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Daniel

Wie frauenfeindlich ist der Fußball wirklich?

Der Fußball arbeitet seit Jahren intensiv an seiner Außendarstellung zu Themen wie Akzeptanz und Inklusion von Frauen im Männerfußball, ebenso wie der Förderung des Frauenfußballs. Allerdings hat der Sport in der Hinsicht noch einen weiten Weg zu gehen wie die jüngsten Ereignisse aufzeigten. (Bild: IMAGO / Every Second Media)

Ein solches Thema ist sehr komplex und den richtigen Einstieg zu finden kann sich oftmals schwierig gestalten, also fangen wir direkt mit dem Absurdesten an. Joey Barton, ehemaliger englischer Fußballspieler, der unter anderem für Manchester City oder Newcastle tätig war, äußerte sich bezüglich weiblichen Moderatoren und Experten im Fernsehen auf X (ehemals Twitter). "Frauen sollten nicht über Männerfußball reden" schrieb der frühere Mittelfeldspieler. Es sei "fantastisch zu sehen", dass sich der Frauenfußball weiterentwickelt, aber "es ist ein völlig anderes Spiel" und er könne "nicht eine Sache ernst nehmen, die sie ernsthaft in einer Männerarena sagen."

Eine Aussage, die sehr schnell sehr viel Kritik mit sich brachte. Joey Barton zeigte aber keine Reue und bekräftigte seine Aussage nochmal. "Ich stehe zu dem, was ich über Frauen als Kommentatoren und Co-Kommentatoren im Männerfußball gesagt habe." Schließlich rede er "auch nicht übers Stricken." Als Mann sollte man sich dagegen wehren, schließlich wäre dies "Unsinn" und alle Männer, die ihm nicht zustimmen seinen "fart parcels". Die Übersetzung dafür lassen wir mal frei.

In einem späteren Beitrag ergänzte er nochmal, dass Männer, die dies anders sehen "Eunuchen" seien (kastrierte Männer, die früher in vielen Kulturen als Haremswächter eingesetzt wurden). Sie hätten sich verkauft und sollten sich am Kopf testen lassen.

Emma Hayes, Trainerin der Frauenmannschaft des FC Chelsea und ab kommenden Sommer Nationaltrainerin der USA, reagierte verständlicherweise sehr entsetzt auf die Äußerungen Joey Bartons. Sie gilt als einer der besten Fußballtrainerinnen aller Zeiten und ist in England regelmäßig als TV-Expertin im Fernsehen zu sehen. Für Hayes kommt eine solche Aussage nicht überraschend. "Die Realität ist, dass das männliche Privileg schon immer im Mittelpunkt des Fußballs in diesem Land stand. Frauen war es bis in die siebziger Jahre verboten, Fußball zu spielen - ich erwarte nicht, dass irgendeine (männliche) Person oder Persönlichkeit ihr Privileg versteht."

Frauenfeindlichkeit in den sozialen Medien

Hayes kritisierte auch die Social Media Kultur scharf. Hasskommentare sind dort für viele Frauen zum Alltag geworden. Es fällt vielen sehr schwer zu verstehen "wie schädlich einige dieser Kommentare sind", vor allem wenn man nicht wie viele der Fußballerinnen "systematische Frauenfeindlichkeit erlebt hat."

"Man weiß, dass alles, was man sagt, nur dazu führt, dass man angegriffen wird, besonders in den sozialen Medien. Für viele Fußballfans ist das ganz normal."

Die Aussagen Emma Hayes zeigen erschreckendes Bild bezüglich weiblicher Persönlichkeiten im Männerfußball auf. Joey Barton ist ein sehr prominentes Beispiel aber scheint auf keinen Fall eine Ausnahme zu sein. Viele TV-Expertinnen berichten von der offenen und teils sehr extremen Frauenfeindlichkeit, jenseits aller konstruktiven Kritik, die sie ertragen müssen.

Eine Kampagne von Heineken namens "The Social Swap" setzte dies auf die Probe. Gary Neville, der mit Manchester United fast jeden möglichen Titel gewinnen konnte, und Jill Scott, die mit England 2022 Europameister wurde, nahmen daran teil und tauschten ihre X Accounts für fünf Tage. Sie posteten weiterhin ihre Meinungen zu diversen Fußballthemen aber unter dem Namen des jeweils anderen. Neville berichtete, dass er viele misogyne und ignorante Antworten erhielt. Sätze wie "Geh zurück in die Küche", "Du solltest dich lieber auf die Mädchenliga konzentrieren" oder "Lass den Fußball lieber den Männern" waren wohl keine Seltenheit. Die Tweets von Scott auf dem Account von Gary Neville erhielten hingegen größtenteils Zuspruch.

Auch Deutschland mit viel Luft nach oben

Die aktuellen Ereignisse in England machen noch einmal deutlich wie schwer es Frauen im Männerfußball haben. Dabei spielt es fast keine Rolle, ob als TV-Expertin, Kommentatorin oder lediglich als Fußballinteressiert in den sozialen Medien. Momentan ist das Thema, vor allem in England laut geworden. Die Situation in Deutschland darf hierbei nicht vergessen werden, denn auch hier haben es Frauen, vor allem in der medialen Berichterstattung, schwer, wenn sie über Herrenfußball berichten.

Kommentatoren wie Claudia Neumann kriegen eine unverhältnismäßige Anzahl an Hasskommentaren oder Spott auf den sozialen Medien. Es werden ihre Fehler zusammengeschnitten und man muss nur ihren Namen in die X Suchleiste eingeben, um unzählige beleidigende Kommentare zu finden. Natürlich wünscht man sich von Kommentatoren inhaltliche Präzision und eine möglichst professionelle Aufbereitung des Geschehens, weshalb Fehler wie sie Claudia Neumann passieren lästig sein können. Allerdings, muss man dort hinterfragen, ob die männlichen Kommentatoren in manchen Belangen wirklich besser sind oder nur aufgrund ihres Geschlechtes den Hasskommentaren verschont bleiben.

Fazit

Der Skandal um Joey Barton zeigt deutlich auf, wie schwer man es Frauen macht im Fußball zu arbeiten.. Barton hat sehr viel Kritik für seinen Tweet bekommen aber, dass ein solcher Tweet überhaupt ausformuliert wird, zeigt, dass es dennoch Menschen gibt, die so denken. Anhand der Kampagne von Heineken konnte man sehen, dass solche Kommentare keine Seltenheit sind.

Es sind oftmals Einzelfälle, die die Meinung schnell beeinflussen können. Die Aussagen von weiblichen TV-Experten oder Kommentatoren werden häufig schärfer hinterfragt und man achtet mehr auf die Fehler, als es vielleicht bei den männlichen Kollegen der Fall ist. Die wirklich guten weiblichen Experten werden nur selten hervorgehoben und den neuen wird nur selten eine faire Chance gegeben.

Man muss durchaus festhalten, dass sich der Fußball hinsichtlich der Inklusion von Frauen in den letzten Jahren verbessert hat. Der Frauenfußball, insbesondere die Nationalmannschaft, gerät immer mehr in den Fokus und auch in der medialen Berichterstattung ist der Frauenanteil gestiegen. Allerdings, ist es auch klar, dass es damit noch nicht abgeschlossen ist. Es muss sich noch immer etwas ändern

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Daniel

Wie Luton Town die Kenilworth Road zur Festung macht

Luton Town gilt als einer der größten Außenseiter in der Premier League seit Jahren. Bereits vor der Saison wurden sie von vielen abgeschrieben und, dass sie sich jetzt nach 15 Spieltagen außerhalb der Relegationsplätze befinden, überrascht umso mehr. Ein großer Faktor hierbei ist ihre starke Heimform. Die Kenilworth Road wird zur Festung. (Bild: IMAGO / Shutterstock)

Die Kenilworth Road ist das kleinste Stadion der diesjährigen Premier League Auflage mit einer Kapazität von 11.050. Dies merkt man aber nicht an der Stimmung. Die Tribünen sind unglaublich nah am Spielfeld und das Stadion ist sehr kompakt. Es hat einen sehr altmodischen Flair und die Fans der Hatters schaffen es eine sehr laute Atmosphäre aufkommen zu lassen.

Das Besondere an der Spielstätte des Aufsteigers ist definitiv die Lage. Inmitten eines Wohnviertels grenzen die Stadionwände an Wohnhäuser und Gärten. Mögliche Gartenpartys müssen, sofern man nicht von tausenden Fußballfans währenddessen beobachtet werden will, auf Tage verlegt werden, wo Luton Town nicht zu Hause spielt. Das wahrscheinlich skurrilste Stadion in den europäischen Topligen.

Der Aufsteiger steht diese Saison vor einer gewaltigen Herausforderung die Klasse zu halten. Viele Experten sagten, dass sie ein Jahr zu früh aufgestiegen sind und sowohl sportlich als auch finanziell zu weit über ihren Möglichkeiten spielen. Die Gehaltsausgaben des Aufsteigers belaufen sich auf rund 26,5 Millionen Euro im Jahr. Damit wären sie selbst in der Bundesliga lediglich auf dem 13. Platz und die Premier League bewegt sich in finanziell ganz anderen Sphären. Der Spitzenreiter hinsichtlich Gehaltsausgaben ist Manchester United mit fast zehnfachen jährlichen Ausgaben im Vergleich zu Luton und selbst Brentford auf dem 17. Platz in dieser Rangliste zahlt fast doppelt so viel an Gehältern.

In den letzten fünf Jahren zahlten sie lediglich 25 Millionen Euro an Ablösesummen. Mitkonkurrent um den Abstieg Everton zahlte dies alleine für ihren neuen Stürmer Beto von Udinese Calcio und über die Transferausgaben der Topklubs in England braucht man gar nicht erst zu sprechen.

Der Kader Lutons gehört sicherlich zu den qualitativ schwächsten der Liga, daher ist es umso wichtiger, dass die Unterstützung von den Rängen stimmt. Vor heimischer Kulisse sind die Hatters stark. In ihrem ersten Heimspiel gegen West Ham United verloren sie nur knapp mit 1-2 und hatten in den letzten Minuten auch die Möglichkeiten noch auszugleichen. Im nächsten Heimspiel folgte ein 1-1 Unentschieden gegen die Wolves, die dieses Jahr nicht zu unterschätzen sind. Neu-Trainer Gary O'Neil hat einer mehr als schlagkräftige Truppe geformt. Die 1-2 Niederlage gegen Mitaufsteiger Burnley ist sicherlich das enttäuschendste Heimergebnis bisher. Der ehemalige Hoffenheim Bruun Larsen schoss die Clarets spät zum Sieg aber das sind die Spiele, die Luton für sich entscheiden muss, wenn sie die Klasse halten wollen.

Anschließend wurde die Kenilworth Road erst so richtig warm und es folgten sehr gute Leistungen Lutons. Man verlor nur knapp mit 0-1 gegen den damaligen Tabellenführer Tottenham, nachdem man sich lange sehr schlagfertig präsentierte. Anschließend ein Punktgewinn beim 1-1 gegen den Meisteraspiranten Liverpool. Dort wären auch die drei Punkte möglich gewesen, denn Luton führte bis zur 95. Minute, ehe Luis Diaz per Kopf ausglich. Trotzdem ein sehr starkes Ergebnis. Es folgte der erste Heimsieg gegen Crystal Palace, wo man das Spiel wieder spät entschied. Das Spiel gegen Tabellenführer Arsenal war aber an Spannung nicht zu überbieten. Man konnte zweimal ausgleichen und führte zwischenzeitlich sogar mit 3-2. In der aller letzten Minute, 90+7 um genau zu sein, schoss Gunners Neuzugang Declan Rice seinen neuen Klub zum 4-3 Sieg. Ein schmerzhaftes Ergebnis für Luton aber dennoch ein gewaltiges Zeichen an die Liga.

Luton Town übertrifft bisher alle Erwartungen und ein Grund dafür ist ihre starke Heimform. Ein Besuch an der Kenilworth Road gestaltet sich diese Saison als Bananenschale für viele Mannschaften, denn Luton ist ein Gegner, bei dem sich viele drei Punkte erhoffen. Allerdings spielen die Fans dabei eine entscheidende Rolle. Sie scheinen ihre Mannschaft nochmal einen Antrieb zu geben und es auch Spitzenmannschaften wie Tottenham, Liverpool oder Arsenal schwer zu machen.

Die nächsten Heimspiele sind gegen Manchester City, Newcastle und Chelsea. Da gibt es sicherlich einfacheres Programm aber mit ihren Fans im Rücken und ihre bisherigen Leistungen betrachtend, müssen sie sich nicht verstecken. Es folgen auch wieder leichtere Spiele, in denen die Hatters ihre starke Heimform besser ausnutzen können.

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Daniel

Kobbie Mainoo (18) | Löst er Manchester Uniteds Mittelfeldsorgen?

Erik ten Hag steht unter Druck. Manchester United spielt diese Saison unter ihren Möglichkeiten und leisten sich immer wieder Ausrutscher wie in der Champions League gegen Kopenhagen oder Galatasaray. Seine Taktik und seine Transferentscheidungen werden hierbei öfters kritisiert. Ein Spieler, der beide Probleme lösen könnte, ist der 18-jährige Kobbie Mainoo. (Bild: IMAGO / Gonzales Photo)

Vor dieser Saison stand für die Verantwortlichen der Red Devils fest, dass sie in mehrere Mittelfeldspieler investieren müssen. Christian Eriksen und Casemiro, die letzte Saison oftmals mit Bruno Fernandes das Mittelfeld komplettierten, sind beide bereits 31 Jahre alt. Die Backup Optionen waren das Eigengewächs Scott McTominay und Fred. Letzterer wurde im Sommer nach Fenerbahce verkauft, um den Umbruch einzuleiten.

Der Wunschspieler ten Hags in diesem Sommer war Mason Mount vom Rivalen Chelsea, den sie sich knapp 65 Millionen Euro kosten ließen. Der junge Engländer zählte zu den konstantesten Spielern der Blues, fand sich aber inmitten der gewaltigen Umstrukturierung an der Stamford Bridge außen vor und mit wenig Perspektive. Damit war der Umbruch aber noch nicht vollendet. Bis in die letzten Stunden suchte man noch verzweifelt nach einem Sechser und fand diesen in Sofyan Amrabat von der AC Florenz, der vor allem während der WM in Katar auf sich aufmerksam machte.

Die beiden Neuzugänge sind aber noch nicht eingeschlagen. Bei Mason Mount kann man es noch auf Verletzungen schieben, die ihn seit seinem Wechsel plagen. Amrabat hingegen wirkt lediglich sehr durchschnittlich, wenn er seine Chancen bekommt. Dazu kommt auch noch, dass sowohl Casemiro als auch Eriksen von mehreren Verletzungen gebremst wurden und auch wenn sie spielen nicht immer überzeugen.

Kobbie Mainoo hat alle Anlagen Manchester Uniteds Probleme zu lösen aber was genau macht ihn so stark?

Das Profil

Der junge Mainoo fühlt sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten und kann dort sowohl die defensiven als auch die offensiven Aufgaben übernehmen. Er wurde aufgrund seiner technischen Fähigkeiten, kombiniert mit seinem Dribbling und seinem überragendem Passspiel bereits mit Paul Pogba verglichen, der ebenfalls seine ersten Schritte im Profifußball bei den Red Devils machte. Ein klarer Unterschied zwischen den beiden ist die Größe. Während der französische Weltmeister 1,91 Meter in die Höhe ragt, ist Mainoo nur 1,75 Meter groß. Dies nutzt er aber zu seinem Vorteil. Er ist unglaublich schwer vom Ball zu trennen und sehr effektiv in den Zweikämpfen. In gewisser Hinsicht kann man ihn hier mit N'Golo Kanté vergleichen, der bekanntlich, trotz seiner Größe, zu den besten Spielern der Welt im Spiel gegen den Ball gehörte.

Ten Hag nutzt ihn oftmals als alleinigen Sechser, der vor allem in der ersten Phase des Spielaufbaus eine wichtige Rolle inne hat. Er soll sich permanent in Räume begeben, in denen er von dem Torhüter oder den Innenverteidigern anspielbar ist und gleichzeitig in der Lage sein den Ball durch progressive Pässe oder Dribblings ins vordere Drittel zu befördern.

Aufgrund seiner sehr guten Beschleunigung, insbesondere mit Ball, und seinen oftmals sehr klugen Passentscheidungen, ist er sehr resistent gegen das gegnerische Angriffspressing. Er strahlt eine Ruhe am Ball aus, die für sein Alter auf keinen Fall selbstverständlich ist.

Er ist technisch sicher genug, um auch in engen Räumen stets die Kontrolle zu bewahren und diese zu entkommen und besitzt auch ein gewisses Grundselbstbewusstsein, dass er dazu in der Lage ist. Er scheut sich nie davor Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen.

Mainoo gestaltet das Spiel am liebsten von hinten. Er interpretiert seine Rolle als Sechser oftmals sehr tiefstehend, um die Abwehr mit und gegen den Ball zu unterstützen. Er ist niemand, der die 40 Meter Bälle quer über den Platz schlägt. Er konzentriert sich lieber auf die kurzen Pässe, den Ball laufen zu lassen, bis sich eine Lücke auftut, die er mit seiner Spielintelligenz und technischen Kompetenz zu nutzen weiß.

Sein Debüt gegen Everton

Kobbie Mainoo gab auswärts gegen den FC Everton sein Startelfdebüt in der Premier League. Er startete als alleiniger Sechser mit McTominay und Bruno Fernandes in eher offensiveren Mittelfeldrollen. Auch wenn es erst sein erstes Spiel war, kann man dennoch viel aus seiner Leistung entnehmen.

Das auffälligste an seinem Spiel gegen Everton war sein Selbstbewusstsein. Er scheute nicht davor zurück in den engsten Räumen angespielt zu werden und forderte durchgehend die Bälle von erfahreneren Mitspieler wie Maguire oder Onana. Er ließ sich immer wieder tief fallen, um anspielbar zu sein und war deshalb sehr involviert im Aufbauspiel der Red Devils. Dabei war er auch in der Lage seine zentrale Position zu verlassen und sich auf außen anzubieten, wenn die Situation dies ergab. Einer der beiden Innenverteidiger bewegten sich dann oftmals auf die Position des Defensiven Mittelfeldspielers, wie man es diese Saison unter ten Hag gewohnt ist.

Wenn er den Ball hatte, bewegte er sich mit einer Eleganz über den Rasen, die man niemals einem 18 jährigen zuschreiben würde. Er war unglaublich ruhig am Ball und lies sich nicht vom gegnerischen Pressing aus der Ruhe bringen.

Gegen den Ball zeigte er auch wenig Mängel. Seine Zweikämpfe führte er sehr abgeklärt und aggressiv. Grundsätzlich ließ er sich selten aus seiner zentralen Position locken und es tat Manchester United gut einen Spieler auf dem Feld zu haben, der die Abwehr aus dem Mittelfeld so gut beschützen kann. In Umschaltsituation sowohl für als auch gegen Manchester United fiel er mit einem sehr guten Raumverständnis auf und konnte daher vieles antizipieren. Gegen den Ball füllte er effektiv die freien Räume, um die Angriffe der Toffees zu unterbinden, und mit dem Ball fand er sich oft in freien Räumen wieder mit der Möglichkeit Akzente nach vorne zu setzen.

Seine Wichtigkeit für Manchester United zeigte er bereits in seinem ersten Spiel, als er den Ball auf der Linie klärte, um den möglichen Ausgleichtreffer der Toffees zu verhindern. Alles in allem, ein herausragendes Debüt für Kobbie Mainoo.

Fazit

Kobbie Mainoo überzeugte bei seinem Debüt in allen Belangen und löste unter den Manchester United Fans einen riesigen Hype aus. Dem einhergehend kommt natürlich auch viel Druck und eine gewisse Erwartung an ihn. Hierbei darf man nicht vergessen, dass er gerade einmal 18 Jahre alt ist und von einer Verletzung wiederkehrt. Er muss behutsam aufgebaut werden, denn das Potenzial hat er auf jeden Fall.

Die Ruhe, die er jetzt schon ausstrahlt und seine taktische Flexibilität machen ihn zu einer zuverlässigen Option im zentralen Mittelfeld. Er ist unglaublich talentiert und wird von ten Hag jetzt Stück für Stück in die erste Mannschaft integriert. Man kann nur hoffen, dass er von Verletzungen und ähnlichem verschont bleibt, denn Kobbie Mainoo ist ein Spieler, an dem man die nächsten Jahre noch sehr viel Spaß haben wird.

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Daniel

Was macht Tottenham jetzt besser als vor 10 Jahren?

Tottenham Hotspur ist brillant in die Saison gestartet. Die Spurs, unter Neu-Trainer Ange Postecoglu, führten die Premier League lange ungeschlagen an. Die Niederlage gegen Chelsea war unglücklich und größtenteils den beiden roten Karten und mehreren Verletzungen geschuldet. Sie spielen dabei sehr ansehnlichen Fußball und verwandeln das Tottenham Hotspur Stadium in einen Nachtclub. (Bild: IMAGO / Action Plus)

Schaut man dieser Mannschaft beim Fußballspielen zu würde man nicht denken, dass sie vor dieser Saison einen der besten Stürmer der Welt verloren geben mussten, der jahrelang eine Lebensversicherung für sie war. Der Präsident Daniel Levy versuchte mit allen Mitteln seinen Superstar zu halten, allerdings vergebens. Harry Kane wollte weg und das Angebot des FC Bayern Münchens war zu lukrativ, um dies auszuschlagen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß bestätigte die Ablöse für den Engländer, die sich auf 95 Millionen belief.

So standen die Spurs dann da. Mit einem Haufen Geld aber einer klaffenden Lücke im Kader der Größe Harry Kanes. Ein Umbruch stand bevor, allerdings nicht zum ersten Mal. Spult man zehn Jahre zurück so erkennt man ein ähnliches Muster. Der damalige Superstar Gareth Bale verließ den Klub in Richtung Real Madrid für 101 Millionen Euro und es galt ihn zu ersetzen. Rückblickend gelang es dem Verein rund um den damals schon aktiven Daniel Levy, sowie Trainer André Villas-Boas, nicht die erhaltene Ablöse gut zu reinvestieren, aber bekanntlich lernt man aus seinen Fehlern. Was macht Tottenham jetzt besser als vor zehn Jahren und wie schlecht waren die damaligen Neuzugänge wirklich?

Zwei Talente sollten Gareth Bale ersetzen

Die Last, den Abgang des Walisers zu kompensieren wurde auf verschiedene Spieler verteilt. Positionsgetreu verpflichtete man die jungen Erik Lamela für 30 Millionen Euro von der AS Rom und Nacer Chadli für rund acht Millionen von Twente Enschede. Beide waren auf dem Flügel zuhause und zeigten reichlich Entwicklungspotenzial. Der letztere kam auf 34 Einsätze in seiner ersten Saison, wo er elf Scorerpunkte (5 Tore & 6 Vorlagen) in allen Wettbewerben beisteuern konnte. Für seine erste Saison in England keine allzu schlechte Ausbeute. Er blieb noch zwei weitere Jahre, in denen er konstant für die Spurs seine Leistungen erbrachte, allerdings ohne vollends zu überzeugen.

Von Erik Lamela hatten sich die Verantwortlichen sicherlich mehr erhofft, schließlich investierten sie eine Menge Geld in den jungen Argentinier. In seiner ersten Saison kam er nur auf 17 Einsätze mit lediglich fünf Scorerpunkten. Im Laufe der Jahre war er immer wieder von Verletzungen geplagt und bis zu seinem Abschied im Sommer 2021 konnte er sein Potenzial nur selten abrufen. Bei den Fans war er aufgrund seines Einsatzes und seiner provokanten Art auf dem Platz sehr beliebt, fußballerisch bleibt bis auf ein Rabona-Tor gegen Erzrivalen Arsenal wenig in Erinnerung.

Ein Lichtblick zwischen vielen Flops

In dem Versuch das Mittelfeld neu zu strukturieren wurden Etienne Capoue vom FC Toulouse und Paulinho von den Corinthians aus Sao Paolo verpflichtet. Die Ablösesummen beider belief sich zusammengerechnet auf rund 30 Millionen Euro. Das Geld wert war letztendlich keiner der beiden, denn sie verließen beide den Klub nach bereits zwei Jahren wieder, ohne einen wirklichen Eindruck hinterlassen zu haben. Paulinho spielte zumindest in seiner ersten Saison noch eine große Rolle, wechselte im Sommer 2015 aber nach China zu lukrativen Bedingungen. Zwei Jahre später kam er für eine Saison beim FC Barcelona zurück nach Europa und wusste dort so sehr zu überzeugen, dass er sich einen Platz im Brasilien-Kader für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland sicherte.

Capoue lief lediglich 35 mal für Tottenham auf ehe er zum Ligakonkurrent FC Watford wechselte. Dort zeigte er ordentliche Leistungen und durfte später mit Villareal auch nochmal Champions League spielen. Er war Teil der Mannschaft, die den FC Bayern 2022 im Viertelfinale besiegte.

Vlad Chiriches war ein weiterer Neuzugang, der von den Einkünften durch den Bale-Transfer finanziert wurde, allerdings ist auch dieser als Flop einzuordnen. Der Rumäne konnte sich in der Innenverteidigung nie durchsetzen und machte 43 Spiele in zwei Jahren vor seinem Wechsel zu Neapel. Einen bleibenden Eindruck hinterließ er auch dort nicht und spielt mittlerweile wieder in seiner Heimat beim FCSB. Der größte Fehleinkauf in dieser Liste ist aber Roberto Soldado. Der Spanier war zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung bereits 28 Jahre alt und man legte 30 Millionen Euro für ihn auf den Tisch. Für den FC Valencia erzielte der Mittelstürmer in der vorherigen Saison 24 Tore in der Liga. Grund genug für die Verantwortlichen rund um Daniel Levy so viel Geld für ihn zu investieren. In England wurde er aber nie glücklich. Nach nur sieben Premier League Toren in zwei Jahren wollte er wieder zurück in die Heimat zum FC Villareal. An seine Form vor seinem Wechsel auf die Insel konnte er aber nie anknüpfen. Der größte Fehlgriff eines schlechten Transfersommers.

Der einzige gelungene Transfer ist der des Christian Eriksen. Der Däne kam für rund 14 Millionen Euro von Ajax Amsterdam und schlug direkt ein. Mit zehn Toren und zwölf Vorlagen in allen Wettbewerben in seiner ersten Saison, war er eine sofortige Verstärkung. In der Ära Pochettino wurde er zum Schlüsselspieler und konnte von 2015 bis 2019 mindestens zehn Vorlagen pro Premier League Saison verbuchen. Er verließ den Verein im Januar 2020 in Richtung Inter Mailand, spielt jetzt aber wieder in England bei Manchester United. Rückblickend, ein überragender Transfer für die Spurs.

Wurde die Ablöse jetzt besser investiert?

Es ist gerade einmal ein Viertel der Saison gespielt, daher kann man noch kein endgültiges Urteil abgeben, allerdings sind die ersten Anzeichen positiv. Vor dem Verkauf ihres Superstars wurden schon mehrere Spieler verpflichtet. Guglielmo Vicario war vor dieser Saison nur wenigen ein Begriff, aber der Neuzugang von Empoli überzeugt und lässt Klublegende Hugo Lloris vergessen. Auf der Linie ist er brillant und auch am Ball in Ordnung, Bei der Niederlage gegen Chelsea war er einer der besten Spieler auf den Platz und klärte zahlreiche lange Bälle Chelseas durch kluges Herauslaufen.

Der Transfer von James Maddison wurde bereits vor Beginn der Vorbereitung eingetütet und auch er weiß vollends zu überzeugen. Drei Tore und fünf Vorlagen in elf Premier League Spielen sprechen hier für sich. Der Engländer ist einer der besten, wenn nicht der beste, Spieler dieser Premier League Saison. Im letzten Ligaspiel gegen den FC Chelsea musste er aber verletzt raus und das könnten schlechte Nachrichten für die Spurs sein, denn eine langfristige Verletzung ihres Spielmachers würde sie enorm schwächen.

Mit dem Verkauf Harry Kanes einhergehend waren die Neuzugänge von Alejo Veliz aus Argentinien, der vor kurzem gerade einmal 20 Jahre alt wurde und eher für die Zukunft gedacht ist, und Micky van de Ven. Der junge Niederländer kam für 40 Millionen Euro aus Wolfsburg und zählt jetzt schon zu den besten Innenverteidigern der Liga. Seine Physis und insbesondere seine Schnelligkeit sind seine große Stärke. Seine Verletzung gegen Chelsea sah schwerwiegend aus, was ein großes Problem für Tottenham wäre. Sein Beitrag in der Defensive ist kaum zu ersetzen.

Der letzte und teuerste Neuzugang des Sommers war Brennan Johnson von Nottingham Forest. Man investierte 55 Millionen Euro in den jungen Waliser, der in den letzten Jahren sowohl in der Championship, als auch in der Premier League überragende Leistungen zeigte. Es ist viel Geld für einen jungen Spieler mit begrenzter Erstligaerfahrung aber er hat definitiv das Potenzial. Ähnliches hat man sicherlich vor zehn Jahren auch über Erik Lamela oder Nacer Chadli gesagt aber als Tottenham Fan hofft man, dass der Verein aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Bisher zeigen alle Neuzugänge, dass sie dieser Mannschaft weiterhelfen können und unter der Führung Ange Postecoglus kann man gespannt sein wie weit sie noch kommen.

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Daniel

David Raya oder Aaron Ramsdale?

Der FC Arsenal ist letzte Saison nur ganz knapp an der Meisterschaft gescheitert. Pep Guardiola's Manchester City konnte dank Kleinigkeiten in den letzten Wochen nochmal vorbeiziehen. Dieses Jahr ist die erste Meisterschaft seit 2004 das ausgeschriebene Ziel. Dafür wurde der Kader erneut kräftig verstärkt und die Position, die dabei am meisten diskutiert wurde, ist die des Torhüters.

David Raya stieß als letzter Sommerneuzugang zu der Mannschaft von Mikel Arteta dazu. Erstmal per Leihe, aber inklusive Kaufpflicht, die allem Anschein nach auch gezogen wird. Somit hat Arsenal jetzt zwei Torhüter auf Champions League Niveau im Kader. Die oft gestellte Frage in den Medien, ob Raya wirklich besser als Ramsdale ist, ist für Arteta wohl bereits geklärt. Schließlich startete der Spanier sechs der sieben Spiele seit seinem Debüt. Ramsdales einzier Einsatz währenddessen kam in dem weniger bedeutsamen Carabao Cup Spiel gegen Brentford.

Der Start des Ex-Brentford Torhüters lief dabei nicht wie erhofft. Durch seine Verpflichtung erhofften sich die Gunners noch mehr Sicherheit im Aufbauspiel, vor allem bei langen Bällen. Der Spanier strahlt eine Ruhe und Sicherheit aus, die ihm im Topspiel gegen Manchester City allerdings zum Verhängnis wurde, als Julian Alvarez ihn presste und Raya den Ball einen Moment zu spät abspielen wollte. Der Block des argentinischen Stürmers traf nur das Außennetz, aber es war die erste Schrecksekunde der Arsenalfans bei ihrem neuen Torwart. Ein paar Tage zuvor leitete er mit einem ungenauen langen Ball das 1-1 für Lens ein, die das Spiel letztendlich mit 2-1 gewannen.

Am vergangene Wochenende beim 2-2 Unentschieden auswärts gegen Chelsea die nächsten Patzer. Im Aufbauspiel im eigenen Sechzehner wird sein Pass zu Declan Rice von Cole Palmer abgefangen. Das eins-gegen-eins gegen den jungen Engländer konnte er aber noch verteidigen. Beim 2-0 der Blues durch Mykhaylo Mudryk steht er zu weit vor seinem Tor, sodass die Flanke des Ukrainers (geht man mal davon aus, dass es nicht beabsichtigt war) in die lange Ecke fällt. Raya ist dafür bekannt sehr proaktiv bei Flanken zu agieren, um diese abfangen zu wollen und neun von zehn malen flankt Mudryk den Ball in die Mitte und der Spanier kann diese unterbinden. Dieses eine mal geht der Ball mit ein wenig Glück ins Tor und da sieht der Torwart natürlich schlecht aus.

Die ganzen Patzer des Spaniers sorgen natürlich für Gesprächsstoff, schließlich sitzt ihm mit Aaron Ramsdale ein unglaublich talentierter junger Torwart im Nacken. Der Engländer verpasste das Spiel am Wochenende, aufgrund der Geburt seines Sohnes, soll aber für das Champions League Spiel gegen Sevilla wieder zur Verfügung stehen. Mikel Arteta predigt den Konkurrenzkampf und das Leistungsprinzip, auch zwischen den Pfosten. Geht man nach aktueller Form, sollte Ramsdale also seinen Platz wiederbekommen. Allerdings sehen viele, inklusive Arteta, in Raya den grundsätzlich besseren Torwart. Sein Aufbauspiel, seine langen Bälle und seine Reflexe verkörpern die Spielidee der Gunners ganz gut. Er braucht wohl noch Zeit, um sich an seinen neuen Verein zu gewöhnen.

Aaron Ramsdale ist gerade einmal 25 Jahre alt und hat unglaubliches Potenzial, allerdings ist David Raya eigentlich der bessere Torwart, wenn er nicht gerade in einem Formtief steckt. Der Spanier hat keine leichte Zeit bisher gehabt im Norden Londons und Arteta wäre sicherlich nicht schlecht beraten, Ramsdale wieder eine Chance zu geben. Der Trainer der Gunners hatte allerdings auch schon angedeutet den Torwart aus taktischen Gründen in der Mitte eines Spiels zu wechseln. Von daher ist in der Hinsicht wohl alles möglich.

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Daniel

Ex-Bundesligaspieler in der Premier League

Die Premier League ist für viele Bundesligaspieler ein beliebtes Ziel. Sie hat sich in den letzten Jahren als beste Liga der Welt herauskristallisiert und gilt als Traum für jeden Fußballer. Auch in diesem Sommer schlugen viele den Weg auf die Insel ein. Nach acht Spieltagen und zwei Länderspielpausen wird es Zeit für einen Überblick. Wie schlagen sich die Neuzugänge? (Bild: IMAGO / Sportimage)

Zwei junge Innenverteidiger überzeugen

Micky van de Ven (22) und Josko Gvardiol (21) wechselten beide für viel Geld zu absoluten Topklubs. Der ehemalige Wolfsburger van de Ven ist Teil des neuen, unter Trainer Ange Postecoglu dirigierten, Tottenhams, die momentan die Liga anführen und mit offensiven und ansehnlichen Fußball überzeugen. Der junge Niederländer nahm nach seinem Wechsel direkt einen Platz in der Startaufstellung ein und überzeugte. Seine starken Leistungen diese Saison verdienten ihm auch sein Debüt für die Oranje gegen Frankreich in dieser Länderspielpause. Seine unfassbare Geschwindigkeit und seine Physis sind maßgeschneidert für die Premier League.

Josko Gvardiol hingegen zählte bereits vor seinem Wechsel zu Manchester City als einer der besten Innenverteidiger der Welt. Dementsprechend ließen sich die Citizens seine Dienste auch 90 Millionen Euro kosten. Der junge Kroate nahm, ähnlich wie van de Ven, direkt seinen Platz in der Startaufstellung ein. Als Linksverteidiger oder auch linker Innenverteidiger, je nach System Guardiolas, wirkt er bereits nach neun Spielen unglaublich abgebrüht und erfahren. Es scheint perfekt zu passen bei seinem neuen Verein.

Ein Bundesliga-Mittelfeld für Klopp

Die Reds verloren in der abgelaufenen Transferperiode fast ihr ganzes Mittelfeld. Fabinho und Henderson wechselten nach Saudi-Arabien, Naby Keita zurück in die Bundesliga zu Werder Bremen, Oxlade-Chamberlain zu Besiktas und James Milner zu Brighton. Ein Umbruch war angesagt und Klopp bediente sich dabei hauptsächlich in der Bundesliga. Bei Dominik Szoboszlai machten sie Gebrauch von einer Ausstiegsklausel in Höhe von 70 Millionen. Der ehemalige Leipziger eroberte die Premier League bereits im Sturm. Er setzt dort an, wo er in der Bundesliga aufgehört und machte nochmal einen Schritt nach vorne. Der Ungare ist in einer unglaublichen Verfassung und hat sich bereits in die Herzen der Reds geschossen.

Wataru Endo war der nächste. Nachdem Moises Caicedo Liverpool absagte, brach Panik aus. Ein Sechser musste dringend her. Fündig wurden sie hierbei in Stuttgart und wickelten den Transfer für den Japaner schnell ab. Endo hatte einen schwierigen Start bisher, kam oftmals von der Bank oder wurde früh ausgewechselt. Bundesligafans wissen, wie gut er sein kann, in England steht man ihm noch kritisch gegenüber.

Am Deadline-Day komplettierte man den Mittelfeldumbruch. Ryan Gravenberch, der in München nicht glücklich wurde, wechselte für 40 Millionen nach Liverpool. Der junge Niederländer hat in der Premier League noch nicht allzu viele Einsatzminuten sammeln können, weiß aber in den Pokalwettbewerben zu überzeugen. Ein sehr vielversprechender Transfer.

Moussa Diaby ist voll eingeschlagen

Der Franzose wechselte ein wenig überraschend von Leverkusen für 55 Millionen zu Aston Villa. Man war der Meinung, dass er sicherlich bei einem besseren Verein landen würde. Diaby entschied sich aber für einen Wechsel nach Birmingham, und gegen die lukrativen Angebote aus Saudi-Arabien. In der Premier League zeigt er seine Klasse. Zwei Tore und drei Vorlagen in acht Partien sind eine gute Quote und er ist somit ein Grund, weshalb Aston Villa momentan auf dem 5. Platz verweilt. Im Villa Park ist er jetzt schon Fanliebling.

Sie warten noch auf ihren Durchbruch

Die Premier League gilt als qualitativ beste Liga der Welt und kann deswegen von vielen Neuzugängen viel Geduld einfordern. Mo Dahoud hatte sich seinen Start bei Brighton sicherlich anders vorgestellt. Der zweifache Nationalspieler ist noch nicht vollends angekommen und hat noch Probleme, sich an das System von Trainer Roberto De Zerbi zu gewöhnen. Ähnlich ergeht es Kevin Schade, der im Januar bereits per Leihe von Freiburg zu Brentford wechselte, aber erst in diesem Sommer fest verpflichtet wurde. Er hat gute Anlagen und zeigt diese auch, aber hat definitiv noch Luft nach oben. Sein Tor gegen Crystal Palace verdeutlicht das Potenzial, das in ihm steckt.

Über Christopher Nkunku hätte man sicherlich viel mehr gesprochen, hätte er sich nicht in der Vorbereitung am Knie verletzt. Er muss sich mit seiner Verletzung noch ein wenig gedulden, aber ist bei Chelsea fest eingeplant. Bisher ist er aber noch ohne Pflichtspieleinsatz. Konstantinos Mavropanos wechselte für 20 Millionen von Stuttgart zu West Ham. In der Premier League kam er bisher nur zu einer Spielminute. An der Zouma & Aguerd Partnerschaft in der Innenverteidigung führt bisher kein Weg vorbei. In den Pokalwettbewerben durfte er bisher immer durchspielen und überzeugte dort auch. Er muss sich aber wohl noch gedulden.

Startschwierigkeiten im Abstiegskampf

Der Abstiegskampf der Premier League ist unbarmherzig für Neuzugänge. Jeder Punkt ist wichtig und man muss sofort funktionieren. Mark Flekken wechselte für 13 Millionen von Freiburg zu Brentford und sollte dort den zu Arsenal abgewanderten David Raya ersetzen. Seine ersten sieben Spiele liefen nicht wie erhofft. Kleine Unsicherheiten und Fehler prägten sein Spiel. Im Moment ist er aufgrund einer Krankheit außer Gefecht. Er muss sich schnell bessern, um seinen Stammplatz nicht zu verlieren.

Beim FC Burnley spielen gleich zwei ehemalige Bundesligaspieler. Jordan Beyer verließ seinen Jugendverein Borussia Mönchengladbach im Sommer 2022 per Leihe und wurde nach dem Aufstieg der Clarets fest verpflichtet. Der junge Verteidiger galt als einer ihrer besten Spieler letzte Saison und ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg der Mannschaft von Vincent Kompany. Dieses Jahr kann er noch nicht an diese Form anknüpfen. Kleinere Fehler und Ballverluste im Aufbauspiel häufen sich in den letzten Wochen. Jacob Bruun Larsen verließ Hoffenheim per Leihe und schloß sich ebenfalls dem FC Burnley an. Dort ist er eher zu Joker-Einsätzen verdammt und konnte nicht immer überzeugen. Gegen Luton schoss er allerdings spät das entscheidende 2-1 und sicherte den Clarets ihren ersten Sieg. Vielleicht ein Startschuss für den Dänen.

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