith-Arena eingezogen. Frank Schmidt ist der Vater eines Projekts, das er seit 2007 eheähnlich betreut. Sein letztes Jahr als Spieler, ausgerechnet bei Heidenheim.

Dann, wie schon erwähnt, der Ruf des Herzens aus seiner Heimatstadt. Gemeinsam, von 2007 bis 2024. Gemeinsam, von der fünften Liga bis in die Bundesliga – eine unfassbare Reise und Erfolgsstory zugleich. Knapp 50 Tausend Zuschauer leben in diesem kleinen Ort in der Nähe von Ulm.

Geringstes Budget in der Liga

„Wer wenig hat, schätzt es umso mehr“, die deutsche Übersetzung des neapolitanischen Sprichworts „Chi poco ha, caro ha“ - das wahre Heidenheimer Geheimnis. Etwas mehr als 2 Millionen verfügbar. Ein paar ablösefreie Transfers, dann die Ankunft von Pieringer und Siersleben. Die Summe? 2,30 Millionen. Ein Budget, das nur mit dem des Absteigers Darmstadt vergleichbar ist. Hier ist die Heidenheimer Politik: 'Wer wenig hat, hat es lieb'.

Über 80 Jahre Geschichte. Am Anfang stand die Geburt des Turnvereins TG Heidenheim“. Dann, im Jahr 1922, die Trennung und die Geburt der Fußballabteilung. Jahre: viele. Zwischen Regionalligen und unteren Ligen. Dann die Ankunft von Schmidt. Die Geschichte begann.

Von den Erfolgen in der Regionalliga bis zu den jüngsten Aufsteigen aus der zweiten und dritten Liga. Dann wurde der Traum wahr, es war Mitte 2023. Die kleine Stadt in Süddeutschland braucht nicht mehr zu träumen: „Heidenheim wacht auf, und ist sensationeller Weise in der Bundesliga“.

Überragender achter Platz

Momente. Denn von diesen hat Heidenheim gelebt. Erst das Unentschieden im Signal Iduna Park gegen Dortmund, dann, wenige Wochen später, der erste Erfolg. 17. September 2023: Kleindienst, Beste und Dinkci erzielen einen Doppelpack. Heidenheim holt im Heimspiel gegen Werder Bremen den vierten Sieg.

Fünfzehntausend Herzen schlagen auf der Tribüne. Mehr oder weniger dreißig auf dem Spielfeld, aber man hatte das Gefühl, dass es viel mehr waren. Es war Geschichte in der Voith-Arena. Und am Ende der Meisterschaft der schönste Moment: Platz 8 erobert mit 42 Punkten.

Protagonisten

Tim Kleindienst: Absoluter Protagonist von Frank Schmidts Erfolg. 12 Tore in dieser Bundesliga. Und dessen Doppelpack beim historischen Sieg gegen die Bayern wird Tim wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Erfahrung, viel davon.

Einer der es würdig ist die 10 auf seinen Schultern zu tragen: Jan-Niklas Beste. Bestie, so sein Spitzname und in der Tat darf dies doppeldeutig gesehen werden. 8 Tore und 12 Assists in seiner ersten Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Absoluter Regisseur der Angriffsbewegungen seiner Mannschaft, der die Abschlüsse seiner Mannschaftskameraden auf das gegnerische Tor in der Hand - oder vielleicht zwischen seinen Füßen - hält.

Lennard Maloney: absoluter Dreh- und Angelpunkt des Schmidt'schen Mittelfelds; Kevin Müller: seit fast 10 Jahren steht der 33-Jährige zwischen den Heidenheimer Torpfosten. Wer wüsste besser als er, was es heißt die Heidenheimer DNA in sich zu tragen. Sechs Mal spielte die Nummer 1 zu null und parierte von zehn Elfmetern immerhin drei. Eine solide Saison des Goalies mit Entwicklungspotenzial.

Dinkci schafft den Durchbruch

Eren Dinkci, Leihgabe von Werder Bremen, schaffte mit seinen jungen 22 Jahren den Durchbruch mit 10 Toren und fünf Vorlagen in 33 Einsätzen. An der Weser war dem deutschen U20-Nationalspieler dies noch verwehrt geblieben, doch in Heidenheim explodierte der junge pfeilschnelle türkische Rechtsaußen regelrecht und katapultierte seinen Marktwert von drei auf 6,2 Millionen Euro!

Und dann ist da noch Frank Schmidt. Trainer und Vater des Heidenheimer Projekts. 16 Jahre zusammen, die längste Betriebszugehörigkeit in Deutschland auf einer Trainerbank. Von der fünften deutschen Liga bis zur Bundesliga. Immer die gleichen Farben: blau und rot. „Hey Frank, du hast es geschafft, du hast eine Sensation geschafft!“, würde man ihm zurufen.

Natürlich hatte der Heidenheimer Fußballlehrer lukrative Angebote, hielt seiner Liebe jedoch immer die Treue, und diese wurde mehr als belohnt. Ein Märchen wie aus Asterix und Obelix, welche dem römischen Reich mit wenig Mitteln die Stirn boten. Das macht einfach sympathisch und lässt die Herzen von echten Fußballromantikern höher schlagen.

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Sascha

Steht er sich selbst im Weg? | BVB’s Paris Brunner (18) im Porträt

In der Jugend unaufhaltsam, wurde sein Aufstieg durch Probleme abseits des Platzes gebremst: Heute ist seine Zukunft noch nicht entschieden. Borussia Dortmunds Paris Brunner ist die größte deutsche Nachwuchshoffnung im Sturm, doch hat immer noch keinen Profivertrag unterschrieben. Wir erzählen euch seine Geschichte und warum der BVB zögert ihn in den Profikader zu integrieren. (Bild: IMAGO / Patrick Ahlborn)

Wenn man die außergewöhnlichen Leistungen von Paris Brunner in der Jugend von Borussia Dortmund analysiert, fragt man sich natürlich, warum er im Alter von achtzehn Jahren noch nicht sein Debüt in der ersten Mannschaft gegeben hat.

Etwas Unglaubliches, vor allem, wenn man bedenkt, dass nur wenige Vereine wie der BVB es verstehen, vielversprechende junge Spieler zu entwickeln, aber auch, wenn man bedenkt, dass der Stürmer in dieser U19-Bundesliga-Saison in 22 Spielen etwa 20 Tore erzielt hat.

So gesehen scheint sein Debüt bei den „Großen“ unmittelbar bevorzustehen, doch wenn man sich näher mit der Materie befasst, stellt man fest, dass es andere Faktoren waren, die Brunners Aufstieg bisher gebremst haben.

Letztes Jahr wurde er auf unbestimmte Zeit suspendiert, so dass seine Zukunft bei Borussia Dortmund auf der Kippe stand, und vor etwas mehr als einem Monat geriet er erneut in Konflikt mit dem Verein, als ihm eine Chance in der ersten Mannschaft geboten wurde.

In Deutschland als „Sorgenkind“ bezeichnet, verfügt er dennoch über außergewöhnliche Fähigkeiten, die er bereits auf internationaler Ebene unter Beweis gestellt hat. Seine Zukunft ist noch offen und es besteht die Gefahr, dass er seinen Ruf ruiniert, bevor er sich überhaupt einen Namen gemacht hat.

Wie alles begann

Der in der Nähe von Dortmund als Sohn einer kongolesischen Mutter und eines deutschen Vaters geborene Brunner spielte zunächst in kleinen lokalen Vereinen, wechselte dann in die Jugendabteilung von Rot-Weiss Essen und später nach Bochum, bevor er 2020 im Alter von 14 Jahren zu Borussia Dortmund transferiert wurde.

Seitdem hat er den Verein nicht mehr gewechselt, und obwohl er eine Menge Tore geschossen hat, ist ihm der große Sprung in den Profifußball noch nicht gelungen. Wie Transfermarkt berichtet, hat Brunner in 81 Spielen 55 Tore erzielt, eine hohe Zahl, die ihm einen Platz in den deutschen Juniorennationalmannschaft, einen Vertrag mit Nike und den Ruf eines potenziellen Superstars eingebracht hat.

Der Wendepunkt

In der Saison 2022/23 begann er, die Aufmerksamkeit vieler auf sich zu ziehen. Im Alter von nur 16 Jahren erzielte er in seinen ersten fünf Einsätzen in der U17-Bundesliga rund 16 Tore. Eine beeindruckende Zahl, die sich unter anderem aus vier Hattricks in vier Spielen und einem Durchschnitt von einem Tor alle 28 Minuten ergibt (sogar besser als Supertalent Youssoufa Moukoko).

Wie zu erwarten war, gelang ihm der Sprung in die U19 praktisch sofort. Im Oktober 2022 wurde er befördert und seither ist sein Aufstieg unaufhaltsam, obwohl er erst im Februar 2024 18 Jahre alt wurde.

„Es hat auf Anhieb geklappt“, erklärte Brunner damals gegenüber den 'Ruhr Nachrichten', „ich habe mich gut in der Mannschaft eingelebt. Ich habe mich entschieden, die nächsten Schritte abzuwarten und zu akzeptieren, was kommt.“

Status Quo

Auf den ersten Blick läuft es gut. Obwohl er sein Debüt in der ersten Mannschaft noch vor sich hat, ist er bereits Stammspieler in der U19-Nationalmannschaft und hat in der Saison 2023/24 in 22 Ligaspielen 20 Tore erzielt und sechs Vorlagen gegeben!

Auf internationaler Ebene ist er jedoch am erfolgreichsten. Im vergangenen Sommer führte er die deutsche U17 zum Europameistertitel und erzielte dabei vier Tore. Einige Monate später wurde er bei der U17-Weltmeisterschaft in Indonesien zum besten Spieler gewählt, nachdem er Deutschland mit fünf Toren zu einem weiteren Triumph geführt hatte.

U17-Nationaltrainer Christian Wück erklärte im Gespräch mit SPOX und GOAL: „Paris ist ein sehr umsichtiger Spieler. Er weiß, wo er hin will und was es braucht, um dorthin zu gelangen. Meiner Meinung nach ist das der Grund, warum er sich im letzten Jahr so stark entwickelt hat.“

Stärken

Er hat den Torriecher eines Mittelstürmers und die Cleverness eines Flügelspielers. Eine Mischung, die es Brunner ermöglicht, im gesamten Offensivbereich zu agieren und für den Gegner verheerend zu sein. Er wird vor allem im Zentrum oder auf der linken Seite eingesetzt und verfügt über eine körperliche Physis, die ihn schon in der Jugend dominieren ließ.

„Paris ist sehr präsent und torgefährlich“, verriet Wück, „er hat eine unglaubliche Power, die er mit seiner Körperlichkeit, seiner großen Athletik und seiner technischen Begabung kombiniert. Er ist jemand, der sehr schnell ein Tor schießt, sobald er den Ball hat. Dazu kommt noch eine gute Grundschnelligkeit, die ihn noch gefährlicher macht“.

Brunner ist auch sehr selbstbewusst, was nicht mit Arroganz zu verwechseln ist: „Er war in allen Kategorien erfolgreich und hat dadurch ein sehr hohes Selbstvertrauen“, so dessen Trainer, „er übernimmt Verantwortung in der Mannschaft, sagt, was er denkt und spornt die Gruppe an.“

„Er war Torschützenkönig bei der Europameisterschaft und wurde bei der Weltmeisterschaft zum besten Spieler gewählt: Er weiß, wo er hin will. Er ist selbstbewusst, aber nicht arrogant, und das zeigt er mit seinen Leistungen.“

Schwächen

Wie bereits erwähnt, gibt es noch Faktoren, die seinen Aufstieg deutlich verlangsamen. Letztes Jahr riskierte er, die U17-Weltmeisterschaft zu verpassen, da er von Borussia Dortmund auf unbestimmte Zeit suspendiert wurde (eine Maßnahme, die noch nie zuvor bei einem Jugendspieler ergriffen wurde), nachdem er an einer Party teilgenommen hatte, bei der es zu schweren Schäden kam.

In der Erklärung von Borussia Dortmund hieß es: „Borussia Dortmund hat Paris Brunner aus disziplinarischen Gründen gesperrt. Der Spieler wird bis auf weiteres keine weiteren Spiele bestreiten“. Zum Glück für Brunner wurde die Sperre rechtzeitig aufgehoben und Wück berief ihn für die Weltmeisterschaft ein.

Es war eine sehr stressige Zeit für ihn", erklärte er gegenüber GOAL, “er wusste, dass die Maßnahme absolut fair war und dass er sich nicht an die Regeln gehalten hatte. Bei einer längeren Sperre hätte er die Weltmeisterschaft verpasst“.

Brunner war bereits in der Vergangenheit wegen häufigen Zuspätkommens bestraft worden und geriet im vergangenen Sommer erneut in Schwierigkeiten, als er während des Sommertrainingslagers mit der ersten Mannschaft in Marbella gegen die von der Borussia festgelegte Ausgangssperre verstieß. Aus disziplinarischen Gründen verpasste er deshalb ein Freundschaftsspiel gegen Standard Lüttich, das eine große Chance für ihn gewesen wäre.

Die „Bild“-Zeitung veröffentlichte daraufhin einen Artikel mit der Überschrift „Wie blöd kann man sein?“. Diese Dinge trugen dazu bei, dass Brunner als „Sorgenkind“ bezeichnet wurde.

Der nächste Darwin Nunez?

Was seine Vielseitigkeit und Beweglichkeit angeht, könnte man Brunner mit Lukas Podolski vergleichen. Wenn man ihn jedoch in die heutige Zeit versetzt, kann man sagen, dass er Liverpools Darwin Nunez ähnelt, auch wenn seine Beinarbeit und seine Dribbelkünste deutlich ausgefeilter sind.

Wie der uruguayische Stürmer kann er als Mittelstürmer agieren, aber auch auf der linken Seite spielen und besitzt exzellente Ballschlepperqualitäten. Zudem ist das Ausnahmetalent unberechenbar und verfügt über eine große Körperlichkeit.

Wie sieht seine Zukunft aus?

Disziplinäre Probleme drohen die Geduld von Borussia Dortmund enorm zu strapazieren. Ursprünglich war geplant, ihn schrittweise in die erste Mannschaft zu integrieren, aber bis heute ist seine Zukunft noch nicht geklärt.

Er hat immer noch keinen Profivertrag unterschrieben, und sein aktueller Kontrakt mit dem Verein läuft in zwölf Monaten aus. Gerüchten zufolge soll sein Vater, der auch als sein Agent fungiert, bereits mit mehreren Vereinen aus der Serie A gesprochen haben, was er jedoch bisher dementiert.

Die Geschichte, dass ich in Italien war, um über einen Transfer zu sprechen, entbehrt jeglicher Grundlage", erklärte er gegenüber ‚Sport1‘, “da ist absolut nichts dran. Die Verhandlungen mit Borussia Dortmund laufen, aber es ist noch nichts entschieden. Alles wird von den sportlichen Perspektiven abhängen und nicht von wirtschaftlichen Gesprächen.“

Sicher scheint im Moment nur, dass, wenn es Brunner gelingt, an seiner Disziplin zu arbeiten, die europäischen Topvereine eines Tages um ein Talent seines Kalibers konkurrieren könnten und die deutsche Nationalmannschaft nach Miroslav Klose endlich wieder einen Mittlestürmer auf Weltklasseniveau bekommen könnte.

Brunner scheint ein Typ mit Ecken und Kanten zu sein, jemand der sagt was er denkt, einfach authentisch ist und eine Mannschaft führen kann. Solche Spieler sind dem deutschen Fußball seit Jahren verloren gegangen, da fast nur Stereotypen entwickelt werden die sich nicht trauen authentisch zu sein bzw. wie es Oliver Kahn einst so schön formulierte „keine Eier haben“.

Zu drakonischer Umgang?

Der BVB und der deutsche Fußball sollten vielleicht lernen schwierige Typen mit etwas mehr Fingerspitzengefühl und Toleranz zu behandeln, damit solche Talente wie Brunner nicht verloren gehen. Der Junge ist noch ein Teenager und macht Fehler, welche man nun Mal in diesem Alter macht. Mit drakonischen Strafen wird man da nicht wirklich weiterkommen.

Mario Basler, Ronaldinho oder auch ein Maradona hatten ihre Skandale und waren nicht gerade pflegeleicht, aber wenn man sie an der langen Leine ließ, haben sie auf den Platz ihre Leistung erbracht und das ist doch am Ende das, worum es geht. Daher hoffe ich, dass die Borussia, oder ein anderer Verein, einen weniger drakonischen Weg findet das unglaubliche Talent von Paris Brunner weiterzuentwickeln. Denn dieser Junge hat alles um bei gleichbleibender Entwicklung ein absoluter Ausnahmekicker zu werden…

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Sascha

Das macht Serie A-Aufsteiger Como so erfolgreich

In diesem Artikel erzählen wir euch, warum der Fußballverein Como 1907 nach 21 Jahren wieder erstklassig ist. Welche Rolle Cesc Fabregas und Thierry Henry im Verein haben und was den Club so erfolgreich macht und welche ambitionierten Ziele die Protagonisten verfolgen. (Bild: IMAGO / LaPresse)

21 Jahre lang warteten die Tifosi von Como auf diesen Moment. Es war 2003. Milan und Juventus standen damals im Finale der Champions League. Michael Jordan zieht sich aus dem Basketball zurück. Die Serie B wurde auf 24 Mannschaften aufgestockt. Como verabschiedete sich aus der Serie A, und kehrte erst 21 Jahre später wieder zurück.

Ein Zeitraum zwischen 2003 bis heute, in dem sich Momente der Hoffnung mit solchen der tiefen Enttäuschung abgewechselt haben. Es ist die Geschichte eines Vereins, der von der Serie A bis zum zweimaligen Abstieg in Folge gekommen ist. Eine Geschichte, die von zwei Konkursen, Besitzerwechseln und Amateuren geprägt ist. Von der Serie D bis zur Rückkehr ins italienische Oberhaus, 21 Jahre später. Jetzt stehen Cutrone, Strefezza, Baselli und Verdi auf dem Platz. Aber wer waren die Protagonisten in der Saison 2002/2003?

Das letzte Como in der Serie A

Como kehrt in die Serie A zurück. Ein erklärtes und erreichtes Ziel. Wichtige Investitionen auf und neben dem Platz. Die Ankunft von Spielern des Kalibers von Simone Verdi, Patrick Cutrone und Gabriel Strefezza zeugte von den Ambitionen dieses Vereins. Doch schauen wir uns an, wie der Verein vor 21 Jahren den Aufstieg in die erste Liga schaffte. Beginnen wir mit den Personen, die den Verein leiteten. An der Spitze des Vereins stand Enrico Preziosi.

Richtig, der Mann, der später Mäzen von Genua werden sollte und jahrelang mehr Trainer als Boxershorts verbrauchte. Er kam 1997 und führte Como von der C in die Serie A, um es dann 2003 zu verkaufen. Auf der Bank saß Loris Dominissini, der Architekt des zweifachen Aufstiegs der Mannschaft. Zu den bekanntesten Namen im Team gehörten Pecchia, Padalino, Amoruso, Fonseca, Carbone, Godeas, Cauet, Binotto, Stellini und Caccia. Mit 24 gesammelten Punkten und dem vorletzten Platz in der Serie A stieg Como in die Serie B ab.

Coaches & Schicksal

Ein Team aus... heutigen Trainern. Ein paar Beispiele? Padalino und Cauet. Oder Stellini, der später der Stellvertreter von Antonio Conte wurde. Oder auch Fabio Pecchia. Und wie es im Fußball manchmal so ist, spielt auch hier das Schicksal eine Rolle.

Denn die Rückkehr in die Serie A fällt in dasselbe Jahr wie der direkte Aufstieg von Parma. Parma wird ausgerechnet von Pecchia trainiert, einem der Spieler der letzten Como Mannschaft in der ersten Liga. Auch in einem anderen Fall kommt das Schicksal ins Spiel.

Der Protagonist des Durchmarschs von der Serie C in die Serie A in denselben Jahren wie Como war auch Modena, der Gegner, gegen den die Mannschaft von Roberts und Fabregas die arithmetische Rückkehr in die Serie A gewann. Die Kreise schließen sich also.

Como steigt als Tabellenzweiter auf

Como ist nun offiziell in die höchste italienische Spielklasse aufgestiegen und ist damit nach Parma die zweite Mannschaft der Serie B, die in der nächsten Saison in die erste Liga aufsteigt. Como ist ein besonderer Verein, der in einer der schönsten Gegenden Norditaliens, direkt am Comer See, liegt.

Im Jahr 2019 erwarb die indonesische Djarum-Gruppe Como, wobei die Fußballlegenden Cesc Fabregas und Thierry Henry Minderheitsaktionäre des Vereins wurden. Im Sommer 2022 schloss sich Fabregas dem Verein an und spielte dort seine letzte Saison als Profifußballer, bevor er sich zurückzog und seine Trainerkarriere begann. Im November 2023 übernahm er die Mannschaft als Interimstrainer, obwohl er keine UEFA-Lizenz besaß.

Keine Lust mehr als Spieler

Obwohl der Wechsel ins Trainergeschäft schon immer seine Vision war, war der Plan, zwei Spielzeiten lang zu spielen. Doch seine Prioritäten änderten sich. „Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht“, erklärt er. „Ich beschloss, mich für etwas zu entscheiden, das mich wieder reizte, und das war das Coaching“, enthüllte der Spanier.

Aus diesem Grund ernannte Como trotz der guten Ergebnisse den Waliser Osian Roberts zum Interims-Cheftrainer, der die Mannschaft bis zum Ende der Saison führen sollte, aber Fabregas blieb im Trainerstab und war in Wirklichkeit derjenige, der die erste Mannschaft betreute. Unter ihm holte Como in 25 Spielen 15 Siege, sechs Unentschieden und vier Niederlagen.

Der ehemalige Chelsea-Spieler Dennis Wise ist ebenfalls in den Verein eingetreten und wurde Geschäftsführer. Nach den Aufstiegen 2019 und 2021 sagte der ehemalige Chelsea-Kapitän: „Die Leute wissen jetzt, dass es hier nicht nur einen See gibt! Mit der Zeit werden mehr Menschen wissen, dass dies ein Fußballverein ist. Und dass es nicht nur ein Ort ist, an den George Clooney Urlaub macht."

Gefühle wie in der Champions League

In Como hat er nicht das Gefühl, dass er Trainer um des Trainierens willen ist. Dies ist ein Verein, der von einem großen Ziel durchdrungen ist. Es gibt ein Projekt, eine ehrgeizige Idee, dass Como eine Kraft im italienischen Fußball werden kann. Diese Aussicht hat die Phantasie von Fabregas geweckt.

„Es ist etwas, das mehr Feuer in den Bauch bringt, weil es ein Projekt ist, bei dem es so viele Erfolge gibt, nicht nur auf dem Spielfeld. Es gibt so viele Dinge, die wir tun wollen. Wir versuchen, zu wachsen. Die Leute, die sich um den Verein kümmern, sind sehr ehrgeizig. Ich sehe meine Familie kaum, aber die Leidenschaft und die Aufregung, die dieser Job in mir auslöst, kommen dem Gefühl an Champions-League-Abenden sehr nahe.“

Neue Infrastruktur soll den Verein aufwerten

„Wir sind gerade auf ein neues Trainingsgelände umgezogen. Wir wollen das verbessern, damit sich die Spieler so wohl wie möglich fühlen. Es ist sehr aufregend, denn auch das Stadion ist ein wichtiger Teil des Projekts. Wir schauen uns die besten Stadien der Welt an, um zu sehen, was wir hier tun können."

Wise, der ehemalige Mittelfeldspieler des FC Chelsea und Englands, hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. „Dennis war von Anfang an dabei. Er hat den Verein so sehr weiterentwickelt. Er hat es am Anfang mit sehr wenig Mitteln geschafft. Wenn ich hier bin, dann nur, weil er mich in den Klub geholt hat", verriet Fabregas.

Fabregas ist ein Perfektionist

Er gibt zu, dass diese Einstellung sein Leben als Spieler beeinflusst hat. „Ich habe schon während meiner Spielerkarriere so viel Freude verloren. Selbst wenn man die Weltmeisterschaft oder die Europameisterschaft gewinnt, genießt man das einen Tag lang und denkt dann an das, was als nächstes kommt. Man genießt nie wirklich etwas.“

Als Trainer möchte er jeden Erfolg in sich aufsaugen, aber es ist schwierig, sein Wesen zu ändern. Die Analysesitzungen nach dem Spiel sind langwierig. „Ich verbringe zwei Stunden damit, mit meinen Mitarbeitern darüber zu sprechen, was wir hätten anders machen können. Selbst wenn man gewinnt, muss man sich selbst analysieren.“

Nach 21 Jahren können die Fans von Como ihre Mannschaft mit einer neuen Einstellung und neuen Erwartungen wieder in der ersten italienischen Liga spielen sehen und das mit Ambitionen die die erfolgreichste Geschichte des Vereins einleiten könnte…

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Sascha

Allegri rastet trotz Coppa-Sieg aus

Mit dem Gewinn der fünfzehnten Coppa Italia in der Geschichte von Juventus Turin ist das zweite Abenteuer von Massimiliano Allegri auf der Trainerbank der Bianconeri wahrscheinlich beendet. Eine Rückkehr, die sicherlich weniger erfolgreich war als die ersten fünf Jahre, aber immer noch voller (auch negativer) Rekorde. (Bild: IMAGO / LaPresse)

19/6/2021: Allegris zweite Amtszeit beginnt

Nach zwei Jahren Sarri und Pirlo beschließt Juventus im Sommer 2021, Massimiliano Allegri auf die Trainerbank zurückzuholen, um einen neuen (möglicherweise erfolgreichen) Zyklus zu beginnen. Noch vor dem Ende des Marktes verließ Cristiano Ronaldo den Verein und Moise Kean kam an seiner Stelle.

Im Januar kam Dusan Vlahovic, aber der Trend der Saison konnte nicht umgekehrt werden. Die Meisterschaft endete auf dem vierten Platz mit 70 Punkten (Schnitt 1,84), einem verlorenen Coppa-Italia-Finale gegen Inter und dem Ausscheiden im Achtelfinale der Champions League gegen Villarreal.

Das zweite Jahr: das Ausscheiden in der Gruppenphase und das Urteil

In seinem zweiten Jahr versucht Juve einen Neuanfang. Dybala und Morata verabschiedeten sich und Di Maria und Pogba kamen an ihrer Stelle. Das Ziel war es, sofort wieder konkurrenzfähig zu sein, aber der erste Teil der Saison war durch das Ausscheiden in der Champions-League-Runde mit nur 3 gewonnenen Punkten und einer zeitweise „historischen“ Niederlage gegen Maccabi Haifa gekennzeichnet.

Im Dezember kam dann das Urteil: Der gesamte Vorstand des Vereins trat zurück und ein Gerichtsverfahren wurde eingeleitet, was am Ende des Jahres zu einem Abzug von 10 Punkten in der Meisterschaft führte. Die Saison endete dann auf dem siebten Platz, trotz 72 Punkten (Durchschnitt von 1,89), einem Ausscheiden im Halbfinale der Coppa Italia gegen Inter und im Halbfinale der Europa League gegen Sevilla.

Das dritte Jahr und der italienische Pokalsieg

Die dritte Saison ist eine Art „Jahr Null“. Ohne Europapokal, fügte Allegri dem Kader viele junge Spieler hinzu und gab ihnen Raum (Yildiz, Miretti, Fagioli, Iling Jr., Cambiaso, Nicolussi Caviglia und Huijsen), musste aber die Disqualifikation von Pogba wegen Dopings verkraften (eine Abwesenheit, die sich im Mittelfeld als sehr schwerwiegend erweisen sollte).

Die Meisterschaft von Juventus ist zweigeteilt. Bis zum 4. Februar waren die Bianconeri die wahren Gegner von Inter im Kampf um den Scudetto. Dann die Niederlage im direkten Duell und eine letzte Meisterschaft mit nur zwei Siegen gegen Frosinone und Fiorentina (Punktedurchschnitt von 1,86). Schließlich die Coppa Italia, die erste Trophäe der Allegri-Elf. Der Trainer aus Livorno ist damit der erste in der Geschichte des italienischen Fußballs, der fünf Coppa Italia gewonnen hat.

Allegris Rekorde und die Zukunft

1000 Punkte in der Serie A, 200 Siege mit Juventus (nur Trapattoni ist mit 213 besser als er), aber nicht nur das. Unter seiner Leitung haben 24 Spieler unter 22 Jahren ihr Debüt im Trikot der Bianconeri in der Serie A gegeben und kein Trainer hat mehr Turiner Derbys gewonnen als Allegri, wenn man alle Wettbewerbe betrachtet: 13 Erfolge, gleichauf mit Giovanni Trapattoni. Rekorde, die allerdings auch das Ergebnis der ersten fünf Jahre voller Siege sind. In der Saison 2023/24 gibt es aber auch viele Negativrekorde.

Zwei Tage vor dem Ende der Meisterschaft haben die Bianconeri 67 Punkte gewonnen und nur mit Luigi Delneri auf der Bank (57 Punkte bei noch zwei ausstehenden Spielen) hat Juventus noch schlechter abgeschnitten. Die 49 erzielten Tore zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft sind der schlechteste Wert, den die Bianconeri jemals in der Meisterschaft mit 20 Mannschaften erreicht haben.

Löst Thiago Motta Allegri ab?

Der Negativrekord wurde in der Saison 2009/10 mit 55 aufgestellt. Und nur selten in der Geschichte von Juve war die Mannschaft so weit von der Tabellenspitze entfernt. Der Rekord liegt immer in der Saison 2009/10 mit -27 vom Tabellenführer (aktuell -25).

Und die Zukunft? Allegri selbst hat inzwischen eingesehen, dass er nächstes Jahr nicht mehr auf der Bank der Bianconeri sitzen wird, auch wenn es noch keine offiziellen Ankündigungen gibt (die aber bald kommen werden). Der Ersatz soll Thiago Motta sein, der von der alten Dame einen Dreijahresvertrag vorliegen hat, jedoch erst nach der Saison entscheiden wird.

Allegri bedroht Journalist

Dass diese Saison nicht spurlos an dem Juve-Coach vorbeigegangen ist, hat nach dem Gewinn der Coppa Italia gesehen, als er den Chefredakteur der Tuttosport anging. Guido Vaciago sagt, Juventus-Trainer Massimiliano Allegri habe ihn gestern Abend nach dem Gewinn der Coppa Italia im Stadio Olimpico in Rom bedroht und beleidigt.

„Scheiß Redakteur, schreiben Sie die Wahrheit in Ihrer Zeitung, nicht das, was Ihnen die Klubs erzählen“, soll der erfolgreiche Serie A-Trainer zu ihm gesagt haben und ihn anschließend geschubst und ihm mit folgenden Worten gedroht haben. „Ich weiß, wo ich Sie finden kann. Ich werde kommen und Ihnen beide Ohren ausreißen. Ich komme und schlage Ihnen ins Gesicht und schreibe die Wahrheit in Ihre Zeitung“.

Der Vorfall ereignete sich vor der Pressekonferenz von Allegri nach dem Spiel, bei der der italienische Taktiker sehr emotional wirkte und sogar mehrmals die Tränen zurückhalten konnte. Der in Livorno geborene Trainer war während des Spiels des Feldes verwiesen worden, als er Sekunden vor Schluss komplett die Beherrschung verlor und sogar sein Hemd aufriss.

Saisonziele erreicht

Es scheint so. als benötige unser Protagonist ein Sabbatjahr um sich mental und körperlich von den Strapazen seiner Juve-Rückkehr zu erholen. Diese war sicherlich nicht so erfolgreich wie seine erst Amtszeit, jedoch kann man Allegri nicht vorwerfen, dass er die Saisonziele (Qualifikation für die CL und Gewinn der Coppa Italia) nicht erreicht habe.

Die Entlassung der Coppa-Gewinners soll dennoch beschlossene Sache sein, was Allegri sicherlich verletzt hat, doch so ist das harte Profigeschäft. Eins scheint jedoch klar – die Fußstapfen die Allegri hinterlässt, werden trotz seiner unattraktiven Spielweise, für den Nachfolger groß sein…

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Sascha

Nach 40 Jahren | Aston Villa wieder in der Königsklasse

Letzte Saison spielte Aston Villa noch gegen den Abstieg, während man sich in dieser Spielzeit nach 40 Jahren Abstinenz überraschend für die Königsklasse qualifiziert. Wir erzählen euch wie es die Villans geschafft haben dieses Wunder zu vollbringen. (Bild: IMAGO / Offside Sports Photography)

Vom Tellerwäscher zum Millionär. Das ist ein bisschen das, was die Fans von Aston Villa in den letzten anderthalb Jahren gedacht haben, als sie vom 17. Platz in der Premier League zum Gewinn eines Platzes in der nächsten Champions League aufstiegen.

Verantwortlich für diesen Umschwung ist Trainer Unai Emery, der im Oktober 2022 das Amt von Steven Gerrard übernahm. Seitdem sind die Villans wie neu geboren. Der vierte Platz in der Premier League ist nach der Niederlage von Tottenham gegen City offiziell. Eine märchenhafte Frucht des offensiven und spektakulären Fußballs, aber auch des Abwartens, wenn es nötig ist:

Waffen, die der spanische Trainer von Sevilla bis Paris immer mitgebracht hat. Am Ende der Saison hatte Aston Villa an zwei Fronten zu kämpfen, doch Zaniolo und seine Mitspieler schieden in der Conference League gegen Olympiacos El Kaabi aus. Ab der nächsten Saison wird der englische Klub jedoch wieder in der höchsten europäischen Spielklasse vertreten sein. Vom Tellerwäscher zum Millionär: Emerys Jungs haben eine neue Seite der Geschichte geschrieben.

40 Jahre später ist die Champions League eine Realität

Es war 1982, Aston Villa besiegte Rummenigges Bayern München im Finale mit 1:0 und gewann den Europapokal der Landesmeister, ihren ersten europäischen Titel. Damit qualifizierten sich die Rot-Blauen natürlich auch für die nächste Champions League Saison. Ein Wettbewerb, der seit 1982/83, also seit 40 Jahren, nicht mehr für Aston Villa stattgefunden hat. Der 2:0-Heimsieg gegen Arsenal war das entscheidende Puzzlestück, welches durch die 0:2-Heimniederlage der Spurs gegen Manchester City den Einzug in die Königsklasse sicherte.

Ein Ergebnis, das die Feierlichkeiten im Heimspiel gegen Aston Viilla einleitete. In der üblichen, von den großen Teams dominierten Premier League beeindrucken die Villans weiterhin, indem sie den im letzten Jahr eingeschlagenen Weg fortsetzen. Ausgewogenheit, Beständigkeit und Spaß: Die Interpreten des Emery'schen Spiels bringen diese Prinzipien jedes Wochenende auf den Platz. Das Ziel ist es, sie am Dienstag und Mittwoch in den wichtigsten Stadien Europas unter Beweis zu stellen.

Watkins' Tore, Technik auf den Außenpositionen, Klasse im Mittelfeld

Nicht schlecht für einen Flügelspieler, der versucht, ein Stürmer zu sein“. Das teilte Ollie Watkins auf Instagram mit einem Foto seines Jubels nach dem 2:0-Treffer im Emirates-Stadion. Damit reagierte er auf den ehemaligen Watford-Kapitän Troy Deeney, der den jungen Engländer in den TalkSport-Mikrofonen als „Flügelspieler, der versucht, ein Stürmer zu sein“ bezeichnet hatte.

Die Zahlen sprechen für sich: Ollie hat wettbewerbsübergreifend 27 Tore erzielt und ist ein heißer Kandidat für einen Platz bei den „Three Lions“ für die nächste Europameisterschaft. Seine körperliche Stärke und Beweglichkeit passen perfekt zur Schnelligkeit der Außenstürmer. Bailey, Rogers, Diaby und Zaniolo, vier qualitativ richtig hochwertige Flügelstürmer für zwei Plätze.

Perfekte Mischung aus jung und alt

Keine schlechte Ausgangsbasis für Emery, vor allem wenn die Klasse von Tielemans und Douglas Luiz das Gerüst der Mannschaft ausgleicht. Zwei Spieler, die vielen Trainern in Europa gut zu Gesicht stehen würden und die Aston Villa sich leisten kann, aufzustellen. Außerdem schaffen Routiniers wie Digne, McGinn, Diego Carlos und Weltmeister Emi Martinez (Tor) eine perfekte Mischung aus mutiger Jugend und eherner Erfahrung, so dass das Team auch bei Rückständen stabil bleibt.

Emerys Mannen spielen nicht nur attraktiv, sondern besitzen auch die Fähigkeit, gemeinsam zu verteidigen und zu leiden. Grundlegende Eigenschaften auch in der Champions League, wie Unai Emery, Halbfinalist vor zwei Jahren mit Villareal, nur zu gut weiß. Jetzt sind diese magischen europäischen Nächte bereit, nach Birmingham zurückzukehren und die Fans der „Villans“ können es sicherlich kaum erwarten.

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Sascha

Warum ihn Milan will | Marcelo Gallardo im Porträt

Wer ist Marcelo Gallardo, der argentinische Trainer, der laut Gianluca Di Marzio vom AC Mailand gejagt wird. In Argentinien eine Legende, während er nach nur einer kurzen Amtszeit in Saudi-Arabien als Coach von Al-Ittihad scheiterte. Wir erzählen euch seine Geschichte und ob er zu den Rossoneri passt. (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)

Die neue Idee für die Mailänder Bank ist Marcelo Gallardo, ein argentinischer Trainer, der mit River Plate alles gewonnen hat und Al-Ittihad nach einer kurzen Zeit in Saudi-Arabien verlässt. Er ist einer der am meisten geschätzten Trainer Lateinamerikas und seine Entscheidung, in die saudische Profiliga zu wechseln, hat in Argentinien für Stirnrunzeln gesorgt, aber diese Erfahrung ist Berichten zufolge bereits zu Ende und „Napoleon“, wie er genannt wird, ist bereit, sich in ein neues Abenteuer zu stürzen - vielleicht bald in der Serie A?

Zu den Kandidaten, die noch im Rennen um die Trainerbank der Rossoneri sind, gehören der Portugiese Sergio Conceiçao, der bei Porto einen Vertrag bis 2028 besitzt, Paulo Fonseca, Ex-Roma-Coach, der bei mehreren Vereinen in der Gunst steht, sowie der von den Fans gewollte Antonio Conte, der aktuell von Napoli und einigen europäischen Mannschaften wie Chelsea umworben wird.

Mit River Plate alles gewonnen

Gallardo ist 48 Jahre alt. Nachdem er als Fußballer eine der erfolgreichsten Epochen von River Plate erlebt hatte, und zahlreiche Trophäen mit ihnen sammelte.

Gallardo war als Spieler bekannt für sein technisches Geschick, sein schnelles Denken und sein feines Gespür für das Spiel. Als Mittelfeldspieler bei River Plate erwarb er sich den Ruf, einer der technisch versiertesten argentinischen Spieler seiner Zeit zu sein.

Anschließend beschloss er, das Abenteuer Europa zu wagen und ging nach Frankreich: In der Ligue 1 trug er die Trikots von Monaco und PSG. Nach einem Wechsel in die USA kehrte er zu River zurück, bevor er seine Karriere bei Nacional de Montevideo in Uruguay beendete.

In der uruguayischen Hauptstadt begann seine Trainerkarriere 2011, wo er auf Anhieb die nationale Meisterschaft gewann. Seine Spielidee und seine Persönlichkeit führten dazu, dass River ihn auswählte, um einen neuen Zyklus zu eröffnen, und diese Wahl sollte sich mehr als lohnen. Von 2014 bis 2022 sammelte er vierzehn Titel, gewann zwei Copa Libertadores und wurde der erfolgreichste Trainer in der Geschichte der Millonarios.

In einer Statue verewigt

Als Fußballer wurde er „Muneco“ genannt, aber als Trainer wurde er zu „Napoleon“ da er den ganzen Kontinent eroberte: Der Libertadores-Sieg 2018, der nach dem Superclásico im Finale gegen die Boca Juniors errungen wurde, ist ein Kapitel in der Geschichte des südamerikanischen Fußballs, welche ihn unsterblich gemacht hat. Die Künstlerin Mercedes Savall widmete ihm eine Statue zum Gedenken an diesen Triumph.

Gallardos taktischer Ansatz ist geprägt von viel Ballbesitz und Offensivdrang. Er legt großen Wert auf die technischen Fähigkeiten der einzelnen Spieler und ermutigt sie daher, mit Flair und Kreativität zu agieren. Es machte immer Spaß, River Plate zuzusehen! Diese Philosophie, die darauf beruht, den Gegner ständig unter Druck zu setzen, hat es ihnen ermöglicht, den Ball durch ihr Gegenpressing schnell zurückzugewinnen.

Mischung aus Bielsa & Guardiola

Gallardo zeichnet sich ähnlich wie Ancelotti durch seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Gegner aus. Er wird taktisch anpassungsfähig sein, da er oft Formationen und Taktiken wechselt, um das Beste aus jedem Spieler herauszuholen und die Qualitäten des Gegners zu neutralisieren. Oft nimmt er diese Änderungen kurz vor Schluss vor und sorgt so für einen zusätzlichen Überraschungseffekt.

Denn die River-Legende hat sein Handwerk von einigen der Besten gelernt. Gallardo nennt die Trainingsmethoden von Marcelo Bielsa und den ballbesitzorientierten, druckvollen Fußballstil von Pep Guardiola als seine größten Inspirationen.

Der taktische Ansatz bei River Plate

Die Grundprinzipien von Gallardos River Plate waren einfach. Die Mannschaft muss in Ballbesitz bleiben, Gegenpressing betreiben und in allen Bereichen des Spielfelds Überzahlsituationen schaffen. Wenn sie in Ballbesitz sind, werden sie schnelle Gegenangriffe starten.

Aber natürlich hat sein taktischer Stil auch viele Feinheiten. So lässt Gallardo seine Außenverteidiger oft in der Mitte des Spielfelds agieren, anstatt die beiden Außenbahnen zu verwalten.

River Plate verfügte über einen explosiven Angriff und eine stabile Abwehr. Sie führten die argentinische Primera División sowohl in der xG- als auch in der xGA-Wertung an. Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung, angeführt von einem inspirierenden jungen Trainer.

Im besten Fall zeigte River Plate eine beeindruckende individuelle Qualität und einen unerschütterlichen Teamzusammenhalt. Darüber hinaus ist das Team auch in anderen wichtigen Statistiken führend gewesen, wie z. B. bei den erfolgreichsten progressiven Pässen in der letzten Saison.

Defensive Kompaktheit von größter Bedeutung

In seinem ersten Jahr bei River Plate spielte Gallardo häufig in einer 4-3-1-2- oder 4-4-2-Formation. Er konzentrierte sich dabei stark auf die Defensive.

In der Saison 2015/16 stellte die Mannschaft auf ein ausgewogenes 4-4-2 um, das sich auf ein höheres Pressing und mehr Breite konzentrierte. Die Verteidiger bewachten die Gegenangriffe und rückten nur selten in Angriffspositionen vor.

Gallardo arbeitete auch daran, Rivers Kader zu verstärken. Ramiro Funes Mori und Matias Kranevitter wurden schon früh in seiner Amtszeit verkauft. Spieler wie Ivan Alonso, Andres D'Alessandro, Ignacio Fernandez oder Exequiel Palacios, der aus der Jugendmannschaft kam, wurden für die von ihm angestrebte 4-2-3-1-Formation rekrutiert.

Gallardo wird von Al-Ittihad entlassen

Gallardo verließ River Plate im Oktober 2022, weil der Zyklus nach fast zehn Jahren zu Ende gegangen war, und nach einem Jahr der Inaktivität unterzeichnete er im November 2023 einen hochdotierten Vertrag mit Al-Ittihad. Nach nur wenigen Monaten wird er die saudische Profiliga wieder verlassen.

Ein Problem könnte jedoch das Gehalt werden, das Gallardo von dem arabischen Klub erhält - rund zweiundzwanzig Millionen Euro netto, wird der Vertrag vorzeitig aufgelöst, müsste Al-Ittihat eine entsprechende Abfindung zahlen.

Es war oft von Reibereien mit Benzema die Rede und von Situationen, die in Arabien nicht einfach zu handhaben sind. Auch deshalb könnte die Zeit für Gallardo gekommen sein, in Europa zu landen: Die Chance ist umso größer, wenn einer der erfolgreichsten Vereine der Geschichte sie einem bietet. Wir werden sehen, ob und wie sich die Kontakte zwischen den beiden Parteien entwickeln werden.

Trainer aus der Zweitklassigkeit

So erfolgreich der Argentinier in Südamerika auch war, so unerfahren ist er als Trainer in Europa. Der direkte Sprung zu einem Topclub könnte daher etwas zu früh kommen. Der Fußball in Europa ist im Gegensatz zu Südamerika niveauvoller – kleinere Fehler werden schneller bestraft, was die Spielidee von Gallardo erst Mal auf den Prüfstand stellen würde.

Ob Zlatan Ibrahimovic und Co. sich dessen bewusst sind, bleibt die alles entscheidende Frage. Möchte man das Team des aktuellen Tabellenzweiten der Serie A weiterentwickeln, dann wäre es ein wirklich risikoreiches Experiment auf unseren Protagonisten zu setzen.

Sacchi als Gegenbeispiel?

Die Rossoneri haben ein millionenschweres Projekt vor sich und die Position des Trainers ist mit Abstand die Wichtigste. Der Fußball in Argentinien ist aktuell eher als zweitklassig einzuordnen – Gallardo würde also Zeit benötigen, um seine Spielphilosophie an den italienischen Calcio anzupassen, welche er bei Milan nicht haben wird.

Natürlich könnte man als positives Gegenbeispiel Arrigo Sacchi nennen, der Anfang der 90er aus der Serie C geholt wurde und zu einem der erfolgreichsten Trainer in der Geschichte des siebenfachen Champions League Sieger avancierte, jedoch werden solche Geschichten eher selten geschrieben…

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