In der Mitte des Transfersommers hat Sampdoria Genua noch keine neuen Spieler verpflichtet. Das liegt nicht daran, dass die Mannschaft von Marco Giampaolo es nicht nötig hätte, sondern daran, dass der ligurische Klub aufgrund des noch anstehenden Vereinsverkaufs einen Moment des unternehmerischen Stillstands erlebt. (Foto: IMAGO / Shutterstock)
Eine Situation die den Verein auf dem Mercato blockiert. Lediglich in Sachen Abgänge wird aktiv transferiert: Während Leistungsträger Morten Thorsby sich Union Berlin anschließt, hütet Keeper Falcone nächste Saison das Tor von Serie A-Aufsteiger Lecce. Abwehrchef Yoshida schließt sich Bundesliga-Rückkehrer Schalke 04 an und die Leihen von Sensi (Inter, jetzt Monza) und Supriyaga (Kiev) sind ausgelaufen.
Giovinco wurde nach seiner mehr als enttäuschenden Rückkehr wieder freigestellt. Es gibt also bis auf ein paar Leihspieler die zurückkehren keine wirklichen Neuzugänge und das obwohl der italienische Traditionsverein letztes Jahr nur knapp dem Abstieg in die Serie B entging.
Zu wenig, um an die bevorstehende Meisterschaft zu denken, die in ca. zwei Wochen beginnen wird, aber die Ligurier sind gezwungen, alle Verhandlungen auf Eis zu legen, bevor der Verein des ehemaligen Kult-Präsidenten Massimo Ferrero vollständig an die neuen Eigentümer übertragen wurde.
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— U.C. Sampdoria (@sampdoria) July 27, 2022
Doppio tra forza e partitelle, giovedì pomeridiano.
Arabische Investmentgruppe in Front?
Bekannt war bisher, dass ein anglo-amerikanisches Konsortium aus Cerberus (einem auf die Übernahme von Unternehmen in der Krise spezialisierten Unternehmen) und Redstone (einem englischen Koloss, der bereits im Bereich der Sporteinrichtungen präsent ist) um die Übernahme der Blucerchiati buhlt.
Doch nun bekommen beide Unternehmen Konkurrenz aus dem Orient, einer arabischen Gruppe, die von dem Finanzier Fahad Al Gergawi geleitet würde. Er ist eine prominente Persönlichkeit in den Arabischen Emiraten: CEO der Dubai Investment Developing Agency, einem Investmentfonds, der Emir Mohammed bin Rashid al Maktoum als direkten Bezugspunkt hat.
Die jüngsten Gerüchte lassen vermuten, dass Fahad Al Gergawi die derzeit führende anglo-amerikanische Gruppe überbieten könnte, indem er 40 Millionen Euro in bar bietet und darüber hinaus die rund 130 Millionen Euro Schulden übernimmt, die der Verein in den acht Jahren der Leitung durch Massimo Ferrero angehäuft hat.
Gianluca Vialli als Präsident?
Darüber hinaus würde der neue arabische Eigentümer von Sampdorias ehemaligem Besitzer Edoardo Garrone unterstützt und sehr wichtige Namen mit sich bringen, die mit der Geschichte der Blucerchiata ehern verbunden sind: von Gianluca Vialli (der bereits kurz davor stand, den Verein 2019 zu kaufen), der als möglicher Präsident identifiziert wurde, bis hin zu Marco Lanna, Ivano Bonetti und Marco Branca im neuen Vorstand.
Doch egal wer den Klub erwerben wird, darf sich ernsthafte Sorgen um die sportliche Zukunft des Vereins machen, denn eine sinnvolle Vorbereitung auf die kommende Spielzeit sieht anders aus. Sollte Sampdoria den Mercato weitgehend verschlafen, dann dürfen die neuen Eigentümer den Traditionsverein nächste Saison in der Serie B verwalten.