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Michael

Bundesliga History 1994/95: Heynckes kurios & Möller bodenlos

Die Bundesliga-Saison 1994/95 endet mit dem ersten Deutschen Meistertitel von Borussia Dortmund. Erst am letzten Spieltag gelingt es der Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld, doch wieder an Werder Bremen vorbeizuziehen. Die Bayern aus München hingegen enttäuschen unter der Regie von Giovanni Trapattoni trotz Neuzugang Oliver Kahn. Dafür überrascht der SC Freiburg als Tabellendritter. Kuriose Szenen spielen sich in Frankfurt ab und Andreas Möller verdient sich endgültig die Bezeichnung als Schwalbenkönig. (Bild: IMAGO / WEREK)

Wieder fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag

Auch die Bundesliga-Saison 1994/95 war bis zum letzten Spieltag spannend. Der SV Werder Bremen ging mit einem Punkt Vorsprung in den 34. Spieltag, musste dort jedoch gegen die Bayern in München ran. Borussia Dortmund traf auf den Hamburger SV. Während die Borussen ihre Aufgabe souverän erledigten, kamen die Bremer in München unter die Räder. Mit 3:1 verliert Coach Otto Rehhagel ausgerechnet gegen seinen neuen Arbeitgeber. Damit gewinnt Dortmund den Titel doch noch, nachdem sie unter einem enormen Verletzungspech zu leiden hatten. Mit „Kalle“ Riedle, Stephane Chapuisat und Flemming Povlsen fielen gleich drei wichtige Stützen langfristig aus. Den zuletzt genannten traf es besonders schlimm. Der Däne riss sich in dieser Saison sein Kreuzband auch im anderen Knie, so dass er nach dem Titelgewinn zum Sportinvaliden wurde.

Andreas Möller und die Jahrhundert-Schwalbe

Einer der Spieler der Saison war zweifelsohne Andreas Möller. Der deutsche Nationalspieler stand beim BVB bereits von 1988 bis 1990 unter Vertrag, ehe es ihn zu Eintracht Frankfurt und schließlich zu Juventus Turin zog. Zur Saison 1994/95 kehrte er zu Borussia Dortmund zurück. Mit seiner Übersicht und seiner unnachahmlichen Schusstechnik war er für jeden Gegner eine stetige Gefahr. Dennoch war Andreas Möller auch für Negativschlagzeilen gut. Beim Spiel gegen den Karlsruher SC ließ er sich am 26. Spieltag zu einer besonders dreisten Schwalbe hinreißen. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter und die Dortmunder gewannen mit 2:1. Doch diese Aktion sollte Folgen haben. Der DFB entschied, Andreas Möller für zwei Spiele zu sperren.

Heynckes stößt in Frankfurt an seine Grenzen

Heute gilt Jupp Heynckes als einer der besten Fußballtrainer der Geschichte. Fragt man die Fans von Eintracht Frankfurt, wird man solche Lobeshymnen aber wohl eher nicht zu hören bekommen. Nachdem er bei Borussia Mönchengladbach, Bayern München und Athletic Bilbao an der Seitenlinie stand, zog es ihn zur Saison 1994/95 an den Main. Die Frankfurter belegten in den vier Jahren zuvor immer einen Platz unter den Top 5 der Liga und gewannen 1992 fast die Meisterschaft. Nur ein verweigerter Elfmeter am letzten Spieltag verhinderte den Titelgewinn. Mit Jupp Heynckes wollte man um selbigen nun in dieser Saison mitspielen – doch das ging gehörig nach hinten los. Der Trainer suspendierte mit Jay-Jay Okocha, Anthony Yeboah und Maurizio Gaudino die drei wohl stärksten und wichtigsten Spieler der Mannschaft. Schließlich wurde er selbst entlassen und durch die Vereinslegende Charly Körbel ersetzt. Doch auch er konnte das Ruder nicht mehr entscheidend herumreißen. Die Frankfurter beendeten die Saison auf Rang neun und stiegen im Jahr darauf erstmals in die 2. Bundesliga ab.

Lizenzentzug und der erste Dopingfall der Bundesliga

Völlig chancenlos war in der Saison 1994/95 Dynamo Dresden. Die Mannschaft stieg als Tabellenletzter und mit nur 16 Punkten auch sportlich gesehen ab. Doch ein Lizenzentzug katapultierte das Team nicht nur in Liga zwei, sondern in die Regionalliga. Denn aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Rückblickend mag diese Entscheidung den Regularien entsprechen, blicken wir jedoch ein paar Jahre voraus, erkennen wir bei der Fast-Insolvenz von Borussia Dortmund einen deutlich gnädigeren Fußballverband. Dynamo Dresden jedenfalls konnte sich bis heute nicht von dieser Talfahrt vollständig erholen. Mittlerweile wieder im Profifußball angekommen, stürzte der Verein zwischenzeitlich bis in die Oberliga ab. Auch Roland Wohlfarth wird sich an die Bundesliga-Saison 1994/95 nur ungern erinnern. Der Spieler des VfL Bochum stieg nicht nur mit seiner Mannschaft ab, sondern wurde auch des Dopings überführt. Bei einem Hallenturniers in Leipzig stellte man den verbotenen Wirkstoff Norephedrin fest. Dieser kam durch die Einnahme eines Appetitzüglers in seinen Körper. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde dadurch ein Spieler in der Bundesliga wegen Doping gesperrt.

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Michael

FM23: Wie weit kommt Maribor?

FM23: NK Maribor ist der international einzig verbliebene Verein aus Slowenien und der Slowakei. Übernommen wurde der Club vor wenigen Wochen von Coach Philipp Römer. Wie weit führt „Flippi“ seine Mannschaft in der Conference League?

Kantersieg gegen Malmö FF

Nachdem NK Maribor – noch nicht unter der Regie von Manager Philipp Römer – die Gruppenphase der Europa League auf Rang drei beendet hat, durfte man in der Conference League überwintern. Und die Losfee meinte es gut mit den Slowenen, denn in der Zwischenrunde bekamen sie ein Duell mit Malmö FF zugesprochen. Der schwedische Club ist international bekannt, war jedoch etwas schwächer einzuschätzen als NK Maribor. Und so kam es dann auch, dass sich die Männer von Flippi souverän durchsetzen konnten. Im Hinspiel feierte man einen deutlichen 4:0 Kantersieg. Überragender Akteur war neben Josip Ilicic Neuzugang Salifou Diarrassouba. Aber vor allem die Abwehr wusste zu überzeugen. Malmö FF kam zu keiner einzigen Torchance und verbuchte nach dem Match tatsächlich einen xG von 0,00. Im Rückspiel lief es für die Schweden deutlich besser, aber über ein 2:2 kamen sie auch Zuhause nicht hinaus. So zog NK Maribor mit 6:2 ins Achtelfinale der Conference League ein.

NK Maribor verbaselt das Viertelfinale

Im Achtelfinale der Conference League traf NK Maribor auf den FC Basel. Es hätte deutlich schlimmer kommen können, denn im Wettbewerb befanden sich zu diesem Zeitpunkt unter anderem auch Teams wie Villarreal, West Ham, Köln, Nizza und Florenz. Doch auch die Schweizer waren letztendlich eine Nummer zu groß für die Slowenen. Dabei sah im Hinspiel noch alles nach einer möglichen Überraschung aus. Maribor ging durch ein Tor von abermals Salifou Diarrassouba in Führung. Aber in der Nachspielzeit gelang dem FC Basel doch noch der so wichtige Ausgleich. Damit konnten die Schweizer mit einer hervorragenden Ausgangsposition ins Rückspiel gehen und dieses dann auch im heimischen Stadion souverän mit 4:0 gewinnen. Begünstigt wurde der Kantersieg durch eine frühe gelb-rote Karte für Maribor. Coach Flippi war außer sich.

„Wir sind trotz schlechteren Grundvoraussetzungen unverdient ausgeschieden. Im Hinspiel haben wir nur unglücklich Unentschieden gespielt. Und im Rückspiel wurde die größte Stärke der Schweizer ausgespielt: das Geld im Bezug auf den Schiri.“
Rot

Die Vorentscheidung: Gelb-Rot für Maribor. Aber Basel verschießt den Elfmeter.

Spannung in Slowenien und der Slowakei

Mit Maribor ist die letzte Mannschaft aus Slowenien und der Slowakei aus dem Internationalen Wettbewerb ausgeschieden. Nun können sich alle Teams auf die heimische Liga und den Pokal konzentrieren. Dort bleibt es weiterhin spannend. In Slowenien kämpfen Koper und Domzale um den Titel, in der Slowakei machen Streda und Bratislava die Meisterschaft unter sich aus. Dahinter geht es um Rang drei – und somit um eine Teilnahme an der Conference League Qualifikation. Spartak Trnava hat diesen wichtigen Rang aktuell inne. Coach Slevin sieht gute Chancen dafür, dass das bis zum Ende auch so bleiben wird.

„Wir haben ein Polster von 7 Punkten auf Zilina. Diesen Vorsprung dürfen wir uns nicht mehr nehmen lassen. Aber wir spielen in der Meisterrunde noch zweimal gegeneinander – und da kann alles passieren.“
Tabellen

Spannung pur in Slowenien und der Slowakei. Wer holt sich die Meisterschaft?

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Bundesliga History 1993/94: Phantomtor & die spannendste Saison

In der Bundesliga-Saison 1993/94 ist einiges passiert. Besonders verbunden wird diese Spielzeit mit dem berühmten Phantomtor von Thomas Helmer und dem Abstieg des 1. FC Nürnberg. Die Bayern hingegen werden zum 13. Mal Deutscher Meister – und das in der wohl spannendsten Bundesliga-Saison aller Zeiten. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Franz Beckenbauer führt Bayern zum Titel

Für die Fans von Bayern München ist nach dem 34. Spieltag klar, wer als Held des Jahres gefeiert wird: Franz Beckenbauer. Der Präsident übernimmt nach einer durchwachsenen Hinrunde den Job von Coach Erich Ribbeck. Mit ihm an der Seitenlinie läuft's bei Bayern plötzlich wieder rund. Die Münchener holen sich 1994 endlich wieder den Titel, nachdem sie sich zuvor dreimal in Folge geschlagen geben mussten. Zu verdanken haben die Bayern ihren Titel auch Adolfo Valencia. Der Neuzugang aus Kolumbien netzte in seinem ersten Jahr gleich elfmal. Kurios nur, dass er in der Saison darauf nur noch einmal eingesetzt und schließlich an Atletico Madrid verkauft wurde. Zum ersten Mal auf der Bundesliga-Bühne war auch Dietmar Hamann zu sehen. Der damals 20-Jährige kam aus der eigenen Jugend und sollte in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil des FC Bayern und der Deutschen Nationalmannschaft werden.

Die spannendste Bundesliga-Saison aller Zeiten

Die Bundesliga-Saison 1993/94 gilt bis heute als die spannendste aller Zeiten. Nach dem 31. Spieltag – also bei nur noch drei verbleibenden Spielen – hatte der Tabellenneunte lediglich einen Rückstand von fünf Punkten auf Tabellenführer Bayern München. Bis drei Spieltage vor Schluss durften also noch neun Teams von der Meisterschaft träumen. Besonders verrückt sah die Tabelle nach dem 22. Spieltag aus: Der MSV Duisburg führte die Liga mit einem negativen Torverhältnis an – bis heute ist das nie wieder vorgekommen.

Kurioses Phantomtor von Thomas Helmer

In Erinnerung bleibt die Saison 1993/94 vor allem wegen einer Szene. Thomas Helmer erzielt in der 26. Minute gegen den 1. FC Nürnberg das 1:0 – zumindest sieht das der Linienrichter so. Doch der hat scheinbar etwas gesehen, was im Münchener Olympiastadion ansonsten niemand gesehen hat. Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers entscheidet auf Tor, weil ihm sein Linienrichter Jörg Jablonski dazu rät. Die Bayern gewinnen die Partie am 32. Spieltag mit 2:1, doch das Spiel muss wiederholt werden. Endergebnis: 5:0. Bitter vor allem für den 1. FC Nürnberg. Mit einem Unentschieden hätten die Franken nämlich die Klasse gehalten. So aber sind sie wegen des schlechten Torverhätnisses als Tabellen-16. abgestiegen.

Der VfB Leipzig & die SG Wattenscheid verabschieden sich

Neben dem 1. FC Nürnberg hat es in der Saison 1993/94 auch den VfB Leipzig und die SG Wattenscheid erwischt. Während die Franken aber zumindest dem Profifußball bis heute erhalten bleiben, sind die beiden anderen Clubs förmlich abgestürzt. Die Talfahrt des VfB Leipzig führte bis in die 5. Liga und endete schließlich abrupt in der Auflösung. So schlimm wäre es für die SG Wattenscheid auch fast gekommen. Aktuell spielt der Verein nach einer Insolvenz in der Regionalliga.

Freiburg spielt erstmals Bundesliga

Die einen gehen, die anderen kommen. Der SC Freiburg durfte in der Saison 1993/94 erstmals an der Bundesliga teilnehmen. Heute ist der Verein nicht mehr aus dem Profifußball wegzudenken. Den Klassenerhalt im ersten Jahr knapp geschafft, stieg der Club danach satte viermal in die Zweitklassigkeit ab. In Liga zwei jedoch meldeten sich die Breisgauer stets zurück. Seit 1991/92 platzierte sich der SC Freiburg nie schlechter als auf Rang fünf in der 2. Bundesliga. Deshalb zählen sie also seit nunmehr 32 Jahren zu den Top 23 Teams aus Deutschland. Bekannt ist der Verein auch international vor allem durch die Tatsache, dass die Trainer hier langfristig arbeiten dürfen. Volker Finke stand von 1991 bis 2007 an der Seitenlinie. Christian Streich ist seit 2011 Coach in Freiburg.

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Michael

FM23: Trainerentlassungen in Slowenien

Zwei weitere Spielabende in unserem FM23 Build a Nation Multiplayer wurden absolviert. Für einige endeten sie in einer Entlassung. Die Trainer von NŠ Mura und NK Celje mussten ihren Hut nehmen. Doch sie haben bereits einen neuen Arbeitgeber gefunden.

Ex-Mura-Trainer führt nun Maribor zum Erfolg

Nach knappen fünf Monaten im Amt, wurden in Sloweniens erster Liga zwei Trainer entlassen. Philipp Römer startete seine Manager-Karriere durchaus erfolgreich bei NŠ Mura. Schließlich blieb der Verein die ersten acht Spieltage ungeschlagen. Doch dann begann die Talfahrt. Mittlerweile kämpft der Club gegen den Abstieg. Die Reißleine wurde gezogen. Ausgerechnet NK Maribor – der letzte international verbliebene Verein – wollte Philipp Römer nun verpflichten. Ohne lange zu zögern, unterschrieb er das Arbeitspapier. Und das mit Erfolg, denn seit er im Amt ist, klettert der Verein in der Tabelle nach oben. Auch international läuft es blendend. In der Conference League konnte Malmö FF aus dem Weg geräumt werden. Jetzt wartet der FC Basel und der Coach ist auch hier optimistisch.

„Maribor erkannte direkt meinen Wert und wollte mich haben. Meine Bedingung: Ich darf den gesamten Trainerstab mitbringen. Das Ziel: Malmö muss ein Ticket nach Schweden kriegen. Gesagt, getan. Mit dem neuen, hauptsächlich schnellen Ansatz und einer herausragenden Neuverpflichtung konnten wir Malmö Nachhause schicken. Jetzt stehen wir gegen Basel im Achtelfinale. Damit schreiben wir slowenische Fußballgeschichte.“

Von Celje zu NK Domžale

Ebenfalls sehr gut zurecht kommt bei seinem neuen Verein Vale Slovenscina. Nach der Entlassung beim NK Celje unterschrieb er bei Ligakonkurrent NK Domžale. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen darf der neue Manager durchaus zufrieden sein. Domžale steht mittlerweile auf Rang zwei, nur noch drei Punkte hinter Tabellenführer Koper.

„Nach der Entlassung hab ich mich mit dem nachwuchsstarken NK Domžale auf einen Vertrag geeinigt. Der Start ist gelungen. Vor allem hat es gut getan meinen ehemaligen Verein zu schlagen. Jetzt freue ich mich besonders auf die vielen Talente aus der Jugend, die aktuell die Nachwuchsliga souverän anführen.“
Slowenien

Slovan Bratislava & Dunajská Streda sind eine Klasse für sich

In der slowakischen Liga geht der Titelgewinn in dieser Saison nur über Slovan Bratislava und Dunajská Streda ab. Nachdem der Verein aus der Hauptstadt die Gruppenphase der Europa League nicht überstanden hat und sich auch nicht für die Conference League danach qualifizieren konnte, kann er sich voll und ganz auf das Geschehnis im eigenen Land konzentrieren. Der Vorsprung beträgt aber nur zwei Punkte. Im Kampf um Platz drei wird es hingegen immer enger. Spartak Trnava hat zwar noch drei Punkte Vorsprung auf Verfolger MFK Ružomberok, doch in der Meisterrunde am Ende der Saison kann bekanntlich noch einiges bewegt werden. Auch MSK Zilina ist mit nur einem Punkt dahinter noch nicht aus dem Rennen.

Slowakei
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Michael

Bundesliga History 1992/93: Bremen narrt Bayern

Ganz nach dem Motto „früher war alles besser“ blicken wir in unserer neuen Kategorie in die Vergangenheit der Bundesliga. Kaum zu glauben, aber damals gab es noch einen echten Kampf um die Meisterschaft – und einen anderen Deutschen Meister als Bayern München. Völlig überraschend feierte der SV Werder Bremen seinen dritten Titelgewinn. Auch der Karlsruher SC wusste zu überraschen. (Bild: IMAGO / Sportfoto Rudel)

32 Spieltage lang Tabellenführer – und dann doch nur Vizemeister

Obwohl Werder Bremen im Vorjahr den Europa Cup gewonnen hat, rechnete zum Start der Bundesliga-Saison 1992/93 niemand mit den Männern von Otto Rehhagel. Dieser wurde zwar 1988 mit dem Verein bereits Deutscher Meister, doch im Jahr zuvor reichte es nur für Rang neun. Und auch der Saisonstart 92/93 verlief alles andere als nach Wunsch. Nur zwei Siege aus den ersten acht Spielen ließen in Bremen eher das Abstiegsgespenst umgehen. Ganz anders die Bayern, die keines der ersten zehn Spiele verloren geben mussten. Doch dann kam Werder Bremen nach München und gewann die Partie mit 3:1. Auch im Rückspiel behielten die Norddeutschen die Oberhand. Bayern München führte dennoch weiter die Tabelle an – vom 1. bis zum 32. Spieltag. Mit nur drei Ausländern im Team und nur drei Neuzugängen überzeugte die Bremer Mannschaft vor allem durch die Eingespieltheit. Andreas Herzog aber – für 1,5 Millionen der bis dato teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte – ragte ebenso heraus, wie Goalgetter Wynton Rufer.

Krimi zu Saisonende: Bremen fängt Bayern noch ab

Im Vorjahr nur auf Rang zehn gelandet, backten auch die Münchner Bayern zu Saisonstart nur kleine Brötchen. In einem Interview vor dem ersten Spieltag wurde dies durch die Aussage „Wir versuchen unter die ersten fünf zu kommen“ von Trainer Erich Ribbeck deutlich. Wegen der Neuzugänge Thomas Helmer, Mehmet Scholl, Jorginho und Rückkehrer Lothar Matthäus wurde man aber ganz automatisch in die Favoritenrolle gedrängt. Vor allem der zuletzt genannte wusste erneut zu überzeugen. Mit seinem Tor gegen Bayer Leverkusen schoss er sich endgültig in die Bundesliga-Geschichtsbücher. Für den Meistertitel sollte es aber nicht reichen, da man nach dem 33. Spieltag tatsächlich doch noch die Tabellenführung abgeben musste. Ausgerechnet durch einen 5:0-Kantersieg gegen den Rivalen aus Hamburg kletterte Werder Bremen an die Tabellenspitze – mit nur einem Tor Vorsprung. So kam es am letzten Spieltag zum absoluten Showdown. Während Bremen seine Aufgabe mit einem 3:0 in Stuttgart souverän erfüllte, patzten die Bayern auf Schalke erneut. Nach einer 3:2-Führung mussten sie sogar noch den Ausgleichstreffer hinnehmen.

Für den Karlsruher SC beginnt die erfolgreichste Zeit

Neben Werder Bremen bekamen die Zuschauer in der Bundesliga-Saison 1992/93 eine weitere kleine Sensation zu sehen. Der Karlsruher SC beendete das bis dato erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte auf dem sechsten Rang. Damit qualifizierten sie sich völlig überraschend für den Europa Cup. Dort kamen sie dann im Jahr darauf bis ins Halbfinale. Die erfolgreichste Ära des Clubs mit Winfried Schäfer an der Seitenlinie begann. Der Mann mit der langen Mähne hatte ein ganz einfaches Erfolgsrezept: Jugend statt Namen. Anstatt bekannte Spieler zu verpflichten, musste man in Karlsruhe auf den eigenen Nachwuchs setzen. Und die „Elf der Namenlosen“ wusste zu überzeugen. Daraus hervor kamen unter anderem Michael Sternkopf, Oliver Kreuzer und Mehmet Scholl – alle zu den Bayern abgewandert. 1992/93 noch für den KSC im Tor stand Oliver Kahn. Aber auch ihn sollte es bald nach München ziehen.

Bundesliga-Abschied vom 1. FC Saarbrücken

Während ganz oben in der Tabelle mit Sekt gefeiert wurde, flossen ganz unten in der Tabelle die Tränen. Der 1. FC Saarbrücken steigt wie bereits 1986 nach nur einer Bundesliga-Saison direkt wieder ab in die Zweitklassigkeit. Es soll bis heute das letzte Mal gewesen sein, dass die Mannschaft aus dem Saarland Bundesliga-Luft schnupperte. Auch Bayer 05 Uerdingen muss runter. Zwar stieg der Verein direkt wieder in die Bundesliga auf, aber nachdem sich der Pharmakonzern Bayer im Jahr 1995 komplett aus Uerdingen zurückzieht, verschwindet der Club endgültig in der Bedeutungslosigkeit.

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Michael

FM23: Überraschungen in der Slowakei & Slowenien

Football Manager 23: Der Ball rollt. Entscheidungen wurden getroffen, Tore erzielt, Spiele gewonnen. In unserem FM 23 Multiplayer in Slowenien und der Slowakei gibt es erste Gewinner und Verlierer. Heute stellen wir euch die ersten Teilnehmer vor und blicken auf die bisherigen Resultate und Tabellen.

Was ist „Build a Nation“?

Eigentlich übernimmst du im Football Manager 2023 als Teammanagern einen Verein deiner Wahl. Diesen versuchst du nun über Jahre hinweg zum Erfolg zu führen. In unserem FM23 Multiplayer spielen wir jedoch den Modus Build a Nation. Das bedeutet: Wichtig ist nicht nur der Erfolg deines eigenen Vereins, sondern vor allem der Erfolg deiner Fußballnation. Alle Mitspieler wurden Vereinen aus Slowenien und der Slowakei zugewiesen. Und nun kann der Fight beginnen. Wer wird am Ende in der 5-Jahreswertung der UEFA die Nase vorn haben?

Spartak Trnava gewinnt den ersten Titel

Ein Spiel, ein Sieg, ein Titel. Das war bereits nach wenigen Tagen im Amt die Bilanz von Slevin Slevin. Der Teammanager von Spartak Trnava – ausgesprochen: Türnau – hatte die Ehre, seine Karriere direkt mit dem tschechoslowakischen Pokalfinale zu beginnen. Der Gegner aus Slovácko – kennen wir in der Realität vom Nebel-Spiel gegen den 1. FC Köln – war an diesem Abend deutlich schwächer als erwartet. Im Elfmeterschießen verließ die Tschechen dann auch noch das Glück. Sehr zur Freude von Spartak Trnava. Nach dem nationalen Pokalsieg aus dem Vorjahr kommt nun also ein weiterer hinzu. Einen besseren Karrierestart hätte sich Slevin Slevin nicht wünschen können:

„Durch den Pokalsieg sind wir gut in die Saison gestartet. Auch in der Liga läuft es zufriedenstellend. Nur das bittere Aus in der vierten Quali-Runde der Conference-League trübt den guten Saisonstart etwas.“

Damit spricht der Coach das dramatische Ende im internationalen Wettbewerb an.

Man sieht sich immer 2x im Leben

Trotz einer 2:0 Führung gegen – ausgerechnet – Slovácko, konnte sich Spartak Trnava nicht für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren. Vier Tore in der zweiten Halbzeit des Rückspiels besiegelten das Aus. Noch peinlicher trat das Team dann im slowakischen Pokalwettbewerb auf. Als Titelverteidiger gestartet, war diesmal schon in Runde eins Endstation. Der semiprofessionelle Amateurclub Vranov war für die B-Elf von Trnava eine Nummer zu groß. Ein Fehler, für den Slevin Slevin teuer bezahlt. Denn nun muss der Verein nicht nur auf die Zuschauereinnahmen der kommenden Runden verzichten, sondern auch auf die Möglichkeit, sich durch den Pokal fürs internationale Geschäft zu qualifizieren. Der Coach blickt daher bereits in die ferne Zukunft:

„Wir kämpfen wohl bis Saisonende um Rang drei in der Tabelle. Der Fokus liegt aber auf dem Aufbau der Mannschaft fürs kommende Jahr. Einige gute Talente haben wir schon verpflichtet.“
FM23 S1 Trnava Int

NK Maribor & Slovan Bratislava spielen in der Europa League Gruppenphase

Besser gemacht haben es in der Qualifikation die amtierenden Meister. Sloweniens Liga-Krösus NK Maribor ist zwar in der Quali zur Champions League gescheitert, hat sich dann aber für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Gleiches gelang dem slowakischen Meister Slovan Bratislava. Während sich Maribor – übrigens von der KI gesteuert und nicht von einem menschlichen Trainer – über Losglück freuen durfte, erwischte es Bratislava mit Manchester United, dem SC Freiburg und dem FC Kopenhagen hart. Immerhin konnte gegen den zuletzt genannten Gegner ein Punkt eingespielt werden. Die Chancen auf ein Weiterkommen sind nur minimal. Slovan-Manager Steffen Krauß ist mit der Leistung seiner Männer trotzdem zufrieden:

„Mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League konnte ein großer Erfolg eingefahren werden. Wir sind zwar in der härtesten Gruppe gelandet, aber mit einem Unentschieden in Kopenhagen und einem Rückspiel in Manchester auf Augenhöhe, in dem nur Ronaldo den Unterschied machte, können wir durchaus zufrieden sein.“

Maribor hingegen könnte die Konkurrenz aus Österreich hinter sich lassen und zumindest dank Rang drei dann in der Conference League überwintern. Für die UEFA-5-Jahreswertung wäre dies ein Segen – zumindest für die Slowenen.

FM23 S1 Europa League 01

Der FC Koper führt in Slowenien

Während sich die amtierenden Meister also dank der Europa League mit einer Dreifachbelastung herumschlagen müssen, können sich die Kontrahenten auf die heimischen Wettbewerbe konzentrieren. Eng geht es dabei vor allem in Slowenien zu. Nach 14 Spielen trennen den Tabellenzweiten und -achten nur sechs Punkte. Die Tabelle führt mit vier Punkten Vorsprung etwas überraschend der FC Koper an. Manager Lorak Schmorak will darin aber nicht nur eine Momentaufnahme sehen:

„Die aktuelle Saison ist besonders spannend, weil wir alle ähnliche Voraussetzungen haben und nicht so viel Handlungsspielraum. Wir haben uns wegen unserem offensivstarken Kader zu einem dynamischen Kontern im 4-4-2 entschieden. Mit zwei sehr offensiven Außenspielern und den Stürmern gibt es meistens einen, der durch seine individuelle Klasse heraussticht, was eben gegen schwächere Gegner funktioniert und mich gegen stärkere Teams vor Probleme stellen kann. Am Ende sprang – für uns auch überraschend – der erste Platz raus. Darauf wollen wir uns aber auf keinen Fall ausruhen. Es wurden schon vielversprechende Talente geholt, die in Zukunft den Erfolg bringen sollen.“

Ebenfalls nicht zu rechnen war mit dem direkten Verfolger. Tabor Sezana wurde vor Saisonstart als Abstiegskandidat gehandelt. Jetzt spielt der von der KI gesteuerte Club plötzlich ganz vorn mit. Dahinter wird nahezu jeden Spieltag einmal komplett durchgetauscht. Aktuell kann sich niemand seiner internationalen Teilnahme im nächsten Jahr sicher sein.

Slowakei: Zweikampf zwischen Dunajska Streda & Slovan Bratislava

In der slowakischen Fortuna Liga scheint sich die Spreu vom Weizen schon zu trennen. Dunajska Streda führt aktuell mit einem Zähler vor Slovan Bratislava. Damit könnten sich die beiden stärksten Vereine direkt in der ersten Saison durchsetzen. Manager Phil Philicko schiebt die Favoritenrolle aber von sich:

„Wir sehen uns in dieser ersten Saison schon klar hinter Top-Favorit Slovan Bratislava. Langfristig versuchen wir natürlich den Titel zu gewinnen und wir haben uns das auch als persönliches Ziel für die nächsten drei Jahre gesetzt. Unser Hauptfokus ist der sportliche Erfolg. Wenn dann das Geld da ist, werden wir uns auch den Verbesserungen der Vereinsstrukturen widmen.“

Slovan-Manager Steffen Krauß hingegen sieht seine Mannschaft immer besser in Form kommen:

„Mit dem Geld aus der Europa League können wir die nächsten Saisons ohne finanzielle Probleme überstehen. In der Liga hatten wir einen schwachen Start, konnten uns aber kurz vor dem Start der Rückrunde mit einer Taktikumstellung, auf ein 4-2-3-1 wieder in Form bringen und so das zu dem Zeitpunkt formstärkste Team aus Zilina mit 5:1 nach Hause schicken. Ich glaube es sind mittlerweile fünf oder sechs Spiele in Serie, die wir ungeschlagen sind. Ich hoffe diese Serie noch weiter ausbauen zu können.“

Während die Top zwei Teams der Liga sich also vermutlich um den Titel streiten werden,versuchen MSK Zilina und Spartak Trnava den Anschluss nicht zu verlieren. Dahinter klafft schon eine Lücke von vier bzw. zehn Punkten auf MFK Ruzomberok und AS Trencin. Bereits um seinen Job bangen muss Manú de Guthierrez. Mit seinem Club FK Zeleziarne Podbrezová steckt er mitten im Abstiegskampf.

FM23 S1 Tabellen 01

Slowenien punktet besser, aber die Slowakei bleibt vorn

Obwohl beide Nationen jeweils einen Verein in die Gruppenphase der Europa League geführt haben, stehen die Slowenen in der aktuellen Saison etwas besser da. Insgesamt wurden bislang 3.375 Punkte eingespielt und damit 375 mehr als in der Slowakei. Dennoch wird sich an der Reihenfolge bis zur kommenden Saison wohl nichts ändern. Die Slowenen verlieren mit den Punkten aus der Saison 2017/18 nämlich ihr stärkstes Jahr. 4.625 Punkte werden ihnen in der 5-Jahreswertung dann abgezogen und ersetzt durch die Punkte der laufenden Saison. Die Slowaken geben lediglich 1.875 Punkte ab und damit ihr zweitschlechtestes Jahr. Aktuellen Berechnungen zufolge wird die Slowakei sogar zwei Plätze gut machen und nach dieser Saison auf Platz 27 rangieren. Dies hätte sofort positive Konsequenzen für das Land, da diese Position allen slowakischen Teilnehmern der Conference League Quali den Einstieg erst in der zweiten Runde ermöglichen würde.

FM23 S1 5 Jahreswertung 01
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